DE3808212A1

DE3808212A1 - Glas-verbundeinheit mit mindestens zwei scheiben

Info

Publication number: DE3808212A1
Application number: DE3808212A
Authority: DE
Inventors: Oscar Von Wedekind
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1988-03-11
Filing date: 1988-03-11
Publication date: 1989-09-21

Description

Die Erfindung betrifft eine Glas-Verbundeinheit mit mindestens zwei Scheiben, einer Fassung bestehend aus einem Abstandshalter mit einer Dichtungsmasse und einer Vorrichtung zur Sicherung der Glas-Verbundeinheit gegen Einbruch bzw. Sabotage.

Es ist bekannt, Fenster und/oder Türen mit einfacher oder mehrfacher Verglasung durch auf den Scheiben angebrachte Sensoren gegen Einbruch zu sichern. Gleiches gilt für Wertgegenstände enthaltende Vitrinen. Zu den bekannten Sensoren gehören solche Sensoren, die auf die Innenseite einer Glasscheibe aufgeklebt werden und die auf Erschütterungen ansprechen. Solche Glasbruch-Sensoren sind verhältnismäßig anfällig und neigen dazu, Fehlalarme auszulösen, da sie bereits auf Erschütterungen ansprechen, die nicht die Folge einer Zerstörung der Scheibe sind. So können Fehlalarme beispielsweise durch vorbeifahrende Schwerlasttransporte oder durch anders verursachte Druckschwankungen wie z. B. Zuschlagen einer Tür und dgl. ausgelöst werden.

Es sind auch sog. Alarmspinnen bekannt, die filigranartig aus elektrisch leitendem Material ausgebildet sind und innen auf eine Scheibe aufgedruckt sind. Diese Alarmspinnen befinden sich jeweils in einem Stromkreis, dessen Unterbrechung ein Alarmsignal auslöst. Eine solche Unterbrechung wird nur dann erzeugt, wenn bei dem Versuch der Zerstörung einer Scheibe ein Glasriß erzeugt wird, der durch die von der Alarmspinne bedeckte Fläche verläuft. Bei normalem Fensterglas ist dies nicht in jedem Falle gewährleistet, so daß die entsprechenden Alarmspinnen nur in Verbindung mit speziellen und teuren Gläsern verwendet werden können, z. B. bei Gläsern, die bei einem Bruch insgesamt in zahlreiche kleine Teile zersplittern.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Glas-Verbundeinheit der eingangs genannten Art zu schaffen, die weitgehend gegen Fehlalarme sicher ist, und die bei sämtlichen Glasarten einsetzbar ist. Des weiteren soll die Sicherungseinrichtung bereits während der Herstellung der Glas-Verbundeinheit montiert werden.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Zwischenraum zwischen mindestens zwei Scheiben der Glas-Verbundeinheit ein Gas oder Gasgemisch mit einem gegenüber dem Außendruck abweichenden Druck vorgesehen ist, daß eine Drucksensoreinheit mit einem im Zwischenraum angeordneten Drucksensor vorgesehen ist, daß die Drucksensoreinheit auf eine vorgegebene Ansprechdruckdifferenz kleiner als die gegebene Druckdifferenz zwischen dem Druck im Zwischenraum und dem Außendruck eingestellt ist und daß eine Kompensationsvorrichtung für Außendruckschwankungen und für Temperaturschwankungen vorgesehen ist.

In vorteilhafter Weise wird zunächst nach der Montage der Glas-Verbundeinheit mit eingebauter Drucksensor-Einheit das Gas oder Gasgemisch in den Zwischenraum zwischen die mindestens zwei Scheiben zum Druckaufbau eingebracht oder aus dem Zwischenraum abgesaugt, solange bis sich der gewünschte Differenzwert zum Außendruck einstellt.

Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Glas-Verbundeinheit mit Sicherungseinrichtung und

Fig. 2 eine schematische Teilansicht.

