Technisches Gebiet:
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Diese Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Auftrennung
von Blutkomponenten. Insbesondere betrifft sie eine
Vorrichtung für die Auftrennung von Blutkomponenten, welche die
Abtrennung von Leukozyten aus einer Hämozytensuspension, wie
den konzentrierten roten Blutkörperchen, nach einem
einfachen, bezüglich sowohl Menge als auch Zeit effizienten
Verfahren ermöglicht, und zwar mit (nur) einer sehr geringen
Möglichkeit für das Eindringen von Filterfaserfragmenten in
die für Transfusion ausgewählte Blutkomponente.
Hintergrund des Stands der Technik:
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In den letzten Jahren haben Fortschritt und Verbreitung
bezüglich flexibler Blutbeutel die allgemeine Akzeptanz
eines Therapieverfahrens begünstigt, das sich auf die
exklusive Transfusion einer bestimmten, von dem zu
versorgenden Patienten benötigten Blutkomponente stützt. Für den
Zweck dieser Komponententransfusion wird das von einem
Spender erhaltene Blut durch Zentrifugenbehandlung in
konzentrierte rote Blutkörperchen (CRC), Blutplättchenkonzentrat
(PC), blutplättchenarmes Plasma (PPP) usw. aufgetrennt.
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Die so abgetrennten konzentrierten roten Blutkörperchen
werden verbreitet als Komponentenpräparat von Erythrozyten für
exklusive Transfusion bei Patienten, die einer
Erythrozytenzufuhr bedürfen, benutzt. Tatsächlich enthalten jedoch die
konzentrierten roten Blutkörperchen in reichem Maße
Leukozyten
und Blutplättchen. Unter diesen Gegebenheiten hat das
Konzept dieser Flüssigkeit als sog. Gesamtkomponentenblut
allgemeine Anerkennung gefunden. Demzufolge wird große
Besorgnis darüber ausgedrückt, daß die Transfusion der
konzentrierten roten Blutkörperchen bei einem Patienten, der einer
Versorgung mit nur Hämozyt(en) bedarf, unvermeidbar zur
unnötigen Transfusion großer Mengen an Leukozyten und
Blutplättchen führt.
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Unter den Möglichkeiten für die Abtrennung von Leukozyten
und Blutplättchen aus Hämozytensuspensionen, wie den
konzentrierten roten Blutkörperchen, befindet sich ein Verfahren,
welches die Abtrennung durch Zugabe eines
Erythrozyten-Agglutinierstoffs, wie Dextran oder Hydroxyethylstärke, zu einer
Leukozyten enthaltenden Suspension, wie CRC, und
anschließendes Unterwerfen der den Agglutinierstoff enthaltenden
Flüssigkeit einer Sedimentation zum Auftrennen der Flüssigkeit
in ein Erythrozytensediment und eine Leukozyten enthaltende
Flüssigkeitsschicht bewirkt. Nachteilig an diesem Verfahren
ist jedoch, daß es zeit- und arbeitsaufwendig ist und die
Abtrennung der Leukozyten mit mangelhaftem Wirkungsgrad
erfolgt. Derzeit ist ein Verfahren bekannt, bei dem die
Hämozytensuspension durch eine mit Fasern gepackte Säule
geleitet wird, um dabei die in der Suspension befindlichen
Leukozyten an den Fasern zu adsorbieren und sie damit aus der
Suspension abzutrennen. Obgleich bei diesem Verfahren das
Abtrennungsverhältnis von Leukozyten und Blutplättchen durch
Erhöhung der Packungsdichte der Fasern erhöht werden kann,
führt die vergrößerte Packungsdichte zu einer Verlängerung
der Zeit für das Filtrieren der Flüssigkeit. Mit diesem
Verfahren ist es mithin schwierig, das Verhältnis der
Abtrennung von Erythrozyten und der für die Behandlung der
Hämozytensuspension erforderlichen Zeit gleichzeitig zu
erfüllen. Zur Lösung dieser Schwierigkeit sind ein Verfahren, das
extrem dünne Fasern als solche als Filtermaterial verwendet,
und ein Verfahren, das einen Vliesstoff aus extrem dünnen
Fasern als Filtermaterial verwendet, vorgeschlagen worden
(JP-Patentveröffentlichung SHO 58(1983)-54 126 und JP-OS SHO
60(1985)-193 468). Wenn die extrem dünnen Fasern selbst oder
als solche gepackt werden, kann das genannte Problem
bezüglich des Ausgleichs zwischen dem Verhältnis der Abtrennung
von Hämozyten und der Zeit für die Behandlung nicht
vollständig gelöst werden, wobei das Packen der Fasern
möglicherweise, je nach der Art des Packens, eine
Kanalbildungserscheinung mit sich zieht und die Fasern möglicherweise
einer Fragmentierung unterliegen und letztlich in das
Filtrat eindringen. Sofern bei Verwendung dieser extrem
dünnen Fasern in Form eines Vliesstoffs die
Bestandteilfasern nicht durch Erwärmen oder mit Hilfe eines Klebmittels
aneinander befestigt werden, können die Fasern im
unzureichend verschlungenen Zustand möglicherweise einer
Fragmentierung unterliegen und in das Filtrat eindringen.
