DE3800101A1 - Verwendung einer wirkstoffkombination zur behandlung rheumatischer erkrankungen - Google Patents
Verwendung einer wirkstoffkombination zur behandlung rheumatischer erkrankungenInfo
- Publication number
- DE3800101A1 DE3800101A1 DE3800101A DE3800101A DE3800101A1 DE 3800101 A1 DE3800101 A1 DE 3800101A1 DE 3800101 A DE3800101 A DE 3800101A DE 3800101 A DE3800101 A DE 3800101A DE 3800101 A1 DE3800101 A1 DE 3800101A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- salicylic acid
- vitamin
- derivatives
- active ingredient
- ingredient combination
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
- A61K31/60—Salicylic acid; Derivatives thereof
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Wirkstoffkombination
aus Salicylsäure und/oder einem oder mehreren
Salicylsäurederivates mit Vitamin-E und/oder einem oder
mehreren Vitamin-E-Derivaten zur topischen, d. h. äußerlichen
Behandlung rheumatischer Erkrankungen, d. h. akut-
entzündlicher und chronisch-entzündlicher Prozesse des
rheumatischen Formenkreises in Gelenken und Weichteilen
des Menschen.
Nach neuerer medizinisch-wissenschaftlicher Erkenntnis
werden der unkontrollierte Abbau von Arachidonsäure und
die in der Folge gebildeten Abbauprodukte in den betroffenen
Geweben als Hauptursache des rheumatisch-entzündlichen
Prozesses angesehen. Der Abbau vollzieht sich auf
zwei getrennten Reaktionswegen (in der Folge Weg 1 und
Weg 2 genannt), da die Arachidonsäure das Substrat für
die zwei Enzyme Cyclooxygenase (Weg 1) und Lipoxygenase
(Weg 2) ist. Abbauprodukte sind die Prostaglandine (Weg
1) und die Leukotriene (Weg 2); beide Substanzgruppen
gelten als Mediatoren für rheumatisch-entzündliche Prozesse
im Organismus.
Die bisher verfügbaren antirheumatisch wirksamen Substanzen
lassen sich in der Hauptsache in zwei größere Gruppen
aufteilen, nämlich in die hormonartigen bzw. steroidalen
und in die nichtsteroidalen Antirheumatica. Zu den
hormonartigen bzw. steroidalen Antirheumatica zählen z. B.
Corticosteroide, wie z. B. Cortison, Hydrocortison,
Prednison und Prednisolon. Zu den nichtsteroidalen Antirheumatica
zählen insbesondere Salicylsäure und Salicylsäurederivate.
Daneben werden in einzelnen Fällen z. B.
noch Goldpräparate, Penicillamin, Zytostatica, hydrolytische
Enzyme und Immunmodulatoren zur Behandlung rheumatischer
Erkrankungen eingesetzt.
Während die steroidalen Antirheumatica wegen zahlreicher
Nebenwirkungen der Rezeptpflicht unterliegen und nur
unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden, stehen zur
freien Verfügung des Patienten lediglich einige Substanzen
mit nichtsteroidaler chemischer Struktur bereit. In
den meisten Fällen handelt es sich bei diesen um Salicylsäure
bzw. ihre Derivate, die allein oder kombiniert mit
anderen chemischen Wirkstoffen, pflanzlichen Extrakten
oder ätherischen Ölen, innerlich oder äußerlich zur Behandlung
rheumatischer Erkrankungen angewendet werden.
Nach derzeit vorliegenden Erkenntnissen hemmen die Salizylsäure
und ihre Derivate lediglich die Prostaglandinbildung
aus Arachidonsäure (Weg 1). Um eine sichere Wirkung,
vor allem bei chronischen Formen von Rheuma, zu
erzielen, ergibt sich, insbesondere bei ihrer innerlichen
Verabreichung, eine zwangsläufig hohe Dosierung mit bei
Daueranwendern steigender Tendenz. Negative Auswirkungen
auf den Verdauungstrakt, z. B. Magenblutungen durch Salicylsäure
und Salicylate, sind medizinisch belegt und als
Risikofaktoren anzusehen.
