DE376781C - Tiegeldruckpresse fuer mittelbaren und unmittelbaren Druck - Google Patents

Tiegeldruckpresse fuer mittelbaren und unmittelbaren Druck

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DE376781C
DE376781C DEG46353D DEG0046353D DE376781C DE 376781 C DE376781 C DE 376781C DE G46353 D DEG46353 D DE G46353D DE G0046353 D DEG0046353 D DE G0046353D DE 376781 C DE376781 C DE 376781C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41FPRINTING MACHINES OR PRESSES
    • B41F1/00Platen presses, i.e. presses in which printing is effected by at least one essentially-flat pressure-applying member co-operating with a flat type-bed

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Coating Apparatus (AREA)

Description

Die Tiegeldruckpressen bekannter Bauart erfordern, da bei ihnen Tiegel und Satzform als harte Flächen aufeinanderdrucken, verhältnismäßig starke Druckkraft, die beim Druck voller Tonflächen oder Autotypien sehr widerstandsfähige Maschinen bedingt und der Ausnutzung großer Formate gewisse Schranken setzt. Diesen Umstand soll vorliegende Erfindung dadurch beseitigen, daß vermöge ίο einer ein- und ausschaltbaren Vorrichtung der Tiegeldruck nicht mehr unmittelbar auf die harte Satzform wirkt, sondern daß von letzterer mittels einer Walze erst ein Umdruck auf eine elastische Flachform stattfindet, gegen welche der Tiegel mit dem aufgelegten Arbeitsstück behufs Ausführung des Druckes gepreßt wird. Die elastische Flachform erfordert selbst bei Anwendung großer Formate nur geringen Druck, und die Maschinen können verhältnismäßig leicht gebaut werden.
Abb. ι und 4 zeigen verschiedene Ausführungsformen von Tiegeldruckpressen mit schwingendem Tiegel im Schnitt, Abb. 2 und 3 von Tiegeldruckpressen mit parallel bewegtem Tiegel in Seitenansicht und Abb. 5 und 6 schematische Darstellungen von Einzelheiten.
Die Satzform a (Abb. ι) ist außerhalb des Tiegelweges angeordnet; die elastische Flachform b befindet sich in der Druckebene des Tiegels, so daß letzterer, wenn er in die punktierte Druckstellung tritt, gegen sie andruckt. Eingefärbt wird die Satzform α durch die hin und her gehenden Auftragwalzen c, welche durch die pendelnde Hebelanordnung g, h, i bewegt werden. Die Übertragung des Farbenbildes von der Satzform α auf die Flachform b erfolgt durch die Übertragungswalze d, welche durch die Hebelanordnung Ic, 1, in über beide Formen hin und her geführt wird. Walze d ist ebenso wie die Flachform h mit elastischem Stoff überzogen, am zweckmäßigsten mit Gummi, und besitzt bei d" einen halbrunden, vertieften Ausschnitt, der bei ihrem Hin- und Herrollen die Farbwalze η überspannt, ohne diese zu berühren.
In der Anlegestellung, in welcher Abb. 1 die Presse zeigt, befindet sich die Walze d unterhalb der Flachform b; die Auftragwalzen c liegen auf der Farbwalze n. Sobald der Tiegel in die Druckstellung übergeht, rollen die Walzen über die Formen hinweg in die punktierte Stellung d\ cx. Die Auftragwalzen c1 liegen nun auf den Farbwalzen /" des Farbwerkes und werden mit Farbe gespeist. Hat der Tiegel den Druck beendet, so rollt Walze d1 nach unten über die Satzform α hinweg und nimmt von dieser die vorher von den Auftragwalzen aufgetragene Farbe in Form des Satzbildes ab, überbrückt mit ihrem Ausschnitt d* die Farbwalze n, tritt dann auf die elastische Flachform b und gibt ihr Farbenbild an diese ab, bis sie in die Stellung d anlangt, wo sie zum entgegengesetzten Weg umkehrt. Durch diesen Umdruck erscheint das Satzbild auf der Flachform b genau wie auf rler Satzform im Spiegelbild, ergibt also beim nochmaligen Druck auf dem Arbeitsstück das richtige Bild.