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Die GB-A-1 520 992 offenbart eine Vorrichtung zur
Auftrennung von Blutkomponenten, umfassend ein Gehäuse, das mit
einem Einlaß für eine Hämozytensuspension und einem Auslaß
für letztere versehen ist, sowie mindestens ein als Sieb
wirkendes, im Gehäuse angeordnetes Filtermedium. Mit dem
Filtermedium soll unerwünschter Rückstand, wie Blutklumpen
und verschiedene Aggregate des Leukozyten- oder
Blutplättchentyps aus dem Blut entfernt werden. Wegen ihres
schädlichen Einflusses auf das Blut sollte das Filtermedium nicht
aus Multifilamenten oder Spinngarnen hergestellt sein.
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Eine Aufgabe dieser Erfindung ist damit die Schaffung einer
verbesserten Vorrichtung zur Auftrennung von
Blutkomponenten.
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Eine andere Aufgabe dieser Erfindung ist die Schaffung einer
Vorrichtung zur Auftrennung von Blutkomponenten.
Insbesondere
bezieht sich diese Erfindung auf eine Vorrichtung zur
Auftrennung von Blutkomponenten, welche die Abtrennung von
Leukozyten und Blutplättchen aus einer Hämozytensuspension,
wie den konzentrierten roten Blutkörperchen, nach einem
einfachen, bezüglich sowohl Menge als auch Zeit effizienten
Verfahren ermöglicht, und zwar mit (nur) einer sehr geringen
Möglichkeit für das Eindringen von Filterfaserfragmenten in
die für Transfusion ausgewählte Blutkomponente.
Offenbarung der Erfindung:
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Die oben angegebenen Aufgaben werden durch eine Vorrichtung
zur Auftrennung von Blutkomponenten gelöst, die ein Gehäuse
mit einem Einlaß für eine Hämozytensuspension und einem
Auslaß für die Hämozytensuspension sowie mindestens einem in
dem Gehäuse untergebrachten Filtermaterial umfaßt und
dadurch gekennzeichnet ist, daß das Filtermaterial aus der
Gruppe Gewebe und Gewirke, beide hergestellt aus durch
Verzwirnen mehrerer, zum Degenerieren der Hämozytensuspension
praktisch unfähiger Fasern erhaltenen Garnen, wobei das
Filtermaterial in einer Schüttdichte im Bereich von 0,2 bis
1,0 g/cm³ gepackt ist und die Öffnungen in den Geweben oder
Gewirken groß genug sind, um eine Passage von Erythrozyten
zu gestatten. Vorteilhaft besitzen die Öffnungen in den
Geweben oder Gewirken Durchmesser etwa im Bereich von
10 -200 um. Mit dieser Erfindung wird auch eine Vorrichtung
zur Auftrennung von Blutkomponenten offenbart, wobei es sich
bei den Fasern um synthetische Fasern, halbsynthetische
Fasern, regenerierte Fasern, anorganische Fasern oder
natürliche Fasern (Naturfasern) handelt. Mit dieser Erfindung
wird ferner eine Vorrichtung zur Auftrennung von
Blutkomponenten geschaffen, bei welcher die Fasern aus der Gruppe
Fasern vom Polyamid-, Polyester-, Polyacrylnitril-,
Polystyrol-, Polyolefin-, Polyurethan- und Acetattyp ausgewählt
sind. Gegenstand dieser Erfindung ist auch eine Vorrichtung
zur Auftrennung von Blutkomponenten, bei welcher die Gewebe
oder Gewirke aus Garnen von Fasern mit Durchmessern etwa im
Bereich von 10 - 50 um hergestellt sind. Weiterhin ist
Gegenstand dieser Erfindung eine Vorrichtung zur Auftrennung
von Blutkomponenten, bei welcher die Gewebe oder Gewirke aus
Garnen von Fasern mit Durchmessern etwa im Bereich von