Zur Hemmung der Leukotrienbildung (Weg 2) werden im Markt
einige höherdosierte Vitamin-E-Präparate, alle zum Einnehmen,
angeboten. Eine topische Anwendung von Vitamin-E
zur Behandlung von rheumatischen Entzündungen wurde bisher
nicht verwirklicht.
Die antirheumatische und schmerzlindernde Wirkung der
Salicylsäure und ihrer Derivate ist, zumal bei topischer
Anwendung, nur mäßig ausgeprägt. Entsprechendes gilt nach
durchgeführten Versuchen auch für die topische Anwendung
von Vitamin-E und seinen Derivaten.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß eine Wirkstoffkombination
von Salicylsäure und/oder einem oder
mehreren Salicylsäurederivat mit Vitamin-E und/oder einem
oder mehreren Vitamin-E-Derivat bei topischer Anwendung
eine unerwartet starke, d. h. synergistische, den Cortisonen
vergleichbare, antirheumatische, entzündungshemmende
und schmerzstillende Wirkung entfaltet.
Demgemäß betrifft die Erfindung die Verwendung einer
Wirkstoffkombination von Salicylsäure und/oder einem oder
mehreren Salicylsäurederivates mit Vitamin-E und/oder
einem oder mehreren Vitamin-E-Derivat zur topischen Behandlung
von rheumatischen Erkrankungen.
In der Wirkstoffkombination kann die Salicylsäure in
freier Form oder insbesondere in Form eines pharmakologisch
annehmbaren Salzes mit einer anorganischen und/oder
organischen Base vorliegen. Geeignete Salze sind z. B. das
Lithium-, Magnesium-, Calcium-, Aluminium-, insbesondere
das Natriumsalz, ferner z. B. Cholinsalicylat und Cholinmagnesium-tri(salicylat).
Als weitere Salicylsäurederivate,
die in der Wirkstoffkombination vorliegen können,
sind z. B. zu nennen: Acetylsalicylsäure (=2-Acetoxybenzoesäure)
und ihre pharmakologisch annehmbaren Salze, wie
z. B. das Lithium-, Magnesium-, Calcium-, oder Aluminiumsalz:
Lysinmonoacetylsalycylat; Salicylsäureester und
Salicylamid.
Geeignete Salicylsäureester sind z. B. solche, die durch
Veresterung der Salicylsäure mit Alkanolen mit 1 bis 5
C-Atomen entstehen, wie z. B. Salicylsäure-methylester.
Geeignet ist auch der Salicylsäurephenylester und vor
allem der Salicylsäure-2-hydroxyethylester (=Ethylenglykolmonosalicylat).
Der Salicylsäure-2-hydroxyethylester
ist ganz besonders bevorzugt.
Neben Salicylamid sind auch Salicylamide geeignet, deren
Hydroxylgruppe durch eine Alkoxygruppe mit 1 bis 5
C-Atomen ersetzt ist, z. B. 2-Ethoxybenzamid.
In der Wirkstoffkombination kann Salicylsäure allein oder
in Mischung mit einem oder mehreren Salicylsäurederivaten
vorliegen. Ebenso kann auch ein Salicylsäurederivat
allein oder in Mischung mit anderen Salicylsäurederivaten
vorliegen.
Vitamin-E kommt in der Natur in Samenölen und Keimen von
Samen als Gemisch mehrerer strukturähnlicher Verbindungen
vor. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter
dem Begriff Vitamin-E Substanzen mit Vitamin-E-Wirkung
verstanden, die sich vom Tocol der nachstehenden Formel I
(mit R¹ = R² = R³ = H) oder vom Tocotrienol der nachstehenden
Formel II (mit R¹ = R² = R³ = H) ableiten. Die
wichtigsten dieser Substanzen sind unter den Formeln I
und II angegeben.
