DE3808634A1 - 13-vinyliden-milbemycin derivate sowie diese enthaltende mittel zur bekaempfung von parasitaeren schaedlingen - Google Patents
13-vinyliden-milbemycin derivate sowie diese enthaltende mittel zur bekaempfung von parasitaeren schaedlingenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft 13-Vinyliden-Milbemycin-Derivate
der nachstehenden Formel I, ihre Herstellung und ihre Verwendung zur
Bekämpfung von Schädlingen wie Ekto- und Endoparasiten, ferner
Schädlingsbekämpfungsmittel, die mindestens eine dieser Verbindungen
als Wirkstoff enthalten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben die Formel I
worin
Rfür Methyl, Ethyl, Isopropyl, sek.-Butyl oder für die Gruppe
steht, worin X Methyl, Ethyl oder Isopropyl bedeutet;
R₁für Wasserstoff oder eine OH-Schutzgruppe steht;
R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und
R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht.
Besonders bevorzugt sind die erfindungsgemäßen Verbindungen der
Formel I
worin
Rfür Methyl, Ethyl, Isopropyl oder sek.-Butyl steht;
R₁für Wasserstoff oder eine OH-Schutzgruppe steht;
R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und
R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht.
Unter OH-Schutzgruppen für den Substituenten R₁ sollen hier und im
folgenden die in der organischen Chemie üblichen Schutzfunktionen
verstanden werden. Dabei handelt es sich insbesondere um Acyl- und
Silylgruppen. Geeignete Acylgruppen sind beispielsweise die Reste
R₄-C(O)-, wobei R₄ für C₁-C₁₀-Alkyl, C₁-C₁₀-Haloalkyl oder eine
unsubstituierte oder durch Halogen, C₁-C₃-Alkyl, C₁-C₃-Haloalkyl,
C₁-C₃-Alkoxi, C₁-C₃-Haloalkoxi, Cyano und/oder Nitro substituierte
Gruppe aus der Reihe Phenyl und Benzyl steht und vorzugsweise
C₁-C₆-Alkyl, C₁-C₆-Haloalkyl oder unsubstituiertes oder durch
Halogen, C₁-C₃-Alkyl, CF₃ oder Nitro substituiertes Phenyl bedeutet.
Als geeignete Silylgruppen für R₁ kommt der Rest -Si(R₅)(R₆)(R₇) in
Frage, wobei R₅, R₆ und R₇ vorzugsweise unabhängig voneinander für
C₁-C₆-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen und beispielsweise eine der
Gruppen Trimethylsilyl, Thexyldimethylsilyl, Diphenyl-tert.butyl-
silyl, bis(Isopropyl)methylsilyl, Triphenylsilyl usw. und insbesondere
tert.Butyl-dimethylsilyl bildet. Die 5-OH-Gruppe kann auch
verethert als Benzylether oder Methoxiethoximethylether vorliegen
oder gemäß der Europäischen Offenlegungsschrift Nr. 1 85 623 an
einen Kohlenhydratrest, im folgenden einfachheitshalber als
Zuckerrest bezeichnet, gebunden sein.
Verbindungen der Formel I, worin R₁ eine Schutzgruppe darstellt,
lassen sich durch einfache, z. B. hydrolytische Abspaltung der
Schutzfunktion in die hochaktiven freien 5-Hydroxi-derivate (R₁=H)
überführen und haben somit auch Zwischenprodukte-Charakter. Im
übrigen wird der biologische Wert dieser Verbindungen durch die
Schutzgruppe oder den Zuckerrest nicht gemindert.
Als Substituenten der Phenyl-Gruppen sind 1 bis 3 Halogenatome,
C₁-C₂-Alkyl, C₁-C₂-Alkoxi, C₁-C₂-Alkylthio, C₁-C₂-Haloalkyl oder
Nitro und Cyano bevorzugt, unter allen Resten, die eine Alkylgruppe
enthalten, insbesondere solche mit 1 C-Atom. Diese Substituenten
können unabhängig voneinander in untereinander gemischter Anordnung
auftreten.
Unter dem Begriff Alkyl selbst oder als Bestandteil eines anderen
Substituenten sind je nach Zahl der angegebenen Kohlenstoffatome
beispielsweise folgende Gruppen zu verstehen: Methyl, Ethyl, Propyl,
Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, usw. sowie die
Isomeren, wie z. B. Isopropyl, Isobutyl, tert.-Butyl, Isopentyl usw..
Haloalkyl steht für einen einfach bis perhalogenierten Alkylsubsti
tuenten, wie z. B. CHCl₂, CHF₂, CH₂Cl, CCl₃, CF₃, CH₂F, CH₂CH₂Cl,
CHBr₂ usw., vorzugsweise für CF₃. Unter Halogen soll hier und im
folgenden Fluor, Chlor, Brom oder Jod, vorzugsweise Fluor, Chlor
oder Brom, verstanden werden. Alkenyl steht für einen mindestens
durch eine C=C-Doppelbindung charakterisierten aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest, wie z. B. für Vinyl, Propenyl-(1), Allyl,
Butenyl-(1), Butenyl-(2), Butenyl-(3), usw.
Verbindungen der Formel I, worin R₁ Wasserstoff bedeutet, sind
bevorzugt. Acyl- und Silylgruppen als R₁ sind im allgemeinen als
Schutzgruppen aufzufassen.
Verbindungen, worin R sek.Butyl darstellt, sollen hier und im
folgenden gleichfalls zu den Milbemycin-Derivaten gerechnet werden,
obwohl sie nach der üblichen Systematik von Avermectin-Derivaten
abgeleitet sind. Avermectin-Aglykone (mit einer OH-Gruppe in
13α-Position) lassen sich jedoch gemäß US-PS 41 73 571 in
Milbemycin-Homologe überführen.
In natürlich vorkommenden Milbemycinen (R₁=H; R=CH₃, C₂H₅ oder iso-
C₃H₇ ist die 13-Position stets lediglich mit Wasserstoff besetzt.
Bei Avermectinen dagegen steht in der 13-Position ein α-L-
Oleandrosyl-α-L-oleandrose-Rest, der über Sauerstoff in a-Konfiguration
mit dem Makrolid-Molekül verknüpft ist. Avermectine unterscheiden
sich strukturell außerdem durch eine 23-OH-Gruppe oder
Δ22,23-Doppelbindung und in der Regel durch einen Substituenten
R = sek. C₄H₉ von den Milbemycinen. Durch Hydrolyse des Zuckerrestes
der Avermectine gelangt man leicht zu den entsprechenden
Avermectin-Aglykonen, die eine allylische 13α-Hydroxi-Gruppe
besitzen. Die Avermectin-Aglykone sind wie vorstehend angegeben, in
die Milbemycin-Homologen umwandelbar. Bei den Milbemycin-Derivaten
der vorliegenden Anmeldung liegt die Δ22,23-Doppelbindung stets in
hydrierter Form vor.
Verbindungen der Formel I, worin R für die Gruppe
steht
und X Methyl, Ethyl oder Isopropyl bedeutet, repräsentieren solche
23-Deoxy-Abkömmlinge der natürlich vorkommenden Antibiotika S 541,
die nunmehr in 13-Position eine Vinyliden-Gruppierung enthalten.
Die Konstitution von natürlichen Antibiotika S 541 ist aus der
DE 35 32 794 bekannt und sieht wie folgt aus:
Folgende Untergruppen von Verbindungen der Formel I sind auf Grund
ihrer ausgeprägten parasitiziden und insektiziden Wirkung besonders
bevorzugt:
Verbindungen der Formel I, worin
Rfür Methyl, Ethyl, Isopropyl, sek.-Butyl oder für die Gruppe
steht, worin X Methyl, Ethyl oder Isopropyl bedeutet,
R₁für Wasserstoff, eine Acylgruppe oder die Gruppe Si(R₅)(R₆)(R₇)
repräsentiert; wobei
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₆-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht; und R₃Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet.
