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Die Erfindung bezieht sich auf eine Rundstrahlantenne, z. B. eine
Antenne, welche, wenn sie passend auf der Erdoberfläche montiert wird, in
der Lage ist, in alle Richtungen des Kompasses zu senden. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Antenne mit einer ungerichteten primären
Zuleitung, welche im Betrieb so angeordnet ist, daß sie Radiosignale in
Richtungen im allgemeinen transversal zu einer Achse der Antenne
abstrahlt, und einen ringförmigen Hilfsreflektor, der so um die Achse
positioniert ist, daß er Übertragungsradiosignale von der primären
Zuleitung auf die Oberfläche eines ringförmigen Hauptreflektors reflektiert,
wobei der Hauptreflektor so um die Achse positioniert und angeordnet
ist, daß er die Signale in Richtungen umlenkt, die im allgemeinen
transversal zu der Achse sind.
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Die Definition ist gegeben durch den Sendemodus. Die Ausbreitung der
Radiowellen ist jedoch reversibel, so daß die Antenne gleichermaßen auf
den Empfangsmodus anwendbar ist.
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Eine Anwendung von Rundstrahlantennen in der
Telekommunikationstechnologie befaßt sich mit Punkt-zu-Mehrfachpunkt-Radiosystemen, in
welchen eine einzelne, gewöhnlich als der Knoten bezeichnete Station,
mit vielen Kunden kommuniziert, welche alle innerhalb der Sichtlinie
liegen, jedoch in wahllosen Richtungen und Entfernungen um den Knoten
verstreut sind. Eine Begrenzung der Entfernung der Sichtlinie begrenzt
den Bereich auf ungefähr 30 km, doch sollte innerhalb dieses Bereichs
der Knoten in der Lage sein, mit jeglicher Station irgendwo zu
kommunizieren.
Somit benötigt der Knoten eine Antenne, welche in allen
Richtungen funktioniert, d. h. eine Rundstrahlantenne.
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Eine Antenne dieser Bauart ist in dem britischen Patent Nr. GB-A-
1126670 beschrieben (ähnliche Anordnungen sind auch veranschaulicht in
der deutschen Offenlegungsschrift DE-A-1907696 und 1801707 und dem
französischen Patent Nr. FR-A-1392013). Eine Schwierigkeit mit den
Vorschlägen des Stands der Technik liegt jedoch darin, daß die Zuleitung
im wesentlichen eine Punktquelle ist, und Antennen nicht
aufeinandergestapelt werden können, da man nicht in der Lage ist, Stützen, Kabel
oder Wellenleitungs-Zuleitungen etc. durch die Mitte der Antenne
hindurchzuführen. Eine Antenne, welche um oder über einen Mast
montiert werden kann, ist in dem US-Patent Nr. 4014027 beschrieben. Diese
Antenne hat jedoch keinen Hilfsreflektor, und der Hauptreflektor wird
direkt durch einen Satz flacher gebogener Hörner gespeist über einen
kontinuierlichen kreisringförmigen Strahler.
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In Übereinstimmung mit der Erfindung ist eine Rundstrahlantenne
bereitgestellt mit einer ungerichteten primären Zuleitung, welche im Betrieb so
angeordnet ist, daß sie Radiosignale in Richtungen abstrahlt, die im
allgemeinen transversal zu einer Achse der Antenne sind, und einem
ringförmigen Hilfsreflektor, der so um die Achse positioniert ist, daß er
Radiosignale von der primären Zuleitung auf die Oberfläche eines
ringförmigen Hauptreflektors reflektiert, wobei der Hauptreflektor so um
die Achse positioniert und angeordnet ist, daß er Signale in Richtungen
umlenkt, die im allgemeinen transversal zu dieser Achse sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuleitung und der Hilfsreflektor Ringbrennpunkte
haben, die im wesentlichen miteinander zusammenfallen, und daß die
Zuleitung hohl ist und eine Vielzahl von im wesentlichen punktförmigen
Strahlerelementen hat, die um eine ringförmige Grundplatte bzw.
Grundebene angeordnet sind.
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Zwei oder mehr Antennen können mit Leichtigkeit gestapelt werden, da
Stützen und/oder Zuleitungen für die obere(n) Antenne(n) mit
Leichtigkeit durch die hohle Mitte der primären Zuleitung(en) der unteren
Antenne hindurchgeführt werden kann (natürlich kann, falls es gewünscht
wird, die oberste Antenne eine herkömmliche sein).
