DE3807729A1 - Moebelscharnier - Google Patents
MoebelscharnierInfo
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- E05D—HINGES OR SUSPENSION DEVICES FOR DOORS, WINDOWS OR WINGS
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- E05D3/18—Hinges with pins with two or more pins with sliding pins or guides
- E05D3/183—Hinges with pins with two or more pins with sliding pins or guides with at least one of the hinge parts having a cup-shaped fixing part, e.g. for attachment to cabinets or furniture
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Description
Die Erfindung betrifft ein Möbelscharnier mit einem
an einer Möbelwand zu befestigenden korpusseitigen Schar
nierteil und einem an einer Möbeltüre zu befestigenden
türseitigen Scharnierteil, wobei das korpusseitige Schar
nierteil einen zum türseitigen Scharnierteil gerichteten
und gelenkig mit diesem verbundenen Scharnierarm auf
weist, derart, daß sich die Türe beim Öffnen von der
Möbelwand abhebt.
Bei derartigen Scharnieren besteht die Schwierigkeit,
daß sich die damit angelenkte Türe häufig nur bis zu
einem Öffnungswinkel von etwas mehr als 90° öffnen läßt
und daß der Türrand bei geöffneter Türe in Draufsicht
von vorne etwas über die Korpus-Vorderseite vorsteht,
was die Zugänglichkeit zum Korpus-Inneren behindert
und vor allem das Herausziehen eines bis zur betreffen
den Möbelwand reichenden Möbelauszugs, z. B. eine Schub
lade, unmöglich macht. Ein verhältnismäßig häufig auf
tretendes Erfordernis besteht auch darin, daß in solchen
Fällen, wenn mehrere Türen nebeneinander angeordnet
sind, die jeweilige Türe beim Öffnen so weit von der
Möbelwand bzw. dem Möbelkorpus abheben muß, daß die
benachbarte Türe nicht stört.
Es sind bereits Möbelscharniere bekannt, mit deren Hilfe
sich die betreffende Türe so weit und dabei um einen
Winkel von bis zu etwa 180° öffnen läßt. Dabei wird
die ganze Korpusöffnung freigegeben, so daß ein Auszug
herausgezogen werden kann. Außerdem hebt sich eine solche
Türe so weit vom Möbelkorpus ab, daß eine benachbarte
Türe od. dgl. sozusagen umfahren wird. Um dies zu erreichen,
weisen diese bekannten Scharniere eine Scheren-Hebel-
Konstruktion mit sieben Gelenkstellen auf.
Auf Grund dieser Hebelkonstruktion bauen solche Scharniere
sehr voluminös und nehmen im Möbel-Inneren viel Platz
in Anspruch. Außerdem können im Möbel befindliche Gegen
stände bei der Scharnierbewegung zwischen die Hebel
eingeklemmt werden. Des weiteren bringen die vielen
Gelenkstellen und die Gelenkhebel, über die die beiden
Scharnierteile miteinander verbunden sind, eine Instabili
tät des Scharniers mit sich, so daß das türseitige Schar
nierteil und damit die Türe wackeln kann. Außerdem ist
der Herstellungsaufwand solcher Scharniere beträchtlich.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe
zugrunde, ein Möbelscharnier der eingangs genannten
Art zu schaffen, das auf platzsparendere und einfacher
herzustellende Weise ein weites und das Herausziehen
eines Möbelauszugs nicht behinderndes Öffnen der Türe
sowie ein verhältnismäßig weites Abheben der Türe vom
Möbelkorpus gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Scharnierarm an einem am Möbelkorpus festzulegenden,
Längsgestalt aufweisenden Führungsteil längsverschieblich
geführt und mit seinem vorderen, vor das Führungsteil
vorstehenden Ende über eine Anlenkachse am türseitigen
Scharnierteil angelenkt ist, daß das Führungsteil eine
in Längsrichtung verlaufende Linearverzahnung und der
Scharnierarm ein um eine zur Anlenkachse parallele Dreh
achse drehbar an ihm gelagertes, mit der Linearverzahnung
kämmendes Zahnrad trägt, daß am Scharnierarm ein Steuer
schieber längsverschieblich geführt ist, der eine mit
dem Zahnraddurchmesser entsprechendem Abstand parallel
zur Linearverzahnung des Führungsteils verlaufende und
mit der dieser entgegengesetzten Zahnrad-Umfangsstelle
kämmende Linearverzahnung aufweist, und daß ein Steuer
hebel einerseits am Steuerschieber und andererseits
am türseitigen Scharnierteil jeweils über eine zur Anlenk
achse parallele Steuerhebelachse angelenkt ist, wobei
die türseitige Steuerhebelachse am türseitigen Scharnier
teil mit Abstand zur Anlenkachse angeordnet ist, so
daß beim Öffnen der Türe das türseitige Scharnierteil
um die Anlenkachse schwenkt und dabei eine Zugkraft
auf den Steuerhebel und somit auf den Steuerschieber
ausübt, der sich hierbei am Scharnierarm nach vorne
verschiebt und dabei das Zahnrad antreibt, das unter
Mitnahme des Scharnierarms nach vorne hin auf der fest
stehenden Linearverzahnung des Führungsteils abrollt.
Der Scharnierarm ist somit über die einzige Anlenkachse
unmittelbar mit dem türseitigen Scharnierteil verbunden,
wobei der Scharnierarm bei der Scharnierbewegung eine
Linearbewegung in seiner Längsrichtung ausführt, so
daß sich die Anlenkachse entsprechend linear verlagert
und die Türe insgesamt beim Öffnen vomMöbelkorpus weg
und beim Schließen auf diesen hin bewegt wird. Dies
wird mittels des vom Steuerhebel, dem Steuerschieber,
dem Zahnrad und den beiden Linearverzahnungen gebildeten
Getriebes erreicht. Auf diese Weise gelangt die Türe
beim Öffnen vom Möbelkorpus so weit weg, daß sie um
praktisch 180° geöffnet werden kann und dann einer benach
barten Türe vorgelagert ist, wobei auch eine Schublade
od. dgl. unbehindert herausgezogen werden kann.