Gleichzeitig mit der Walze </ rollen auch die Auftragswalzen c aus ihrer Stellung c1 über die Form α hinweg, färben diese ein und laufen dann auf die Farbwalze η auf. Hier bleiben sie kurze Zeit liegen, drehen sich durch Reibung mit der Farbwalze 11 und werden von dieser mit neuer Farbe gespeist. Mit der neu aufgenommenen Farbe färben sie auf ihrem Rückweg nach dem Farbwerk / die Form α abermals ein. Der Umfang der Auftragwalzen ist so groß, daß er der vollen Breite der Form α entspricht, wodurch die Einfärbung gleichmäßig und ohne Streifenbildung erfolgt.
Die Auftragwalzen werden demnach sowohl vom Farbwerk / wie auch von der Farbwalze η je mit neuer Farbe gespeist. Damit die Farbwalze η stets neue Farbe an die Auftragswalzen abgeben kann, steht sie durch das : endlose Gummiband p, welches über die Walzen 0 und o1 läuft, mit dem ständig rotierenden Farbwerk in Verbindung. Durch Vermittlung der Massewalze f1 nimmt das mitbewegte Gummiband ρ ständig Farbe von dem rotierenden Farbezylinder f" ab und überträgt sie auf die Walze n, die sie wieder an die Auftragwalzen c abgibt.
Behufs Farbeaufnahme stehen die Auftragwalzen c über den Färb walzen / und η je eine kurze Zeit still; die Pendelbewegung der Hebelanordnung g', h, i verharrt bei der Kurbelumkehr ebensolange in Ruhe. Dies wird bewirkt durch das Stirnrad.?, welches nur teilweise mit Zähnen versehen ist. Das Stirnrad s sitzt gemeinsam mit dem Stirnrad t auf der Hauptwelle, an deren beiderseitigen Enden auch die Kurbeln aufgezogen sind, die mittels der Pleuelstangen q die Bewegung des Tiegels T bewirken. Beide Stirnräder machen also dieselbe Umdrehung wie die Pleuelstangenkurbeln. Das Stirnrad s greift in das Kurbelrad ;/ ein, dessen Kurbel u1 die Schubstange g nebst Hebelarm h und Führungsstange i sowie den angelenkten Wagen w der Auftragwalzen c betätigt. Da das Stirnrad .s zwei gegenüberliegende zahnfreie Stellen hat, so treibt es das Kurbelrad u nur an den gezahnten Stellen an; beim Vorübergang der ungezahnten Stellen steht das Kurbelrad 11 still und damit auch die Hebelanordnung g, Λ·, ι sowie der angelenkte Wagen a.1 der Auftragwalzen c, die im Augenblick des Stillstandes stets die Stellung auf den Farbwalzen / oder der Farbwalze η einnehmen.
Das Stirnrad t greift in das gleich große Kurbelrad ;■ ein und betätigt mittels der Kurbel vl die Hebelanordnung k, I, m sowie den angelenkten Wagen der Walze d derart, daß die Walzet/ bei jeder Radumdrehung einmal über die Formen α und b hin und zurück geführt wird. Den Rückweg muß die Walze d abgehoben von den Formen zurücklegen, da eine zweimalige Farbübertragung nicht erwünscht ist. Als Abhebevorrichtung dient ein Keil c, der unter dem federnden Gleitlager der Walze (/ angeordnet ist und dessen \~erschieben ein Heben oder Senken der Walze bewirkt (Abb. ι und 2). Das Verschieben des Keiles e erfolgt durch verstellbare Anschläge s unds1, die sich an beiden Enden der Walzenbahn befinden und an welche der Keil c anschlägt.
Zur Erzielung eines scharfen Umdruckes läuft die Walze d mit einem auf ihrer Welle befestigten Zahnrad in Zahnstangenführung sowie beiderseits mit Laufrollen auf Schmitzleisten, die in ganzer Länge des Walzenweges angeordnet sind.
Der Walzenwagen w selbst läuft mit drei Rollen ν (Abb. 6) auf Schienen x, die beider-
seits am Maschinengestell angebracht sind. Zwei Rollen laufen auf der Schiene, eine läuft unter derselben. Diese Anordnung ermöglicht den leichten Übertritt des Wagens über den Winkel (s. Abb. i) oder die Bögen (s. Abb. 4) der Schienen x. Damit der Wagen in gleicher Spannung über die Schienen läuft, ist die Winkelschiene durch eine Kurve x1 (Abb. 6), die Bogenschiene durch eine Verdickung an den Übergangsstellen ausgeglichen.