10 -30 um hergestellt sind. Darüber hinaus ist Gegenstand
dieser Erfindung eine Vorrichtung zur Auftrennung von
Blutkomponenten, bei welcher die Öffnungen in den Geweben oder
Gewirken Durchmesser etwa im Bereich von 10 - 100 um
aufweisen.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen:
In den Zeichnungen zeigen:
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Fig. 1 einen Querschnitt durch eine typische Vorrichtung
zur Auftrennung von Blutkomponenten gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
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Fig. 2 eine schematische Darstellung einer
Behandlungsstrecke, in welche die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Auftrennung von Blutkomponenten einbezogen ist.
Beste Ausführungsart der Erfindung:
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Die Vorrichtung zur Auftrennung von Blutkomponenten gemäß
der vorliegenden Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß
sie als Filtermaterial entweder ein Gewebe oder ein Gewirk
aus Garnen, hergestellt durch Verzwirnen von zum
Degenerieren der Hämozytensuspension praktisch unfähigen Fasern,
verwendet. Das Gewebe oder Gewirk weist "Öffnungen" dort auf,
wo die Bestandteilfasern einander schneiden; die "Öffnungen"
dienen als Strömungswege für die Suspension, wenn das Gewebe
als Filtermaterial benutzt wird. Im Fall des Gewebes oder
Gewirks sind diese "Öffnungen" geordnet oder methodisch
(orderly) angeordnet. Auch wenn mehrere derartige Gewebe
oder Gewirke übereinandergelegt und (zur Erhöhung der
Packungsdichte) zusammengepreßt werden, bleiben diese
Öffnungen daher intakt. Die Vorrichtung zur Auftrennung von
Blutkomponenten wirkt somit in vorteilhafter Weise als
Einrichtung zum schnellen Passierenlassen einer
Hämozytensuspension, wie der konzentrierten roten Blutkörperchen.
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Bei Verwendung von Fasern in Form von Geweben oder Gewirken
kann das Packen wirksamer auf höhere Dichte erfolgen; der
Wirkungsgrad der Abtrennung unnötigen Hämozyts in einem
festen Volumen ist dabei ebenfalls höher als dann, wenn die
Fasern in willkürlich gepacktem Zustand eingesetzt werden.
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Der für das Abfangen oder Zurückhalten von Leukozyten und
Blutplättchen durch die Fasern verantwortliche Mechanismus
läßt sich logisch durch die Annahme erklären, daß dieses
Abfangen durch die Adhäsion der Leukozyten und Blutplättchen
an den Fasern und die schnelle Ablagerung von Leukozyten und
Blutplättchen in den Lücken oder Zwischenräumen zwischen den
benachbarten Fasern herbeigeführt wird. Die
JP-Patentveröffentlichung SHO 58(1983)-54 126 lehrt die Verwendung
extrem dünner Fasern zum Zwecke der Verkleinerung des
Abstands von Lücken zwischen benachbarten Fasern und der
Vergrößerung der Oberfläche der Fasern in einem festen Volumen
sowie folglich der Erhöhung des Wirkungsgrads des Abfangens
oder Zurückhaltens. Als Möglichkeit zur Verkleinerung des
Abstands der Lücken zwischen benachbarten Fasern, zur
Vergrößerung der Oberfläche der Fasern und zur Verbesserung des
Wirkungsgrads des Abfangens kann neben dem obengenannten
Verfahren, das sich auf die Verwendung solcher extrem dünner
Fasern stützt, ein Verfahren zum Zusammenpressen bzw.