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Somit stellt die Erfindung gemäß einem anderen Aspekt eine
aufeinandergestapelte Anordnung von Antennen bereit, welche eine erste
Antenne und eine oder mehrere weitere Antennen wie oben festgelegt
aufweisen.
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In den bevorzugten Ausführungsbeispielen sind die Reflektoren
Drehoberflächen um die Symmetrieachse der Antenne. Es ist angenehm, eine
Drehoberfläche mit der erzeugenden Kurve zu definieren, aus der sie
durch Drehung um die Symmetrieachse hergeleitet wird.
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Im Falle des Hilfsreflektors kann die erzeugende Kurve z. B. einfach
entweder eine Ellipse (d. h. ein Äquivalent der gregorianischen
Konfiguration) oder eine Hyperbel (d. h. ein Äquivalent der Cassegrain
Konfiguration) sein. In beiden Varianten sollte sich der zweite Brennpunkt des
Hilfsreflektors außerhalb des Strahls der primären Zuleitung befinden.
Man erkennt, daß ein punktförmiger Brennpunkt bzw. ein Punktfokus zu
einem Ring von Brennpunkten führt (bei dem im Falle der
gregorianischen Konfiguration die Energie konzentriert wird).
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Der Hilfsreflektor und Hauptreflektor müssen nicht von Kegelschnitten
abgeleitet werden. Im allgemeinen können Strahlen von jedem Punkt
auf dem Hilfsreflektor zu jedem Punkt auf dem Hauptreflektor reflektiert
werden. Der Stand der Technik von Reflektorentwürfen ist soweit
fortgeschritten, daß jegliche Verteilung von aus dem Hauptreflektor
austretenden Strahlen über einen Winkelbereich von zumindest 90º erzielt
werden kann durch passende Formgebung einer oder beider Reflektoren.
In vielen Fällen ist es angebracht, die grundsätzlichen Charakteristiken
der gregorianischen und Cassegrain Konfigurationen beizubehalten, d. h.
im ersten Fall überkreuzen sich die Strahlen und im zweiten tun sie das
nicht.
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Ein großer Bereich von erzeugenden Kurven steht zur Verfügung für den
Hauptreflektor. Diese Kurven können oder können nicht einen
Eingabepunkt haben, der zu einem Ring von Eingaben führt, der so
angeordnet ist, daß er mit dem Ring von Brennpunkten des Hilfsreflektors
zusammenfällt. Einige Beispiele von erzeugenden Kurven für den
Hauptreflektor werden nun gegeben. In diesen Beispielen ist es angebracht,
davon auszugehen, daß die Symmetrieachse der Antenne vertikal ist.
(a) Parabel
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Diese Erzeugende ergibt einen parallelen Hauptstrahl, wenn von einem
Fokusring eingespeist wird. Wenn die Achse der Parabel normal zu der
Symmetrieachse ist, d. h. horizontal, dann ist der Hauptstrahl auch
horizontal. Dies wäre exzellent, falls alle Außenstation-Antennen auf der
gleichen Höhe wären, doch ist es für eine Rundstrahlantenne üblich, daß
sie hoch montiert ist für eine Kommunikation zu tief gelegenen
Stationen, und ein horizontaler Strahl würde ein derartiges Erfordernis nicht
erfüllen. Die Konfiguration würde verbessert werden, indem man die
Achse der Parabel nach unten neigte. Dies führt zu einer Antenne, die
einen engen Kreisring starker Signale auf dem Boden ergibt. Somit ist
die einfache Parabel gewöhnlich nicht die effektivste Erzeugende für den
Hauptreflektor.
(b) Verteilungskurven
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Das Problem der Energieverteilung wurde erkannt, und Konstrukteure
haben neue Techniken entwickelt zur Berechnung der Formen von
Antennen, um gewünschte Energieverteilungen bereitzustellen. Die
Antenne gemäß dieser Erfindung ist besonders bestimmt, um einer
Vielzahl von Außenstationen zu dienen, die in viele Bereiche gestreut sind.
Es ist offensichtlich, daß Signale zu einer fernen Außenstation einer
größeren Abschwächung unterliegen als Signale zu einer näher gelegenen
Station. Es ist daher wünschenswert, für die entfernte Außenstation
mehr Energie bereitzustellen, um die Abschwächung auszugleichen. Die
oben erwähnte Entwurfstechnik kann eine Kurve definieren, welche eine
vorgeschriebene Energieverteilung über der Entfernung bereitstellt. Eine
derartige Kurve ist in der Praxis die bevorzugte Erzeugendenkurve für
den Hauptreflektor einer Antenne, die zur Benutzung als ein Knoten
gedacht ist. Wie für parabolische Hauptreflektoren erklärt wurde, ist die
Achse der erzeugenden Kurve vorzugsweise zu dem gewünschten
Zielbereich nach unten geneigt.
