DE3816183C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kassette zur Auf­ nahme einer Spule nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine bekannte Kassette dieser Art (US-PS 39 44 148) weist ein aus Kunststoff bestehendes zylindrisches Ge­ häuse mit Stirnwänden auf, von denen Zylinderabschnitte vorstehen, welche auf ihrer Außenseite die Innenhülse einer Kopierpapierspule lagern. In einer konischen Ver­ längerung des einen Zylinderabschnitts ist ein verform­ ter Drahtring angeordnet, der mit drei radial gerichteten Ohren durch Umfangsschlitze dieser Verlängerung greift und federnd an der Innenhülse anliegt. Beim Abziehen des Bahnmaterials von der Spule ergibt sich eine gewisse Reibung, die durch das Gleiten der Innenhülse auf den Zylinderabschnitten und durch den federnden Kontakt zwischen Federdraht und Innenhülse entsteht und ein unerwünschtes Abrollen oder Rückdrehen der Spule verhindert. Die Lager- und Reibungsverhältnisse sind aber von Spule zu Spule unterschiedlich, weil weder die in der Regel aus Pappe bestehende Innenhülse noch der Federdraht mit ausreichender Präzision herstellbar sind.

Ähnliche Kassetten dieser Art, jedoch ohne Reibungs­ bremse, sind auch für fotografisches Bahnmaterial, sei es Film oder Papier, für die verschiedensten Zwecke, wie Bildfotografie, Lichtsatz, Röntgenfotografie u.dgl. bekannt. Die Kassetten sind lichtdicht ausgeführt. Bei einem ersten Kassettentyp wird eine quaderförmige oder zylindrische Gehäusewand an beiden Stirnseiten mit einer je ein zylindrisches Lager tragenden Verschlußplatte versehen. Bei einem zweiten auf dem Markt befindlichen Kassettentyp werden zwei im Spritzgußverfahren herge­ stellte Halbschalen zur Bildung eines quaderförmigen Gehäuses längs einer diagonal verlaufenden Teilungsfuge miteinander verbunden. Jede Halbschale weist an jeder Stirnwand eine halbe Lagerbuchse auf.

Bei einer bekannten Abgabevorrichtung für Klebebänder (US-PS 47 29 518) ist ein hohler Lagerzapfen, der zur Aufnahme eines den Bandwickel tragenden hohlzylindrischen Kerns dient, einseitig mit einer Stirnfläche des Gehäuses der Abgabevorrichtung verbunden. Hierbei liegen an der Außenseite des Lagerzapfens dreieckige Zungen an, die aus der Fläche der Stirnwand rechtwinklig umgebogen sind. Diese Zungen dienen als Reibungsbremse beim Abziehen des Bandes.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kassette der eingangs beschriebenen Art anzugeben, bei der auf einfache Weise besser definierte Lager- und Reibungsver­ hältnisse erzielbar sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Eine solche federnde Zunge läßt sich bei der Produktion des zylindrischen Lagers bzw. des Kassettengehäuses, das aus Kunststoff besteht und inbesondere durch Spritzen hergestellt wird, auf einfache Weise erzeugen, wobei die Zunge auch bei großen Stückzahlen mit hoher Präzision reproduzierbar ist. Außerdem läßt sich die zur Anlage am gelagerten Teil bestimmte Zungenfläche größer auslegen als dies mit einem Federdraht möglich ist. Insgesamt ergeben sich daher besser definierte Reibungsverhältnisse.

Der tangentiale Verlauf nach Anspruch 2 ergibt verhältnismäßige große Anlageflächen.

Mit Hilfe des Einsatzstückes gemäß Anspruch 3 erreicht man es, daß nicht mehr die Innenhülse, sondern das Lagerteil des Einsatzstückes mit dem zylindrischen Lager zusammenwirkt. Da beide Teile mit hoher Präzision gefertigt werden können, lassen sich vorgegebene Lagerverhältnisse reproduzierbar einhalten. Es ist auch möglich, das Lager von vornherein leicht klemmend auszuführen, so daß eine erwünschte Bremswirkung auftritt.

Zwar sind Einsatzstücke mit Steckteil und Lagerteil bei Kassetten mit Lagerzapfen bekannt (EP-OS 02 63 538). Sie dienen als Anpassungselemente, damit in einer vorgegebenen Kassette Spulen unterschiedlicher axialer Länge aufgenommen werden können. Zu diesem Zweck hat der Innendurchmesser des Lagerteils die gleiche Größe wie der Innendurchmesser der Innenhülse der Spule.

Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 4 ist es möglich, aus zwei Halbschalen gebildete Kassettengehäuse zu verwenden.

Nach Anspruch 5 ausgebildete Einsatzstücke lassen sich mit geringem Materialaufwand aber hoher Stabilität fertigen.

Die bei der Ausführungsform nach Anspruch 6 vorgesehenen Rippen sorgen dafür, daß die Scheibe ausreichend Platz für ihre Drehbewegung hat und nicht gegen die vordere Stirnseite gedrückt wird.