Verdichten des Filtermaterials, um damit die Packungsdichte zu
erhöhen, ins Auge gefaßt werden. Wenn die Fasern als solche
gepackt und dann zur Erhöhung der Packungsdichte
zusammengepreßt werden, sinkt jedoch die Filtriergeschwindigkeit so
stark ab, daß die Vorrichtung zur Auftrennung von
Blutkomponenten nicht mehr zufriedenstellend arbeitet. Es wurde
behauptet, daß diese Erscheinung darauf zurückzuführen ist,
daß die Fasern selbst bzw. als solche willkürlich gepackt
sind und daher Strömungsstrecken für die Hämozytensuspension
nur mit großer Schwierigkeit intakt zu halten gestatteten.
Die Erfinder haben Gewebe oder Gewirke aus Fasern
berücksichtigt, für welche vorausgesetzt wird, daß sie die
Strömungswege der Hämozytensuspension leichter beizubehalten
vermögen. Als Ergebnis haben die Erfinder die oben umrissene
Erfindung realisiert.
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Im folgenden ist die vorliegende Erfindung anhand einer
bevorzugten Ausführungsform derselben im einzelnen
beschrieben.
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Die erindungsgemäße Vorrichtung zur Auftrennung yon
Blutkomponenten kennzeichnet sich dadurch, daß sie mindestens
ein in einem Gehäuse gepacktes bzw. untergebrachtes
Filtermaterial aus der Gruppe Gewebe und Gewirke (oder Gestricke),
beide hergestellt aus durch Verzwirnen von zum Degenerieren
der Hämozytensuspension praktisch unfähigen Fasern
erhaltenen Garnen, verwendet.
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Das Material der Fasern, aus denen die Gewebe oder Gewirke
hergestellt sind oder werden, unterliegt keinen speziellen
Einschränkungen, abgesehen von dem einzigen Erfordernis, daß
es zum Degenerieren der Hämozytensuspension praktisch
unfähig sein muß. Beispiele für bei dieser Erfindung
verwendbare Fasern sind synthetische Fasern, etwa solche des
Polyamid-, Polyester-, Polyacrylnitril-, Polystyrol-,
Polyolefin- und Polyurethantyps; halbsynthetische Fasern, etwa
des Acetattyps; regenerierte Fasern, wie
Kupferammoniumcellulose;
anorganische Fasern, wie Glasfasern; und natürliche
Fasern (Naturfasern), wie Baumwolle, Seide und Wolle. Unter
den oben aufgeführten Fasern erweisen sich die Fasern des
Polyamid-, Polyester-, Polyacrylnitril-, Polystyrol-,
Polyolefin-, Polyurethan- und Acetattyps als besonders günstig.
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Die Öffnungen in dem aus den Fasern aus dem oben
beschriebenen Material herzustellenden Gewebe oder Gewirk müssen eine
ausreichende Strömungsgeschwindigkeit und eine Möglichkeit
zur Kontaktierung mit der Hämozytensuspension im Laufe des
Durchgangs der letzteren durch das Filter gewährleisten.
Wenn die durch das Filtermaterial zu passierende
Hämozytensuspension Erythrozyten in reichem Maße enthält, sollten die
Öffnungen zweckmäßig in der Lage sein, Erythrozyten in
ausreichendem Maße durchzulassen. Genauer gesagt: die Öffnungen
sollten zweckmäßig Durchmesser etwa im Bereich von
10 - 200 um, bevorzugt 10 - 100 um, aufweisen. Der
vorliegend benutzte Ausdruck "in der Lage sein, Erythrozyten
durchzulassen" schließt auch den Fall ein, in welchem
Erythrozyten ohne Verformung oder Deformation durchgelassen
werden können.