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Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun beispielhaft
beschrieben unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen, bei
denen:
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Fig. 1 eine gregorianische Antenne gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung darstellt;
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Fig. 2 eine Cassegrain-Version der Antenne darstellt;
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Fig. 3 die geometrische Anordnung der Brennpunkte und Achsen für
ellipsoidische und paraboloidische Hilfs- und Hauptreflektoren
darstellt;
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Fig. 4 eine abgewandelte Version von Fig. 3 ist;
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Fig. 5 eine Form einer kreisringförmigen primären Zuleitung für die
Antenne darstellt;
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Fig. 6, 7 & 8 alternative kreisringförmige primäre Zuleitungen darstellen;
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Fig. 9 eine perspektivische Ansicht einer praktischen kreisringförmigen
primären Zuleitung ist;
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Fig. 10 eine gestapelte Anordnung von zwei Antennen zeigt; und
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Fig. 11 & 12 Diagramme sind, welche Variationen der Strahlungsmuster der
Antennen darstellen.
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Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Antenne hat jeweils eine als AA' gezeigte
Symmetrieachse (welche als vertikal ausgerichtet angenommen wird). Die
Antennen werden als ein vertikaler Querschnitt gezeigt, der AA' enthält.
Eine Rotation um AA' ergibt in jedem Fall die vollständige Antenne.
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Die in Fig. 1 gezeigte Antenne weist eine primäre Zuleitung 10 auf,
welche als eine Ringquelle wirkt, die einen um die Achse AA'
zentrierten Brennring hat. Die Zuleitung (deren genaue Konstruktion weiter
unten beschrieben wird) hat eine hohle Mitte. Die Zuleitung 10 ist
durch einen Hilfsreflektor 11 umgeben, welcher in der Ebene von Fig.
1 elliptisch ist. Eine Rotation ergibt einen Ring, welcher die Zuleitung
10 umgibt; der erste Brennring des Reflektors 11 fällt mit dem der
Zuleitung 10 zusammen.
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Der Hilfsreflektor 11 lenkt Strahlung auf den Hauptreflektor 12, welcher
auch eine Ringstruktur hat. Der Hilfsreflektor 11 hat einen zweiten
Brennring, welcher mit dem Eingabering des Hauptreflektors 12
zusammenfällt. Diese Anordnung läßt eine hohle Mitte frei, welche ein
röhrenförmiges Stützelement 13 enthält, welches die anderen
Komponenten der Antenne mechanisch stützt. Somit stützt es den Hauptreflektor
12 durch eine mechanisch passende Anordnung von Streben 14, während
die Zuleitung 10 direkt auf das Stützelement 13 montiert ist.
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Das Stützelement stützt auch eine Deckplatte 15, welche aus einem (für
Radiowellen) absorbierenden Material gefertigt ist, wie z. B. mit
Kohlenstoff durchsetztem geschäumtem Kunststoff. Der Hilfsreflektor 11 hängt
von der Deckplatte 15 herab, und ein absorbierender Schutzring 16 hängt
von der unteren Kante des Hilfsreflektors 11 herab. Die Antenne
beinhaltet auch eine Schutzplatte 17 aus Absorbermaterial, welche auf
dem Stützelement 13 getragen wird und sich zwischen dem Horn 10 und
dem Hauptreflektor 12 befindet.
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Beim Verwenden der Antenne verringern die absorbierenden Elemente,
d. h. die Deckplatte 15, der Schutzring 16 und die Schutzplatte 17 die
Strahlung, welche von der Antenne in ungewünschten Richtungen erzeugt
wird. Für das Montieren ist ein Mast wünschenswert, um in die
Bohrung des Stützelements 13 einzugreifen. Wellenleiter oder koaxiale
Zuleitungen führen durch die hohle Montierung zu dem Horn 10 hinauf.
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Fig. 2 zeigt die Cassegrain Variante von Fig. 1. Sie weist die gleichen
Komponenten auf, die die gleichen Bezugsziffern haben. Der wichtigste
Unterschied besteht darin, daß der Hilfsreflektor 11 von einer Hyperbel
erzeugt wird anstatt von einer Ellipse.
