DE3817503A1 - Verfahren und einrichtung fuer die funktionsueberwachung von filteranlagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft das Verfahren und die Einrichtung für die Funktionsüberwachung von Filteranlagen.

Ein derartiges Verfahren ist für den Umweltschutz (Reinhaltung der Luft) von großem Interesse, denn es ermöglicht mit einem relativ geringen Aufwand die kontinuierliche Funktionskontrolle von Filter­ anlagen. Mit Hilfe dieses Verfahrens ist es möglich, unzulässig hohe Staubemissionen, die z. B. durch defekte Filterelemente, Störungen am Filterabreinigungssystem, Kurzschlußströme zwischen der Roh- und Reingasseite usw. ausgelöst werden können, sofort zu registrieren und zu melden.

Für die Funktionskontrolle von Filteranlagen wurden bislang im all­ gemeinen Meßgeräte eingesetzt, deren Fuktionsprinzip auf verschie­ densten physikalischen Methoden beruht, die sich jedoch wegen ihrer Empfindlichkeit im praktischen Betrieb in vielen Fällen als unzu­ verlässig erwiesen haben.

Hierzu gehören z. B.

Sog. Rauchdichtemeßgeräte, deren Funktion auf dem photometrischen Prinzip beruht. Nachteil dieser Geräte ist neben den erheblichen Investitions- und Wartungskosten eine relativ hohe Empfindlichkeit gegen Staub, Feuchtigkeit, Kondensatbildung usw.

ferner

Meßgeräte, die den Reststaubgehalt hinter Filteranlagen gravime­ trisch bestimmen, wobei über eine Sonde ein definierter Teilgas­ strom aus dem Hauptgasvolumenstrom isokinetisch abgesaugt wird. Die treibende Druckdifferenz dazu liefert ein kleines Gebläse bzw. eine Pumpe. Der Staub wird an einem Meßfilter aus dem Teilstrom abge­ schieden. Die Gewichtsdifferenz aus der Wägung des getrockneten Filtermaterials vor und nach der Staubbeaufschlagung ergibt die ab­ geschiedene Staubmenge. Der Quotient aus der abgeschiedenen Staub­ menge und dem abgesaugten Gasvolumen stellt den Reststaubgehalt im Abgas dar.

Nachteil dieses Verfahrens ist der damit verbundene teilweise erhebliche Zeitaufwand, so daß in den meisten Fällen nur eine dis­ kontinuierliche Kontrolle des Reststaubgehaltes möglich wird.

Aufgabe

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache, leicht nachrüstbare Einrichtung zu entwickeln, mit deren Hilfe eine siche­ re kontinuierliche Funktionsüberwachung von Filteranlagen möglich ist.

Lösung

Das Prinzip der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Aus dem Ausblasrohr 3 des Ventilators 2 bzw. Gebläses der zu über­ wachenden Filteranlage 1 wird über einen Bypass 4 eine definierte, mit Hilfe eines Drosselorgans 7 einstellbare Teilstrommenge aus dem Hauptabgasvolumenstrom abgezogen und über ein Kontrollfiltergerät 5 geleitet, dessen Strömungswiderstand mit Hilfe eines Differenz­ druckmeßgerätes 6 überwacht wird. Die Teilstrommenge wird von dem Ventilator 2 bzw. Gebläse der zu überwachenden Filteranlage 1 selbst angesaugt und dem Hauptabgasvolumenstrom wieder zugeführt.

Das Kontrollfiltergerät 5 ist je nach Einsatzfall mit einem geeigneten Filtermedium bzw. Metallsieb mit bestimmter Poren- bzw. Maschengröße ausgestattet.

Die Luftdurchlässigkeit ist hierbei eindeutig definiert und an den jeweiligen Betriebsfall angepaßt. Bei einwandfreier Funktion der zu überwachenden Filteranlage 1 zeigt sich im Abgasvolumenstrom ein geringer Reststaubgehalt mit extrem feiner Körnung. Diese Staubpar­ tikel sind in der Lage, das Kontrollfiltergerät 5 zu passieren, so daß der Strömungswiderstand desselben auf einem annähernd konstan­ ten, niedrigen Niveau gehalten wird.

Bei einer gestörten Funktion des zu überwachenden Filters 1, hervorgerufen z. B. durch defekte Filterelemente, erhöht sich der Reststaubgehalt im Abgasvolumenstrom deutlich, wobei gleichzeitig auch erheblich größere Staubpartikel auftreten, die in das Kon­ trollfiltergerät 5 gelangen und dessen Filtermedium in kürzester Zeit dichtsetzen. Die Folge ist ein unstetiger Anstieg des Strö­ mungswiderstandes des Kontrollfiltergerätes 5, der die Funktions­ störung der Filteranlage 1 signalisiert.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine qualitative Aussage über Störfälle an Filteranlagen innerhalb kürzester Zeit mit einem relativ geringen technischen Aufwand möglich ist, wobei auf empfindliche Meßeinrichtungen ver­ zichtet werden kann. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist darin zu sehen, daß für das Kontrollfiltergerät kein Zusatzgebläse bzw. kei­ ne Pumpe erforderlich wird, da dessen Strömungswiderstand vom Ven­ tilator bzw. Gebläse der zu überwachenden Filteranlage überwunden wird. Ferner ist von großer Bedeutung, daß die im Bypass abgezogene Teilstrommenge variiert und an den jeweiligen Betriebszustand ange­ paßt werden kann. Bei den bekannten Reststaub-Meßverfahren werden im allgemeinen nur sehr kleine Teilstrommengen abgezogen, wobei insbesondere in rauhen Betriebsbranchen (Hütten-, Zementwerke usw.) eine latente Störanfälligkeit gegeben ist (Verstopfen der Leitungs­ querschnitte usw.).

Claims (2)

1. Verfahren und Einrichtung für die Funktionsüberwachung von Filteranlagen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teilstrom des gereinigten Ab­ gases hinter Filteranlagen (filternde Abscheider, Elektrofil­ ter, Naßwaschanlagen usw.) über einen Bypass aus dem Abgasvolu­ menstrom abgezogen und durch ein Kontrollfiltergerät geleitet wird, wobei der Strömungswiderstand dieses Gerätes mit Hilfe eines Differenzdruckmeßgerätes überwacht wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilstrommenge vom Ventilator bzw. Gebläse der zu überwachenden Filteranlage selbst angesaugt und dem Abgasvolumenstrom wieder zugeführt wird.