(Ia), α-Tocopherol: R¹ = R² = R₃ = CH₃,
(Ib), β-Tocopherol: R¹ = R³ = CH₃, R² = H,
(Ic), γ-Tocopherol: R¹ = H; R² = R³ = CH₃,
(Id), δ-Tocopherol: R¹ = R₂ = H, R³ = CH₃,
(Ie), ε-Tocopherol: R¹ = CH₃, R² = R³ = H,
(If), Zeta-Tocopherol: R¹ = R² = CH₃, R³ = H,
(Ig), Eta-Tocopherol: R¹ = R³ = H, R² = CH₃.
(Ib), β-Tocopherol: R¹ = R³ = CH₃, R² = H,
(Ic), γ-Tocopherol: R¹ = H; R² = R³ = CH₃,
(Id), δ-Tocopherol: R¹ = R₂ = H, R³ = CH₃,
(Ie), ε-Tocopherol: R¹ = CH₃, R² = R³ = H,
(If), Zeta-Tocopherol: R¹ = R² = CH₃, R³ = H,
(Ig), Eta-Tocopherol: R¹ = R³ = H, R² = CH₃.
(IIa), α-Tocotrienol: R¹ = R² = R³ = CH₃,
(IIb), β-Tocotrienol: R¹ = R³ = CH₃, R² = H,
(IIc), γ-Tocotrienol: R¹ = H; R² = R³ = CH₃,
(IId), δ-Tocotrienol: R¹ = R² = H, R³ = CH₃.
(IIb), β-Tocotrienol: R¹ = R³ = CH₃, R² = H,
(IIc), γ-Tocotrienol: R¹ = H; R² = R³ = CH₃,
(IId), δ-Tocotrienol: R¹ = R² = H, R³ = CH₃.
Die Tocopherole besitzen jeweils 3 Chiralitätszentren und
kommen dabei in verschiedenen Konfigurationen vor. Auch
bei den Tocotrienolen sind verschiedene Konfigurationen
möglich.
Häufig wird das α-Tocopherol als das Vitamin-E
bezeichnet.
Die Tocopherole und Tocotrienole besitzen unterschiedliche
biologische Vitamin-E-Wirkung. Die stärksten biologischen
Vitamin-E-Wirkungen besitzen die verschieden
konfigurierten α-Tocopherole und ihre Derivate, wie
Acetate und Succinate. Die α-Tocopherole und ihre
Derivate werden dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung
besonders bevorzugt.
Die vorstehend genannten Verbindungen mit Vitamin-E-Wirkung
können auch in Form pharmakologisch annehmbarer
Derivate in der Wirkstoffkombination vorhanden sein.
Geeignete Derivate sind z. B. Ester mit pharmakologisch
annehmbaren Mono- oder Dicarbonsäuren, wie z. B. das bevorzugte
α-Tocopherolacetat und der bevorzugte
Halbester von α-Tocopherol und Bernsteinsäure.
In der Wirkstoffkombination können auch zwei und mehr
Verbindungen mit Vitamin-E-Wirkung in freier Form und/
oder in Form von Derivaten vorhanden sein.
In der erfindungsgemäß anzuwendenden Wirkstoffkombination
kann das Gewichtsverhältnis zwischen (Salicylsäure und/
oder einem oder mehreren Salicylsäurederivaten) zu (Vitamin-E
und/oder einem oder mehreren Vitamin-E-derivaten)
beispielsweise 1 : (0,025 bis 40), vorzugsweise 1 : (0,25
bis 4) und ganz besonders bevorzugt 1 : (0,5 bis 2)
betragen.
Die Wirkstoffkombination wird durch Mischen der Einzelwirkstoffe
in den genannten Gewichtsverhältnissen hergestellt.