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₆-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht; und R₃Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet.
Verbindungen der Formel I, worin
Rfür Methyl, Ethyl, Isopropyl oder sek.-Butyl steht;
R₁Wasserstoff, eine Acylgruppe oder die Gruppe Si(R₅)(R₆)(R₇)
repräsentiert; wobei
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₄-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht; und R₃Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet.
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₄-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht; und R₃Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet.
Verbindungen der Formel I, worin
Rfür Methyl, Ethyl, Isopropyl, sek.-Butyl oder für die Gruppe
steht, worin X Methyl, Ethyl oder Isopropyl bedeutet,
R₁Wasserstoff bedeutet;
R₂für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht; und
R₃Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet.
Verbindungen der Formel I, worin
Rfür Methyl, Ethyl, Isopropyl oder sek.-Butyl steht;
R₁Wasserstoff bedeutet;
R₂für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht; und
R₃Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet.
Verbindungen der Formel I, worin
Rfür Methyl, Ethyl, Isopropyl, sek.-Butyl oder für die Gruppe
steht, worin X Methyl, Ethyl oder Isopropyl bedeutet;
R₁Wasserstoff oder die Gruppe Si(R₅)(R₆)(R₇) repräsentiert, wobei
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₆-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂für Wasserstoff oder Methyl steht; und R₃Wasserstoff oder Methyl bedeutet.
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₆-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂für Wasserstoff oder Methyl steht; und R₃Wasserstoff oder Methyl bedeutet.
Verbindungen der Formel I, worin
Rfür Methyl, Ethyl, Isopropyl oder sek.-Butyl steht;
R₁Wasserstoff oder die Gruppe Si(R₅)(R₆)(R₇) repräsentiert; wobei
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₆-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂für Wasserstoff oder Methyl steht; und R₃Wasserstoff oder Methyl bedeutet.
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₆-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂für Wasserstoff oder Methyl steht; und R₃Wasserstoff oder Methyl bedeutet.
Verbindungen der Formel I, worin
Rfür Methyl oder Ethyl steht;
R₁für Wasserstoff, R₄-C(O)- oder Si(R₅)(R₆)(R₇) steht wobei
R₄ für C₁-C₁₀-Alkyl, C₁-C₁₀-Haloalkyl oder eine unsubstituierte oder durch Halogen, C₁-C₃-Alkyl, C₁-C₃-Haloalkyl, C₁-C₃-Alkoxi, C₁-C₃-Haloalkoxi, Cyano und/oder Nitro substituierte Gruppe aus der Reihe Phenyl und Benzyl steht,
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₄-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht.
R₄ für C₁-C₁₀-Alkyl, C₁-C₁₀-Haloalkyl oder eine unsubstituierte oder durch Halogen, C₁-C₃-Alkyl, C₁-C₃-Haloalkyl, C₁-C₃-Alkoxi, C₁-C₃-Haloalkoxi, Cyano und/oder Nitro substituierte Gruppe aus der Reihe Phenyl und Benzyl steht,
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₄-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht.
Innerhalb der Gruppen Ia bis Ig sind diejenigen Verbindungen der
Formel I bevorzugt, worin R₁ Wasserstoff bedeutet.
Bevorzugte Einzelvertreter der Formel I sind z. B.:
13-Vinyliden-milbemycin A₃;
13-Vinyliden-milbemycin A₄;
13-Vinyliden-milbemycin D;
13-Vinyliden-13-deoxy-22,23-dihydro-avermectin-Bla-aglycon;
13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₃;
13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₄;
13-Dimethylvinyliden-milbemycin D;
13-Dimethylvinyliden-13-deoxy-22,23-dihydro-avermectin-Bla-aglycon;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-milbemycin A₃;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-milbemycin A₄;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-milbemycin D;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-13-deoxy-22,23-dihydro avermectin-Bla-aglycon;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₃;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₄;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-milbemycin D;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-13-deoxy-22,23-di hydro-avermectin-Bla-aglycon.
13-Vinyliden-milbemycin A₄;
13-Vinyliden-milbemycin D;
13-Vinyliden-13-deoxy-22,23-dihydro-avermectin-Bla-aglycon;
13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₃;
13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₄;
13-Dimethylvinyliden-milbemycin D;
13-Dimethylvinyliden-13-deoxy-22,23-dihydro-avermectin-Bla-aglycon;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-milbemycin A₃;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-milbemycin A₄;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-milbemycin D;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-13-deoxy-22,23-dihydro avermectin-Bla-aglycon;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₃;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₄;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-milbemycin D;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-13-deoxy-22,23-di hydro-avermectin-Bla-aglycon.
Die vorliegende Erfindung betrifft nicht nur die Verbindungen der
Formel I, sondern gleichermaßen das neue Verfahren zu deren
Herstellung.
Das nachfolgend im einzelnen beschriebene, erfindungsgemäße
Verfahren erlaubt in der 13-Position von Milbemycin- und 13-Desoxy-
22,23-dihydro-avermectin-aglykon-Derivaten sowie von Derivaten der
natürlichen Antibiotika S 541 eine exo-Vinyliden-Gruppe gezielt
einzuführen und damit zu hochwirksamen neuen Parasitiziden der
Formel I zu gelangen.
Die Verbindungen der Formel I werden erfindungsgemäß, dadurch
hergestellt, daß man eine Verbindung der Formel II,
worin
R₁ und R die unter Formel I angegebenen Bedeutungen haben,
mit einem zur Freisetzung des Titankomplexes der Formel III
befähigten Reagenz umsetzt.
Geeignete Reagenzien dieser Art sind Verbindungen der Formel IV,
worin
R₂ und R₃ die unter Formel I angegebenen Bedeutungen hat.
Verbindungen der Formel IV sind aus der Literatur
[R. H. Grubbs et al. Pure & Appl. Chem. 55, pp 1733-1738 (1983)]
bekannt oder lassen sich analog zu den dort genannten Vertretern
herstellen.
Im allgemeinen wird die Reaktion so durchgeführt, daß die Verbindung
der Formel III in situ im Reaktionsmedium aus einer Verbindung
der Formel IV gebildet wird. Man arbeitet üblicherweise bei Temperaturen
von -80°C bis +80°C, vorzugsweise -20°C bis +50°C, zweckmäßigerweise
in Gegenwart eines reaktionsinerten Lösungsmittels
oder Lösungsmittelgemisches. Es eignen sich hierfür z. B.
aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol,
Xylole, Petrolether, Hexan und etherartige Verbindungen wie
Dialkylether (Diethylether, Diisopropylether, tert.-Butylmethylether
usw.), Dioxan, Tetrahydrofuran usw. und Gemische dieser
untereinander.
Man arbeitet häufig in Anwesenheit einer katalytischen Menge einer
organischen Base, wie z. B. Pyridin, 4-Dimethylaminopyridin, Lutidin,
N-Dialkylanilin (Dimethylanilin) oder eines Trialkylamins (Triethyl
amin).
Die Ausgangsverbindungen der Formel II, worin R für Methyl, Ethyl,
Isopropyl oder sek.Butyl steht, sind aus der Europäischen Offen
legungsschrift Nr. 01 80 539 bekannt.
Die bekannten, natürlich vorkommenden Milbemycine haben folgende
chemische Struktur [Formel (V)]:
R=CH₃Milbemycin A₃
R=C₂H₅Milbemycin A₄
R=isoC₃H₇Milbemycin D
R=sec.C₄H₉13-Deoxi-22,23-dihydro-C-076-Bla-aglycon, oder
13-Deoxi-22,23-dihydro-avermectin-Bla-aglykon.