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Die Dicke der Garne aus Fasern, aus denen das Gewebe oder
Gewirk (hergestellt ist), unterliegt keinen speziellen
Einschränkungen, abgesehen von dem Erfordernis, daß sie den
Öffnungen die obengenannte Größe zu erteilen vermag. Im
Hinblick auf die Sicherstellung der einfachen Herstellung des
Gewebes oder Gewirks und die Erhöhung der Packungsdichte
liegt die Dicke der Garne allgemein im Bereich von 200
- 1500 um, vorzugsweise 200 - 1000 um. Die Garne aus Fasern
sind die aus einer Vielzahl von Filamenten (Einzelfasern)
hergestellten. Die Bestandteil-Monofilamente besitzen eine
Dicke im Bereich von 10 - 50 um, vorzugsweise 10 - 30 um.
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Fig. 1 veranschaulicht eine typische Vorrichtung zur
Auftrennung
von Blutkomponenten, als eine bevorzugte
Ausführungsform dieser Erfindung. Bei dieser bevorzugten
Ausführungsform umfaßt eine Vorrichtung 1 zur Auftrennung von
Blutkomponenten scheibenförmige Gehäuseelemente 2, 2a, die längs
Umfangs-Paßteilen 3, 3a unter Festlegung eines Hohlraums
darin wasserdicht miteinander zusammengepaßt sind, und ein
durch übereinanderlegen einer Anzahl von Geweben und/oder
Gewirken geformtes Filtermaterial, das zwischen maschen-
oder gitterartigen Stützelementen 4, 4a innerhalb des
Hohlraums verspannt (zusammengedrückt) ist. Das eine
Gehäuseelement 2 ist in seinem zentralen Bereich mit einem Einlaß 6
für die Hämozytensuspension versehen, während das andere
Gehäuseelement 2a auf ähnliche Weise in seinem zentralen
Bereich mit einem Auslaß 7 für die Hämozytensuspension in
der Weise versehen ist, daß Einlaß 6 und Auslaß 7 mit dem
Hohlraum im Gehäuse kommunizieren. Die Stützelemente 4, 4a
bestehen aus einem Material wie z.B. Polyester und vermögen
das aus einer Vielzahl von Geweben und/oder Gewirken
geformte Filtermaterial 5 zu unterstützen. Sie sind in einem
maschen- oder gitterartigen Muster ausgebildet, so daß sie
gleichzeitig die Aufgabe eines Strömungswegreglers zur
Vergleichmäßigung der ein- und ausströmenden, der Behandlung
unterworfenen Suspension erfüllen. Bei der auf oben
beschriebene Weise aufgebauten Vorrichtung zur Auftrennung von
Blutkomponenten sind die Bestandteil-Gewebe und/oder -Gewirke
des Filtermaterials 5 in einer Fülldichte etwa im Bereich
von 0,2 - 1,0 g/cm³, der jedoch je nach Art und Dicke der
Bestandteilfasern variabel ist, übereinandergelegt und
gepackt. Die Fülldichte des Filtermaterials 5 beeinflußt in
großem Maße die Geschwindigkeit des Filterns der behandelten
Hämozytensuspension und den Wirkungsgrad des Abfangens von
Leukozyten. Zweckmäßig liegt die Menge des im Gehäuse zu
packenden Filtermaterials 5 im Bereich von 3 - 15 g/100 ml
der zu behandelnden Hämozytensuspension.
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Die auf oben beschriebene Weise aufgebaute Vorrichtung 1 zur
Auftrennung von Blutkomponenten wird beispielsweise auf die
in Fig. 2 gezeigte Weise in Betrieb genommen.