Um Überdosierungen und damit möglicherweise
verbundene Sekundär- und Nebenwirkungen, z. B. Hautreizungen
bei der Anwendung, zu vermeiden, ist es zweckmäßig,
die Wirkstoffkombination bzw. die Einzelwirkstoffe
in inerte Trägerstoffe einzuarbeiten und sie in Form
pharmazeutischer Zubereitungen anzuwenden. Durch die Wahl
geeigneter Trägerstoffe kann gleichzeitig auch das Eindringvermögen
der Wirksubstanzen in die Haut bedeutend
gesteigert werden.
Die pharmazeutischen Zubereitungen für die topische Anwendung
können z. B. fest, halbfest oder flüssig sein. Sie
können z. B. Puder, Fett-Pasten, Salben, Cremes oder
Schüttelmixturen sein, oder auch in Form von Salbenstiften
oder Pflastern angewandt werden.
Die Herstellung der pharmazeutischen Zubereitungen erfolgt
in an sich bekannter Weise durch Mischen der Trägerstoffe
mit einer pharmakologisch wirksamen Menge der
Wirkstoffkombination.
Zur Herstellung von Pudern können z. B. als Trägerstoffe
verwendet werden: Zinkoxyd, Talcum, Calciumkarbonat,
Zinkcarbonat, Diatomeenerde, Aluminiumoxid, Aluminiumsilicat,
Zinkstearat, Maisstärke, Zellulosederivate wie
Methylcellulose und Carboxymethylcellulose, Gelatine.
Zur Herstellung von Pudern eignen sich besonders feste
Wirkstoffe, wie z. B. der Halbester von α-Tocopherol
und Bernsteinsäure.
Als Trägerstoffe für die Herstellung von flüssigen Darreichungsformen,
wie Lösungen, Emulsionen oder Linimenten,
eignen sich z. B. alle natürlichen und synthetischen
neutralen fetten Öle, pharmazeutischen Emulgatoren, Wasser,
wäßrigen Gele wie Polyacrylatgel, alle hautverträglichen
Alkohole, Glycerin und andere Polyole.
Als Trägerstoffe für die Herstellung von halbfesten,
pharmazeutischen Zubereitungen, wie z. B. Salben, Cremes,
Gelen oder Pasten eignen sich z. B. Paraffinkohlenwasserstoffe,
Vaseline, pflanzliche Öle und tierische Fette,
synthetische Glyzeride, Wollwachsprodukte, Wachse, flüssige
Polyalkylsiloxane und pharmazeutisch verwendbare,
viskositätserhöhende Grundstoffe.
Trägerstoffe für hydrophobe Gele sind üblicherweise
flüssiges Paraffin mit Zusatz von Polyethylen oder fette
Öle, die durch Zusatz von kolloidalem Siliciumdioxid oder
Aluminium- oder Zinkseifen geliefert werden.
Trägerstoffe für hydrophile Gele sind z. B. Wasser, Glycerin
oder Propylenglykol, die mit geeigneten Quellstoffen,
wie z. B. Cellulosederivaten, Stärke, Traganth geliert
werden.
Als Emulgatoren für die Herstellung von z. B. Emulsionen,
Salben und Cremes kommen z. B. in Betracht: Sorbitanester,
Wollwachsalkohole, Fettalkohole, Monoglyzeride, Natrium-
oder Triethanolaminseifen, Polysorbate oder sulfatierte
Fettalkohole.
Die pharmazeutischen Zubereitungen können neben den
Wirk- und Trägersubstanzen und den gegebenenfalls vorhandenen
Emulgatoren noch andere pharmazeutisch unbedenkliche
und mit den Wirkstoffen verträgliche Hilfs- und/oder
Zusatzstoffe, wie z. B. Füll-, Streck-, Binde-, Netz-,
Stabilisierungs-, Färbe-, Puffer- und Riechstoffe enthalten.
Weiterhin können mikrobiologisch aktive chemische
Verbindungen, wie z. B. Konservierungsmittel oder Antiseptica,
zur Verbesserung der mikrobiellen Stabilität in
den pharmazeutisch üblichen Konzentrationen in den Zubereitungen
enthalten sein.
Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zubereitungen
enthalten die erfindungsgemäße Wirkstoffkombination aus
Salicylsäure und/oder einem oder mehreren Salicylsäurederivaten
mit Vitamin-E und/oder einem oder mehreren
Vitamin-E-Derivaten in einer therapeutisch wirksamen
Konzentration. Üblicherweise enthalten die erfindungsgemäßen
pharmazeutischen Zubereitungen die beiden wirksamen
Bestandteile der Wirkstoffkombination zu je 1 bis
40 Gew.-%, vorzugsweise zu je 5 bis 20 Gew.-%. Das Verhältnis
der beiden wirksamen Bestandteile (Salicylsäure
und/oder einem oder mehreren Salicylsäurederivaten) :
(Vitamin-E und/oder einem oder mehreren Vitamin-E-Derivaten)
beträgt dabei, wie bereits erwähnt, normalerweise
1 : (0,025 bis 40), vorzugsweise 1 : (0,25 bis 4) und
ganz besonders bevorzugt 1 : (0,5 bis 2). Die angegebenen
Prozente und Verhältnisse gelten dabei auch, wenn nicht
nur zwei wirksame Bestandteile zum Einsatz kommen, sondern
auch, wenn aus den Gruppen Salicylsäure/Salicylsäure-Derivat
und Vitamin-E/Vitamin-E-Derivat jeweils
zwei oder mehr Vertreter eingesetzt werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zubereitungen erfolgt in an sich bekannter Weise, z. B.
durch Mischen der beiden wirksamen Bestandteile (Salicylsäure
und/oder Salicylsäurederivat) einerseits und
(Vitamin-E und/oder Vitamin-E-Derivat andererseits) mit
einem oder mehreren, gegebenenfalls lösenden oder emulgierenden
Trägerstoffen und gegebenenfalls einem oder
mehreren Zusatz- und/oder Hilfsstoffen. Insbesondere bei
der Herstellung von Lösungen oder Emulsionen ist die
Zuhilfenahme eines schnellaufenden Rührwerks oder Homogenisators
zweckmäßig. Bei der Herstellung der Zubereitungen
können auch noch eine oder mehrere andere pharmakologisch
wirksame Substanzen zugesetzt werden.
Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombination,
insbesondere in Form von pharmazeutischen Zubereitungen,
zur topischen Behandlung akut-entzündlicher
und chronisch-entzündlicher rheumatischer Erkrankungen in
Gelenken und Weichteilen sind dabei, sofern keine Salicylsäure-Allergie
vorliegt, aufgrund der bisherigen
Studien keine gravierenden Nebenwirkungen zu erwarten.
Durch topische Application direkt über dem Entzündungsherd
werden Verdauungstrakt und Pfortaderkreislauf umgangen
und somit Verdünnung und vorzeitiger Abbau der
wirksamen Substanzen vermieden. Mit Hilfe einer geeigneten,
gut penetrierenden Grundlage durchdringen die lipophilen
Wirkstoffe schnell und vollständig die Haut und
die tieferliegenden Gewebe, so daß ein konzentriertes
Anfluten am Ort der rheumatischen Entzündung, z. B. im
Bereich der Gelenke, ermöglicht wird.
Die folgenden Ausführungsbeispiele veranschaulichen die
Herstellung flüssiger und halbfester erfindungsgemäßer
Zubereitungen. Prozentangaben, soweit sie in den folgenden
Beispielen vorkommen, beziehen sich immer auf Massenprozente,
falls nicht ausdrücklich andere Angaben gemacht
werden.
Zur Herstellung von 100 g einer klaren öligen Lösung
werden 5 g Ethylenglycolmonosalicylat und 10 g
α-Tocopherolacetat in 85 g Neutralöl eingetragen und
die Mischung bis zur Homogenität gerührt. Man erhält ein
klares, farbloses geruchloses Öl, welches in braune
Medizinflaschen abgefüllt wird. Anwendung: 3- bis 5mal
täglich einreiben.