13-Deoxi-22,23-dihydro-avermectin-Bla-aglykon.
Verbindungen der Formel II, worin
Rfür die Gruppe
steht und X Methyl, Ethyl oder Isopropyl bedeutet und
R₁Wasserstoff, oder eine OH-Schutzgruppe bedeutet,
lassen sich analog
zu an sich bekannten Verfahren aus den natürlich vorkommenden
Antibiotika S 541 herstellen, die aus der DE 35 32 794 bekannt und
durch die folgende chemische Struktur charakterisiert sind:
Je nach Faktor werden im folgenden zur Vereinfachung der Benennung
die Abkömmlinge von Antibiotikum S 541 als Derivate von S 541 A, S 541 B,
S 541 C, S 541 D, S 541 E oder S 541 F klassifiziert.
Die in 23-Position befindliche Hydroxygruppe in den Antibiotika S 541
läßt sich analog zu der in US-PS 43 28 335 bekanntgewordenen
Methode entfernen und die Antibiotika S 541 lassen sich so in die
entsprechenden 23-Deoxi-Derivate überführen. Dabei müssen diejenigen
Verbindungen mit einer freien 5-OH-Gruppe (R₁*=H) zunächst selektiv
geschützt werden durch Reaktion mit einem der zuvor genannten
Silylierungsreagenzien Y-Si(R₅)(R₆)(R₇) bzw. mit tert.-Butyldi
methylsilyloxiacetylchlorid. Die Umsetzung dieser geschützten
Verbindungen, in denen R₁* durch Si(R₅)(R₆)(R₇) bzw.
C(=O)CH₂OSi(CH₃)₂t-C₄H₉ ersetzt und das 23-C-Atom durch OH substituiert
ist, mit p-Methylphenyl-chlorthionoformiat ergibt Derivate
der Antibiotika S 541, welche in Position 23 durch p-CH₃-C₆H₄-O-C(=S)-O-
substituiert sind. Diese 23-O-(4-Methyl-phenoxi)-thio-
carbonyl-derivate von Antibiotika S 541 werden dann als Ausgangs
materialien für die Reduktion mit Tributylzinnhydrid in Toluol in
Gegenwart von Azobisisobutyronitril bei 80-120°C zu den entsprechenden
23-Deoxi-Derivaten (Position 23 unsubstituiert) eingesetzt.
Die 13-Oxo-Verbindungen von den 23-Deoxi-Derivaten der natürlichen
Antibiotika S 541 können entsprechend dem in EP 0 180 539 beschriebenen
Verfahren hergestellt werden.
In einem ersten Verfahrensschritt werden dabei die 23-Deoxi-Derivate
der natürlichen Antibiotika S 541 durch Epoxidierung mit einer
Persäure wie z. B. m-Chlorperbenzoesäure im Temperaturbereich von
-10°C bis Raumtemperatur in einem inerten Lösungsmittel wie Dichlormethan
in die entsprechenden 14,15-Epoxi-Verbindungen übergeführt.
Dabei kann R₁* Wasserstoff oder eine Schutzgruppe bedeuten wie z. B.
eine der zuvor genannten Silylgruppen Si(R₅)(R₆)(R₇). Die Δ13,14-15-
Hydroxi-Derivate lassen sich aus den 14,15-Epoxiden mit Hilfe des
Komplex-Reagenzes [NH₃] m /[Al(Ethyl)₃] n , worin m und n unabhängig
voneinander die Zahl 1 oder 2 oder einen Zahlenwert zwischen 1 und 2
darstellen, herstellen. Man arbeitet dabei in inerten trockenen
Lösungsmitteln im Temperaturbereich von -30°C bis +100+C, vorzugsweise
von 0°C bis +70°C. Als inerte Lösungsmittel kommen
vorzugsweise aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe wie
Benzol, Toluol, Xylol, Petrolether; Ether wie Diethylether, tert.-
Butylmethylether, Tetrahydrofuran, Dioxan und Anisol in Frage.
Die nachfolgenden Umsetzungen werden jeweils mit Verbindungen, deren
5-OH-Gruppe (R₁*=H) selektiv geschützt ist, durchgeführt. Besonders
geeignete Schutzgruppen sind beispielsweise die zuvor genannten
Silylgruppen -Si(R₅)(R₆)(R₇).
Die 13-Hydroxi-Derivate werden durch Reaktion der Δ13,14-15-Hydroxi-
Verbindungen mit Chromat-, Halochromat-, oder Dichromat-Ionen,
insbesondere mit Pyridiniumdichromat [=(Pyr)₂+Cr₂O₇] oder mit
Pyridiniumchlorochromat [=(Pyr)+ClCrO₃] hergestellt.
Es werden inerte wasserfreie, vorzugsweise polare Lösungsmittel,
z. B. Dimethylformamid (=DMF) verwendet. Die Reaktion wird bei
Temperaturen von -10°C bis +60°C, bevorzugt +10°C bis +40°C,
durchgeführt.
Es werden bei dieser Reaktion neben den entsprechenden 13b-Hydroxi-
Verbindungen auch die 13-Oxo-Derivate gebildet. Die beiden so
erhaltenen Reaktionsprodukte lassen sich durch übliche Trennungsmethoden,
z. B. durch fraktionierte Kristallisation oder durch
Chromatographie, voneinander trennen. Unter Chromatographie werden
Säulen-, Dickschicht- oder Dünnschicht-Chromatographie an mineralischen
Trägermaterialien wie Silicagel oder an organischen Austauscherharzen
verstanden.
Die 13-Oxo-Derivate von den 23-Deoxi-Verbindungen der natürlichen
Antibiotika S 541 lassen sich gezielt aus den entsprechenden
13β-Hydroxi-Derivaten durch Oxidation mit Dimethylsulfoxid (DMSO)/
Oxalylchlorid herstellen. Die Reaktion wird vorzugsweise bei
Temperaturen von -80°C bis Raumtemperatur durchgeführt. Als Lösungsmittel
kommen DMSO selbst, sowie aromatische Kohlenwasserstoffe wie
Benzol, Toluol, Xylole und chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie
Methylenchlorid in Frage. Man arbeitet vorzugsweise unter Zugabe
einer Base wie z. B. Triethylamin.
Durch Acylierung oder Silylierung der 5-OH-Gruppe werden alle jene
Derivate der Formeln I und II hergestellt, bei denen R₁ eine andere
Bedeutung als Wasserstoff (R₁=OH-Schutzgruppe) hat. Die Einführung
der Acylgruppe erfolgt üblicherweise mit den entsprechenden
Acylhalogeniden oder Acylanhydriden und wird vorzugsweise zur
Einführung der eingangs definierten R₄C(O)-Gruppe benutzt. Zur
Silylierung verwendet man zweckmäßigerweise ein Silan der Formel
Y-Si(R₅)(R₆)(R₇), worin R₅, R₆ und R₇ einen der eingangs genannten
Reste darstellen, wobei der Begriff Acylhalogenid für Acylchlorid
oder Acylbromid steht und wobei Y eine Silylabgangsgruppe bedeutet.
Zu den Silylabgangsgruppen Y zählen beispielsweise Bromid, Chlorid,
Cyanid, Azid, Acetamid, Trifluoracetat, Trifluormethansulfonat.
Diese Aufzählung stellt keine Limitierung dar, der Fachmann kennt
weitere typische Silylabgangsgruppen.
