DE3808485A1 - Verfahren und vorrichtung zur bindung von halogenen an feststoffen bei der verbrennung von fossilen brennstoffen oder muell - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur bindung von halogenen an feststoffen bei der verbrennung von fossilen brennstoffen oder muellInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bindung von Halogenen an
Feststoffen bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe oder Müll,
bei dem den festen Brennstoffen oder dem Müll vor der Verbrennung
basische Stoffe, insbesondere CaCO3 oder MgCO3, zugegeben werden
mit folgenden Verfahrensschritten:
- - Der Feuchtigkeitsgehalt der fossilen Brennstoffe oder des Mülls wird auf 15 bis 35 Gew.% eingestellt;
- - die basischen Feststoffe werden den fossilen Brennstoffen oder dem Müll in möglichst gleichmäßiger Verteilung zugegeben, wobei das stöchiometrische Verhältnis von basischen Feststoffen zu Halogenen kleiner als 5 : 1 ist;
- - nach Zugabe der basischen Feststoffe verweilen die fossilen Brennstoffe oder der Müll in einem weitgehend abgeschlossenen Behälter, so daß sich ein Wasserdampf-Sättigungszustand ein stellt;
- - anschließend wird die Mischung mit einer Feuerbett-Temperatur verbrannt, die unterhalb der thermischen Dissoziationstemperatur der aus den basischen Feststoffen und den Halogenen entstehenden Verbindungen liegt,
gemäß Patent P 37 17 191.
Es ist bekannt, dem Entstehen von Säuregasen bei der Verbrennung
von Müll oder fossilen Brennstoffen durch die Zugabe von
basischen Feststoffen entgegenzuwirken. So ist es bekannt, dem
trockenen Müll basische Feststoffe in Form von Calciumcarbonat
(CaCO3) oder Magnesiumkarbonat (MgCO3) zuzumischen und die
Mischung zu brikettieren. Die Briketts werden anschließend mit
relativ hohen Temperaturen verbrannt.
Ferner ist es bekannt, in den Verbrennungsraum basische Fest
stoffe pulverisiert einzublasen (Wirbelschichtfeuerung). In
beiden Fällen hat die Zugabe der basischen Feststoffe den Sinn,
die bei der Verbrennung entstehenden Säuren zu neutralisieren.
Ein Teil der chemisch durch die basischen Feststoffe umgewandel
ten Halogene findet sich in der Schlacke nach dem Verbrennungs
vorgang in ungefährlicher Form.
Die mit den bekannten Verfahren erzielten Ergebnisse führen nur
zu einer relativ geringen Verminderung des Ausstoßes von
Säuregasen, so daß regelmäßig eine anschließende Rauchgasreini
gung erforderlich ist, wenn man nicht die Säuregase in die
Atmosphäre ablassen will.
Das Verfahren gemäß dem Hauptpatent zielt darauf ab, bereits vor
dem Feuerbett eine praktisch hundertprozentige Umwandlung der
Salzbildner in unschädliche Verbindungen zu erhalten, die eine
hohe thermische Festigkeit, also eine hohe thermische
Dissoziationstemperatur, aufweisen. Dadurch ist es möglich, die
neuen Verbindungen praktisch vollständig in der Schlacke zurückzu
behalten, wenn die Verbrennungstemperatur so eingestellt wird,
daß die Feuerbett-Temperatur unterhalb dieser Dissoziations
temperatur liegt. Für übliche, im Müll enthaltene Halogene liegt
bei der Verwendung von Calciumcarbonat oder Magnesiumcarbonat die
thermische Dissoziationstemperatur bei 850°C oder höher, so
daß ohne vorherige Prüfung des Mülls vorzugsweise eine Feuer
bett-Temperatur unterhalb von 850°C vorzugsweise unterhalb von
810°C eingestellt wird. Die für die Müllverbrennung wirksame
Temperatur im Feuerraum liegt dabei u. U. wesentlich höher, so
daß eine wirksame Müllverbrennung auch bei Einstellung der
Feuerbett-Temperatur unterhalb von 850°C erreicht wird.
Das stöchiometrische Verhältnis zwischen den basischen Stoffen
und den Halogenen liegt vorzugsweise unter 4,2 : 1, insbeson
dere bei etwa 2 : 1. Allerdings ist das stöchiometrische
Verhältnis abhängig von der Art der Zugabe der basischen
Stoffe, also von der erreichten feinen Verteilung der basischen
Stoffe innerhalb der fossilen Brennstoffe, des Mülls o. dgl.
Eine sehr feine Verteilung, also innige Vermischung von
basischen Stoffen mit den fossilen Brennstoffen, dem Müll
o. dgl., wird erreicht, wenn die basischen Stoffe beispielsweise
aufgedüst werden.
Durch die Einstellung des Feuchtigkeitsgehalts der fossilen
Brennstoffe, des Mülls, wobei sich der angegebene Feuchtigkeits
gehalt nicht auf kristallin oder chemisch gebundenes Wasser
bezieht, und durch die Einstellung eines Wasserdampf-Sätti
gungszustandes während der Verweilzeit wird erreicht, daß die
basischen Stoffe praktisch vollständig mit den Halogenen in den
fossilen Brennstoffen oder im Müll reagieren können. Da die
Reaktionen exothermisch ablaufen, entsteht dabei eine erhebliche
Erhitzung. Dadurch kommt es zu einer starken Verdampfung, die zur
Trocknung der fossilen Brennstoffe, des Mülls o. dgl. führen, so
daß dieser auf dem Feuerbett gut verbrannt werden kann.
Vorzugsweise beträgt die Verweilzeit in dem geschlossenen
Behälter zwischen Zugabe der Feststoffe und Feuerbett mindestens
10, vorzugsweise mindestens 20 Minuten. In einem kontinuierlich
ablaufenden Verfahren kann sich die Verweilzeit vorteilhaft aus
dem Transport der fossilen Brennstoffe, des Mülls o. dgl. von der
Aufgabestation für die basischen Stoffe zum Feuerbett ergeben.
Die bei der Zugabe von Calciumcarbonat oder Magnesiumcarbonat
mit den Halogenen gebildeten Verbindungen sind beispielsweise
CaCl2, CaSO4, Ca(NO3) 2 bzw. MgCl2, MgSO4 und Mg(NO3)2. Diese
Stoffe weisen die hohen thermischen Dissoziationstemperaturen
auf, die bei Einhaltung einer Feuerbett-Temperatur unterhalb
von 850°C nicht erreicht werden, so daß diese Stoffe in der
Schlacke verbleiben und diese Schlacke unbedenklich als Bau
stoff, z. B. für den Straßenbau, eingesetzt werden kann.
Die vorliegende Anmeldung betrifft Weiterentwicklungen des
Verfahrens gemäß dem Hauptpatent.
Danach können die basischen Stoffe vorzugsweise als Suspension
oder Lösung von basischen Feststoffen zugegeben werden. Dabei wird
der Feuchtigkeitsgehalt der fossilen Brennstoffe, des Mülls
o. dgl. vorzugsweise auf 25 Vol.-% eingestellt.
Wenn die basischen Stoffe in einer vor dem Feuerbett angeordne
ten Zugabestation zugegeben werden, die von einer seitlichen Wand
mit einer großen Wäremabstrahlfläche begrenzt wird, die von
den Verbrennungsgasen des Feuerbetts aufgeheizt wird, läßt sich
eine vorteilhafte Temperatur für die vor der Verbrennung auf dem
Feuerbett angestrebte Umsetzung der Salzbildner in unschädliche
Feststoffe mit hohen Dissoziationstemperaturen einstellen, ohne
daß hierfür zusätzliche Aufheizungen vorgenommen werden müßten.
Die in der Zugabestation eingestellte Temperatur beträgt dabei
180°-350°C, vorzugsweise 300°C.
Eine gute Regulierung der niedrigen Feuerbettemperatur läßt sich
dadurch erreichen, daß oberhalb des Feuerbettes ein Unterdruck
durch Gasabsaugung hergestellt wird. Der Unterdruck kann
vorzugsweise 0,3 mbar betragen, wobei die Strömungsgeschwindig
keit im Verbrennungsraum < 3 m/s ist.
Durch die erfindungsgemäße Zugabe der basischen Stoffe und die
Einhaltung einer niedrigen Feuerbettemperatur wird das Auftreten
von anorganischen Säuregasen in der beschriebenen Weise vermin
dert. Bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen oder von Müll
o. ä. entstehen jedoch regelmäßig auch Kohlenwasserstoffe. Es ist
bekannt, die Verunreinigung der Luft mit Kohlenwasserstoffen
durch eine Nachverbrennung der Rauchgase zu verringern bzw. zu
vermeiden. Hierzu werden mit einem zusätzlichen Brenner die die
Kohlenwasserstoffe enthaltenden Rauchgase auf Temperaturen von
über 1000°C aufgeheizt, und zwar über eine so lange Strecke, daß
sich die Kohlenwasserstoffe - und evtl. gebildetes Kohlenmonoxid -
zu Kohlendioxid umgewandelt werden. Eine derartige Nachverbren
nungsstrecke ist sehr aufwendig und hat einen hohen
Energieverbrauch.