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Fig. 3, welche die grundlegende Geometrie einer gregorianischen Version
der Antennen darstellt, zeigt einen elliptischen Hilfsreflektor 11, einen
parabolischen Hauptreflektor 12 und die Rotationsachse AA'. Die
Ellipse 11 hat Brennpunkte G und F, wobei Brennpunkt F von AA'
versetzt ist. Der parabolische Hauptreflektor 12 hat seinen Brennpunkt
bei G, und seine geometrische Achse OY ist normal zu der
Rotationsachse AA'. Fig. 3 zeigt auch einen oberen Strahl von dem Brennpunkt
F zu dem Hilfsreflektor 11 bei U''. Er reflektiert durch den Brennpunkt
G zu dem Hauptreflektor bei U', und es tritt parallel zu OY bei U aus.
Ähnlich folgt ein niedriger Strahl dem Pfad FL''L'L. Man erkennt, daß
Fig. 3 einem herkömmlichen gregorianischen System entspricht, und sie
zeigt die mit diesem System zusammenhängende Inversion; eine passende
Rotation um OY würde ein herkömmliches (Lichtbündel-) gregorianisches
System erzeugen. Die Antenne wird erzeugt durch eine vollständige
Rotation um AA', wobei Segmente L'', U'' und L'U' in vollständige
Ringe umgewandelt werden und die Brennpunkte F, G in Kreise
umgewandelt werden.
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Die Zuleitung 10, nicht gezeigt in Fig. 3, liefert einen gleichförmigen,
ungerichteten Strahl, welcher von F bis zu 10º divergiert, und zwar in
diesem Fall von der Normalen, wie sie durch die begrenzenden Strahlen
FL'' und FU'' angedeutet sind. Der Brennkreis der Zuleitung fällt mit
dem ersten Brennring des Hilfsreflektors 11 zusammen. Dieser
divergente Strahl wird in einen ungerichteten parallelen Strahl durch die
Antenne umgewandelt. Dieser Strahl wäre optimal für die
Kommunikation
mit einer Vielzahl von Außenstationen, die um die Antenne in
wahllosen Richtungen verstreut, jedoch auf der gleichen Höhe sind.
Dennoch ist es üblicher, die zentrale Antenne hoch über dem Boden zu
montieren für eine Kommunikation mit den Außenstationen auf
Bodenniveau. In diesem Fall ist es wünschenswert, Fig. 3 abzuwandeln. Eine
einfache Abwandlung wäre es, die Achse YO um einen (kleinen) Winkel
zu der Normalen zu neigen. Wenn die Antenne auf einer Höhe h ist,
und der Depressionswinkel D ist, würde die Antenne ein
Intensitätsmaximum bei einem Bereich h cot D ergeben. Dennoch würde der
konzentrierte Strahl einen sehr schmalen Zielbereich ergeben. Eine
weitere Abwandlung von Fig. 3 wird benötigt, um einen divergenten
Strahl zu ergeben.
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Fig. 4, welche im wesentlichen die gleichen Beschriftungen hat wie Fig.
3, zeigt eine Abwandlung, bei welcher die Achse YO zu der Normalen
geneigt ist. Der Bogen U'L' ist zu einem hyperbolischen Bogen
abgewandelt mit seinem zweiten Brennpunkt bei H; ZH zeigt die
Horizontale. Man sieht, daß die Erzeugenden, d. h. die Bögen U''L'' und U'L' bei
einer Rotation um AA' auch zu einer Antenne führen mit zwei
ringförmigen Reflektoren. Der Zielbereich nimmt die Form eines Kreisrings
an, dessen Kreis von U als der äußere Umfang und der Kreis L als der
innere Umfang durchlaufen wird.
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Fig. 4 zeigt die Tatsache, daß eine passende Anordnung der kritischen
Punkte, d. h. der Brennpunkte G und H zusammen mit einem passenden
Wert für die Exzentrizität es gestatten würde, daß man den Strahl an
jede kreisringförmige Zielfläche anpassen kann. Die durch Kegelschnitte
gegebene Energieverteilung neigt dazu, mehr Energie bei L zu plazieren
als bei U. Dies ist nicht angebracht, wenn es gewünscht wird, die
Abschwächung auszugleichen, indem man mehr Energie nach U als nach
L bereitstellt.
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Es wird jedoch hervorgehoben, daß zwar die Form des Bogens U'L' die
Energieverteilung beeinträchtigt, die Rundstrahleigenschaften der Antenne
jedoch durch die Form des Bogens U'L' nicht beeinträchtigt werden.
