DE3808363A1 - Kern fuer spritzgiesswerkzeug und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Kern fuer spritzgiesswerkzeug und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kern für ein
Spritzgießwerkzeug mit einer Kühleinrichtung sowie ein
Verfahren zur Herstellung des Kerns.
Derartige Kerne bilden Teile von Spritzgießwerkzeugen. Die
Bezeichnung "Kern" wird insbesondere für diejenigen Teile
der Spritzgießwerkzeuge, die überwiegend von dem
Formhohlraum umschlossen werden, in die das auszuformende
Material, insbesondere Kunststoff, eingespritzt wird.
Diese Kerne formen vor allem die Hohlräume von meist
dünnwandigen Kunststoff-Spritzgußteilen.
Die mit verhältnismäßig hoher Temperatur in die
Spritzgießwerkzeuge eingespritzten Formmassen geben eine
erhebliche Wärmemenge an das Spritzgießwerkzeug ab, das
deshalb in den meisten Fällen gekühlt werden muß. Hierzu
ist es bekannt, im Spritzgießwerkzeug beispielsweise
Kühlkanäle vorzusehen, durch die eine Kühlflüssigkeit
geleitet wird. In den oftmals schmalen und/oder
kompliziert geformten Kernen steht in den meisten Fällen
kein ausreichender Platz für derartige Kühlkanäle zur
Verfügung. Außerdem ist die Herstellung der Kühlkanäle
aufwendig und schwierig.
Es ist deshalb bekannt, in derartige Kerne Bohrungen
vorzusehen, in die Kupferstifte eingesetzt werden, die aus
dem Kern bis in gekühlte Bereiche des Spritzgießwerkzeugs
führen und die Wärme aus dem Kern abführen sollen. Ebenso
wie bei Kühlkanälen bestehen auch hier die
Schwierigkeiten, daß die Bohrungen für die Kupferstifte in
schmaler und/oder kompliziert gestaltete Kerne nicht oder
nicht ausreichend tief eingebracht werden können. Außerdem
besteht zwischen dem aus Stahl gefertigten Kern und dem
eingesetzten Kupferstift ein mehr oder minder breiter, bei
der Fertigung kaum zu kontrollierender Luftspalt, der den
Wärmeübergang wesentlich beeinträchtigt. Wenn diese
beschriebenen, direkt oder indirekt wirkenden
Kühleinrichtungen nicht vorgesehen werden können oder nur
unzureichend arbeiten, dann besteht die Gefahr, daß der
Kern bei rasch aufeinanderfolgenden Spritzgießvorgängen
eine zu hohe Temperatur erreicht. Dadurch wird das
Aushärten des gespritzten Werkstücks beeinträchtigt oder
verhindert, beispielsweise wenn ein temperaturabhängig
vernetzender Kunststoff verarbeitet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Kern der
eingangs genannten Gattung zu schaffen, der auch bei
schmaler und/oder komplizierter Gestaltung ausreichend
gekühlt werden kann, ohne daß dadurch seine mechanische
Festigkeit wesentlich beeinträchtigt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Kern ein tragendes Stahlskelett mit Aussparungen aufweist,
die mit Kupfer ausgegossen sind.
Das Stahlskelett gibt dem Kern die nötige mechanische
Festigkeit und Formhaltigkeit. Das die Ausnehmungen des
Stahlskeletts ausfüllende Kupfer, das eingegossen und
deshalb innig mit dem Stahlskelett verbunden ist, so daß
eine sehr gute Wärmeübertragung zwischen dem Stahl und dem
Kupfer sichergestellt ist, bewirkt eine gute
Wärmeableitung aus dem Kern, zumindest bis in diejenigen
Bereiche der Flächen des Kerns hinein, die mit einer
gekühlten Formplatte des Spritzgießwerkzeugs in Verbindung
stehen.