Werden die Einsatzstücke gemäß Anspruch 7 als Adapter verwendet, brauchen lediglich Einsatzstücke mit Lagerteilen gleichen Durchmessers, aber Steckteile unterschiedlichen Durchmessers verfügbar zu sein. Man kann dann einen Kassettentyp für Spulen mit Innenhülsen unterschiedlicher Durchmesser verwenden, beispielsweise eine Filmspule mit einer Innenhülse größeren Durchmessers und eine Papierspule mit einer Innenhülse kleineren Durchmessers. Dies führt zu erheblichen Rationalisierungseffekten bei der Herstellung und Lagerhaltung. Wenn eine Reibungsbremse mit federnder Zunge vorgesehen ist, wird gleichzeitig dafür gesorgt, daß unabhängig vom Durchmesser der Innenhülse das gleiche Bremsmoment aufgebracht wird.

Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 8 kann die federnde Zunge beim Spritzen der Halbschalen mit angeformt werden. Das Entformen bereitet keine Schwierigkeiten.

Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 9 bewirkt die größere Tiefe der Nut, daß die Zunge über eine verhältnismäßig große Höhe verformt werden kann. Es lassen sich daher auch geringe Reibungskräfte erzielen.

Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 10 wird die Spule durch insgesamt vier federnden Zungen gebremst. Dies ergibt sich eine für den üblichen Betrieb ausreichende Bremsung.

Mit den Klemmrippen nach Anspruch 11 ist sichergestellt, daß die Drehung nur zwischen Lagerteil und zylindrischem Lager, nicht aber zwischen Steckteil und Innenhülse erfolgt.

Solche Klemmrippen sind an sich bei Verstärkungsbüchsen für Wickelkerne bekannt (DE-PS 21 17 800).

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeich­ nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt längs der Linie A-A der Fig. 2,

Fig. 2 einen Teillängsschnitt durch die Kassette der Fig. 1,

Fig. 3 ein abgewandeltes Einsatzstück im Schnitt, und

Fig. 4 eine Seitenansicht des Einsatzstückes der Fig. 3 von links.

Ein Gehäuse 1 einer lichtdichten Kassette wird von zwei Halbschalen 2, 3 gebildet, die aus Kunststoff ge­ spritzt und längs dreier Seiten einer Teilungsfuge 4 miteinander verbunden sind, beispielsweise durch Ultra­ schallschweißung. Die Halbschalen bilden einen Quader, der von der Teilungsfuge 4 diagonal durchsetzt wird. Noch innerhalb des das Gehäuse umschreibenden Quadrats befindet sich in einer oberen Ecke ein Austrittsschlitz 5 für ein Bahnmaterial 6 aus lichtempfindlichem Material, hier Papier, das auf einer gestrichelt dargestellten Spule 7 vorrätig gehalten wird. Der Austrittsschlitz 5 wird durch Lippen 8, 9 begrenzt, welche je an einer Halbschale 2 bzw. 3 angeformt und mit einem Belag 10 aus Gewebe, Filz oder Weichplastik zur Verhinderung des Lichteintritts versehen sind. Im übrigen besitzt das Gehäuse 1 vier senkrecht zueinander stehende Wandab­ schnitte 11, 12, 13, 14, die über bogenförmige oder gerade Verbindungsabschnitte miteinander verbunden sind sowie zwei Stirnwände 15.

Die Spule 7 ist auf einer Innenhülse 16 aufgewickelt. Ein als Kunststoffspritzteil ausgebildetes Einsatzstück 17 weist eine Scheibe 18 auf, von der nach der einen Seite ein Steckteil 19 und nach der anderen Seite ein Lagerteil 20 vorsteht. Das Steckteil 19 greift derart in die Innenhülse 16, daß sich eine drehfeste Verbindung ergibt. Das Lagerteil 20 greift in eine Lagerbuchse 21, die aus zwei Halbschalen 22, 23 an der Stirnwand 15 gebildet ist. Rippen 24, 25 an der Innenseite der Stirnwand 15 haben eine Höhe, die mindestens gleich der Dicke der Scheibe 18 ist. Sie nehmen die Scheibe 18 zwischen sich auf, so daß ein Festklemmen der Scheiben zwischen Stirnwand 15 und Spulenstirnfläche vermieden ist. Dies ergibt eine einwandfreie Lagerung der Spule 7 mit genau definierten Lagereigenschaften, da sowohl das Lagerteil 20 als auch die Lagerbuchse 21 aus Kunst­ stoffspritzteilen bestehen und sehr genau gefertigt werden können.

Die Lagerbuchse 21 ist mit einer Reibungsbremse 26 ver­ sehen. Diese weist zwei federnde Zungen 27, 28 auf, die einstückig mit der Lagerbuchse 21 ausgebildet sind. Die innere eine Seitenfläche 29 jeder Zunge verläuft längs einer Sekante des im übrigen durch die Lagerbuchse 21 bestimm­ ten Kreisquerschnitts. Die äußere andere Seitenfläche 30 der Zunge läuft hierzu etwa parallel und begrenzt eine Ausnehmung 31, deren Tiefe größer ist als die Länge der einen Seitenfläche 29. Infolgedessen können die Zungen 27 und 28 federnd nach außen ausweichen, wenn das Lagerteil 20 eingesetzt wird, was zu einer definierten Reibungskraft führt. Die Dreh­ richtung der Spule ist durch den Pfeil P angedeutet. Die Zungen 27, 28 erstrecken sich daher etwa tangential in Abzugsdrehrichtung.