Auf Grund der einzigen Anlenkachse (der Steuerhebel
hat nur eine Steuerfunktion und keine tragende Funktion)
und da sich die Linearführung des Scharnierarms am Füh
rungsteil ohne besondere Schwierigkeiten stabil und
toleranzfrei ausbilden läßt, handelt es sich insgesamt
um ein sehr stabiles und verwindungsfreies Scharnier.
Außerdem handelt es sich bei den genannten Getriebeteilen
um sehr einfache Bauteile, so daß die Gestehungskosten
verhältnismäßig niedrig sind.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß keine bei der
Scharnierbewegung zum Möbel-Inneren hin ausschwenkende
Scharnierteile vorhanden sind. Das erfindungsgemäße
Scharnier baut also platzsparend, wobei es praktisch
nicht mehr Platz in Anspruch nimmt als übliche Scharniere
mit einem an der Möbelwand festgelegten Scharnierarm,
da das den Scharnierarm führende Führungsteil den Quer
schnitt des korpusseitigen Scharnierteils kaum vergrößert.
Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und die zweck
mäßigen Ausgestaltungen werden nun anhand der Zeichnung
im einzelnen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Scharnier im einerseits
an einer Möbelwand und andererseits an einer
Türe befestigten Zustand im in Gebrauchslage
horizontalen Längsmittelschnitt gemäß der
Linie I-I in Fig. 3, wobei das türseitige
Scharnierteil nur schematisch angedeutet ist
und sich die Türe in der Schließstellung be
findet,
Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1 bei geöffneter Türe,
Fig. 3 das korpusseitige Scharnierteil im Querschnitt
gemäß der Schnittlinie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 das türseitige Scharnierteil im Querschnitt
gemäß der Schnittlinie IV-IV in Fig. 1,
Fig. 5 eine Variante des zum guten Gleiten des Scharnier
arms im Führungsteil vorgesehenen Gleitlager
elements in Einzeldarstellung im den Fig.
3 und 4 entsprechenden Querschnitt,
Fig. 6 das zweiteilige türseitige Scharnierteil in
explodierter Darstellung in Blickrichtung
gemäß Pfeil VI in den Fig. 2 und 7 auf die
Tür-Innenseite gesehen und
Fig. 7 das türseitige Scharnierteil nach Fig. 6 in
Seitenansicht gemäß Pfeil VII, ebenfalls in
explodierter Darstellung.
Von einem Möbelstück sind eine Seitenwand 1 und eine
Türe 2 dargestellt, die über ein Scharnier gelenkig
miteinander verbunden sind. Dabei ist die Türe 2 der
Möbelwand 1 und somit auch dem Möbelkorpus vorgelagert,
d. h. die Tür-Innenseite 3 befindet sich in der Schließ
stellung vor der Möbelwand-Stirnseite 4, wobei die Türe
2 die Wand-Stirnseite 4 ein Stück weit überdeckt. Der
zwischen der Tür-Innenseite und der Wand-Stirnseite
4 in der Schließstellung vorhandene schmale Spalt 5
würde, wäre die Türe 2 um eine raumfeste Achse schwenk
bar, für ein Öffnen der Türe nicht ausreichen, da der
zwischen der Tür-Innenseite 3 und dem Türrand 6 vorhandene
Eckbereich sofort an die Wand-Stirnseite 4 anstoßen
würde. Daher muß das Scharnier so ausgebildet sein,
daß sich die Türe 2 beim Öffnen von der Möbelwand bzw.
dem Möbelkorpus abhebt.
Das Scharnier weist ein innen an der Möbelwand 1 zu
befestigendes korpusseitiges Scharnierteil 7 und ein
an der Innenseite der Türe 2 zu befestigendes türseitiges
Scharnierteil 8 auf. Dabei besitzt das korpusseitige
Scharnierteil 7 einen zum türseitigen Scharnierteil
8 gerichteten, d. h. rechtwinklig zur Wand-Stirnseite
4 parallel zur Seitenwandebene verlaufenden, und gelenkig
mit dem türseitigen Scharnierteil 8 verbundenen Scharnier
arm 9. Dieser ist an einem am Möbelkorpus und dabei
an der Möbelwand 1 festzulegenden, entsprechende Längs
gestalt wie der Scharnierarm 9 aufweisenden Führungsteil
10 längsverschieblich geführt und steht mit seinem vorde
ren Ende vor das Führungsteil 10 vor. Dabei ist die
Anordnung so getroffen, daß das Führungsteil 10 im be
festigten Zustand in oder hinter der Wand-Stirnseite
4 endet, während der Scharnierarm 9 vor die Wand-Stirnseite
4 ragt. Der Scharnierarm 9 ist mit seinem vorderen Ende
über eine am türseitigen Scharnierteil 8 sitzende Anlenk
achse 11, die von einem Achsstift gebildet wird, am tür
seitigen Scharnierteil 8 angelenkt. Dabei befindet sich
die Anlenkachse 11 an einer solchen Stelle des türseitigen
Scharnierteils 8, die bei am Möbelstück befestigtem
Scharnier vor dem mittleren Bereich der Wand-Stirnseite
4 liegt.
