DE3811885C2 - Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit Vor- und Haupteinspritzung für eine Brennkraftmaschine, insbesondere solche mit Luftverdichtung und Selbstzündung - Google Patents
Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit Vor- und Haupteinspritzung für eine Brennkraftmaschine, insbesondere solche mit Luftverdichtung und SelbstzündungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung
mit Vor- und Haupteinspritzung für eine Brennkraftmaschine,
insbesondere solche mit Luftverdichtung und Selbstzündung,
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE-GM 69 34 441 ist eine Kraftstoffeinspritzvor
richtung bekannt, bei der eine von einer Hochdruckeinspritzpumpe
ausgehende Einspritzleitung zu einer Leitungsverzweigung
führt, die an einer Haupteinspritzdüse und an
einer Voreinspritzdüse angeschlossen ist. Stromauf der
Voreinspritzdüse ist unmittelbar in die zur Voreinspritzdüse führende Zuführleitung ein Dosierventil mit einem Steuerkolben
angeordnet, dessen eine vom Kraftstoffdruck der Pumpe voll
beaufschlagbare Stirnseite außerdem über einen gedrosselten Kanal
mit der gegenüberliegenden Stirnseite des Steuerkolbens
verbunden ist, die den zur Voreinspritzdüse führenden Zuführkanal
bei einer bestimmten Druckdifferenz an der
Drosselstelle schließt und somit den Zufluß zur Düse
unterbindet. Die Voreinspritzung wird somit beendet und Nachspritzer vermieden. Mit einer
Ausführung dieser Art lassen sich jedoch keine kleinen Einspritzmengen
in Verbindung mit einem ausreichend großen zeitlichen
Abstand zwischen Vor- und Haupteinspritzung darstellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen an
einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung zu treffen, die
eine
scharfe Trennung zwischen dem Voreinspritzende und dem
Haupteinspritzanfang ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen erfindungsgemäß die im
Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.
Durch die besondere Düsennadelschließfunktion der Voreinspritzdüse
schließt die Düsennadel schlagartig infolge des
über die große Wirkfläche des Stufenkolbens erzeugten Einspritzdrucks.
Gleichzeitig steht der Druck im Nadelsitzbereich
während des Schließvorganges der Düsennadel weitgehend
unvermindert an, so daß kein Einbruch des Einspritzmengenverlaufes
bis zum Voreinspritzende erfolgt.
Dadurch, daß dem System während des Abwärtshubes des Stufenkolbens
Kraftstoff entzogen wird, wird der weitere
Druckanstieg verzögert und somit eine ausreichend lange
Unterbrechungsphase zwischen der Vor- und Haupteinspritzung
erreicht. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen werden nicht nur
Nachspritzer verhindert, sondern es wird auch eine scharfe Trennung
zwischen der Voreinspritzung und Haupteinspritzung
sicherstellt, so daß sich durch die zeitliche Verkürzung
der Voreinspritzphase infolge des steil abfallenden Voreinspritzen
des bei dennoch gleicher Voreinspritzmenge positive
Auswirkungen hinsichtlich der Verbrennungsgeräusche,
des Kraftstoffverbrauches und der Abgase ergeben.
Es ist zwar aus der DE-OS 31 05 671 eine Einspritzdüse mit
einem mit der Düsennadel zusammenwirkenden und als hydraulischer
Vorhubbegrenzer dienender Steuerkolben bekannt,
jedoch ist hier von einem anderen System mit einer einzigen
Einspritzdüse für die Vor- und Haupteinspritzung ausgegangen,
bei dem keine Einspritzpause vorgesehen ist,
vielmehr geht die Voreinspritzung direkt in die Haupteinspritzung
über.
Bei der aus der DE-OS 36 13 981 bekannten Ausführung erfolgt
die Vor- und Haupteinspritzung ebenfalls durch eine
einzige Düse, die neben einem Kolben noch einen Hohlkolben
aufweist, die gemeinsam eine Absenkung des beim Öffnungshub
der Düsennadel ansteigenden Kraftstoffdruckes am Ende des
Vorhubes bewirken. Eine ausreichend definierte Voreinspritzmenge
läßt sich aufgrund des Federanschlags nicht
darstellen.
In den Unteransprüchen sind noch förderliche Weiterbildun
gen angegeben.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit einer
Hochdruckeinspritzpumpe sowie einer Vor- und einer
Haupteinspritzdüse
Fig. 2 die Voreinspritzdüse im Längsschnitt
Fig. 3 in einem Diagramm den Verlauf der Einspritzrate
über den Pumpenwinkel
Eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung 1 gemäß Fig. 1 für eine
luftverdichtende selbstzündende Nutzfahrzeug-Brennkraft
maschine besteht im wesentlichen aus einer Hochdruckein
spritzpumpe 2, aus einer von jedem Pumpenelement 3 aus
gehenden Einspritzleitung 4 mit einer in Düsennähe liegen
den Leitungsverzweigung 5, deren einer Zweig 5a zu einer
Haupteinspritzdüse 6 und deren anderer gleichlanger Zweig
5b zu einer Voreinspritzdüse 7 führt.