Zur Herstellung von 100 g einer gut haftenden Salbe werden
in einer Salben-Reibschale 7 g Ethylenglycolsalicylat
und 14 g α-Tocopherolacetat in 79 g Weißes Vaselin
eingearbeitet und homogen gerührt. Man erhält eine weißliche
konsistente geruchlose Salbe, die in Salbenkruken
aus Porzellan oder Kunststoff oder in Tuben abgefüllt
wird. Anwendung: 4mal täglich, gut einmassieren.
Zur Herstellung von 100 g einer cremigen Salbe werden
10 g Ethylenglycolmonosalicylat und 17 g α-Tocopherolacetat
in 73 g Wollwachsalkoholsalbe (DAB 9) eingearbeitet
und homogen gerührt. Man erhält eine weiße
geruchlose weiche Salbe, die in Kruken, Dosen oder Tuben
abgefüllt wird. Anwendung: 3- bis 5mal täglich einreiben.
Zur Herstellung von 100 g einer dünnflüssigen Emulsion
auf Zellulosebasis werden 2,22 g ®Tylose MH 300
(handelsüblicher wasserlöslicher Celluloseether der
HOECHST AG) unter Rühren in 71,75 g gereinigtes Wasser
gegeben und die Mischung 12 Stunden bedeckt zum Quellen
stehen gelassen. Danach wird der Ansatz mit 0,03 g eines
Konservierungsmittels auf der Basis 4-Hydroxybenzoesäure-Na-Salz
konserviert und nacheinander mit 1 g eines
Emulgators auf der Basis eines Umsetzungsproduktes von
Ethylenoxid und Ricinusöl und 15 g Neutralöl versetzt.
Durch schnelles Rühren, gegebenenfalls mit einer geeigneten
Maschine, erhält man eine Emulsion, in die nacheinander
5 g α-Tocophenolacetat und 5 g Ethylenglycolmonosalicylat
eingearbeitet werden. Man erhält eine
dünnflüssige Emulsion, die in braune Medizinflaschen
abgefüllt wird. Vor Gebrauch zu schütteln.
Anwendung: 4- bis 6mal täglich gründlich einreiben, bis
das Präparat in die Haut eingezogen ist.
Zur Herstellung von 100 g eines Emulsionsgels auf Polyacrylbasis
werden 0,625 g Polyacrylsäure (DAB 9) in eine
Mischung aus 5 g 1,2-Propandiol und 30 g gereinigtem Wasser
gebracht und 3 Tage verschlossen zum Quellen stehen
gelassen. Danach werden unter Rühren 0,07 g Ammoniaklösung
10%ig, 11,305 g gereinigtes Wasser, 5 g Glycerol 86% und
1 g des Emulgators auf der Basis eines Umsetzungsproduktes
von Ethylenoxid und Ricinusöl zum Ansatz gegeben.
Zu dem so erhaltenen Gel mischt man eine Lösung von 5 g
Ethylenglycolmonosalicylat in 32 g 2-Propanol und zuletzt
10 g α-Tocophenolacetat. Anschließend wird z. B. mit
einem Homogenisator die Emulsion hergestellt. Man erhält
ein weißliches, flüssiges geruchloses Gel, welches in
braune Medizinflaschen abgefüllt wird. Vor Gebrauch
schütteln.
Anwendung: 4- bis 6mal täglich gründlich einreiben, bis
das Präparat in die Haut eingezogen ist.
Claims (10)
1. Verwendung einer Wirkstoffkombination aus Salicylsäure
und/oder einem oder mehreren Sylicylsäurederivaten
mit Vitamin-E und/oder einem oder mehreren Vitamin-E-
Derivaten zur äußerlichen Behandlung von rheumatischen
Erkrankungen.
2. Verwendung einer Wirkstoffkombination nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkstoffkombination
in Form einer pharmazeutischen Zubereitung vorliegt.