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Ein Hämozytensuspensions-Beutel 8, der eine der Filtration
zu unterwerfende Hämozytensuspension enthält, und ein eine
physiologische Salzlösung enthaltender physiologischer
Salzlösungs-Beutel 9 werden in einer oberen Position angeordnet
und über Klemmen 10a, 10b und einen Dreiwegeverbinder 11a
mit dem Hämozytensuspensions-Einlaß 6 der Vorrichtung 1 zur
Auftrennung von Blutkomponenten mittels eines
Verbindungsschlauches 12a verbunden. Andererseits werden
Rückgewinnungsbeutel 13, 14, die in einer Position unterhalb der
Vorrichtung 1 zur Auftrennung von Blutkomponenten angeordnet sind,
auf ähnliche Weise über Klemmen 10c, 10d und einen
Dreiwegeverbinder 11b mit dem Hämozytensuspensions-Auslaß 7 der
Vorrichtung 1 zur Auftrennung von Blutkomponenten mittels eines
Verbindungsschlauches 12b verbunden. Auf diese Weise ist
eine Behandlungsstrecke vervollständigt. Die Behandlung der
Hämozytensuspension beginnt mit der Zuspeisung der
physiologischen Salzlösung aus dem betreffenden Beutel 9, um damit
das Innere der Strecke vorzufüllen. Sodann wird vom
Hämozytensuspensions-Beutel 8 die Hämozytensuspension über den
Verbindungsschlauch 12a unter Schwerkraftwirkung spontan in
die Vorrichtung 1 zur Auftrennung von Blutkomponenten
eingeleitet. Der auf diese Weise in die Vorrichtung 1 zur
Auftrennung von Blutkomponenten eingeführten Hämozytensuspension
werden durch das Filtermaterial aus Gewebe und/oder Gewirk
Leukozyten und Blutplättchen entzogen, so daß die Suspension
demzufolge hauptsächlich aus Erythrozyten und Plasma
besteht. Die Hämozytensuspension dieser neuen Zusammensetzung
wird durch den Verbindungsschlauch 12b geleitet und im
Rückgewinnungsbeutel 13 rückgewonnen. Zur Erhöhung des
Rückgewinnungsverhältnisses der Erythrozyten wird die physiologische
Salzlösung aus dem betreffenden Beutel 9 so über den
Verbindungsschlauch
12a geleitet und in die Vorrichtung 1 zur
Auftrennung von Blutkomponenten eingeführt, daß ein Teil der in
der Vorrichtung 1 zur Auftrennung von Blutkomponenten
zurückbleibenden Erythrozyten von der einströmenden
physiologischen Salzlösung mitgerissen und über den
Verbindungsschlauch 12b im anderen Rückgewinnungsbeutel 14 rückgewonnen
wird. Mittels dieser einfachen Maßnahme kann das Auftrennen
und Abtrennen von Leukozyten und Blutplättchen wirksam und
schnell erreicht werden. Beispiele für die
Hämozytensuspension, welche der Behandlüng für die Entfernung von
Leukozyten und Blutplättchen mittels der Vorrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung unterwerfbar ist, sind Blut,
Körperflüssigkeiten wie Bauchwasser und Markflüssigkeit,
Hämozytensuspensionen wie durch Zentrifugenauftrennung erhältliche
konzentrierte rote Blutkörperchen, nach einem
Agglutinationsmitteleinverleibung-Sedimentationsprozeß erhältliche
Hämozytensuspensionen und eine durch Elektrophorese von
Blutkörperchen erhältliche Hämozytensuspension.
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Im folgenden ist die vorliegende Erfindung anhand von
Arbeitsbeispielen näher beschrieben.
Beispiel 1
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Im Hohlraum eines Gehäuses (56 mm Innendurchmesser und 21 mm
Filterlagenlänge) wurden 70 Gewirke aus Garnen von 20 tex,
hergestellt aus Polyesterfilamenten von 12 um Durchmesser,
übereinandergelegt und in einer Fülldichte von 0,5 g/cm³
gepackt, wodurch eine in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung zur
Auftrennung von Blutkomponenten hergestellt wurde. Die
Vorrichtung zur Auftrennung von Blutkomponenten mit dem oben
beschriebenen Aufbau wurde 750 mm unterhalb eines 200 ml an
mit CDP versetztem Blut enthaltenden Hämozytensuspensions-
Beutels 8 angeordnet. Ein Rückgewinnungsbeutel 13
(hergestellt von der Fa. Terumo Kabushiki Kaisha und unter der
Handelsbezeichnung "Transfer Bag T-200" vertrieben) wurde
750 mm unter der Vorrichtung angeordnet. Die Beutel wurden
mittels Schläuchen aus Vinylchloridharz eines
Innendurchmessers von 3 mm und eines Außendurchmessers von 6 mm
miteinander verbunden, um eine in Fig. 2 dargestellte
Behandlungsstrecke zu bilden. Aus einem Beutel 9 für
physiologische Salzlösung wurden etwa 100 ml physiologische Salzlösung
zum Vorfüllen des Inneren der (Behandlungs-)Strecke
zugespeist, worauf man das Blut unter Schwerkrafteinfluß abwärts
in die Vorrichtung zur Auftrennung von Blutkomponenten
fließen ließ. Hierauf erfolgte die Rückgewinnung der
Erythrozyten mit etwa 100 ml der physiologischen Salzlösung. Bei
diesem Vorgang betrugen die für die Behandlung des Bluts
nötige Zeit 2 min und 45 s, die Behandlungsgeschwindigkeit
pro Flächeneinheit 3,0 ml/cm²/min, das Abtrennungsverhältnis
für Leukozyten 98,0 % und das Rückgewinnungsverhältnis für
Erythrozyten 95,0 %.