Die Entwurfstechniken zum Berechnen der benötigten Form zur
Bereitstellung einer gewünschten Verteilung sind schon weit verbreitet (und,
wie in Fig. 4 darstellt, ist die Berechnung auf zwei Dimensionen
begrenzt, um eine eindimensionale Verteilung zu erzeugen). Eine Rotation
um die Achse AA'' erzeugt die gewünschte Rundstrahlverteilung.
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Fig. 3 und 4 beziehen sich auf gregorianische Formen, und der
Brennpunkt G ist unterhalb des Strahls von dem Horn. Die Cassegrain
Formen, nicht dargestellt, sind sehr ähnlich, doch der Brennpunkt G
würde oberhalb des Strahls von dem Horn sein, und es würde keine
Inversion geben.
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Wie oben erklärt, hat die Ringfokus-Zuleitung eine hohle Mitte.
Obwohl ein bikonisches Horn einen Ringbrennpunkt hat, ist es für das
Horn charakteristisch, daß die koaxiale Zuführvorrichtung oder der
Wellenleiter sich auf der Rotationssymmetrieachse befinden, und daher ist es
nicht möglich, den Raum innerhalb des Fokusrings zur mechanischen
Unterstützung entweder des Hilfsreflektors oder einer anderen Antenne
zu nutzen. Um dies zu ermöglichen, ist es notwendig, den Durchmesser
des Fokusrings zu erhöhen und die primäre Zuleitung hohl zu machen.
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Eine mögliche Form einer derartigen Zuleitung ist aus einer
kreisförmigen Anordnung von Punktquellen 20 konstruiert, wie in Fig. 5 gezeigt,
wobei jede Punktquelle mit gleicher Phase und Amplitude energetisiert
wird, und die Punktquellen wären gleichmäßig beabstandet um den Kreis
herum angeordnet. Es ist wünschenswert, daß jede Punktquelle nur nach
außen strahlt, und zwar weg von der Rotationsachse. Beim Entwurf von
Antennen ist es allgemein üblich, daß man Punktquellen in eine
Richtung gerichtet macht, indem man sie neben eine große elektrisch
leitende, als eine Grundebene bekannte Oberfläche stellt, und in diesem Fall
ist es geeignet, die Grundebene zu einem Zylinder 21 zu formen, wie in
Fig. 6 gezeigt. Für diese Anwendung können die Punktquellen ein noch
zu breites Strahlungsmuster in der Elevationsrichtung haben, um den
Hilfsreflektor effizient zu bestrahlen, und, um das Elevationsmuster enger
zu machen, werden die Punktquellen vertikal in Gruppen von zwei oder
mehreren angeordnet, unter Verwendung der wohlbekannten Techniken
des Gruppenantennenentwurfs. Der einfachste Fall einer zwei-Element
Untergruppe ist in Fig. 7 mit oberen und unteren Elementen 20a, 20b
gezeigt. Es kann bei einigen Antennenversionen wünschenswert sein, daß
der kreisringförmige Strahl der primären Zuleitung kein Elevationsmuster
hat, welches auf eine Ebene senkrecht zur Rotationsachse zentriert ist.
Es kann eher ein hohler konischer Strahl als ein Toroid benötigt werden.
Dies kann z. B. ausgebildet werden, indem man die Grundebene in einen
Kegel anstatt einen Zylinder umbildet, wie in Fig. 8 gezeigt, oder indem
man die Phase der vertikalen Untergruppenelemente mit ihrer vertikalen
Position variiert, wobei man ein wohlbekanntes Phasengruppenstrahl-
Steuerprinzip verwendet. Jegliche ausreichend kleine Punktquellenstrahler
können verwendet werden, z. B. Dipole, Schlitze, Fugen, Wellenleiter oder
Halbwellen-Stückantennen. Bei Mikrowellenfrequenzen eignen sich
Stückantennen vorzugsweise zu einer integrierten Fertigung mit dem
Energieverteilungsnetzwerk, von welchem sie auf die z. B. in Fig. 9
gezeigte Weise gespeist werden. Hier können das
Energieverteilungsnetzwerk 22, die Punktquellengruppe 20 und die Grundebene 21
hergestellt in einem photolithographischen Vorgang auf flachem, flexiblem,
doppelseitig mit Kupfer belegtem dielektrischem Substrat, welches zu
einem Zylinder oder einem Kegel aufgerollt werden kann. Die
Energieverteilungsvorrichtung wird aus asymmetrischer Bandleitung und
symmetrischen T-Verbindungen mit identischer Leistungskopplung und elektrischer
Leitungslänge vom Eingangsanschluß 23 zu jeder Stückantenne hergestellt.