3. Verwendung einer Wirkstoffkombination nach Anspruch 1
und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wirkstoffkombination
das Gewichtsverhältnis von (Salicylsäure
und/oder einem oder mehreren Salicylsäurederivaten) :
Vitamin-E und/oder einem oder mehreren
Vitamin-E-Derivaten) = 1 : (0,025 bis 40), vorzugsweise
1 : (0,25 bis 4) und ganz besonders bevorzugt 1 : (1 bis
2) beträgt.
4. Verwendung einer Wirkstoffkombiantion nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirkstoffkombination Salicylsäure-2-hydroxyethylester
und/oder α-Tocopherol und/oder ein
α-Tocopherol-Derivat enthält.
5. Wirkstoffkombination zur äußerlichen Behandlung von
rheumatischen Erkrankungen, bestehend aus (Salicylsäure
und/oder einem oder mehreren Salicylsäurederivaten) und
(Vitamin-E und/oder einem oder mehreren Vitamin-E-Derivaten)
im Gewichtsverhältnis von (Salicylsäure und/oder
einem oder mehreren Salicylsäurederivaten) : (Vitamin-E
und/oder einem oder mehreren Vitamin-E-Derivaten) = 1 :
(0,025 bis 40), vorzugsweise 1 : (0,25 bis 4) und ganz
besonders bevorzugt 1 : (1 bis 2).
6. Pharmazeutische Zubereitung zur äußerlichen Behandlung
rheumatischer Erkrankungen, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine pharmakologisch wirksame Menge einer Wirkstoffkombination
aus (Salicylsäure und/oder einem oder
mehreren Salicylsäurederivaten) und (Vitamin-E und/oder
einem oder mehreren Vitamin-E-Derivaten) neben einem oder
mehreren pharmakologisch annehmbaren Trägerstoffen und
gegebenenfalls einem oder mehreren Hilfs- und/oder
Zusatzstoffen und gegebenenfalls einem oder mehreren
zusätzlichen pharmakologisch wirksamen Substanzen
enthält.
7. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sie die beiden wirksamen Bestandteile
der Wirkstoffkombination zu je 1 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise
zu je 5 bis 20 Gew.-%, enthält.
8. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 6 und/oder
7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von
(Salicylsäure und/oder einem oder mehreren Salicylsäurederivaten)
: (Vitamin-E und/oder einem oder mehreren
Vitamin-E-Derivaten) = 1 : (0,025 bis 40),vorugsweise
1 : (0,25 bis 4) und ganz besonders bevorzugt 1 : (1 bis
2) beträgt.
9. Pharmazeutische Zubereitung nach einem oder mehreren
der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie
Salicylsäure-2-hydroxyethylester und/oder α-Tocopherol
und/oder ein α-Tocopherol-Derivat enthält.
10. Verfahren zur Herstellung der in einem oder mehreren
der Ansprüche 6 bis 9 angegebenen pharmazeutischen
Zubereitungen, dadurch gekennzeichnet, daß Salicylsäure
und/oder ein oder mehrere Salicylsäurederivate und
Vitamin-E und/oder ein oder mehrere Vitamin-E-Derivate in
an sich bekannter Weise mit einem oder mehreren Trägerstoffen
und gegebenenfalls mit einem oder mehreren
Zusatz-und/oder Hilfsstoffen und gegebenenfalls einem
oder mehreren anderen pharmakologisch wirksamen Substanzen
gemischt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3800101A DE3800101A1 (de) | 1988-01-05 | 1988-01-05 | Verwendung einer wirkstoffkombination zur behandlung rheumatischer erkrankungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3800101A DE3800101A1 (de) | 1988-01-05 | 1988-01-05 | Verwendung einer wirkstoffkombination zur behandlung rheumatischer erkrankungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3800101A1 true DE3800101A1 (de) | 1989-07-13 |
Family
ID=6344832