Gemäß Fig. 1 ist mit 1 eine Glas-Verbundeinheit bezeichnet. Zwei Glasscheiben 2 sind zwischen Abstandshalter 3, 4, 5 und 6 angeordnet. Die Abstandshalter 3 bis 6 verbindende Winkelelemente 3 bis 6 sind mit Trockenmittel 11 gefüllt. Außerhalb der Abstandshalter 3 bis 6 ist eine Dichtungsmasse 12 vorgesehen. Des weiteren sind seitliche Öffnungen 13 und 14 vorhanden, von denen zumindest die eine zum Einfüllen von Luft bei Druckerhöhung dient. Die Luft im Zwischenraum kann jedoch auch mit Hilfe einer nicht dargestellten Pumpe abgesaugt werden.

Am Winkelelement 9 ist ein Drucksensor 15 befestigt, der im Zwischenraum zwischen den beiden Scheiben 2 vorgesehen ist. Des weiteren ist im Zwischenraum zwischen den beiden Scheiben 2 ein Temperaturfühler 25 vorgesehen.

Der Zwischenraum ist entweder mit Luft oder mit einem Füllgas gefüllt, welches vorzugsweise aus Schwefelhexafluorid (SF₆) mit einem Reinheitsgrad von 4.8 besteht.

Der Drucksensor 15 und der Temperaturfühler 25 sind über eine elektrische Verbindung 16 mit einer Auswerte- und Kompensationsschaltung 17 verbunden, deren Ausgang an einen Alarmgeber 18 angeschlossen ist.

Außerhalb der Glas-Verbundeinheit ist ein weiterer Drucksensor 26 vorgesehen, der den Außendruck mißt. Mit 27 ist ein Temperaturfühler bezeichnet, der die Außentemperatur mißt. Der Drucksensor 26 und der Temperaturfühler 27 sind über eine elektrische Verbindung 28 mit der Auswerte- und Kompensationsschaltung 17 verbunden. In nicht näher dargestellter Weise weist die Auswerteschaltung 17 mindestens einen Differenzverstärker sowie Vergleichsstufen auf. Die aus den beiden Drucksensoren 15 und 26 sowie dem Differenzverstärker bestehende Drucksensoreinheit ist auf einen vorbestimmten Differenzwert zum Außendruck sensibilisiert. Dieser Druckdifferenz-Schwellwert ist kleiner als der Druckdifferenzwert zwischen dem Außendruck und dem Druck im Zwischenraum zwischen den mindestens beiden Scheiben. Daher liegt der Schwellwert der Drucksensoreinheit genügend weit entfernt vom minimalen Druckdifferenzwert unter Einbeziehung der natürlichen Außendruckschwankungen und Temperaturschwankungen.

Der Drucksensor 15 ist in der unteren Hälfte der Glas-Verbundeinheit vorzugsweise am unteren Winkel 9 befestigt.

Das Füllgas bzw. die Luft wird bei Druckerhöhung durch die Öffnung 13 eingefüllt. Im entgegengesetzten Fall wird zur Drucksenkung Luft abgesaugt.

In nicht dargestellter Weise enthält die Auswerteschaltung 17 Schaltungsstufen, die Außendruckschwankungen sowie temperaturbedingte Druckschwankungen im Zwischenraum zwischen den mindestens beiden Glasscheiben kompensieren.

Wenn nun bei Einbruch bzw. Sabotage die Glas-Verbundeinheit zerstört wird, entweicht das Füllgas bzw. die Luft nach außen bzw. gelangt bei Unterdruck Außenluft in den Zwischenraum, so daß nach einer bestimmten kurzen Ausgleichszeit Druckgleichheit im Außenbereich sowie im Zwischenraum vorherrscht. Dies bedeutet, daß die Druckdifferenz gleich Null ist. Zuvor wird der Schwellwert der Drucksensoreinheit erreicht und anschließend unterschritten bzw. überschritten. Über den Alarmgeber 18 wird eine Zerstörung der Glas-Verbundeinheit signalisiert.

In Fig. 2 sind die den Teilen von Fig. 1 entsprechenden Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Claims

1. Glas-Verbundeinheit mit mindestens zwei Scheiben, einer Fassung, bestehend aus einem Abstandshalter mit einer Dichtungsmasse und einer Vorrichtung zur Sicherung der Glas-Verbundeinheit gegen Einbruch und Sabotage, dadurch gekennzeichnet, daß im Zwischenraum zwischen mindestens zwei Scheiben (2) der Glas-Verbundeinheit (1) ein Gas oder Gasgemisch mit einem gegenüber dem Außendruck abweichenden Druck vorgesehen ist, daß eine Drucksensoreinheit (15, 26) mit einem im Zwischenraum angeordneten Drucksensor (15) vorgesehen ist, daß die Drucksensoreinheit auf eine vorgegebene Ansprechdruckdifferenz, die kleiner als die gegebene Druckdifferenz zwischen dem Druck im Zwischenraum und dem Außendruck ist, eingestellt ist und daß eine Kompensationsvorrichtung für Außendruckschwankungen und für Temperaturschwankungen vorgesehen ist.

2. Glas-Verbundeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationseinrichtung im Drucksensor integriert ist.

3. Glas-Verbundeinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsvorrichtung temperaturbedingte Druckschwankungen im Zwischenraum erfaßt.

4. Glas-Verbundeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem die mindestens zwei Scheiben (2) rundum miteinander verbindenden Abstandshalter (5) ein Einlaß (6) angebracht ist, über den der Druck im Zwischenraum zwischen den mindestens zwei Scheiben (2) auf einen gegenüber dem atmosphärischen Außendruck höheren oder niedrigeren Druck einstellbar ist.

5. Glas-Verbundeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansprechdruckdifferenzwert der Drucksensoreinheit auf einen Wert eingestellt ist, der unter Berücksichtigung der temperaturbedingten Druckschwankungen des Gases oder Gasgemisches mittels der Kompensationsvorrichtung im Zwischenraum von dessen größtmöglichem bzw. geringstmöglichem Druckdifferenzwert einen vorgegebenen Sicherheitsabstand aufweist.

6. Glas-Verbundeinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der genügend abweichende Ansprechdruckdifferenzwert der Drucksensoreinheit weniger als 10 mb beträgt.

7. Glas-Verbundeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucksensoreinheit einen Innendrucksensor und einen Außendrucksensor (26) aufweist und daß die Kompensationsvorrichtung einen Differenzverstärker enthält, dessen einer Eingang mit dem Außendrucksensor und dessen anderer Eingang mit dem Innendrucksensor verbunden ist und daß je ein Temperaturfühler für die Temperaturmessung im Zwischenraum sowie für den Außenraum vorgesehen ist, wobei die beiden Temperaturfühler mit einer Vergleichsstufe der Kompensationsvorrichtung verbunden sind.

8. Glas-Verbundeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsvorrichtung eine Kompensationsstufe enthält, die Druckschwankungen der Außenluft sowie temperaturbedingte Druckschwankungen im Zwischenraum kompensiert.

9. Glas-Verbundeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Außen- und Innendrucksensor und die Kompensationsvorrichtung im Zwischenraum angeordnet sind.

10. Verfahren zur Einstellung der Drucksensoreinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die Drucksensoreinheit mit Auswerteschaltung auf die vorgegebene Ansprechdruckdifferenz eingestellt wird, daß anschließend der Druck des Gases im Zwischenraum der mindestens zwei Scheiben unter Berücksichtigung eines vorgegebenen Sicherheitsdruckabstandes von der Ansprechdruckdifferenz der Drucksensoreinheit auf den vorgegebenen Druckdifferenzwert eingestellt wird und daß anschließend die Glas-Verbundeinheit versiegelt wird.