Die Voreinspritzdüse 7 mit in ihrem Düsenbereich üblicher
Bauart weist auf der Rückseite einer entgegen der Kraft
stoffströmungsrichtung und gegen die Kraft einer Rückstell
feder 8 öffnenden Düsennadel 9 einen koaxial zu dieser
angeordneten Schließkörper auf, der als Stufenkolben 10
ausgebildet mit einem von der Rückstellfeder 8 umgebenden
düsennadelseitigen Schließzapfen 11 versehen ist (Fig. 2).
Der Stufenkolben 10 liegt mit seinem im Durchmesser kleiner
ausgebildeten Kolbenteil 12a auf einem Dichtsitz 13 auf.
Zu diesem Kolbenteil 12a führt ein Verbindungskanal 14,
der von einer die Einspritzdüse 7 durchsetzenden Zulauf
bohrung 15 abzweigt, welche in eine die Düsennadel 9 um
gebende Druckkammer 16 mündet.
Der im Durchmesser größer ausgebildete Kolbenteil 12b ist in
einem Führungskörper 17 längsverschiebbar geführt und weist eine
Ringfläche 12c auf, die in einer den Stufenkolben 10 umgebenden
Ringkammer 18 liegt. Die Rückstellfeder 8 stützt sich einerseits
über einen Düsenfederteller 19 an der Düsennadel 9 und
andererseits über einen Stufenkolbenfederteller 20 am
Stufenkolben 10 ab. Der Schließzapfen 11 und der
Düsenfederteller 19 liegen mit geringem Abstand auseinander,
wenn sich der Stufenkolben 10 in Schließstellung und die eine
Druckschulter 21 aufweisende Düsennadel 9 in Offenstellung
befinden.
Die Druckangriffsfläche bzw. Stirnfläche 12d am Kolbenteil 12a
ist kleiner als die Druckschulter 21 der Düsennadel 9,
wohingegen die Summe aus Ringfläche 12c und Stirnfläche 12d
größer ist als die dem Druck in der Druckkammer 16 ausgesetzte
Querschnittsfläche der Düsennadel 9 bei geöffneter Einspritzdüse 7.
Die Wirkungsweise der Einspritzvorrichtung ist folgende:
Bei Erreichen des Düsenöffnungsdrucks hebt die Düsennadel 9 der Voreinspritzdüse 7
entgegen der Kraft der Rückstellfeder 8 von ihrem Ventilsitz bis
zum Nadelanschlag ab. Die Voreinspritzung beginnt. Währenddessen
steigt der Kraftstoffdruck weiter an und sobald der durch die
Rückstellfederkraft und die Druckangriffsfläche 12d am
Kolbenteil 12a festgelegte und noch unter dem Öffnungsdruck der
Haupteinspritzdüse liegende Schließauslösedruck erreicht ist,
beginnt der Stufenkolben 10 sich in Richtung Düsennadel 9 zu
bewegen, ohne die Anschlagstellung der Düsennadel zu verändern.
Der Weg von dem Abzweigkanal zur Ringkammer 18 ist freigegeben,
so daß zusätzlich die Ringfläche 12c am Kolbenteil 12b wirksam
wird.
Nachdem der Stufenkolben 10 beim Abwärtshub einen ge
wissen Leerhub h durchfahren hat und der Schließzapfen 11
an den Düsenfederteller 19 anschlägt und die Düsennadel 9
bis hin zur Schließstellung mitnimmt, wird die Vorein
spritzung beendet. Durch die Schließkörperbewegung wird
aus dem System Kraftstoff entzogen. Die während der Über
brückung des Leerhubs erzeugte Verzögerung des weiteren
Druckanstiegs bewirkt eine Vergrößerung des zeitlichen
Abstands zwischen Vor- und Haupteinspritzung. Durch weitere
Druckerhöhung wird die Haupteinspritzdüse aktiviert. Die
Haupteinspritzung beginnt und wird erst durch Aufsteuern
einer Steuerbohrung in der Hochdruckeinspritzpumpe 2 be
endet. Der Stufenkolben 10 rückt wieder durch Federkraft
in seine Ausgangsstellung zurück. Die Ringfläche 12c am Kolben
teil 12b als größte Querschnittsfläche ist damit hydraulisch
vom Systemdruck abgekoppelt. Nachspritzer aus der Vorein
spritzdüse können deshalb nicht auftreten.
In Fig. 3 ist der Einspritzverlauf der Voreinspritzung a
und der Haupteinspritzung b und die scharfe Trennung
zwischen Vor- und Haupteinspritzung gezeigt, wobei NW°
auf der Koordinate dem Nockenwellenwinkel und
auf der Ordinate der Kraftstoffmenge entsprechen.