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Fig. 10 zeigt zwei Rundstrahlantennen 30, 31, welche konzentrisch auf
dem gleichen Mast montiert sind, und zwar eine über der anderen,
wobei die Stange 13 durch ihre Mitten hindurchtritt. Man kann sehen,
daß die Zuleitung, der Hilfsreflektor und Hauptreflektor ein zylindrisches
Gebiet in der Mitte der Antenne ausgespart haben, wodurch Raum für
eine derartige Stange geschaffen wird. Die Zuleitungen 33, 34 sind auch
gezeigt.
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Es sollte auch bemerkt werden, daß es möglich ist, eine Vielzahl von
Hörnern zu verwenden (wobei jedes seine Quelle an der primären
Brennkurve des Hilfsreflektors hat). Dies erhöht die Möglichkeit,
unterschiedliche Eigenschaften in unterschiedlichen Richtungen zu erzeugen.
(Die Vielzahl von Hörnern kann als eine zusammengesetzte primäre
Zuleitung betrachtet werden.)
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Unter Umständen kann es wünschenswert sein, die Verstärkung der
Antenne mit dem Azimuth-Winkel Φ und dem Elevationswinkel R zu
variieren, wobei Φ und R in Fig. 11 definiert sind. Um ein einfaches
Beispiel zu nehmen, könnten von der Antenne bediente Außenstationen
innerhalb einer elliptisch geformten Stadt liegen, wobei die zentrale
Station sich in dem Zentrum befindet, und in diesem Fall würden die
weiter entfernten Stationen an den Scheiteln eine größere Verstärkung
von der Zentralstationsantenne benötigen, um den gleichen Grad an
Dienstleistung für das Kommunikationssystem bereitzustellen.
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Die Drehoberfläche ist die am einfachsten herzustellende, doch wenn es
gewünscht wird, die Energieverteilungen in unterschiedlichen Richtungen
zu variieren, können andere Formen verwendet werden. So kann z. B.
ein elliptisches Azimuth-Muster hergestellt werden, indem man die
Antenne zu einem elliptischen Ring anstatt einem kreisförmigen Ring ausbildet.
Ein einfaches Energieerhaltungsargument zeigt, daß die Richtungen
höherer Verstärkung mit den kleinen Halbachsen der Antennenellipse
zusammenfallen, falls der Fokusring entlang seiner Länge gleichförmig
energetisiert wird und das Elevationsmuster nicht mit dem Azimuth-
Winkel schwankt. Es ist natürlich wichtig, daß die durch den primären
Brennpunkt des Hilfsreflektors erzeugte Kurve mit der Quellenkurve der
Zuführung übereinstimmt und daß die durch den sekundären Brennpunkt
des Hilfsreflektors erzeugte Kurve mit der Brennkurve (oder wenn er
mehr als eine Brennkurve hat, mit der primären Brennkurve) des
Hauptreflektors zusammenfällt. Somit kann die Erfindung unterschiedliche
Eigenschaften in unterschiedlichen Richtungen bereitstellen (sowie im
wesentlichen die gleichen Eigenschaften in allen Richtungen).
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Im allgemeinen würde das Elevationsmuster mit dem Azimuth-Winkel auf
die Art schwanken, wie sie z. B. in dem in den Skizzen von Fig. 12
gezeigtem Beispiel gezeigt ist, und in diesem Fall können Brennweiten
und/oder Formgebungsfunktionen des Hilfsreflektors und Hauptreflektors
kontinuierlich variiert werden mit dem erzeugenden Azimuth-Winkel der
Reflektoren. Die primäre Zuleitung kann eine kreisförmige Ringquelle,
eine elliptische Ringquelle oder prinzipiell jegliche Bauart einer
Ringquelle sein. In Fig. 12 ist ein elliptisches Abdeckgebiet angenommen, wobei
ein kleines kreisförmiges, unbedecktes Gebiet um die Antenne zentriert
ist, welches vielleicht durch das Geländer des Turms definiert wird, auf
dem die Antenne montiert ist. Systeme erfordern oft, daß die
Feldstärke, welche durch die Antenne über das Abdeckungsgebiet erzeugt
wird, konstant ist, und folglich muß in diesem Fall die Antenne mehr
Verstärkung in den Richtungen der weitesten Punkte in dem
Abdeckungsgebiet haben.