Die Fig. 3 und 4 zeigen ein Einsatzstück 117, das wie­ derum eine Scheibe 118, ein Steckteil 119 zum Einstecken in eine Innenhülse 116 und ein Lagerteil 120 aufweist. Scheibe und Lagerteil entsprechen dem Einsatzstück 17. Das Steckteil 119 hat aber einen größeren Durchmesser, weil Filmspulen eine Innenhülse 116 größeren Durchmessers besitzen. Die Kassette der Fig. 1 und 2 kann daher auch für einen mit einem Filmwickel versehene Spule statt der mit einem Papierwickel versehenen Spule 7 benutzt werden.

Fig. 4 zeigt noch, daß an der Außenseite des Steckteils 119 achsparallele Klemmrippen 32 angebracht sind, die in ähnlicher Weise auch bei dem Steckteil 19 vorgesehen sein können. Außerdem ist ein Loch 33 vorhanden, das einen Luftaustausch beim Einstecken ermöglicht.

Die Spritzteile, also die beiden Halbschalen 2, 3 sowie die Einsatzstücke 17, 117 können aus allen hierfür ge­ eigneten Kunststoffen gespritzt sein, beispielsweise aus ABS, Polystyrol oder Polyamid. Die Einsatzstücke 17, 117 sollten jedoch aus einem anderen Kunststoff als die Halbschalen 2, 3 bestehen, um ein Verschweißen mit dem Gehäuse beim Zusammenschweißen der beiden Halb­ schalen zu vermeiden.

Die federnden Zungen 27, 28 lassen sich auch in zylin­ drischen Lagern anbringen, deren Außenfläche als Lager­ fläche dient. In diesem Fall müssen die Federn außen über die Zylinderfläche überstehen. Die beschriebene Art der Lagerung läßt sich auch bei Kassetten anwenden, die aus einem quaderförmigen oder zylindrischen Mittel­ teil und von beiden Seiten her angesetzten Stirnwänden bestehen.

Claims (11)

1. Kassette zur Aufnahme einer Spule aus bahnförmigem Material, mit je einem zylindrischen Lager an den Gehäusestirnwänden zur drehbaren Abstützung der Innen­ hülse der Spule und mit wenigstens einer Reibungs­ bremse, die mindestens einen federnden Teil, der im Ruhezustand in den Querschnitt des gelagerten Teils ragt, aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der federnde Teil der Reibungsbremse (26) als eine mit dem zylin­ drischen Lager (21) einstückige Zunge (27, 28) ausgebildet ist.

2. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die federnde Zunge (27, 28) etwa tangential zum Umfang des zylindrischen Lagers (21) verläuft.

3. Kassette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Einsatzstück (17; 117) mit einem Steckteil (19; 119) klemmend in die Innenhülse (16; 116) eingreift und mit einem Lager­ teil (20; 120) am zylindrischen Lager (21) gelagert ist.

4. Kassette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zylindrische Lager (21) eine Lagerbuchse ist und das Lagerteil (20) zum Eingriff in die Lager­ buchse stirnseitig vorsteht.

5. Kassette nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzstück (17; 117) eine Scheibe (18; 118) aufweist, die auf der einen Seite das Steckteil (19; 119) und auf der anderen Seite das Lagerteil (20; 120) trägt.

6. Kassette nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Innenseiten der Gehäusestirnwände (15) radial außerhalb der Scheibe (18) Rippen (24, 25) angeordnet sind, deren Höhe mindestens gleich der Scheibendicke ist.

7. Kassette nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsatzstücke (17; 117) einen Adapter zur Anpassung an Innenhülsen (16; 116) unter­ schiedlichen Durchmesser bilden.

8. Kassette nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kassettengehäuse (1) aus zwei Halbschalen (2, 3) gebildet ist, die längs einer Teilungsfuge (4) miteinander verbunden sind und je eine halbe Lagerhülse (22, 23) aufweisen, und daß die federnde Zunge (27, 28) etwa senkrecht zur Tei­ lungsfuge verläuft.

9. Kassette nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Seitenfläche (29) der federnden Zunge (27) an der Innenseite der Lagerbuchse (21) längs einer Sekante verläuft und die hierzu etwa parallel verlaufende andere Seitenfläche (30) auf der gegenüber­ liegenden Zungenseite die Begrenzungsfläche einer Ausnehmung (31) ist, die eine größere Tiefe als die Länge der einen Seitenfläche hat.

10. Kassette nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden halben Lagerbuchsen (22, 23) je eine federnde Zunge (27, 28) aufweisen, die sich etwa tangential in Abzugsdrehrichtung (P) erstreckt.

11. Kassette nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Steckteil (19; 119) achs­ parallele Klemmrippen (32) trägt.