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Das Verhältnis der Abtrennung von Leukozyten und das
Rückgewinnungsverhältnis für rote Erythrozyten wurden mittels
Zählungen der Erythrozyten und Leukozyten im Blut vor und
nach dem Durchgang desselben durch das Filter mittels eines
automatischen Blutzählers (hergestellt von der Fa. Ortho
Diagnostic Corp. und unter der Handelsbezeichnung "ELT-8"
vertrieben) und Berechnung der Absolutmengen der
betreffenden Blutkomponenten, bezogen auf die Blutgesamtmenge,
bestimmt.
Beispiel 2
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Die Maßnahmen nach Beispiel 1 wurden zur Bildung einer
Behandlungsstrecke und zum Behandeln von Blut mit dem
Unterschied wiederholt, daß 90 Gewebe aus Garnen von 20 tex,
hergestellt aus Polyesterfilamenten von 12 um Durchmesser, in
einer Fülldichte von 0,69 g/cm³ in einem Gehäuse
übereinandergelegt wurden. Bei diesem Vorgang betrugen die für die
Behandlung des Bluts nötige Zeit 3 min, die
Behandlungsgeschwindigkeit
pro Flächeneinheit 2,7 ml/cm²/min, das
Abtrennungsverhältnis für Leukozyten 99,0 % und das
Rückgewinnungsverhältnis für Erythrozyten 96,0 %.
Vergleichsbeispiel 1
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Eine Vorrichtung zur Auftrennung von Blutkomponenten mit
ähnlicher Form wie die Vorrichtungen nach den Beispielen 1
und 2 wurde dadurch erhalten, daß im Hohlraum eines Gehäuses
Polyesterfilamente oder -fäden eines Durchmessers von 12 um
gleichmäßig auf eine Fülldichte von 0,35 g/cm³ (als die
mittels menschlicher Kraft erreichbare Obergrenze) gepackt
wurden. Sodann wurde die Blutbehandlung bezüglich
(Behandlungs-)Strecke und Behandlungsverfahren durch Wiederholung
der Maßnahmen nach Beispiel 1 durchgeführt. Bei diesem
Vorgang betrugen die für die Behandlung nötige Zeit 4 min und
30 s, die Behandlungsgeschwindigkeit pro Flächeneinheit
2,0 ml/cm²/min, das Abtrennungsverhältnis für Leukozyten
62 % und das Rückgewinnungsverhältnis für Erythrozyten 93 %.
Beispiel 3
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Die Maßnahmen nach Beispiel 1 wurden zur Bildung einer
Behandlungsstrecke und zum Behandeln von Blut mit dem
Unterschied wiederholt, daß 66 Gewirke aus Garnen von 20 tex,
hergestellt aus natürlichen Baumwollfilamenten oder -fasern
einer mittleren Dicke von 16 um, in einem Gehäuse in einer
Fülldichte von 0,5 g/cm³ übereinandergelegt wurden. Bei
diesem Vorgang betrugen die für die Behandlung nötige Zeit
3 min, die Behandlungsgeschwindigkeit pro Flächeneinheit
2,7 ml/cm²/min, das Abtrennungsverhältnis für Leukozyten
98,3 % und das Rückgewinnungsverhältnis für Erythrozyten
96,0 %.