Erfindungsgemäß können in einer gemeinsamen Vorrichtung auch die
Kohlenwasserstoffe unschädlich gemacht werden, in dem oberhalb des
Feuerbetts eine das Verbrennungsgas aufnehmende Nachreaktionskam
mer angeordnet ist, deren Wände so ausgebildet sind, daß nur
Wärmeverluste auftreten. Die Wände sind dabei aus einem infrarot
strahlenden Material, vorzusweise aus Keramik gebildet, wobei SiC-
Verbindungen besondere Vorteile bieten. Die Verbrennungsgase be
wirken dabei automatisch, daß in der Nachreaktionskammer eine
Temperatur von über 900°C, insbesondere eine Temperatur zwischen
1050°C-1250°C auftritt. Durch Umwegleitungen kann die Strah
lungsintensität der Infrarotstrahlung für die Verbrennungsgase in
der Nachreaktionskammer so intensiviert werden, daß unter der
Einwirkung der Infrarotstrahlung die Kohlenwasserstoffmoleküle zu
CO2 und HO2 bzw. CO2 und NO2 dissoziieren, wenn die Einwirkungs
zeit der Infrarotstrahlung mehr als 0,1 s beträgt. In der Nach
reaktionskammer werden im übrigen auch Schwefeloxid- und Stick
oxidgase so aufbereitet, daß sie als Schwefelsäuregase und Sal
petersäuregase in einen Kondensator geführt werden können, wo sie
der Abluft als Säurekondensat entzogen werden, wie dies
beispielsweise in der DE-Patentschrift 33 29 823 beschrieben ist.
Für die Einhaltung einer gleichmäßigen hohen Temperatur in der
Nachverbrennungskammer ist die bereits erwähnte Absaugung der
Verbrennungsgase vorteilhaft, wenn eine Frischluftzufuhr, ggf.
gedrosselt, unterhalb des Feuerbettes angeordnet ist. Dadurch
wird erreicht, daß oberhalb des Feuerbettes im Bereich der
Verbrennungsgase durch Sekundärluft kein Temperaturabfall erfolgt,
wie dies bei bisherigen Sekundärluftzufuhren oberhalb des Feuer
bettes zur Erhöhung der Feuerbettemperatur der Fall war. Die
Nachreaktion wird durch die Sekundärluftzufuhr demzufolge nicht
gestört.
Durch die einstellbare Absaugung der Verbrennungsgase läßt sich
die Feuerbettemperatur auf dem gewünschten niedrigen Wert halten.
Darüber hinaus läßt sich verhindern, daß zuviel Verbrennungsluft
durch das Feuerbett gesaugt wird, die für die Verbrennung nicht
benötigt wird und daher die Temperatur oberhalb des Feuerbettes
erniedrigen könnte. Ein Maß für die richtige Verbrennung,
insbesondere auch im Unterlastfall, ist die Einhaltung eines
Gehalts an freiem Sauerstoff in der Nachreaktionskammer von 3
Vol.-% oder niedriger. Es ist daher zweckmäßig, den Gehalt von
freiem Sauerstoff in der Nachreaktionskammer zu messen und
entsprechend die Absaugung zu regeln.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
ist schematisch in der Zeichnung dargestellt.
In einem weitgehend geschlossenem Gehäuse 1 befindet sich ein
Zuführband 2, daß sich in horizontaler Richtung hin- und her
bewegt, wie dies der Doppelpfeil A andeutet. Das Zuführband 2
weist auf seiner Oberseite Mitnehmerkeile 3 auf, die in Trans
portrichtung schräg ansteigen und dann sägezahnförmig steil ab
fallen und dadurch eine steile Kante 4 bilden. Die steile Kante 4
schiebt bei der Vorbewegung des Transportbandes 2 über die
Schräge geglittene Brennstoffe in Transportrichtung, so daß auf
diese Weise ein Transport in der Zeichnung nach rechts erfolgt,
obwohl das Transportband 2 sich ledglich hin- und herbewegt.
Die Aufgabe der fossilen Brennstoffe erfolgt von der Oberseite
des Gehäuses 1 über eine Dossiereinrichtung 5, beispielsweise
eine Dosierschnecke oder eine Zellenradschleuse. Am Ende des
Transportbandes 2 fallen die fossilen Brennstoffe über eine Stufe
6 auf eine tiefer liegende Ebene, auf der sich ein Feuerrost 7
befindet. Mit der Bewegung des Transportbandes 2 ist ein Schieber
8 gekoppelt, der die fossilen Brennstoffe auf dem Feuerrost 7 in
der Zeichnung nach rechts weiterschiebt, wo sie das Feuerbett
bilden. Unterhalb des Feuerrostes 7 befindet sich ein Aschekasten
9, dessen Wand eine Öffnung für eine Frischluftzufuhr 10
aufweist. In der Frischluftzufuhr befindet sich eine Drosselklappe
11, mit der der Frischluftstrom regelbar ist. Vor dem Feuerrost 7
befindet sich in der Oberseite des Gehäuses 1 eine Zugabestation
12 für eine Lösung oder eine Suspension basischer Feststoffe. Die
Zugabestation 12 weist eine Tropfdüse 13 auf, mit der die Zugabe
der basischen Stoffe dosierbar ist.
Oberhalb des Feuerrostes 7 befindet sich eine Nachreaktions
kammer 14, die die Verbrennungsgase aufnimmt. Die Nachreaktions
kammer 14 weist keramische Seitenwände 15 und eine keramisch
Zwischenwand 16 auf, die so angeordnet ist, daß sich eine ver
tikale Steigleitung 17 und eine vertikale Gegenstromleitung 18
bildet, die in einen Ausgang 19 der Nachreaktionskammer 14. An
den Ausgang 19 schließt sich ein separater (nicht dargestellter)
Wärmetauscher herkömmlicher Bauart an.
Die zur Aufgabestation 12 zeigende keramische Außenwand 15′ weist
eine große Wärmeabstrahlfläche auf. Die von ihr abgestrahlte
Wärme wird von einem wärmeleitenden Blech 20 aufgenommen, daß
sich von unterhalb des Transportbandes 2 schräg vom Feuerrost 7
wegzeigend nach oben erstreckt und unmittelbar neben der
Aufgabestation 12 angeordnet ist. Das wärmeleitende Blech erhitzt
sich durch die von der keramischen Außenwand 15′ abgegebenen
Wärmestrahlung auf eine Temperatur, die für eine ausreichende
Reaktionstemperatur im Bereich der Aufgabestation 12 sorgt.
Vorzugsweise stellen sich hier etwa 300°C ein, die die
Umwandlung der Halogene mit den zugegebenen basischen Stoffen zu
ungefährlichen Reaktionsprodukten mit hohen Dissoziations
temperaturen begünstigt.
Die etwas unterhalb der Tropfdüse 13 liegende obere Kante des
Bleches 20 wird mit einem zur Außenwand 15′ schräg geneigten
Blechstück 21 fortgesetzt. Das Blechstück 21 weist Öffnungen für
Kondensatflüssigkeit auf, durch die die im oberen Bereich des
Gehäuses 1 abgekühlte Kondensatflüssigkeit zwischen Blech 20 und
Außenwand 15′ der Nachreaktionskammer 14 gerät und durch eine
Öffnung in einem keramischen Boden 22 zwischen Blech 20 und
Außenwand 15′ auf den Feuerrost 7 tropfen kann, so daß ein
Kreislauf gebildet wird.
Die dargestellte Ausbildung der Nachreaktionskammer 14 sorgt bei
Einhaltung einer niedrigen Strömungsgeschwindigkeit für die Ver
brennungsgase durch die geeignete Einstellung der Absaugung für
eine ausreichende Verweilzeit der Verbrennungsgase in einem
Hochtemperaturbereich. Dadurch werden die Verbrennungsgase in der
gewünschten Weise umgesetzt.
Claims (27)
1. Verfahren zur Bindung von Halogenen an Feststoffen bei der
Verbrennung fossiler Brennstoffe oder Müll, bei dem den
festen Brennstoffen oder dem Müll vor der Verbrennung
basische Stoffe, insbesondere CaCO3 oder MgCO3, zugegeben
werden mit folgenden Verfahrensschritten:
- - Der Feuchtigkeitsgehalt der fossilen Brennstoffe oder des Mülls wird auf 15 bis 35 Gew.-% eingestellt;
- - die basischen Feststoffe werden den fossilen Brennstof fen oder dem Müll in möglichst gleichmäßiger Verteilung zugegeben, wobei das stöchiometrische Verhältnis von basischen Feststoffen zu Halogenen kleiner als 5 : 1 ist;
- - nach Zugabe der basischen Feststoffe verweilen die fossilen Brennstoffe oder der Müll in einem weitgehend abgeschlossenen Behälter, so daß sich ein Wasserdampf- Sättigungszustand einstellt;
- - anschließend wird die Mischung mit einer Feuerbett- Temperatur verbrannt, die unterhalb der thermischen Dissoziationstemperatur der aus den basischen Feststof fen und den Halogenen entstehenden Verbindungen liegt,
gemäß Patent P 37 17 191, dadurch gekennzeichnet, daß die
basischen Stoffe als Suspension oder Lösung von basischen
Feststoffen zugegeben werden.
2. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Feuchtigkeitsgehalt der fossilen
Brennstoffe oder des Mülls auf 25 Vol.-% eingestellt wird.
3. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die basischen Stoffe in einer vor dem
Feuerbett angeordneten Zugabestation zugegeben werden, die
von einer seitlichen Wand mit einer großen Wärmeabstrahl
fläche begrenzt wird, die von den Verbrennungsgasen des
Feuerbetts aufgeheizt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Zugabestation eine Temperatur von 180°C-350°C eingestellt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Zugabestation eine Temperatur von 300°C eingestellt wird.
6. Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, dadurch
gekennzeichnet, daß oberhalb des Feuerbetts ein Unterdruck
durch Gasabsaugung hergestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Unterdruck von 0,3 mbar eingestellt wird.
8. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder nach
einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
oberhalb des Feuerbetts eine das Verbrennungsgas aufnehmende
Nachreaktionskammer angeordnet ist, deren Wände so ausge
bildet sind, daß nur geringe Wärmeverluste auftreten.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Geschwindigkeit der Verbrennungsgase in der Nachreaktion
kammer kleiner 3 m/s gehalten wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wände der Nachreaktionskammer aus einem infrarot abstrah
lenden Material gebildet sind.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verbrennungsgas in der Nachreaktionskammer mit Hilfe des
Materials der Wände mehrfach umgelenkt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperatur in der Nachreaktionskammer
auf größer 900°C eingestellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperaturen der Nachreaktionskammer auf 1050°C-1250°C
eingestellt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an freiem Sauerstoff in der Nach
reaktionskammer auf 3 Vol.% eingestellt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einstellung der Verbrennungsparameter durch
Regelung des Unterdruckes bzw. der Strömungsgeschwindigkeit
der abgesaugten Verbrennungsgase erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich an den Ausgang der Nachreaktionskammer
ein Wärmetauscher anschließt.
17. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 16, gekennzeichnet durch
- - eine Zuführungseinrichtung für die Brennstoffe zu einem Feuerbett,
- - eine vor dem Feuerbett angeordnete Zugabestation für basische Stoffe,
- - ein die Zugabestation und das Feuerbett umgebendes, zu mindest weitgehend dichtes Gehäuse und
- - eine regelbare Absaugvorrichtung für die vom Feuerbett aufsteigenden Verbrennungsgase.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch eine
unterhalb des Feuerbetts angeordnete Frischluftzufuhr.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch eine in
die Frischluftzufuhr eingesetzte Drossel.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, gekennzeich
net durch eine oberhalb des Feuerbetts angeordnete Nach
reaktionskammer aus keramischen Wänden.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, gekennzeichnet durch eine Lei
tungsführung in der Nachreaktionskammer mit einer vertikalen
Steigleitung und wenigstens einer vertikalen Gegenstromlei
tung, die jeweils durch keramische Wände begrenzt sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 oder 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die keramischen Wände aus SiC-
Verbindungen bestehen.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 22, gekenn
zeichnet durch einen separaten, an den Ausgang der Nach
reaktionskammer angeschlossenen Wärmetauscher.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß nahe der Zugabestation ein vom Feuerbett
schräg wegzeigendes wärmeleitendes Blech angeordnet ist, das
von einer keramischen Außenwand der Nachreaktionskammer ab
gestrahlte Wärme aufnimmt.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß
sich an die Oberkante des Bleches ein schräg zur Nachreak
tionskammer zeigendes, Öffnungen für den Durchtritt von
Kondensationsflüssigkeit aufweisendes Blechstück an
schließt und daß zwischen der Unterseite des Bleches und der
Außenwand der Nachreaktionskammer ein Boden angeordnet ist,
der eine über der Rostaufgabe liegende Austrittsöffnung für
die Kondensatflüssigkeit aufweist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zugabestation eine Tropfdüse für die
Suspension oder Lösung der basischen Stoffe aufweist.
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