5-O-Acylierungen und 5-O-Silylierungen werden in wasserfreiem
Milieu, vorzugsweise in inerten Lösungsmitteln und besonders
bevorzugt in aprotischen Lösungsmitteln durchgeführt. Die Reaktion
läuft vorteilhaft im Temperaturbereich von -20°C bis +80°C, bevorzugt
bei 0°C bis +40°C, ab. Vorzugsweise wird eine organische Base
zugegeben. Es kommen als solche beispielsweise tertiäre Amine wie
Triethylamin, Triethylendiamin, Triazol und bevorzugt Pyridin,
Imidazol oder 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]-undec-7-en (DBU) in Frage.
Die Entfernung dieser Silyl- und Acylreste R₁ und R₁* in der
5-Position geschieht durch selektive milde Hydrolyse (→ R₁;
R₁*=H) mit z. B. verdünnte Säuren, wie verdünnte HCl, HF, Arylsulfonsäure,
in wäßriger oder alkoholischer Lösung, in HF in
Acetonitril, in HF x · Pyridin in Tetrahydrofuran oder nach einer
anderen dem Fachmann geläufigen Methode.
Acylreste werden vorzugsweise auch basisch (z. B. in alkoholischer
Ammoniaklösung) abgespalten.
Man kann die angegebenen Reaktionen zur Erhöhung der Ausbeuten in
vielen Fällen unter Schutzgasatmosphäre, z. B. unter Stickstoff oder
Argon durchführen.
Das beschriebene Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der
Formel I ist in allen Teilschritten ein Bestandteil vorliegender
Erfindung.
Die Verbindungen der Formel I eignen sich ausgezeichnet zur Bekämpfung
von Schädlingen an Tieren und Pflanzen in allen ihren Entwicklungsstadien,
darunter insbesondere von tierparasitären Ekto-
Parasiten. Zu letzteren zählen unter der Ordnung Acarina insbesondere
Schädlinge der Familien Ixodidae, Dermanyssidae,
Sarcoptidae, Psoroptidae; die Ordnungen Mallophaga; Siphonaptera,
Anoplura (z. B. Familie der Haemotopinidae); unter der Ordnung
Diptera insbesondere Schädlinge der Familien Muscidae, Calliphoridae,
Oestridae, Tabanidae, Hippoboscidae, Gastrophilidae.
Die Verbindungen I sind auch einsetzbar gegen Hygiene-Schädlinge,
insbesondere der Ordnungen Diptera mit den Familien Sarcophagidae,
Anophilidae, Culicidae; der Ordnung Orthoptera, der Ordnung Dictyoptera
(z. B. Familie Blattidae) und der Ordnung Hymenoptera (z. B.
Familie Formicidae).
Die Verbindungen I besitzen auch nachhaltige Wirksamkeit bei
pflanzenparasitären Milben und Insekten. Bei Spinnmilben der Ordnung
Acarina sind sie wirksam gegen Eier, Nymphen und Adulte von Tetranychidae
(Tetranychus spp. und Panonychus spp.).
Hohe Aktivität besitzen sie bei den saugenden Insekten der Ordnung
Homotera, insbesondere gegen Schädlinge der Familien Aphididae,
Delphacidae, Cicadellidae, Psyllidae, Loccidae, Diaspididae und
Eriophydidae (z. B. die Rostmilbe auf Citrusfrüchten): Der Ordnungen
Hemiptera; Heteroptera und Thysanoptera; sowie bei den pflanzen
fressenden Insekten der Ordnungen Lepidoptera; Coleoptera; Diptera
und Orthoptera.
Sie sind ebenfalls als Bodeninsektizid gegen Schädlinge im Erdboden
geeignet.
Die Verbindungen der Formel I sind daher gegen alle Entwicklungsstadien
saugender und fressender Insekten an Kulturen wie Getreide,
Baumwolle, Reis, Mais, Soja, Kartoffeln, Gemüse, Früchten, Tabak,
Hopfen, Citrus, Avocados und anderen wirksam.
Die Verbindungen der Formel I sind auch wirksam gegen Pflanzen-Nematoden
der Arten Meloidogyne, Heterodera, Pratylenchus, Ditylenchus,
Radopholus, Rizoglyphus und andere.
Ferner sind die Verbindungen gegen Helminthen in allen Entwicklungsstadien
wirksam, unter denen die endoparasitären Nematoden die
Ursache schwerer Erkrankungen an Säugetieren und Geflügel sein
können, z. B. an Schafen, Schweinen, Ziegen, Rindern, Pferden, Eseln,
Hunden, Katzen, Meerschweinchen, Ziervögeln. Typische Nematoden
dieser Indikation sind: Haemonchus, Trichostrongylus, Ostertagia,
Nematodirus, Cooperia, Ascaris, Bunostomum, Oesophagostomum,
Charbertia, Trichuris, Strongylus, Trichonema, Dictyocaulus,
Capillaria, Heterakis, Toxocara, Ascaridia, Oxyuris, Ancylostoma,
Uncinaria, Toxascaris und Parascaris. Der besondere Vorteil der
Verbindungen der Formel I ist ihre Wirksamkeit gegen solche Parasiten,
die gegen Wirkstoffe auf Benzimidazol-Basis resistent sind.
Gewisse Spezies der Gattungen Nematodirus, Cooperia und
Oesophagostomum greifen den Intestinaltrakt des Wirtstiers an,
während andere der Gattungen Haemonchus und Ostertagia im Magen und
solche der Gattung Dictyocaulus im Lungengewebe parasitieren.
Parasiten der Familien Filariidae und Setariidae finden sich im
internen Zellgewebe und den Organen, z. B. dem Herzen, den Blutgefäßen,
den Lymphgefäßen und dem subcutanen Gewebe. Hier ist vor
allem der Herzwurm des Hundes, Dirofilaria immitis, zu nennen. Die
Verbindungen der Formel I sind gegen diese Parasiten hoch wirksam.
Weiter sind die Verbindungen der Formel I zur Bekämpfung von
humanpathogenen Parasiten geeignet, unter denen als typische, im
Verdauungstrakt vorkommende Vertreter solche der Gattungen
Ancylostoma, Necator, Ascaris, Strongyloides, Trichinella,
Capillaria, Trichuris und Enterobius zu nennen sind. Wirksam sind
die Verbindungen vorliegender Erfindung auch gegen Parasiten der
Gattungen Wuchereria, Brugia, Onchocerca und Loa aus der Familie der
Filariidae, die im Blut, im Gewebe und verschiedenen Organen
vorkommen, ferner gegen Dracunculus und Parasiten der Gattungen
Strongyloides und Trichinella, die speziell den Gastro-Intestinalkanal
infizieren.
Die Verbindungen der Formel I werden in unveränderter Form oder
vorzugsweise zusammen mit den in der Formulierungstechnik üblichen
Hilfsmitteln eingesetzt und werden daher z. B. zu Emulsionskonzentraten,
direkt versprühbaren oder verdünnbaren Lösungen, verdünnten
Emulsionen, Spritzpulvern, löslichen Pulvern, Stäubemitteln,
Granulaten, auch Verkapselungen in z. B. polymeren Stoffen in
bekannter Weise verarbeitet. Die Anwendungsverfahren wie Versprühen,
Vernebeln, Verstäuben, Verstreuen oder Gießen werden gleich wie die
Art der Mittel den angestrebten Zielen und den gegebenen Verhältnissen
entsprechend gewählt.
Die Verbindungen der Formel I werden bei Warmblütern in Aufwandmengen
von 0,01 bis 10 mg/kg Körpergewicht dosiert.
Falls die Verbindungen der Formel I bzw. entsprechende Mittel zur
Bekämpfung von endoparasitären Nematoden, Cestoden und Trematoden
bei Haus- und Nutztieren, wie Rindern, Schafen, Ziegen, Katzen und
Hunden, verwendet werden, können sie den Tieren sowohl als Einzeldosis
wie auch wiederholt verabreicht werden, wobei die einzelnen
Gaben je nach Tierart vorzugsweise zwischen 0,1 und 10 mg pro kg
Körpergewicht betragen. Durch eine protrahierte Verabreichung
erzielt man in manchen Fällen eine bessere Wirkung oder man kann mit
geringeren Gesamtdosen auskommen. Der Wirkstoff bzw. die ihn
enthaltenden Mittel können auch dem Futter oder den Tränken zugesetzt
werden. Das Fertigfutter enthält die Wirkstoffkombinationen
vorzugsweise in einer Konzentration von 0,005 bis 0,1 Gew.-%. Die
Mittel können in Form von Lösungen, Emulsionen, Suspensionen,
Pulver, Tabletten, Bolussen oder Kapseln peroral den Tieren verabreicht
werden. Soweit die physikalischen und toxikologischen
Eigenschaften von Lösungen oder Emulsionen dies zulassen, können die
Verbindungen der Formel I bzw. die enthaltende Mittel an Tieren auch
beispielsweise subcutan injiziert, intraruminal verabreicht oder
mittels der Pour-on-Methode auf den Körper der Tiere appliziert
werden. Ferner ist eine Verabreichung des Wirkstoffs an die Tiere
auch durch Lecksteine (Salz) oder Molasse-Blöcke möglich.
Über geschlossenen Kultur-Anbauflächen werden die Verbindungen der
Formel I zweckmäßigerweise in Mengen von 10 g bis 1000 g pro
Hektar angewendet. Sie kommen ferner in Pferchen, Gehegen, Stallungen
oder sonstigen Räumen zur Anwendung.
Die Formulierungen, d. h. die den Wirkstoff der Formel I enthaltenden
Mittel, Zubereitungen oder Zusammensetzungen werden in bekannter
Weise hergestellt, z. B. durch inniges Vermischen und/oder Vermahlen
der Wirkstoffe mit Streckmitteln, wie z. B. mit Lösungsmitteln,
festen Trägerstoffen, und gegebenenfalls oberflächenaktiven Verbindungen
(Tensiden).
Als Lösungsmittel können in Frage kommen: Aromatische Kohlenwasserstoffe,
bevorzugt die Fraktionen C₈ bis C₁₂, wie z. B. Xylolgemische
oder substituierte Naphthaline, Phthalsäureester wie Dibutyl- oder
Dioctylphthalat, aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Cyclohexan oder
Paraffine, Alkohole und Glykole sowie deren Ether und Ester, wie
Ethanol, Ethylenglykol, Ethylenglykolmonomethyl- oder -ethylether,
Ketone wie Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel wie N-Methyl-2-pyrrolidon,
Dimethylsulfoxid oder Dimethylformamid, sowie gegebenenfalls
epoxidierte Pflanzenöle, wie epoxidiertes Kokosnußöl
oder Sojaöl; oder Wasser.
Als feste Trägerstoffe, z. B. für Stäubemittel und dispergierbare
Pulver, werden in der Regel natürliche Gesteinsmehle verwendet, wie
Calcit, Talkum, Kaolin, Montmorillonit oder Attapulgit. Zur Verbesserung
der physikalischen Eigenschaften könnnen auch hochdisperse
Kieselsäure oder hochdisperse saugfähige Polymerisate zugesetzt
werden. Als gekörnte, adsorptive Granulatträger kommen poröse Typen
wie z. B. Bimsstein, Ziegelbruch, Sepiolit oder Bentonit, als nicht
sorptive Trägermaterialien z. B. Calcit oder Sand in Frage. Darüber
hinaus kann eine Vielzahl von vorgranulierten Materialien anorganischer
oder organischer Natur wie insbesondere Dolomit oder zerkleinerte
Pflanzenrückstände verwendet werden.
Als oberflächenaktive Verbindungen kommen je nach der Art des zu
formulierenden Wirkstoffes nichtionogene, kation- und/oder anionaktive
Tenside mit guten Emulgier-, Dispergier- und Netzeigenschaften
in Betracht. Unter Tensiden sind auch Tensidgemische zu ver
stehen.
Geeignete anionische Tenside können sowohl sog. wasserlösliche
Seifen als auch wasserlösliche synthetische oberflächenaktive
Verbindungen sein.
Als Seifen seien die Alkali-, Erdalkali- oder gegebenenfalls
substituierte Ammoniumsalze von höheren Fettsäuren (C₁₀-C₂₂), wie
z. B. die Na- oder K-Salze der Öl- oder Stearinsäure, oder von
natürlichen Fettsäuregemischen, die z. B. aus Kokosnuß- oder Talgöl
gewonnen werden können, genannt. Ferner sind auch die Fettsäure-me
thyl-taurinsalze zu erwähnen.
Häufiger werden jedoch sogenannte synthetische Tenside verwendet,
insbesondere Fettsulfonate, Fettsulfate, sulfonierte Benzimidazolderivate
oder Alkylarylsulfonate.
Die Fettsulfonate oder -sulfate liegen in der Regel als Alkali-,
Erdalkali- oder gegebenenfalls substituierte Ammoniumsalze vor und
weisen einen Alkylrest mit 8 bis 22 C-Atomen auf, wobei Alkyl auch
den Alkylteil von Acylresten einschließt, z. B. das Na- oder Ca-Salz
der Ligninsulfonsäure, des Dodecylschwefelsäureesters oder eines aus
natürlichen Fettsäuren hergestellten Fettalkoholsulfatgemisches.
Hierher gehören auch die Salze der Schwefelsäureester und Sulfonsäuren
von Fettalkohol-Äthylenoxid-Addukten. Die sulfonierten
Benzimidazolderivate enthalten vorzugsweise 2-Sulfonsäuregruppen und
einen Fettsäurerest mit 8 bis 22 C-Atomen. Alkylarylsulfonate sind
z. B. die Na-, Ca- oder Triäthanolaminsalze der Dodecylbenzolsulfonsäure,
der Dibutylnaphthalinsulfonsäure oder eines Naphthalinsulfon
säure-Formaldehydkondensationsproduktes.
Ferner kommen auch entsprechende Phosphate wie z. B. Salze des
Phosphorsäureester eines p-Nonylphenol-(4-14)-Äthylenoxid-Adduktes
oder Phospholipide in Frage.
Die in der Formulierungstechnik gebräuchlichen Tenside sind u. a. in
folgender Publikation beschrieben:
"1986 International Mc Cutcheon′s Emulsifiers and Detergents"
The Manufacturing Confectioner Publishing Co.,
Glen Rock, New Jersey, USA.
Die pestiziden Zubereitungen enthalten in der Regel 0,01 bis 95%,
insbesondere 0,1 bis 80%, Wirkstoff der Formel I, 5 bis 99,99%
eines festen oder flüssigen Zusatzstoffes und 0 bis 25%, insbesondere
0,1 bis 25%, eines Tensides.
Während als Handelsware eher konzentrierte Mittel bevorzugt werden,
verwendet der Endverbraucher in der Regel verdünnte Mittel mit
1-10 000 ppm Wirkstoffgehalt.
Ein weiterer Gegenstand vorliegender Erfindung betrifft daher
Schädlingsbekämpfungsmittel, die neben üblichen Trägerstoffen
und/oder Verteilungsmitteln als Wirkstoff mindestens eine Verbindung
der Formel I enthalten.
Die Mittel können auch weitere Zusätze wie Stabilisatoren, Entschäumer,
Viskositätsregulatoren, Bindemittel, Haftmittel sowie
Dünger oder andere Wirkstoffe zur Erzielung spezieller Effekte
enthalten.
In den nachfolgenden Beispielen steht Cp für die Cyclopentadienyl
gruppe.
Eine Lösung von 251 mg 5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-oxo
milbemycin A₄ in 1,0 ml Toluol wird bei 0°C mit 4,4 ml einer 0,17 M
Lösung von
(IV, R₂=R₃=CH₃) in Toluol versetzt. Nach
30 Minuten Rühren bei 0°C, wird das Kühlbad entfernt und 24 Stunden
bei Raumtemperatur weitergerührt. Nach der Zugabe von weiteren
2,2 ml einer 0,17 M Lösung von
(IV, R₂=R₃=CH₃) wird
nochmals 30 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, dann wird das
Reaktionsgemisch mit 100 ml Toluol verdünnt, und die erhaltene
Lösung auf 100 ml 5%ige NaHCO₃-Lösung gegossen. Nach 30 Minuten
Rühren wird die organische Phase abgetrennt, mit 50 ml 5%iger
NaHCO₃-Lösung und 50 ml gesättigter NaCl-Lösung gewaschen, über
MgSO₄ getrocknet und eingedampft. Die Chromatographie des
Rohprodukts an Kieselgel mit Hexan/Essigsäureethylester (15 : 1)
ergibt neben 16 mg (6%) Edukt 149 mg (56%) des Titelproduktes.
MS: (m/e): 708 (M⁺, C₄₂H₆₄O₇Si)
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃):
1,70 ppm (s) (CH₃(CH₃)C=C=C)
1,75 ppm (s) (CH₃(CH₃)C=C=C)
3,05 ppm (m) (C₁₂H und C₂₅H)
4,36 ppm (s) (OH)
4,43 ppm (bs, w 1/2 = 10) (C₅H)
5,22 ppm (t, J = 8) (C₁₅H).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃):
1,70 ppm (s) (CH₃(CH₃)C=C=C)
1,75 ppm (s) (CH₃(CH₃)C=C=C)
3,05 ppm (m) (C₁₂H und C₂₅H)
4,36 ppm (s) (OH)
4,43 ppm (bs, w 1/2 = 10) (C₅H)
5,22 ppm (t, J = 8) (C₁₅H).
Eine Lösung von 73 mg 5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-dimethyl-
vinyliden-milbemycin A₄ in 1,0 ml einer 5% Lösung von 40%
wäßriger HF-Lösung in Acetonitril wird 1 Stunde bei Raumtemperatur
gerührt, dann auf 50 ml gesättigte NaHCO₃-Lösung gegossen und mit
100 ml Diethylether extrahiert. Die organische Phase wird mit 50 ml
gesättigter NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO₄ getrocknet und
eingedampft. Nach der Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel
mit Hexan/Essigsäureethylester (3 : 1) können 48 mg (78%) des
Titelproduktes isoliert werden.
MS: (m/e): 594 (M⁺, C₃₆H₅₀O₇)
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃):
1,71 ppm (s) (CH₃(CH₃)C=C=C)
1,76 ppm (s) (CH₃(CH₃)C=C=C)
3,06 ppm (m) (C₁₂H und C₂₅H)
4,25 ppm (s) (OH)
4,28 ppm (t, J = 7) (C₅H)
5,22 ppm (t, J = 8) (C₁₅H).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃):
1,71 ppm (s) (CH₃(CH₃)C=C=C)
1,76 ppm (s) (CH₃(CH₃)C=C=C)
3,06 ppm (m) (C₁₂H und C₂₅H)
4,25 ppm (s) (OH)
4,28 ppm (t, J = 7) (C₅H)
5,22 ppm (t, J = 8) (C₁₅H).
Eine Lösung von 61 mg 5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-oxo
milbemycin A₄ in 1 ml Toluol wird mit 1,0 ml einer ca. 0,2 M Lösung
von
(IV, R₂=R₃=H) in Toluol versetzt. Nach 16 Stunden
Rühren bei Raumtemperatur wird das Reaktionsgemisch mit 100 ml
Toluol verdünnt, und die erhaltene Lösung auf 100 ml 5%ige NaHCO₃-Lösung
gegossen. Die organische Phase wird nach 30 Minuten kräftigem
Rühren abgetrennt, mit 50 ml 5%iger NaHCO₃-Lösung und 50 ml gesättigter
NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO₄ getrocknet und einge
dampft. Die Chromatographie des Rohprodukts an Kieselgel mit
Hexan/Essigsäureethylester (15 : 1) ergibt 28 mg (45%) des Titel
produktes.
MS: (m/e): 680 (M⁺, C₄₀H₆₀O₇Si)
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃):
3,03 ppm (m) (C₁₂H und C₂₅H)
4,31 ppm (s) (OH)
4,42 ppm (bs, w 1/2 = 11) (C₅H)
4,87 ppm (bs) (H₂C=C=C).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃):
3,03 ppm (m) (C₁₂H und C₂₅H)
4,31 ppm (s) (OH)
4,42 ppm (bs, w 1/2 = 11) (C₅H)
4,87 ppm (bs) (H₂C=C=C).
Eine Lösung von 25 mg 5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-vinyliden-
milbemycin A₄ in 1,0 ml einer HF x · Pyridin/THF-Lösung (hergestellt
aus 6,5 ml HF x · Pyridin, 15,7 ml Pyridin und 50 ml THF) wird
18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wird
dann auf 50 ml gesättigte NaHCO₃-Lösung gegossen und mit 100 ml
Diethylether extrahiert. Die organische Phase wird mit 50 ml
gesättigter NaHCO₃-Lösung gewaschen, über MgSO₄ getrocknet und einge
dampft. Nach Chromatographie des Rohprodukts an Kieselgel mit
Hexan/Essigsäureethylester (3 : 1) erhält 19 mg (91%) des
Titelproduktes.
MS: (m/e): 566 (M⁺, C₃₄H₄₆O₇)
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃):
3,03 ppm (m) (C₁₂H und C₂₅H)
4,22 ppm (s) (OH)
4,28 ppm (t, J = 7) (C₅H)
4,88 ppm (bs) (H₂C=C=C).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃):
3,03 ppm (m) (C₁₂H und C₂₅H)
4,22 ppm (s) (OH)
4,28 ppm (t, J = 7) (C₅H)
4,88 ppm (bs) (H₂C=C=C).
Gemäß den beschriebenen Arbeitsweisen lassen sich auch die
nachfolgend genannten Verbindungen der Formel I herstellen, wobei
diese Auflistung beispielhaft zu verstehen ist und folglich keinen
limitierenden Charakter besitzt. Hierbei steht i für iso, s für
sekundär und n für geradkettig, unverzweigt.
Der Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen gut vermischt und in einer
geeigneten Mühle gut vermahlen. Man erhält Spritzpulver, die sich
mit Wasser zu Suspensionen jeder gewünschten Konzentration verdünnen
lassen.
Emulsions-Konzentrat
Wirkstoff aus den Tabellen10%
Octylphenolpolyethylenglykolether (4-5 Mol AeO) 3%
Ca-Dodecylbenzolsulfonat 3%
Ricinusölpolyglykolether (36 Mol AeO) 4%
Cyclohexanon30%
Xylolgemisch50%
Aus diesem Konzentrat können durch Verdünnen mit Wasser Emulsionen
jeder gewünschten Konzentration hergestellt werden.
Man erhält anwendungsfertige Stäubemittel, indem der Wirkstoff mit
dem Träger vermischt und auf einer geeigneten Mühle vermahlen wird.
Extruder Granulat
Wirkstoff aus den Tabellen10%
Na-Ligninsulfonat 2%
Carboximethylcellulose 1%
Kaolin87%
Der Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen vermischt, vermahlen und
mit Wasser angefeuchtet. Dieses Gemisch wird extrudiert und anschließend
im Luftstrom getrocknet.