Vergleichsbeispiel 2
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Die Maßnahmen nach Beispiel 1 wurden zur Bildung einer
Behandlungsstrecke und zum Behandeln von Blut mit dem
Unterschied
wiederholt, daß natürliche Baumwollfilamente oder
-fasern einer mittleren Dicke von 16 um, ähnlich denen beim
Beispiel 3, in einer Fülldichte von 0,35 g/cm² (als die
mittels menschlicher Kraft erreichbare Obergrenze) gleichmäßig
gepackt wurden. Bei diesem Vorgang betrugen die für die
Behandlung nötige Zeit 7 min und 30 s, die
Behandlungsgeschwindigkeit pro Flächeneinheit 1,1 ml/cm²/min, das
Abtrennungsverhältnis für Leukozyten 94,8 % und das
Rückgewinnungsverhältnis für Erythrozyten 93,2 %.
Industrielle Anwendbarkeit:
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Wie vorstehend beschrieben, richtet sich die vorliegende
Erfindung auf eine Vorrichtung zur Auftrennung von
Blutkomponenten, umfassend ein Gehäuse mit einem Einlaß für eine
Hämozytensuspension und einem Auslaß für die
Hämozytensuspension sowie mindestens einem in dem Gehäuse untergebrachten
bzw. gepackten Filtermaterial aus der Gruppe Gewebe und
Gewirke, beide hergestellt aus durch Verzwirnen mehrerer,
zum Degenerieren der Hämozytensuspension praktisch unfähiger
Fasern erhaltenen Garnen. Aufgrund dieser Ausgestaltung ist
das Filtermaterial in die Lage versetzt, intakte
Strömungswege für die Hämozytensuspension auch dann beizubehalten,
wenn das Filtermaterial in hoher Packungsdichte gepackt ist;
die Vorrichtung ist dabei zur Durchführung der Abtrennung
unerwünschter Blutkomponenten in einem einfachen Arbeitsgang
mit hohem Wirkungsgrad bezüglich sowohl Güte als auch Zeit
befähigt. Da ferner die Garne aus Fasern in Form von Geweben
und/oder Gewirken eingesetzt werden, sind die Möglichkeit
dafür, daß die Fasern einem Fragmentieren (einem Bruch)
unterliegen und demzufolge in das Filtrat eindringen, und
die Möglichkeit dafür, daß in dem behandelten Blut eine
Kanalbildungserscheinung auftritt, äußerst gering.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Auftrennung von
Blutkomponenten
ist so ausgelegt, daß die
Strömungsgeschwindigkeit der Blutkomponente und auch die Wahrscheinlichkeit
einer Kontaktierung der Blutkomponente mit Fasern
ausreichend groß ist; als Ergebnis wird das Abfangen von
Leukozyten und Blutplättchen durch die (in den) Öffnungen in den
Geweben oder Gewirken in vorteilhafter Weise erzielt, wenn
der Bereich bei 0,2 - 1,0 g/cm³ liegt und die Öffnungen in
den Geweben und/oder Gewirken groß genug sind, um eine
Passage von Erythrozyten zu gestatten, insbesondere
Durchmesser im Bereich von 10 - 100 um aufweisen. Wenn weiterhin die
Fasern, aus denen die Gewebe und/oder Gewirke hergestellt
sind, aus der Gruppe von Fasern des Polyamid-, Polyester-,
Polyacrylnitril-, Polystyrol-, Polyolefin-, Polyurethan- und
Acetattyps gewählt sind, erfolgt das Abfangen von Leukozyten
und Blutplättchen durch Adhäsion an den Fasern wirksamer,
wobei sich der Wirkungsgrad des Abfangens proportional
erhöht. Wenn die Gewebe oder Gewirke aus Garnen von Fasern mit
Durchmessern im Bereich von 10 - 30 um hergestellt sind,
erweist sich die Vorrichtung zur Auftrennung von
Blutkomponenten bezüglich der einfachen Herstellung und der Verbesserung
der Packungsdichte als noch günstiger.