Beim Öffnen und Schließen der Türe 2 schwenkt diese
also um die Anlenkachse 11. Da der Scharnierarm 9 in
seiner Längsrichtung verschieblich am an der Möbelwand
1 sitzenden Führungsteil 10 angeordnet ist, kann sich
die Anlenkachse 11 entsprechend in linearer Richtung
von der Wand-Stirnseite 4 entfernen bzw. auf diese hin
bewegen. Ersteres erfolgt beim Öffnen, letzteres beim
Schließen. Dabei wird das Verlagern des Scharnierarms
9 und somit der Anlenkachse 11 durch die Türbewegung
gesteuert. Hierzu ist ein Getriebe vorgesehen, das wie
folgt ausgebildet ist:
Das Führungsteil 10 weist eine in seiner Längsrichtung
verlaufende Linearverzahnung 12 auf. Hiermit ist eine
zahnschienenartige Verzahnung gemeint, wobei die in
Längsrichtung aufeinanderfolgenden Zähne quer hierzu
gerichtet sind. Ferner trägt der Scharnierarm 9 ein
mit der Linearverzahnung 12 kämmendes Zahnrad 13, das
um eine zur Anlenkachse 11 parallele Drehachse 14 drehbar
am Scharnierarm 9 gelagert ist. Am Scharnierarm 9 ist
ein Steuerschieber 15 ebenfalls in Scharnierarm-Längs
richtung verschieblich geführt, der eine Linearverzahnung
16 (hier ist wieder eine zahnschienenartige Verzahnung
gemeint) aufweist, die mit dem Durchmesser des Zahnrads
13 entsprechendem Abstand parallel zur Linearverzahnung
12 des Führungsteils 10 verläuft und mit der der Linear
verzahnung des Führungsteils entgegengesetzten Zahnrad-
Umfangsstelle kämmt. Des weiteren ist ein Steuerhebel
17 vorhanden, der einerseits am Steuerschieber 15 und
andererseits am türseitigen Scharnierteil 8 jeweils
über eine zur Anlenkachse 11 parallele Steuerhebelachse
18 bzw. 19 angelenkt ist. Dabei ist die türseitige Steuer
hebelachse 19 am türseitigen Scharnierteil 8 mit Abstand
zur Anlenkachse 11 angeordnet, und zwar derart, daß
beim Öffnen der Türe 2 das türseitige Scharnierteil
8 um die Anlenkachse 11 schwenkt und dabei eine Zugkraft
auf den Steuerhebel 17 und somit auf den Steuerschieber
15 ausübt, so daß sich dieser am Scharnierarm 9 nach
vorne verschiebt. Hierbei treibt die Linearverzahnung
16 des Steuerschiebers 15 das am Scharnierarm 9 angeord
nete Zahnrad 13 an, so daß sich dieses dreht. Bei dieser
Drehung rollt das Zahnrad 13 auf der mit Bezug auf die
Möbelwand 1 feststehenden Linearverzahnung 12 des Füh
rungsteils 10 ab. Auf Grund dieser Abwälzbewegung bewegt
sich das Zahnrad 13 nach vorne und nimmt dabei den Scharnier
arm 9 mit. Es ergibt sich somit eine gesteuerte Tele
skopbewegung des Scharnierarms 9, wobei der Steuerhebel
17 beim Öffnen als Zughebel und beim Schließen der Türe
als Druckhebel wirkt. Beim Schließen der Türe laufen
die beschriebenen Bewegungen in umgekehrter Richtung
ab.
Öffnet man also die Türe aus der Schließstellung gemäß
Fig. 1, verlagert sich der Scharnierarm 9 und mit diesem
die Anlenkachse 11 nach vorne, so daß beispielsweise
die Öffnungsstellung gemäß Fig. 2 erreicht wird. Diese
entspricht noch nicht der vollständigen Offenstellung.
Die Türe 2 läßt sich noch weiter öffnen, bis sie einen
von der Schließstellung ausgehenden Öffnungswinkel von
etwa 180° erreicht hat. Aus Fig. 2 ist ersichtlich,
daß in der Offenstellung die Türe 2 so weit von der
Wand-Stirnseite 4 entfernt ist, daß die Öffnungsbewegung
nicht durch eine benachbarte Möbeltüre od. dgl. behindert
wird. Ferner geht aus Fig. 2 ohne weiteres hervor, daß
bei noch etwas weiterem Öffnen der Türe 2 diese insge
samt so seitlich versetzt mit Bezug auf die Innenseite
20 der Möbelwand 1 ist, daß sie das Herausziehen einer
Schublade od. dgl. Möbelauszugs nicht behindert.
Es versteht sich, daß man das Ausmaß des Vorverlagerns
des Scharnierarms 9 durch entsprechende Dimensionierung
des Getriebes an die jeweiligen Erfordernisse anpassen
kann.
Das Führungsteil 10 bildet zweckmäßigerweise eine Führungs
hülse mit im wesentlichen rechteckigem Innenquerschnitt,
wobei der Scharnierarm 9 in die Führungshülse eingesteckt
sowie an den Wänden 21, 22, 23, 24 der Hülse gelagert
ist. Dabei trägt die mit ihrer normalen Richtung recht
winkelig zur Anlenkachse 11 gerichtete Hülsen-Oberwand
23, die dem Möbel-Inneren zugewandt ist, oder die der
Seitenwand 1 zugewandte Hülsen-Unterwand 21, bevorzugt
wie beim Ausführungsbeispiel die Unterwand 21 die Linear
verzahnung 12. Auf Grund des Rechteckquerschnitts der
von dem Führungsteil 10 gebildeten Führungshülse ist
der Scharnierarm 9 verdrehsicher und dabei wackelfrei
geführt.
Das Führungsteil 10 besteht aus Metall und kann dabei
aus gebogenem Metallblech gefertigt sein. Man könnte
auch einfach ein Vierkantrohrstück verwenden. Beim
zweckmäßigen Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß
das Führungsteil 10 von einem im Querschnitt U-förmigen,
drei der vier Hülsenwände (Hülsenwände 21, 22, 24) bilden
den Basisteil 25 sowie von einem die vierte Hülsenwand
23 bildenden Abdeckteil 26 gebildet wird, wobei das
Abdeckteil 26 im Querschnitt mindestens im mittleren
Bereich ebenfalls U-förmig und dabei unter Anlage gegen
die freien Längskanten 27, 28 der Schenkel 29, 30 des
Basisteils 25 auf dieses aufgesetzt und fest, zweck
mäßigerweise durch Verschweißen, mit diesem verbunden
ist. Das Basisteil 25 läßt sich aus einem ebenen Blech
zuschnitt durch Abkanten der die Hülsen-Seitenwände
22, 24 bildenden Schenkel 29, 30 mit sehr genauen Ab
messungen herstellen. Da man die vierte Hülsenwand 23
durch Aufsetzen des Abdeckteils 26 auf die freien Längs
kanten 27, 28 erhält, spielen Maßtoleranzen des Abdeckteils
26 für den Innenquerschnitt der Führungshülse keine
Rolle, so daß dieser auch bei einer Großserie konstant
und somit der Scharnierarm 9 stets gut geführt ist.
Die beiden vom Basisteil 25 und vom Abdeckteil 26 gebilde
ten U sind also gegeneinander gerichtet, wobei das U
des Abdeckteils 26 um die doppelte Wandstärke des Basis
teils 25 größer ist, so daß man das Abdeckteil auf das
Basisteil unter Anlage der Längskanten 27, 28 gegen den
Quersteg des U des Abdeckteils aufstecken kann. Das
Abdeckteil 26 ist ebenfalls ein Metallblech-Biegeteil.
Unabhängig von der Herstellung des Führungsteils 10
im einzelnen kann man dieses in eine zum Möbel-Inneren
hin und stirnseitig, d. h. an der Wand-Stirnseite 4,
offene Aufnahmenut 31 in der Möbelwand 1 einsetzen,
so daß das Führungsteil und somit das korpusseitige
Scharnierteil 7 insgesamt in die Möbelwand 1 vertieft
sind, was besonders platzsparend ist und außerdem die
Montage des korpusseitigen Scharnierteils erleichtert,
da diese ja nach dem Einsetzen in die Aufnahmenut 31
ohne weitere Maßnahmen positioniert ist. Damit das Füh
rungsteil 10 nicht aus der Aufnahmenut 31 herausfallen
kann, weist es seitlich abstehende Befestigungsvorsprünge
32, 33 auf, die an die Innenseite 20 der Möbelwand 1
anlegbar und anschraubbar sind. Beim Ausführungsbeispiel
ist in diesem Zusammenhang zweckmäßigerweise vorgesehen,
daß das Basisteil 25 in die Aufnahmenut 31 eingesetzt
ist und daß das Abdeckteil 26 die Befestigungsvorsprünge
32, 33 in Gestalt von rechtwinklig abgebogenen Befesti
gungslappen bildet. Diese stehen von den freien Enden
der Schenkel des U des Abdeckteils 26 ab. In den Befesti
gungsvorsprüngen 32, 33 ist jeweils ein in montierter
Lage vertikal verlaufendes Langloch 34 bzw. 35 vorhanden,
durch das eine Befestigungsschraube in die Möbelwand
1 eingeschraubt werden kann. Auf Grund der Langlöcher
34, 35 ist eine Feinjustierung des Führungsteils 10
in Höhenrichtung des Möbels gesehen möglich.
Es versteht sich, daß die vom Führungsteil 10 gebildete
Führungshülse vorne für den Austritt des Scharnierarms
9 offen ist. Beim Ausführungsbeispiel ist sie auch hinten
offen. Dies jedoch nur über den in die Möbelwand 1 ver
tieften Querschnittsbereich. Der aus der Möbelwand
1 herausragende Querschnittsbereich des hinteren Hülsen
endes ist dagegen verdeckt, zweckmäßigerweise durch
einen vom Abdeckteil 26 abgebogenen Abdecklappen 36.
Die Linearverzahnung 12 des Führungsteils 10 kann von
einer gesonderten und fest mit diesem verbundenen Zahn
schiene, Zahnstange od. dgl. gebildet werden. Wesentlich
einfacher ist es demgegenüer, daß die Linearverzahnung
12 in die sie tragende Hülsenwand, beim Ausführungsbeispiel
die dem Möbel-Inneren abgewandte Unterwand 21, einstückig
eingedrückt ist. Die Linearverzahnung 12 ist also in
die Hülsenwand 21 streifenartig eingeprägt oder einge
preßt, wobei man die Innenverzahnung 12 an dem Basisteil
25 vor dem Aufsetzen des Abdeckteils 26 anbringt und
dabei schon in den ebenen Blechzuschnitt des Basisteils
25 einformen kann.
Der Scharnierarm 9 weist zweckmäßigerweise einen im
wesentlichen U-förmigen und dabei an den Querschnitt
der Führungshülse des Führungsteils 10 angepaßten Quer
schnitt auf, wobei die offene Seite des Scharnierarms
9 der die Längsverzahnung 12 tragenden Hülsenwand 12
benachbart ist. Wenn hier und im folgenden von der offenen
Scharnierarmseite gesprochen wird, so ist damit nicht
nur eine vollständig offene, sondern auch eine nur ge
schlitzte Scharnierarmseite gemeint. Wesentlich ist
nur, daß das Zahnrad 13 zwischen den beiden den Hülsen-
Seitenwänden 22, 24 benachbarten Scharnierarm-Seitenwänden
37, 38, an denen die Drehachse 14 des Zahnrades 13 sitzt,
angeordnet ist und durch die offene Scharnierarmseite
hindurch mit der Längsverzahnung 12 in Eingriff steht.
Beim zweckmäßigen Ausführungsbeispiel setzt sich also
der Scharnierarm 9 aus einer der Oberwand 23 des Führungs
teils 10 benachbarten Scharnierarm-Oberwand 39 und den
beiden von dieser abgewinkelten Scharnierarm-Seitenwänden
37, 38 zusammen, wobei bevorzugt vorgesehen ist, wie
aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht, daß an der der Scharnier
arm-Oberwand 39 entgegengesetzten, offenen Seite die
Längsrandbereiche 40, 41 der Scharnierarm-Seitenwände
37, 38 rechtwinklig aufeinander zu abgewinkelt sind,
so daß ein den Durchtritt des Zahnrads 13 gestattender
Schlitz verbleibt. Die abgewinkelten Längsrandbereiche
40, 41 tragen zur guten Führung des Scharnierarms im
Führungsteil 10 bei.
Der Scharnierarm 9 ist ebenfalls ein Metallblech-Biege
teil.
Zur reibungsarmen und ruckfreien Führung des Scharnier
arms 9 kann vorgesehen sein, daß dieser über ein Gleit
lager am Führungsteil 10 gelagert ist. Beim Ausführungs
beispiel ist die vom Führungsteil 10 gebildete Führungs
hülse hierzu mit einem Gleitlagerelement 42 ausgekleidet,
das mindestens die Linearverzahnung 12 freiläßt. Das
Gleitlagerelement 42 befindet sich also zwischen der
Außenseite des Scharnierarms 9 und der Innenseite des
Führungsteils 10 und kann dabei über die gesamte Länge
durchgehend sein. Zweckmäßigerweise wird das Gleitlager
element 42 von einem gesondert hergestellten und in
die Führungshülse des Führungsteils 10 eingebrachten
dünnwandigen Einsatzteil mit einem die Längsverzahnung
12 freilassenden U-förmigen Querschnitt gebildet. Dabei
kann es wie der Scharnierarm 9 abgewinkelte Längsrand
bereiche besitzen, an denen die Längsrandbereiche 40,
41 des Scharnierarms 9 geführt sind und die der Übersicht
lichkeit wegen in der Zeichnung nicht mit einer Bezugs
ziffer belegt sind. Man könnte das Gleitlagerelement
42 auch als einseitig offene oder geschlitzte Gleithülse
bezeichnen. Sie besteht zweckmäßigerweise aus Kunststoff,
kann jedoch auch aus einem geeigneten Metall wie
Lagerbronze od. dgl. gefertigt sein.
Anstelle des über die Länge durchgehenden Gleitlager
elements 42 könnte man auch mehrere mit Abstand zuein
ander angeordnete Gleitlagerelementstücke vorsehen,
die man sich durch Abschneiden von dem dargestellten
Gleitlagerelement 42 hergestellt denken kann. Auch sonstige
Gleitlager sind möglich, z. B. entsprechende in Längs
richtung verlaufende Gleitlagerstreifen usw. Das darge
stellte Ausführungsbeispiel bietet jedoch eine ganz
flächige Anlage des Scharnierarms und läßt sich sehr
einfach herstellen und montieren. Dabei ist es zweck
mäßig, daß das Gleitlagerelement 42 durch eigenelastisches
Verspreizen seiner jeweils zwischen einer der Seiten
wand des Führungsteils und einer Seitenwand des Scharnier
arms angeordneten Schenkel in der Führungshülse des
Führungsteils gehalten ist. Bei der Montage kann man
also die beiden die Scharnierarm-Seitenwände führenden
Schenkel des Gleitlagerelements 42 aufeinander zu drücken
und das Gleitlagerelement dann in das Führungsteil 10
einstecken. Sodann läßt man die beiden Schenkel los,
so daß sie sich unter ihrer Eigenelastizität wieder
voneinander entfernen und satt innen am Führungsteil
rundum anliegen.
In Fig. 5 ist eine Variante des Gleitlagerelements 42
dargestellt. Der Unterschied besteht darin, daß das
Gleitlagerelement 42 eine ebene Wandung besitzt, während
im Falle des Gleitlagerelements 42 a der Fig. 5 eine
im Schnitt gewellte Wandung vorhanden ist. Im montierten
Zustand wird diese Wellung vom eingesetzten Scharnierarm
9 zusammengedrückt, so daß eine praktisch ebene Wandung
entsteht. Das Gleitlagerelement 42 a übt dann eine elasti
sche Klemmkraft auf den Scharnierarm aus, die selbst
verständlich so bemessen ist, daß der Scharnierarm gut
gleiten kann.
Der Steuerschieber 15 verläuft der der offenen Scharnier
armseite, d. h. der der Linearverzahnung des Führungsteils
10 entgegengesetzten Scharnierarmseite 39 innen entlang.
Dabei können von diesem die Linearverzahnung 16 tragenden
leistenförmigen Bereich des Steuerschiebers beidseitig
innen an den Scharnierarm-Seitenwänden 37, 38 anliegende
Führungsschenkel 43, 44 abstehen, so daß sich ein U-
förmiger Querschnitt ergibt. Die beiden Führungsschenkel
43, 44 sind an der Drehachse 14 des Zahnrads 13 vorbei
geführt.
An seinem vorderen Endbereich weist der Steuerschieber
15 den Scharnierarm-Seitenwänden 37, 38 entlang zur
offenen Scharnierarmseite hin verlaufende Lagerstege
45, 46 auf, die von Verlängerungen der Führungsschenkel
43, 44 gebildet werden und die jeweils auf dem abge
winkelten freien Längsrand 40 bzw. 41 der zugewandten
Scharnierarm-Seitenwand aufsitzen, so daß der weiter
hinten durch das Zahnrad 13 gehaltene Steuerschieber
vorne nicht verkippen kann.
Der Steuerschieber 15 kann aus Kunststoff bestehen,
so daß er eine gute Gleiteigenschaft dem Scharnierarm
entlang besitzt. Ferner ist es zweckmäßig, auch für
das Zahnrad 13 Kunststoff zu wählen.
Die vorderen Enden der Scharnierarm-Seitenwände 37,
38 sind über die sie verbindende Scharnierarm-Oberwand
39 hinaus verlängert und zu an der Anlenkachse 11 sitzenden
Lagerlappen 47 geformt. Diese Formgebung erfolgt durch
entsprechendes Stanzen des ebenen Blechzuschnittes des
Scharnierarms. Dabei ist die Form der von der Scharnier
arm-Oberwand 39 weg gerichteten Lagerlappen 47 und des
sonstigen vorderen Endbereichs der Scharnierarm-Seiten
wände so gewählt, daß das Verschwenken des türseitigen
Scharnierteils 8 um etwa 180° nicht behindert wird.
Der Steuerhebel 17 verläuft zwischen den Scharnierarm-
Seitenwänden 37, 38 bzw. während der Öffnungsbewegung
zwischen deren Lagerlappen 47. Der Steuerhebel 17 er
streckt sich im wesentlichen in Scharnierarm-Längsrich
tung, wobei er eine etwas von der Scharnierarm-Oberwand
39 weg gewölbte oder gewinkelte Gestalt besitzt, und
zwar derart, daß er beim Verschwenken der türseitigen
Scharnierteils frei hin und her schwenken kann.
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, kann der Steuerhebel 17 von
zwei sich deckenden Einzelhebeln gebildet werden. Dabei
kann es sich um Stanzteile gleicher Materialstärke
wie der Scharnierarm und das Führungsteil handeln.
Damit die türseitige Steuerhebelachse 19 das Verschwenken
des türseitigen Scharnierteils nicht behindert, ist
sie kürzer als der lichte Abstand der Scharnierarm-Lager
lappen 47.
Das türseitige Scharnierteil 8 weist einen Scharniertopf
50 auf, der in eine von der Tür-Innenseite 3 her einge
brachte Türausnehmung 51 eingesetzt ist. Die Türausnehmung
51 ist an der Tür-Innenseite 3 sowie am Türrand 6 offen,
so daß das türseitige Scharnierteil hier sichtbar ist.
In Blickrichtung auf die Tür-Außenseite ist das Scharnier
jedoch verdeckt. Der in die Türausnehmung 51 eingelassene
Scharniertopf 50 ist an der der Tür-Innenseite 3 zuge
wandten Topf-Oberseite sowie an dem dem Türrand 6 zuge
wandten Topf-Umfangsbereich ebenfalls offen, wobei die
Anlenkachse 11 im Bereich der Topf-Unterseite nahe dem
offenen Topf-Umfangsbereich und die türseitige Steuerhebel
achse 19 mit Bezug auf die Anlenkachse 11 zur Topf-Ober
seite hin sowie von dem offenen Topf-Umfangsbereich
weg versetzt angeordnet ist, so daß der Scharnierarm
9 und der Steuerhebel 17 bei geschlossener Türe (Fig. 1)
durch die Topf-Oberseite und bei geöffneter Türe (Fig.
2) durch den offenen Topf-Umfangsbereich in den Scharnier
topf 50 eintauchen.
Das türseitige Scharnierteil 8 und dabei dessen Scharnier
topf 50 ist zweckmäßigerweise zweiteilig ausgebildet,
wie aus den Fig. 6 und 7 hervorgeht, die das türseitige
Scharnierteil in explodiertem Zustand zeigen. Dabei
sind die Anlenkachse 11 und die türseitige Steuerhebel
achse 19 an einem Verstellteil 12 angeordnet, das recht
winkelig zur Achsrichtung in der Türebene gemäß Doppel
pfeil 53 in Fig. 2 verstellbar und in der jeweiligen
Lage feststellbar am an der Türe 2 befestigten Scharnier
teil-Grundkörper 54 angeordnet ist. Ausgehend von der
in den Fig. 6 und 7 dargestellten, aus dem Scharnierteil-
Grundkörper 54 herausgezogenen Lage wird das Verstellteil
52 in Richtung des gezeichneten Pfeiles in den Grund
körper 54 eingesteckt, der in die Türausnehmung 51 einge
setzt wird. Dabei greift ein Steckvorsprung 55 des
Verstellteils 52 in einen Steckschlitz 56 des Grund
körpers 54. Im Bereich des Steckschlitzes 56 besitzt
der Grundkörper 54 eine von einer Klemmschraube 57 durch
griffene Bohrung, die beim Einschrauben gegen den Steck
vorsprung 55 drückt und diesen festklemmt. Durch unter
schiedlich weites Einstecken des Verstellteils 52 in
den Grundkörper 54 erhält man eine verschiedene Lage
der Türe 2 innerhalb der Türebene, d. h. bei geschlosse
ner Türe läßt sich diese vor dem Möbelkorpus nach links
oder rechts verstellen.
Der Grundkörper 54 ist kreisrund und bildet zusammen
mit dem eingesteckten Verstellteil 52 den Scharniertopf.
Dabei ist an die Oberseite des Grundkörpers 54 eine
Befestigungsplatte 58 angeformt, die an der Tür-Innen
seite 3 anliegt und Befestigungslöcher 59 für das Ein
drehen von Befestigungsschrauben in die Tür-Innenseite
aufweist.
Unabhängig davon, ob der Scharniertopf 50 wie beschrieben
zweiteilig ist oder nicht, kann der Scharniertopf bzw.
beim Ausführungsbeispiel dessen Verstellteil 52 vier
gabelartig mit Abstand zueinander angeordnete Lagerwände
60, 61, 62, 63 zum Halten der Anlenkachse 11 und der
türseitigen Steuerhebelachse 19 aufweisen. Dabei verläuft
die türseitige Steuerhebelachse 19 zwischen den beiden
mittleren Lagerwänden 61, 62. Diese türseitige Steuerhebel
achse 19 ist trotzdem in der Seitenansicht gemäß Fig.
7 sichtbar, da die beiden äußeren Lagerwände 60, 63
ein mit ihr fluchtendes Loch besitzen, durch das man
die Steuerhebelachse 19 bei der Montage nach innen stecken
kann. Der Steuerhebel 17 taucht in den Zwischenraum
zwischen den beiden mittleren Lagerwänden 61, 62 ein.
Dieser Zwischenraum ist an der Topf-Unterseite geschlos
sen, wobei die Kontur der Grundfläche dieses Zwischen
raums in Fig. 7 bei 64 angedeutet ist. An dem Grundkörper
54 zugewandten Ende sind die beiden mittleren Lagerwände
61, 62 abgerundet, wie bei 65 gestrichelt angedeutet
ist, wobei sich das vordere Ende der Oberwand 39 des
Scharnierarms 9 bei der Scharnierbewegung im Bereich
der Schließstellung um diesen abgerundeten Bereich 65
herum verschwenkt.
Die Anlenkachse 11 geht zwischen den beiden äußeren
Lagerwänden 60, 63 durch, so daß die beiden Lagerlappen
47, 47′ (in Fig. 6 sind im Unterschied zu den übrigen
Figuren beide Lagerlappen des Scharnierarms sichtbar)
des Scharnierarms 9 jeweils in den Zwischenraum zwischen
der zugewandten äußeren und mittleren Lagerwand 60,
61 bzw. 62, 63 greifen.
Claims (21)
1. Möbelscharnier mit einem an einer Möbelwand zu
befestigenden korpusseitigen Scharnierteil und einem
an einer Möbeltüre zu befestigenden türseitigen Scharnier
teil, wobei das korpusseitige Scharnierteil einen zum
türseitigen Scharnierteil gerichteten und gelenkig mit
diesem verbundenen Scharnierarm aufweist, derart, daß
sich die Türe beim Öffnen von der Möbelwand abhebt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Scharnierarm (9) an
einem am Möbelkorpus festzulegenden, Längsgestalt auf
weisenden Führungsteil (10) längsverschieblich geführt
und mit seinem vorderen, vor das Führungsteil (10) vor
stehenden Ende über eine Anlenkachse (11) am türseitigen
Scharnierteil (8) angelenkt ist, daß das Führungsteil
(10) eine in Längsrichtung verlaufende Linearverzahnung
(12) und der Scharnierarm (9) ein um eine zur Anlenkachse
(11) parallele Drehachse (14) drehbar an ihm gelagertes,
mit der Linearverzahnung (12) kämmendes Zahnrad (13)
trägt, daß am Scharnierarm (9) ein Steuerschieber (15)
längsverschieblich geführt ist, der eine mit dem Zahnrad
durchmesser entsprechendem Abstand parallel zur Linear
verzahnung (12) des Führungsteils (10) verlaufende und
mit der dieser entgegengesetzten Zahnrad-Umfangsstelle
kämmende Linearverzahnung (16) aufweist, und daß ein
Steuerhebel (17) einerseits am Steuerschieber (15) und
andererseits am türseitigen Scharnierteil (8) jeweils
über eine zur Anlenkachse (11) parallele Steuerhebelachse
(18 bzw. 19) angelenkt ist, wobei die türseitige Steuerhebel
achse (19) am türseitigen Scharnierteil (8) mit Abstand
zur Anlenkachse (11) angeordnet ist, so daß beim Öffnen
der Türe (3) das türseitige Scharnierteil (8) um die
Anlenkachse (11) schwenkt und dabei eine Zugkraft auf
den Steuerhebel (17) und somit auf den Steuerschieber
(15) ausübt, der sich hierbei am Scharnierarm (9) nach
vorne verschiebt und dabei das Zahnrad (13) antreibt,
das unter Mitnahme des Scharnierarms (9) nach vorne
hin auf der feststehenden Linearverzahnung (12) des
Führungsteils (10) abrollt.
2. Möbelscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Führungsteil (10) eine Führungshülse mit
im wesentlichen rechteckigem Innenquerschnitt bildet
und der Scharnierarm (9) in die Führungshülse einge
steckt sowie an den Wänden (21, 22, 23, 24) der Hülse
gelagert ist, wobei die mit ihrer normalen Richtung
rechtwinkligen zur Anlenkachse (11) gerichteten Hülsen-
Oberwand oder Hülsen-Unterwand, zweckmäßigerweise die
der Möbelwand (1) zugewandte Unterwand (21), die Linear
verzahnung (12) trägt.
3. Möbelscharnier nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Führungsteil (10) von einem im Querschnitt
U-förmigen, drei der vier Hülsenwände (Hülsenwände 21,
22, 24) bildenden Basisteil (25) sowie von einem die
vierte Hülsenwand (23) bildenden Abdeckteil (26) gebildet
wird, wobei das Abdeckteil im Querschnitt mindestens
im mittleren Bereich ebenfalls U-förmig und dabei unter
Anlage gegen die freien Längskanten (27, 28) der Schenkel
des Basisteils auf dieses aufgesetzt und fest, zweckmäßiger
weise durch Verschweißen, mit diesem verbunden ist.
4. Möbelscharnier nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Führungsteil (10) in eine zum
Möbel-Inneren hin und stirnseitig offene Aufnahmenut
(31) in der Möbelwand (1) einsetzbar ist und seitlich
abstehende Befestigungsvorsprünge (32, 33) aufweist,
die an die Möbelwand (1) anlegbar und anschraubbar sind.
5. Möbelscharnier nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Basisteil (25) in die Aufnahmenut
(31) einsetzbar ist und das Abdeckteil (26) die Befesti
gungsvorsprünge (32, 33) in Gestalt von rechtwinklig
abgebogenen Befestigungslappen bildet.
6. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Linearverzahnung (12)
des Führungsteils (10) einstückig an dieses angeformt
ist.
7. Möbelscharnier nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Linearverzahnung (12) in die sie tragende
Hülsenwand einstückig eingedrückt ist.
8. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Scharnierarm (9) einen
im wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweist und
an seiner der die Längsverzahnung (12) tragenden Hülsen
wand (21) benachbarten Seite offen ist, wobei das Zahnrad
(13) zwischen den beiden Scharnierarm-Seitenwänden (37,
38) angeordnet ist und durch die offene Seite hindurch
mit der Längsverzahnung (12) in Eingriff steht.
9. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Scharnierarm (9) über
ein Gleitlager am Führungsteil (10) gelagert ist.
10. Möbelscharnier nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Führungshülse mindestens abschnitts
weise mit einem Gleitlagerelement (42) ausgekleidet
ist, das mindestens die Linearverzahnung (12) freiläßt.
11. Möbelscharnier nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gleitlagerelement (42) einen die Längs
verzahnung (12) freilassenden U-förmigen Querschnitt
aufweist.
12. Möbelscharnier nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gleitlagerelement (42) durch eigen
elastisches Verspreizen seiner Schenkel in der Führungs
hülse gehalten ist.
13. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 10 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitlagerelement
(42 a) eine im Schnitt gesehen gewellte Wandung aufweist.
14. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
daduch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber (15)
der der offenen Scharnierarmseite entgegengesetzten
Scharnierarmseite (39) innen entlang verläuft.
15. Möbelscharnier nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Steuerschieber (15) an seinem vorderen
Endbereich den Scharnierarm-Seitenwänden (37, 38) entlang
zur offenen Scharnierarmseite hin verlaufende Lagerstege
(45, 46) aufweist, an denen die korpusseitige Steuerhebel
achse (18) angeordnet ist und die jeweils auf dem abge
winkelten freien Längsrand (40, 41) der zugewandten
Scharnierarm-Seitenwand aufsitzen.
16. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 8 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Enden der Schar
nierarm-Seitenwände über die sie verbindende Scharnierarm-
Oberwand (39) hinaus verlängert und zu an der Anlenk
achse (11) sitzenden Lagerlappen (47, 47′) geformt sind
und daß der Steuerhebel (17) zwischen den Scharnierarm-
Seitenwänden bzw. deren Lagerlappen verläuft.
17. Möbelscharnier nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Steuerhebel (17) von zwei sich decken
den Einzelhebeln gebildet wird.
18. Möbelscharnier nach Anspruch 16 oder 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die türseitige Steuerhebelachse
(19) kürzer als der lichte Abstand der Scharnierarm-
Lagerlappen (47, 47′) ist.
19. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß das türseitige Scharnierteil
(8) einen in die Türe (2) einzulassenden Scharniertopf
(50) aufweist, der an der Topf-Oberseite und an dem
dem Türrand zugewandten Topf-Umfangsbereich offen ist,
wobei die Anlenkachse (11) im Bereich der Topf-Unterseite
nahe dem offenen Topf-Umfangsbereich und die türseitige
Steuerhebelachse (19) mit Bezug auf die Anlenkachse
(11) zur Topf-Oberseite hin sowie von dem offenen Topf-
Umfangsbereich weg versetzt angeordnet ist, so daß der
Scharnierarm (9) und der Steuerhebel (17) bei geschlosse
ner Türe (2) durch die Topf-Oberseite und bei geöffneter
Türe durch den offenen Topf-Umfangsbereich in den Scharnier
topf eintauchen.
20. Möbelscharnier nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Scharniertopf (50) vier gabelartig
mit Abstand zueinander angeordnete Lagerwände (60, 61,
62, 63) zum Halten der Anlenkachse und der türseitigen
Steuerhebelachse (19) aufweist, wobei die türseitige
Steuerhebelachse zwischen den beiden mittleren Lager
wänden (61, 62) verläuft und der Steuerhebel (17) in
den Zwischenraum zwischen diesen eintaucht, während
die Anlenkachse (11) zwischen den beiden äußeren Lager
wänden (60, 63) durchgeht und die beiden Lagerlappen
(47, 47′) des Scharnierarms (9) jeweils in den Zwischen
raum zwischen der zugewandten äußeren und mittleren
Lagerwand (60, 61 bzw. 62, 63) greifen.
21. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkachse (11) und
die türseitige Steuerhebelachse (19) an einem Verstellteil
(52) des türseitigen Scharnierteils (8) angeordnet sind,
das rechtwinkelig zur Achsrichtung in der Türebene ver
stellbar und in der jeweiligen Lage feststellbar am
an der Türe (2) zu befestigenden Scharnierteil-Grund
körper (54) angeordnet ist.
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