Claims (3)
1. Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit Vor- und Haupteinspritzung
für eine Brennkraftmaschine, insbesondere solche mit
Luftverdichtung und Selbstzündung, mit einer
Hochdruckeinspritzpumpe, bei der eine von einem Pumpenelement
ausgehende Einspritzleitung zu einer Leitungsverzweigung führt,
die einerseits an einer Haupteinspritzdüse und andererseits an
einer Voreinspritzdüse angeschlossen ist, und mit einem einen
Schließzapfen aufweisenden federbelasteten Kolben in der Voreinspritzdüse zum Beenden
der Voreinspritzung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im Düsenkörper von Voreinspritzdüse und Haupteinspritzdüse geführten Düsennadeln (9) gegen die Kraft einer Rückstellfeder (8) und entgegen der Strömungsrichtung des Kraftstoffes in einer Zulaufbohrung (15) von ihrem Ventilsitz abheben,
daß der Kolben als Stufenkolben (10) in einem Führungskörper (17) ausgebildet ist, mit einem mittigen, durchmessergrößeren Kolbenteil (12b), an dessen erster, düsenseitiger Stirnfläche der durchmesserkleinere Schließzapfen (11) und an dessen zweiter Stirnfläche unter Bildung einer Ringfläche (12c) ein durchmesserkleinerer Kolbenteil (12a) angefügt sind,
daß das eine Stirnfläche (12d) aufweisende freie Ende des Kolbenteils (12a) mit einem Dichtsitz (13) eines Verbindungskanals (14) zusammenwirkt und diesen Verbindungskanal (14) zwischen der Zulaufbohrung (15) und einer Ringkammer (18), die im Übergangsbereich von Kolbenteil (12b) und Kolbenteil (12a) um den Kolben herum in dem Führungskörper (17) ausgebildet ist, öffnet und schließt, wobei die für die Düsennadel (9) bestimmte Rückstellfeder (8) zugleich die Schließfeder für den Kolben (10) zum Schließen des Verbindungskanals (14) bildet,
daß die Stirnfläche (12d) am Kolbenteil (12a) kleiner als die Fläche der Druckschalter (21) der Düsennadel (9) ist, daß die Summe aus Ringfläche (12c) des Kolbenteils (12b) und Stirnfläche (12d) des Kolbenteils (12a) größer als die dem Druck in der Druckkammer (16) ausgesetzte Querschnittsfläche der Düsennadel (9) bei geöffneter Einspritzdüse ist, daß die Düsennadel (9) nach Öffnen der Düse an einem Nadelanschlag anliegt,
daß der Schließzapfen (11) bei einem über dem Öffnungsdruck der Düsennadel (9) liegenden Schließauslösedruck die am Nadelanschlag anliegende Düsennadel (9) in die dem Voreinspritzende entsprechende Schließlage überführt.
daß die im Düsenkörper von Voreinspritzdüse und Haupteinspritzdüse geführten Düsennadeln (9) gegen die Kraft einer Rückstellfeder (8) und entgegen der Strömungsrichtung des Kraftstoffes in einer Zulaufbohrung (15) von ihrem Ventilsitz abheben,
daß der Kolben als Stufenkolben (10) in einem Führungskörper (17) ausgebildet ist, mit einem mittigen, durchmessergrößeren Kolbenteil (12b), an dessen erster, düsenseitiger Stirnfläche der durchmesserkleinere Schließzapfen (11) und an dessen zweiter Stirnfläche unter Bildung einer Ringfläche (12c) ein durchmesserkleinerer Kolbenteil (12a) angefügt sind,
daß das eine Stirnfläche (12d) aufweisende freie Ende des Kolbenteils (12a) mit einem Dichtsitz (13) eines Verbindungskanals (14) zusammenwirkt und diesen Verbindungskanal (14) zwischen der Zulaufbohrung (15) und einer Ringkammer (18), die im Übergangsbereich von Kolbenteil (12b) und Kolbenteil (12a) um den Kolben herum in dem Führungskörper (17) ausgebildet ist, öffnet und schließt, wobei die für die Düsennadel (9) bestimmte Rückstellfeder (8) zugleich die Schließfeder für den Kolben (10) zum Schließen des Verbindungskanals (14) bildet,
daß die Stirnfläche (12d) am Kolbenteil (12a) kleiner als die Fläche der Druckschalter (21) der Düsennadel (9) ist, daß die Summe aus Ringfläche (12c) des Kolbenteils (12b) und Stirnfläche (12d) des Kolbenteils (12a) größer als die dem Druck in der Druckkammer (16) ausgesetzte Querschnittsfläche der Düsennadel (9) bei geöffneter Einspritzdüse ist, daß die Düsennadel (9) nach Öffnen der Düse an einem Nadelanschlag anliegt,
daß der Schließzapfen (11) bei einem über dem Öffnungsdruck der Düsennadel (9) liegenden Schließauslösedruck die am Nadelanschlag anliegende Düsennadel (9) in die dem Voreinspritzende entsprechende Schließlage überführt.
2. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstellfeder (8) den Schließzapfen (11) des
Stufenkolbens (10) umgibt und sich einerseits an einem
Düsennadelfederteller (19) und andererseits an einem
Stufenkolbenfederteller (20) abstützt.
3. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei auf Offenanschlag liegender Düsennadel (9) der
Stufenkolben (10) mit einem einen definierten Leerhub (h)
zulassenden Abstand von der Düsennadel (9) getrennt ist.
Priority Applications (3)
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DE3811885C2 true DE3811885C2 (de) | 1994-10-06 |
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ID=6351664
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