Die Wagen der Walzen c und d können
auch gelenkig verbunden und nur durch eine Führungsstange g über die Formen und das Farbwerk geführt werden, ähnlich wie dies die Abb. 2 und 3 zeigen.
Das Arbeiten an der Maschine macht oft ein Abstellen der Walzenbewegung, unabhängig von der Tiegelbewegung, während des Ganges der Maschine erwünscht. Diesem Zweck dient die Aus- und Einrückvorrichtung 1 bis 13 (Abb. 1).
Die Nabe r ist fest auf ihre Welle aufgekeilt; die Stirnräder s und t hingegen drehen sich, durch gemeinsame Nabe fest miteinander verbunden, lose auf der W'elle. Das Stirnrad s trägt eine mit ihm durch Führung fest verbundene Klinkvorrichtung 1, die an der einen Seite eine Laufrolle 2 enthält und an der entgegengesetzten Seite die unter Federdruck stehende Klinke 3, die mit ihrem Ende in eine Nute der Nabe r eingreift. Durch das Einigreifen der Klinke 3 in die Nute der auf der Welle festsitzenden Nabe r werden die mit gemeinsamer Nabe lose auf der Welle laufenden Stirnräder s, t fest mit der Welle verbunden, machen also deren Umdrehung mit. Wird die Klinke jedoch aus der Nabennute herausgezogen, so wird die Verbindung zwischen Welle und Stirnrädern gelöst und letztere bleiben stehen.
Zum Lösen der Klinkenverbindung dient die Hebelanordnung 4 bis 11. Der zweiarmige Schalthebel 4, welcher drehbar auf dem Bolzen 5 sitzt, ist gelenkig mit dem Kniehebel 6, 7 verbunden, der seinen festen Drehpunkt in dem Bolzen 8 hat und dessen starrer Arm 9 an die Ausrückstange 10 angelenkt ist. Wird die Stange 10 nach außen gezogen, so nimmt die Hebelanordnung die punktierte Stellung ein, wird sie nach innen geschoben, die volligezeichnete Stellung. Letztere bewirkt das Ausrücken, erstere das Einrücken der Walzenbewegung.
Ist die Vorrichtung auf das Ausrücken eingestellt, wie Abb. 1 zeigt, so läuft die Rolle 2, sobald die Räder s, t sich in Richtung des Pfeiles drehen, auf die keilförmige Fläche 11 des Schalthebels 4 auf. Dabei wird die Rolle nach Maßgabe der Steigung der Fläche 11 angehoben und in gleichem Verhältnis die Klinke 3 aus der Nabennut herausgedrückt.
.Sobald sie ganz herausgedrückt ist, findet die Rolle 2 Widerstand an der hervorragenden Nase der Hebelfläche 11. Die Räder s, t werden in ihrer Bewegung gehemmt und bleiben stehen; mit ihnen die Kurbelräder u, ν und die von letzteren betätigten Wagen der Walzen c, d. Die Welle läuft mit den Tiegelkurbeln allein weiter, und es bewegt sich nur der Tiegel T. Damit der Kniehebel 6, 7 beim Auflaufen der Rolle 2 nicht durchknicken kann, ist ein Anschlag 12 angebracht, an den sich der Hebel anlagt. Die Druckfeder 13 bewirkt das völlige Strecken und Beugen des Kniehebels auch dann, wenn die Stange 10 nicht völlig ein- oder ausgerückt wurde.
Die Rolle 2 läuft stets in einer Lage auf die Hebelfläche 11 auf, welche der punktierten Walzenstellung c1 und d1 entspricht. Die Walzen c, d kommen ,also beim Ausrücken stets in ihrer höchsten Stellung außerhalb des Tiegelweges zur Ruhe. Sie werden vom Tiegel nicht gefährdet und die Auftragwalzen c stehen in Verbindung mit den Farbwalzen f.
Das Einrücken erfolgt durch Herausziehen der Zugstange 10. Nach dem Herausziehen nimmt die Hebelanordnung 4 bis 9 die punktierte Stellung ein. Der zweiarmige Hebel 4 legt sich mit seiner Seite 11 um, die Rolle 2 ist von ihrem Druck befreit, die Klinke 3 schnappt in die Nut der Nabe ein, und das
; Stirnrad λ" wird von der Welle wieder niit- ! genommen.
f Das Abheben des Arbeitsstückes von der ' Flachform b geschieht zweckmäßig mit Hilfe
■ eines Rähmchens, das an Stelle der sonst üblichen Greifer am Tiegel angebracht wird. Das Rähmchen wird entweder mit dünnen
ι Bändern bespannt oder mit dünnem Stoff ; überzogen, aus welchem man das Satzbild
■ ausschneidet. Unter den Gummiüberzug", mit welchem die Form b bespannt ist, wird als Ausgleich in Größe des Satzbildes ein .starkes
; Papierblatt gelegt.