Da die Aussparungen des Stahlskeletts vollständig mit
Kupfer ausgegossen sind, bestehen keine Luftspalte, die
die Wärmeübertragung beeinträchtigen könnten.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß das Stahlskelett eine geschlossene
Kernhülse bildet, deren innerer Hohlraum die mit Kupfer
ausgegossene Aussparung bildet. Diese Kernhülse kann
verhältnismäßig dünnwandig ausgeführt werden, so daß ein
möglichst großer Querschnitt für die Wärmeableitung durch
das Kupfer zur Verfügung steht.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, daß das Stahlskelett aus
miteinander verbundenen Wänden, Lamellen od. dgl. besteht
und daß die dazwischen bestehenden, mit Kupfer
ausgegossenen Aussparungen bis zur Außenfläche des Kerns
reichen. Damit lassen sich auch sehr kompliziert
gestaltete Kerne so herstellen, daß eine optimale
Wärmeableitung sichergestellt ist.
Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur
Herstellung eines solchen Kerns, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß Aussparungen eines tragenden
Stahlskeletts in Vakuum oder unter Schutzgas mit Kupfer
ausgegossen werden. Unter diesen Gießbedingungen wird eine
sehr innige, diffundierende Verbindung des tragenden
Stahlskeletts, beispielsweise einer Kernhülse, mit dem
Kupferkörper erreicht, der lunkerfrei hergestellt werden
kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind
Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Wenn im Zusammenhang mit der Erfindung von "Kupfer" als
Material zum Ausgießen der Aussparungen gesprochen wird,
so sind darunter selbstverständlich auch Kupferlegierungen
zu verstehen.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es
zeigt
Fig. 1 in einem senkrechten Teilschnitt ein
Spritzgießwerkzeug mit einem mit Kupfer ausgegossenen
Kern,
Fig. 2 einen Teilschnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch ein anderes
Spritzgießwerkzeug mit einem mit Kupfer ausgegossenen
Kern,
Fig. 4 in einem senkrechten Schnitt einen Kern für ein
Spritzgießwerkzeug mit einem darauf angeordneten
Spritzgußteil,
Fig. 5 in räumlicher Darstellungsweise den Kern nach Fig.
3,
Fig. 6 in einem senkrechten Schnitt eine weitere
Ausführungsform eines mit Kupfer ausgegossenen Kerns für
ein Spritzgießwerkzeug mit darauf angeordnetem
Spritzgußteil und
Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie VII-VII in Fig. 6
durch den Kern.
Das in den Fig. 1 und 2 in Teilschnitten dargestellte
Spritzgießwerkzeug für ein beispielsweise napfförmiges
Kunststoff-Spritzgußteil 1 besteht aus mehreren
übereinander angebrachten Formplatten 2, die jeweils von
einer Kühlflüssigkeit durchflossene Kühlkanäle 3
aufweisen.
Ein die Form des Hohlraums des Spritzgußteils 1 bildender
Kern 4 besteht aus einer äußeren Kernhülse 5, die außer
einer unteren Öffnung 6 geschlossen ist und ein tragendes
Stahlskelett für den Kern 4 bildet. Ein innerer Hohlraum 7
der Kernhülse 5 bildet eine innere Aussparung des
Stahlskeletts und ist mit Kupfer 8 ausgegossen.
Wie man aus Fig. 2 erkennt, handelt es sich bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel um einen verhältnismäßig
schmalen, kompliziert gestalteten Kern 4, in dem kein
Platz für Kühlkanäle vorhanden ist. Das den Hohlraum 7
vollständig ausfüllende Kupfer 8 gewährleistet eine
optimale Wärmeübertragung von der Kernhülse 5 in die mit
Kühlkanälen 3 versehenen Formplatten.
Zur Herstellung des Kerns 4 wird die Kernhülse 5 im Vakuum
oder unter Schutzgas mit Kupfer oder einer Kupferlegierung
ausgegossen. Die Kernhülse 5 wurde hierfür zunächst mit
äußerem Übermaß hergestellt. Die Außenkontur des Kerns 4
wurde nach dem Ausgießen auf das Fertigmaß spanend
abgearbeitet. Auf diese Weise ist es möglich, den mit dem
Kupfer 8 zu füllenden Hohlraum 7 so groß wie möglich
auszuführen, so daß ein möglichst großer Querschnitt für
die Wärmeableitung zur Verfügung steht. Die verbleibende
Wanddicke der Kernhülse nach der spanenden Bearbeitung
wird nur so groß gewählt, wie dies für die geforderte
mechanische Festigkeit des Kerns 4 notwendig ist.
Zweckmäßigerweise wird der Kern 4 nach dem Ausgießen
ausgeglüht, anschließend spanend fertigbearbeitet und dann
in der für die gewählte Stahlsorte vorgegebenen Weise
gehärtet, vorzugsweise im Vakuum oder unter Schutzgas und
angelassen. Das mit der Kernhülse 5 diffus verbundene
Kupfer 8 erträgt diese Wärmebehandlungen problemlos, da
die Gießtemperaturen des Kupfers wesentlich höher liegen
als die Temperaturen dieser Wärmebehandlung.
Auf diese gesonderte Wärmebehandlung kann auch verzichtet
werden. Bei geeigneter Auswahl der verwendeten Stahlsorte
erfolgt bereits beim Gießverfahren eine Härtung. Der Kern
kann dann unmittelbar nach dem Gießen fertigbearbeitet
werden; stattdessen kann er auch schon vor dem Gießen mit
Fertigmaß ausgeführt sein. In manchen Fällen wird
höchstens noch ein Anlassen erforderlich sein.
Fig. 3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel eines Kerns
9, der aus einer Kernhülse 10 besteht, deren innerer
Hohlraum 11 mit Kupfer 12 in der beschriebenen Weise
ausgegossen ist. Der Kern 9 bildet die innenliegende Form
eines Spritzgießwerkzeugs zur Herstellung eines
Kunststoffgehäuses 13, das innere Trennwände 14 aufweist.
Die äußere Form 15 des Spritzgießwerkzeugs ist in Fig. 3
nur vereinfacht angedeutet.
Man erkennt am Beispiel der Fig. 3, daß auch ein
kompliziert gestalteter, insbesondere zerklüfteter Kern 9
so gestaltet werden kann, daß eine wirksame Wärmeableitung
aus allen Teilen des Kerns sichergestellt ist. Die äußere
Kernhülse 10 gibt auch in diesem Fall dem Kern 9 die
notwendige mechanische Festigkeit. Nach der
Kernherstellung können Bohrungen für Auswerferstifte
od. dgl. durch das Kupfer 12 und die stählerne Kernhülse
10 gebohrt werden (nicht dargestellt).
In den Fig. 4 und 5 ist ein Kern 16 in Verbundausführung
dargestellt. Sein tragendes Stahlskelett 17 weist mehrere
im Abstand zueinander angeordnete Wände 18 auf, in denen
Formausnehmungen 19 ausgespart sind.
Der Kern 16 dient zum Spritzgießen eines länglichen, am
Boden offenen Kunststoffteiles 20, das nach innen ragende
Stifte 21 aufweist, die in den Aussparungen 19 geformt
werden.
Zwischen den Wänden 18 sind flache Aussparungen 22
gebildet, die in der schon beschriebenen Weise mit Kupfer
23 ausgegossen sind. Wie man aus Fig. 5 erkennt, reicht
bei diesem Ausführungsbeispiel das Kupfer 23 bis zur
Außenfläche des Kerns 16. Die aus Kupfer bestehenden Teile
der Außenfläche sind in Fig. 5 durch eine Punktierung
angedeutet.
In Fig. 5 ist auch gezeigt, daß jeweils unter den
Aussparungen 19 Bohrungen 24 für Auswerferstifte
vorgesehen werden können, um das kompliziert gestaltete
Gießteil 20 auszuwerfen. Bereits diese Bohrungen 24 würden
die Anbringung von Kühlkanälen unmöglich machen. Durch die
gute Leitfähigkeit des Kupfers 23 ist aber eine
ausreichende Wärmeabführung aus dem Kern 16 in die ihn
aufnehmende Formplatte 2 gewährleistet.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 6 und 7
dargestellt. Dort ist gezeigt, daß in einen Kern 25, der
ebenfalls aus einer Kernhülse 26 besteht, deren innerer
Hohlraum 27 mit Kupfer 28 ausgegossen ist, eine
Kühlschlange 29 eingegossen werden kann, die vorzugsweise
aus korrosionsfestem Stahl besteht. Obwohl die
Kühlschlange 29 - wie in Fig. 7 angedeutet - wegen der
Anordnung von Bohrungen 30 für Auswerferstifte od. dgl. nur
durch einen Teil des Kerns 25 geführt werden kann, ist
eine gleichmäßige Wärmeabfuhr aus allen Bereichen des
Kerns 25 wegen der sehr guten Wärmeleitfähigkeit des
Kupfers 28 sichergestellt. Der Kern 25 dient zur
Herstellung eines beispielsweise napfförmigen,
dünnwandigen Kunststoffteils 31. Die Bohrungen 30 für
Auswerferstifte od. dgl. sind vorzugsweise durch Hülsen 31
gebildet, die ebenso wie die Kühlschlange 29 in das Kupfer
28 eingegossen sind.
Die wesentlich verbesserte Kühlung der Kerne 4, 9, 16, 25
ermöglicht eine wesentliche Verkürzung der Zykluszeiten,
so daß die Produktionsgeschwindigkeit wesentlich
gesteigert und damit die Produktionskosten gesenkt werden
können. Infolge der festen und luftspaltfreien,
diffundierenden Verbindung des Kupfers mit dem
Stahlskelett entsteht nicht nur ein optimaler
Wärmeableitkontakt, sondern auch eine mechanisch so
stabile Verbindung, als sei der gesamte Kern aus einem
einzigen Stück hergestellt. An den hochbelasteten Stellen
des Kerns übernimmt das tragende Stahlskelett die
Beanspruchungen, so daß auch in mechanischer Hinsicht eine
hohe Standzeit des Kerns gewährleistet ist.
Anstelle der beschriebenen Kühlschlange 29 ist es auch
möglich, am Fuß des Kerns einen von einer Kühlflüssigkeit
durchströmten Kühlboden anzuordnen, der die dorthin
übertragene Wärme abführt.
Claims (9)
1. Kern für Spritzgießwerkzeug mit einer Kühleinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (4, 9, 16, 25) ein
tragendes Stahlskelett (5, 10, 18, 26) mit Aussparungen
(7, 11, 22, 27) aufweist, die mit Kupfer (8, 12, 23, 28)
ausgegossen sind.
2. Kern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Stahlskelett eine geschlossene Kernhülse (4, 9, 25)
bildet, deren innerer Hohlraum die mit Kupfer (8, 12, 28)
ausgegossene Aussparung (7, 11, 27) bildet.
3. Kern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Stahlskelett aus miteinander verbundenen Wänden (18),
Lamellen od. dgl. besteht und daß die dazwischen
bestehenden, mit Kupfer (23) ausgegossenen Aussparungen
(22), bis zur Außenfläche des Kerns (16) reichen.
4. Kern nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in die mit Kupfer (28) ausgegossene
Aussparung (27) eine Kühlschlange (29) eingelegt ist.
5. Kern nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das in der Aussparung enthaltene
Kupfer mit einem Kühlboden in Verbindung steht.
6. Kern nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in die mit Kupfer (28) ausgegossene
Aussparung (27) eine Hülse (31) für einen Auswerferstift
od. dgl. eingelegt ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Kerns nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
Aussparungen eines tragenden Stahlskeletts im Vakuum oder
unter Schutzgas mit Kupfer ausgegossen werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kern zunächst mit Übermaß hergestellt wird und daß die
Außenkontur des Kerns nach dem Ausgießen auf das Fertigmaß
spanend abgearbeitet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kern nach dem Ausgießen mit Kupfer geglüht, gehärtet
und angelassen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883808363 DE3808363A1 (de) | 1988-03-12 | 1988-03-12 | Kern fuer spritzgiesswerkzeug und verfahren zu seiner herstellung |
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Publications (1)
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DE3808363A1 true DE3808363A1 (de) | 1989-09-21 |
Family
ID=6349626
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883808363 Ceased DE3808363A1 (de) | 1988-03-12 | 1988-03-12 | Kern fuer spritzgiesswerkzeug und verfahren zu seiner herstellung |
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Country | Link |
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