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3800101A Withdrawn DE3800101A1 (de) | 1988-01-05 | 1988-01-05 | Verwendung einer wirkstoffkombination zur behandlung rheumatischer erkrankungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3800101A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0383162A1 (de) * | 1989-02-16 | 1990-08-22 | CASSELLA Aktiengesellschaft | Verwendung einer Wirkstoffkombination zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen |
WO2004000342A1 (de) * | 2002-06-19 | 2003-12-31 | Cognis Iberia, S.L. | Verwendung von wirkstoffgemischen zur herstellung eines medikamentes gegen rheumatische arthritis |
-
1988
- 1988-01-05 DE DE3800101A patent/DE3800101A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0383162A1 (de) * | 1989-02-16 | 1990-08-22 | CASSELLA Aktiengesellschaft | Verwendung einer Wirkstoffkombination zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen |
WO2004000342A1 (de) * | 2002-06-19 | 2003-12-31 | Cognis Iberia, S.L. | Verwendung von wirkstoffgemischen zur herstellung eines medikamentes gegen rheumatische arthritis |
EP1374882A1 (de) * | 2002-06-19 | 2004-01-02 | Cognis Iberia, S.L. | Verwendung von Wirkstoffgemischen zur Herstellung eines Medikamentes gegen rheumatische Arthritis |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69029804T2 (de) | VEHIKEL MIT LANGSAMER FREISETZUNG ZUR VERMINDERUNG DER HAUTREIZUNG TOPISCHER retinoidhaltiger MITTEL | |
EP0087062B1 (de) | Äusserlich anwendbares, Ibuprofen enthaltendes Arzneimittel und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2721831A1 (de) | Entzuendungshemmende, topisch anzuwendende arzneipraeparate | |
DE69724629T2 (de) | Zusammensetzungen und deren verwendungen | |
DE3411225C2 (de) | ||
DE69734838T2 (de) | Verwendung von zinksalzen der konjugierten linoleinsäuren zur behandlung von hautkrankheiten | |
DE69926881T2 (de) | Zubereitungen zur aknebehandlung | |
DE3323585A1 (de) | Komposition zur reduktion der sebumsekretion | |
EP0285856B1 (de) | Verwendung von Dihydroergotamin und seinen Salzen zur lokalen Behandlung trophischer Störungen | |
CH633182A5 (de) | Heilmittel gegen hautlaesionen verschiedener genese. | |
US8383166B2 (en) | Stable hydrophobic topical herbal formulationn | |
EP1591125A1 (de) | Pharmazeutische Zusammensetzung enthaltend Extrakte aus Flechten und Johanniskraut | |
DE4330664A1 (de) | Verwendungen von Pflanzenölen | |
DE60110897T2 (de) | Der duale inhibitor der cholesterylester und wachsester synthese avasimibe zur behandlung von erkrankungen des talgdrüse | |
DE4022815A1 (de) | Topische verwendung von (omega)-3-fettsaeuren-zubereitungen fuer hauterkrankungen | |
DE69402259T2 (de) | Zusammensetzungen enthaltend 8-Hydroxychinolin zur Behandlung hyperproliferativer Hautkrankheiten | |
DE69736678T2 (de) | Dermatologische zusammensetzungen | |
EP0383162A1 (de) | Verwendung einer Wirkstoffkombination zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen | |
EP0131790A2 (de) | Etofenamat-Zubereitung | |
DE3800101A1 (de) | Verwendung einer wirkstoffkombination zur behandlung rheumatischer erkrankungen | |
DE19724622A1 (de) | Verwendung von cis-6-Hexadecensäure zur Behandlung von Psoriasis, Allergien und Autoimmunerkrankungen | |
EP0130516A2 (de) | Etofenamat-Zubereitung | |
DE4042437A1 (de) | Topische verwendung von (omega)-3-fettsaeuren-zubereitungen fuer verbrennungen | |
WO1990008547A1 (de) | Salicylsäurehaltiges mittel gegen schuppende hauterkrankungen | |
EP3189829A1 (de) | Mittel mit anti-mykotischer wirkung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |