DE3801472A1 - Verfahren zum sanieren einer im erdreich verlegten rohrleitung - Google Patents
Verfahren zum sanieren einer im erdreich verlegten rohrleitungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sanieren einer
im Erdreich verlegten Rohrleitung, vorzugsweise eines Abwasserkanals,
bei dem die Altrohrleitung mittels eines Berstgerätes zerstört wird,
und bei dem die Ersatzrohrleitung aus aneinandergereihten Rohrstücken
gebildet wird, die nacheinander entsprechend der Fortbewegung des
Berstgerätes eingezogen werden.
In der einschlägigen Branche wird das in Rede stehende Verfahren als
Berstlining-Verfahren bezeichnet. Der besondere Vorteil liegt darin,
daß durch die Zerstörung des Altrohres die Ersatzrohrleitung den glei
chen Durchmesser aufweist. Außerdem wird ein Rohrversatz beseitig, so
daß die Abflußwerte des Kanals verbessert werden. Ein weiterer Vor
teil liegt darin, daß für den unterirdisch erfolgenden Neubau der
Rohrleitung keine nennenswerten Erdarbeiten notwendig sind.
Dieses an sich bekannte Verfahren ist jedoch nur anwendbar, wenn die
zu sanierende Rohrleitung oberhalb des Grundwasserspiegels liegt.
Außerdem behindern herabfallende, durch die Zerstörung der Altrohrlei
tung gebildete Scherben das Erstellen der Ersatzrohrleitung. Sofern
die Rohrleitung in einem sandigen Erdreich verlegt ist, wird die Er
stellung der Ersatzrohrleitung zusätzlich noch durch eindringende
Sande und Kiese erschwert.
Zwischen Altrohr und Sanierungsrohr entsteht ein Ringraum, der infolge
von Nachsackungen Punktlasten auf das Sanierungsrohr zuläßt und zu Zer
störungen führen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln, daß von der Art des
Erdreichs bedingte Schwierigkeiten das Erstellen der Ersatzrohrleitung
nicht beeinträchtigen, und welches auch dann noch anwendbar ist, wenn
die zu sanierende Rohrleitung im Grundwasser liegt oder die Gefahr von
Fließsand besteht.
Beim Einziehvorgang der Sanierungsrohre in das Altrohr entstehen Be
schädigungen der Außenwandung der eingezogenen Sanierungsrohre.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in die Altrohrleitung
vor der Zerstörung ein flachgelegter Dichtschlauch eingezogen wird,
der mittels des Berstgerätes kalibriert wird und die aus den Rohrstük
ken gebildete Ersatzrohrleitung umhüllt.
Durch den gleichzeitig den Ringraum zum Altrohr ausfüllenden Dicht
schlauch ist nunmehr in verblüffend einfacher Weise sichergestellt,
daß nach der Zerstörung der Altrohrleitung weder die gebildeten Scher
ben die Erstellung der Ersatzrohrleitung behindern, da der Dichtschlauch
im Sinne einer Trennschicht zwischen dem die Scherben aufnehmenden Erd
reich und der Ersatzrohrleitung bzw. dem Berstgerät zu sehen ist. Der
Dichtschlauch ist aus einem gegen Verrottung beständigen Material ge
fertigt. Dadurch ist sichergestellt, daß selbst nach einer relativ
langen Betriebsdauer die Ersatzrohrleitung noch gegen Beschädigungen
außen geschützt ist. Da auch der Dichtschlauch flexibel ist, wird die
Dichtigkeit der Ersatzrohrleitung nicht beeinträchtigt, wenn es zu
einem nicht verhinderbaren Rohrversatz kommt. Der Dichtschlauch wird
beispielsweise mittels einer Winde und eines Seiles von einem Kon
trollschacht bis zum nächstfolgenden Kontrollschacht in die Rohrlei
tung eingezogen. Ein Faserschlauch ohne dichte Außenhaut wirkt bei
Arbeiten im Grundwasser wie ein Filter. Er läßt Wasser durch, das Ein
dringen von Kiesen und Sanden in den Berstroboter wird verhindert.
Außenbeschädigungen des einzuziehenden Sanierungsrohres werden vermie
den.
Der Dichtschlauch kann ein flüssigkeitsdichter Filzschlauch sein. Die
Dicke der Schlauchwandung ist relativ groß. Weiterhin ist ein derarti
ger Dichtschlauch auch geeignet, um den zum Bersten der Altrohrleitung
notwendigen Druck zu übertragen, ohne daß eine Gefahr besteht, daß
der Dichtschlauch beschädigt wird. Derartige Schläuche werden bei
spielsweise aus einem Faservlies gefertigt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Filz
schlauch vor oder nach dem Einziehen in die Altrohrleitung mit einem
aushärtenden Kunststoffharz getränkt werden kann. Nach dem Erstellen
der Ersatzrohrleitung und dem Aushärten des Kunststoffharzes wird aus
dem Filzschlauch eine weitere Rohrleitung gebildet, die die Ersatz
rohrleitung noch besser schützt. Eine auf diese Weise sanierte Rohr
leitung kann als doppelwandig angesehen werden.
Anhand der beiliegenden Zeichnung wird die Erfindung noch weiter er
läutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Teilansicht einer zwischen zwei Kontrollschächten liegen
den Rohrleitung mit eingezogenem Dichtschlauch und teilweise
erstellter Ersatzrohrleitung.
In die im Erdreich 10 verlegte, aus Betonrohren gebildete Altrohrlei
tung 11, die sich von einem Kontrollschacht 12 bis zu einem nächst
folgenden, nicht dargestellten Kontrollschacht erstreckt, ist ein
Dichtschlauch 13 eingezogen, der im gezeichneten Ausführungsbeispiel
eine geringere Wandstärke aufweist als die Altrohrleitung 11. Bezogen
auf die übliche Wandstärke von Schläuchen ist der Dichtschlauch 13
verhältnismäßig dickwandig, da es ein Filterschlauch ist. Das Einziehen
des Dichtschlauches 13 kann beispielsweise durch den Kontrollschacht
12 mittels eines am vorderen Ende befestigten Zugmittels und einer
Winde erfolgen. Der Dichtschlauch 13 kann vor oder nach dem Einziehen
in die Altrohrleitung 10 in nicht näher beschriebener Weise mit einem
aushärtbaren Harz getränkt werden. Nach dem Einziehen des Dichtschlau
ches 13 wird durch den Kontrollschacht 12 ein nicht näher erläutertes
Berstgerät 14 in den Dichtschlauch 13 eingebracht. Das Berstgerät 14
wird vom Kontrollschacht 12 aus in Pfeilrichtung A zum nächstfolgenden
Kontrollschacht bewegt. Dazu ist am vorauslaufenden Ende eine Kette
15 befestigt, die ebenfalls innerhalb des Dichtschlauches 13 liegt.
Mittels einer Winde wird das Berstgerät von Kontrollschacht zu Kon
trollschacht gezogen. Durch die entsprechende Auslegung wird die Alt
rohrleitung zerstört, wodurch in das Erdreich 10 gedrückte Scherben
16 gebildet werden.
Sobald das Berstgerät 14 so weit vorgezogen wurde, daß es vollkommen
in der Altrohrleitung 11 liegt, wird an die nachlaufende Stirnfläche
ein erstes Rohrstück 17 mittels einer Kette 18 angehängt. Sobald das
nachlaufende Ende dieses Rohrstückes aus dem Kontrollschacht 12 her
ausgezogen wurde, wird ein weiteres angehängt. Dieser Vorgang wird
solange wiederholt, bis die Altrohrleitung 11 auf seiner gesamten
Länge durch die aus den Rohrstücken 17 gebildete Ersatzrohrleitung
ersetzt ist. Durch die Bewegung des Berstgerätes 14 wird der Dicht
schlauch 13 kontinuierlich kalibriert.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel entspricht der Innendurchmesser
des Dichtschlauches dem Außendurchmesser der Altrohrleitung 11. Die
Außen- und Innendurchmesser der Altrohrleitung 11 und der Rohrstücke
17 stimmen ebenfalls überein, so daß in besonders vorteilhafter Weise
der Durchflußquerschnitt der aus den Rohrstücken 17 gebildeten Ersatz
rohrleitung mit dem ursprünglichen Durchflußquerschnitt identisch ist.
Aus der Zeichnung ist erkennbar, daß selbst dann noch die Ersatzrohr
leitung dicht ist, wenn es im Laufe der Zeit zu einem Versatz der
Rohrstücke 17 kommen sollte, oder wenn durch eine nicht verhinderbare
Abnutzung undichte Stellen hervorgerufen werden.
Sofern der Dichtschlauch 13 ein Filzschlauch ist, der vor oder nach
dem Einziehen in die Altrohrleitung 11 mit einem Kunststoffharz ge
tränkt wurde, wird aus dem Filzschlauch nach dem Aushärten des Kunst
stoffharzes ein starres Schutzrohr gebildet. Diese Ausführung ist
zwar relativ teuer, jedoch qualitativ beste Ausführung.
Bezugszeichenliste
10 Erdreich
11 Altrohrleitung
12 Kontrollschacht
13 Dichtschlauch
14 Berstgerät
15 Kette
16 Scherben
17 Rohrstück
18 Kette
11 Altrohrleitung
12 Kontrollschacht
13 Dichtschlauch
14 Berstgerät
15 Kette
16 Scherben
17 Rohrstück
18 Kette
Claims (6)
1. Verfahren zum Sanieren einer im Erdreich verlegten Rohrleitung,
vorzugsweise eines Abwasserkanals, bei dem die Altrohrleitung mittels
eines Berstgerätes zerstört wird und bei dem die Ersatzrohrleitung
aus aneinandergereihten Rohrstücken gebildet wird, die nacheinander
entsprechend der Fortbewegung des Berstgerätes eingebracht werden,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Altrohrlei
tung (11) vor der Zerstörung ein flachgelegter Dichtschlauch (13) ein
gezogen wird, der mittels des Berstgerätes (14) kalibriert wird und
die aus den Rohrstücken (17) gebildete Ersatzrohrleitung umhüllt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dicht
schlauch (13) eine dichte Außenbeschichtung, beispielsweise eine Folie,
aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dicht
schlauch (13) ein aus einem Faservlies gefertigter Filzschlauch ist.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Filzschlauch mit einem aushärtbaren Kunst
stoffharz, beispielsweise Epoxydharz oder Polyurethan, getränkt ist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Dichtschlauches (13)
größer, gleich oder geringer ist als die Wandstärke der Altrohrlei
tung (11).
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser des Dichtschlauches
(13) größer oder gleich ist wie der Außendurchmesser der Altrohrlei
tung (11).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE3801472A1 true DE3801472A1 (de) | 1989-08-03 |
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Family Applications (1)
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DE19883801472 Withdrawn DE3801472A1 (de) | 1988-01-20 | 1988-01-20 | Verfahren zum sanieren einer im erdreich verlegten rohrleitung |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3801472A1 (de) |
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1988
- 1988-01-20 DE DE19883801472 patent/DE3801472A1/de not_active Withdrawn
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