Tabletten bzw. Boli
I
Ein Wirkstoff aus den Tabellen33,0%
Methylcellulose0,80%
Kieselsäure hochdispers0,80%
Maisstärke8,40%
Methylcellulose in Wasser einrühren und quellen lassen; Kieselsäure
in die Quellung einrühren und homogen suspendieren. Wirkstoff und
Maisstärke mischen. In diese Mischung die wäßrige Suspension
einarbeiten und zu einem Teig kneten. Diese Masse durch ein Sieb
(Maschenweite 12 M) granulieren und dann trocknen.
II
Milchzucker krist.22,50%
Maisstärke17,00%
mikrorist. Cellulose16,50%
Magnesiumstearat1,00%
Alle 4 Hilfsstoffe gut mischen
Phasen I und II mischen und zu Tabletten oder Boli verpressen.
Ein Wirkstoff aus den Tabellen0,1-1,0 g
Erdnußölad 100 ml
Ein Wirkstoff aus den Tabelllen0,1-1,0 g
Sesamölad 100 ml
Ein Wirkstoff aus den Tabellen0,1-1,0 g
Glycerinformal40 g
1,2 Propandiolad 100 ml
Ein Wirkstoff aus den Tabelllen0,1-1,0 g
Glycerindimethylketal40 g
1,2 Propandiolad 100 ml
Ein Wirkstoff aus den Tabellen0,1-1,0 g
Cremophor EL10 g
1,2 Propandiol20 gl
Benzylalkohol1 g
Aqua ad injekt.ad 100 ml
Ein Wirkstoff aus den Tabellen0,1-1,0 g
Tween 804 g
Glycerinformal20 g
Benzylalkohol1 g
Aqua ad injekt.ad 100 ml
Die wäßrigen Systeme können bevorzugterweise auch für die orale
und/oder intraruminale Applikation eingesetzt werden.
1 ml einer wäßrigen Suspension der zu prüfenden Aktivsubstanz
werden so mit 3 ml eines speziellen Larvenzuchtmediums bei ca. 50°C
vermischt, daß ein Homogenisat von wahlweise 250 ppm oder 125 ppm
Wirkstoffgehalt entsteht. In jede Reagenzglas-Probe werden ca.
30 Lucilia-Larven (L₁) eingesetzt. Nach 4 Tagen wird die Mortalitätsrate
bestimmt. Verbindungen der Formel I wie z. B. diejenigen aus
den Herstellungsbeispielen erzielen mit 125 ppm eine Wirkung von
100%.
Auf einer PVC-Platte wird waagerecht ein Klebstreifen so befestigt,
das darauf 10 mit Blut vollgesogene Zecken-Weibchen von Boophilus
microplus (Biarra-Stamm) nebeneinander in einer Reihe mit dem Rücken
aufgeklebt werden können. Jeder Zecke wird mit einer Injektionsnadel
1 µl einer Flüssigkeit injiziert, die eine 1 : 1-Mischung von Poly
ethylenglykol und Aceton darstellt und in der eine bestimmte
Wirkstoffmenge von 1,0 µg pro Zecke gelöst ist. Kontrolltiere
erhalten eine wirkstofffreie Injektion. Nach der Behandlung werden
die Tiere unter Normalbedingungen in einem Insektarium bei ca. 28°C
und 80% relativer Luftfeuchtigkeit gehalten, bis die Eiablage
erfolgt und die Larven aus den Eiern der Kontrolltiere geschlüpft
sind.
Die Aktivität einer geprüften Substanz wird mit der IR₉₀ bestimmt,
d. h. es wird jene Wirkstoffdosis ermittelt, bei der noch nach
30 Tagen 9 von 10 Zeckenweibchen (=90%) Eier ablegen, die nicht
schlupffähig sind.
Verbindungen der Formeln I, wie z. B. diejenigen aus den Herstel
lungsbeispielen erzielen eine IR₉₀ von 1,0 µg.
Der Wirkstoff wird als Suspension formuliert mit einer Magensonde
oder durch Injektion in den Pansen eines Schafes gegeben, das mit
Haemonchus concortus und Trychostrongylus colubriformis künstlich
infiziert worden ist. Pro Dosis werden 1 bis 3 Tiere verwendet.
Jedes Schaf wird nur einmal mit einer einzigen Dosis behandelt, und
zwar wahlweise mit 1 mg oder 0,5 mg/kg Körpergewicht. Die Evaluierung
erfolgt durch Vergleich der Anzahl der vor und nach Behandlung
im Kot der Schafe ausgeschiedenen Wurmeier.
Gleichzeitig und gleichartig infizierte aber unbehandelte Schafe
dienen als Kontrolle. Schafe, die mit Verbindungen der Formel I,
wie z. B. diejenigen aus den Herstellungsbeispielen bei 0,5 mg/kg
behandelt werden, zeigen im Vergleich zu unbehandelten, aber
infizierten Vergleichsgruppen keinen Nematodenbefall (= komplette
Reduktion der Wurmeier im Kot).
Auf die Oberfläche von 150 ml Wasser, das sich in einem Behälter
befindet, wird soviel einer 0,1%igen acetonischen Lösung des
Wirkstoffes pipettiert, daß Konzentrationen von wahlweise 10 ppm,
3,3 ppm und 1,6 ppm erhalten werden. Nach Verdunsten des Acetons
wird der Behälter mit ca. 30-40 3 Tage alten Aedes-Larven beschickt.
Nach 1, 2 und 5 Tagen wird die Mortalität geprüft.
Verbindungen der Formeln I, wie z. B. diejenigen aus den Her
stellungsbeispielen bewirken in diesem Test bei einer Konzentration
von 1,6 ppm bereits nach einem Tag eine vollständige Abtötung
sämtlicher Larven.
2 bis 3 ml einer Testlösung (100 ppm Aktivsubstanz) werden in einen
nach oben offenen Glasbehälter gegeben und ca. 200 Milben in
unterschiedlichen Entwicklungsstadien in diesen Behälter eingesetzt.
Der Glasbehälter wird mit einem Wattebausch verschlossen und
10 Minuten gleichmäßig, bis zur vollständigen Benetzung der Milben
geschüttelt. Danach wird der Behälter umgekehrt hingestellt, bis die
überschüssige Testlösung von der Watte aufgesogen ist. Der Behälter
wird erneut gekehrt und die behandelten Zecken zur Evaluierung der
Wirksamkeit der Testsubstanzen drei Tage unter Laborbedingungen
beobachtet, wobei die Mortalität als Maßstab für Wirksamkeit
herangezogen wird.
Verbindungen aus den Herstellungsbeispielen wie z. B. diejenigen aus
den Herstellungsbeispielen zeigen bei 100 ppm eine Wirkung von
100%.
Claims (17)
1. Verbindungen der Formel I,
worinRfür Methyl, Ethyl, Isopropyl, sek.-Butyl oder für die Gruppe
steht, worin X Methyl, Ethyl oder Isopropyl bedeutet;
R₁für Wasserstoff oder eine Schutzgruppe steht;
R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und
R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht.
2. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1,
worinRfür Methyl, Ethyl, Isopropyl, oder sek.-Butyl steht
R₁für Wasserstoff oder eine Schutzgruppe steht;
R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und
R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht.
3. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1,
worin
Rfür Methyl, Ethyl, Isopropyl oder sek.-Butyl steht;
R₁für Wasserstoff oder eine Schutzgruppe steht;
R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und
R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht.
4. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1, worin
Rfür Methyl, Ethyl, Isopropyl oder sek.-Butyl steht;
R₁Wasserstoff, eine Acylgruppe oder die Gruppe Si(R₅)(R₆)(R₇)
repräsentiert; wobei
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₄-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht; und R₃Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet.
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₄-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht; und R₃Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet.
5. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 3, worin
Rfür Methyl, Ethyl, Isopropyl oder sek.-Butyl steht;
R₁Wasserstoff bedeutet;
R₂für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht; und
R₃Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet.
6. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 3, worin
Rfür Methyl, Ethyl, Isopropyl oder sek.-Butyl steht;
R₁Wasserstoff oder die Gruppe Si(R₅)(R₆)(R₇) repräsentiert, wobei
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₄-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂für Wasserstoff oder Methyl steht; und R₃Wasserstoff oder Methyl bedeutet.
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₄-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂für Wasserstoff oder Methyl steht; und R₃Wasserstoff oder Methyl bedeutet.
7. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1, worin
Rfür Methyl oder Ethyl steht;
R₁für Wasserstoff, R₄-C(O)- oder Si(R₅)(R₆)(R₇) steht wobei
R₄ für C₁-C₁₀-Alkyl, C₁-C₁₀-Haloalkyl oder eine unsubstituierte oder durch Halogen, C₁-C₃-Alkyl, C₁-C₃-Haloalkyl, C₁-C₃-Alkoxi, C₁-C₃-Haloalkoxi, Cyano und/oder Nitro substituierte Gruppe aus der Reihe Phenyl und Benzyl steht,
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₄-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht.
R₄ für C₁-C₁₀-Alkyl, C₁-C₁₀-Haloalkyl oder eine unsubstituierte oder durch Halogen, C₁-C₃-Alkyl, C₁-C₃-Haloalkyl, C₁-C₃-Alkoxi, C₁-C₃-Haloalkoxi, Cyano und/oder Nitro substituierte Gruppe aus der Reihe Phenyl und Benzyl steht,
R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander für C₁-C₄-Alkyl, Benzyl oder Phenyl stehen; R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht.
8. Eine Verbindung der Formel I gemäß Anspruch 1, ausgewählt aus
der Reihe:
13-Vinyliden-milbemycin A₃;
13-Vinyliden-milbemycin A₄;
13-Vinyliden-milbemycin D;
13-Vinyliden-13-deoxy-22,23-dihydro-avermectin-Bla-aglycon;
13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₃;
13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₄;
13-Dimethylvinyliden-milbemycin D;
13-Dimethylvinyliden-13-deoxy-22,23-dihydro-avermectin-Bla-aglycon;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-milbemycin A₃;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-milbemycin A₄;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-milbemycin D;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-13-deoxy-22,23-dihydro avermectin-Bla-aglycon;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₃;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₄;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-milbemycin D;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-13-deoxy-22,23-di hydro-avermectin-Bla-aglycon;
13-Vinyliden-milbemycin A₄;
13-Vinyliden-milbemycin D;
13-Vinyliden-13-deoxy-22,23-dihydro-avermectin-Bla-aglycon;
13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₃;
13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₄;
13-Dimethylvinyliden-milbemycin D;
13-Dimethylvinyliden-13-deoxy-22,23-dihydro-avermectin-Bla-aglycon;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-milbemycin A₃;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-milbemycin A₄;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-milbemycin D;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Vinyliden-13-deoxy-22,23-dihydro avermectin-Bla-aglycon;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₃;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-milbemycin A₄;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-milbemycin D;
5-O-tert.-Butyldimethylsilyl-13-Dimethylvinyliden-13-deoxy-22,23-di hydro-avermectin-Bla-aglycon;
9. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel I,
worinRfür Methyl, Ethyl, Isopropyl oder sek.-Butyl oder für die Gruppe
steht, worin X Methyl, Ethyl oder Isopropyl bedeutet,
R₁für Wasserstoff oder eine Schutzgruppe steht;
R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und
R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht,dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Verbindung der Formel II,
worinRfür Methyl, Ethyl, Isopropyl oder sek.-Butyl oder für die Gruppe
steht, worin X Methyl, Ethyl oder Isopropyl bedeutet, und
R₁die unter Formel I angegebenen Bedeutungen hat,mit einem zur
Freisetzung des Titankomplexes der Formel III
befähigten Reagenz umsetzt.
10. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel I gemäß
Anspruch 9,
worinRfür Methyl, Ethyl, Isopropyl, sek.-Butyl steht;
R₁für Wasserstoff oder eine Schutzgruppe steht;
R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und
R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht,dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Verbindung der Formel II,
worinRfür Methyl, Ethyl, Isopropyl, sek.-Butyl steht und
R₁die
unter Formel I angegebenen Bedeutungen hat,mit einem zur Frei
setzung des Titankomplexes der Formel III
befähigten Reagenz umsetzt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man als ein zur Freisetzung der Formel III befähigtes
Reagenz eine Verbindung der Formel IV einsetzt
worinR₂ und R₃ die unter Formel I angegebenen Bedeutungen hat.
12. Mittel zur Bekämpfung von Ekto- und Endoparasiten am Nutztier
oder zur Bekämpfung von Schadinsekten, dadurch gekennzeichnet, daß
es neben üblichen Trägerstoffen und Verteilungsmitteln eine Verbindung
der Formel I enthält
worinRfür Methyl, Ethyl, Isopropyl, sek.-Butyl oder für die Gruppe
steht, worin X Methyl, Ethyl oder Isopropyl bedeutet;
R₁für Wasserstoff oder eine Schutzgruppe steht;
R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und
R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht.
13. Mittel zur Bekämpfung von Ekto- und Endoparasiten am Nutztier
oder zur Bekämpfung von Schadinsekten gemäß Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß es neben üblichen Trägerstoffen und Ver
teilungsmitteln eine Verbindung der Formel I enthält
worinRfür Methyl, Ethyl, Isopropyl, sek.-Butyl steht;
R₁für Wasserstoff oder eine Schutzgruppe steht;
R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und
R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht.
14. Mittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Wirkstoff eine Verbindung der Formel I gemäß einem der Ansprüche 3
bis 8 enthält.
15. Verfahren zur Bekämpfung von Parasiten an Tieren oder von
Schadinsekten, dadurch gekennzeichnet, daß man eine parasitizid
bzw. insektizid wirksame Menge einer Verbindung der Formel I
worinRfür Methyl, Ethyl, Isopropyl, sek.-Butyl oder für die Gruppe
steht, worin X Methyl, Ethyl oder Isopropyl bedeutet,
R₁für Wasserstoff oder eine Schutzgruppe steht;
R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und
R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht, auf den Parasiten oder
dessen Lebensraum appliziert.
16. Verfahren zur Bekämpfung von Parasiten an Tieren oder von
Schadinsekten gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine parasitizid bzw. insektizid wirksame Menge einer Verbindung der
Formel I
worinRfür Methyl, Ethyl, Isopropyl oder sek.-Butyl steht;
R₁für Wasserstoff oder eine Schutzgruppe steht;
R₂Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl bedeutet; und
R₃für Wasserstoff oder C₁-C₃-Alkyl steht, auf den Parasiten oder
dessen Lebensraum appliziert.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den Parasiten um Nematoden handelt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH102687 | 1987-03-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3808634A1 true DE3808634A1 (de) | 1988-10-06 |
Family
ID=4200719
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3808634A Withdrawn DE3808634A1 (de) | 1987-03-18 | 1988-03-15 | 13-vinyliden-milbemycin derivate sowie diese enthaltende mittel zur bekaempfung von parasitaeren schaedlingen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3808634A1 (de) |
-
1988
- 1988-03-15 DE DE3808634A patent/DE3808634A1/de not_active Withdrawn
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8180 | Miscellaneous part 1 |
Free format text: IN DER FORMEL I IST IN STELLUNG 13 STATT METHYLIDEN DER SUBSTITUENT AETHENYLIDEN ZU SETZEN IN DER FORMEL III MUSS STATT DES METHYLIDEN-SUBSTITUENTEN DER AETHENYLIDEN-SUBSTITUENT EINGESETZT WERDEN |
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8130 | Withdrawal |