Die Presse nach Abb. 1 kann auch zum mittelbaren Druck von der Satzform verwendet werdeii. Zu diesem Zweck wird die Satzform α an die Stelle der Flachform b in den Tiegel weg· eingesetzt, so daß der Tiegel direkt gegen die Satzform α druckt: An die frühere Stelle der Satzform α wird ein Farbtisch eingelegt. Die Übertragunig'swalze d wird entfernt, und dann \verden in den hierzu mit zwei Seitenlagern zu versehenden 'Walzenwagen w zwei Auftragwalzen von kleinerem Umfang eingesetzt. So zugerichtet, arbeitet die Maschine folgendermaßen: Die Farbwalzen c geben ihre vom Farbwerk entnommene Farbe an den bei α eingelegten Farbtisch ab. Die in den Walzenwagen w eingesetzten Auftraigwalzen entnehmen die Farbe vom Farbtisch und übertragen sie auf die bei b ein-
gesetzte Satzform. Von dieser erfolgt der Druck nun ebenso wie bei den bekannten Tiegeldruckpressen.
Abb. 2 zeigt eine Tiegeldruckpresse mit ■ 5 wagerecht angeordnetem Druckkopf und Tiegel, eine sogenannte Kniehebelpresse, mit Einrichtung für mittelbaren Druck. Die Satzform α ist hier zwischen Tiegel und Farbwerk / eingesetzt, die Flachform b ist an ίο den Druckkopf angehängt. Der aus- und einiahrliare Tisch T befindet sich in Anlegestellung. Hinter ihm liegt der gleichfalls ausgefahrene Walzenwagen w, in welchem die übertragungswalze d und die Auftragwal-/.en c gemeinsam angeordnet sind.
Fährt der Tisch T zum Druck unter den Preßkopf, so rollen die Walzen d und c in die punktierte Stellung dl, c1. Die Auftragwalzen entnehmen hier vom Farbwerk / Farbe und geben dieselbe bei ihrem Hin- und Hergang an die Satzform α ab. Die übertragungswalze d, welche in Zahnstangeiiiührung läuft, wurde durch Anstoß des Keiles c an den Anschlag s1 gesenkt; sie rollt bei ihrem Rückgange auf die Satzform α auf, entnimmt, von flieser das Farbenbild, rollt in ihre andere äußerste Endstellung und wird dort durch Anstoß des Keiles c an den Anschlag 5 so weit gehoben, daß sie fest an der Flachform b anliegt und ihr Farbenbild beim Rückweg an diese abgibt. Damit das Heben und Senken der Walze d der Formenhöhe angepaßt werden kann, sind die Anschläge £ und z1 mit Stellschrauben vergehen, deren tieferes Einschrauben je ein reichlicheres Heben und Senken der Walze bewirkt.
Wird der Drucktisch T in Kastenform mit offener Rückseite ausgebildet, so kann auf der Tiegeloberiläche ein Farbtisch f! eingesetzt werden. Die Farbwalzen c rollen dann, nachdem sie die Satzform α eingefärbt haben, auf den Farbtisch /·' auf. Hier findet eine neue Farbeverreibung statt, und die Auftragwalzen treten auch ihren Rückweg mit neuverriebener Farbe an.
Eine andere Ausführungsform ist in Abb. 3 dargestellt. Bei dieser Presse ist sowohl die Flachform b als auch die Satzform α oben an den Preßkopf angehängt: ebenso ist das Färbwerk oberhalb der Auftragwalzen c angeordnet.
Die Auftragwalzen t" entnehmen ihre Farbe vom Farbwerk f, geben sie an die Satzform a ab, treten dann mit ihren laufrollen auf hohe Laufschienen q auf und rollen abgehoben über die Flachform b hinweg, ohne diese zu berühren. Die übertragungswalze d nimmt das Farbenbild von der Satzform α ab, überträgt es auf die Flachform b und legt ihren Rückweg vermöge der Keilstellung c abgehoben über die Formen ii und b zurück.
Die Presse nach Abb. 3 kann ebenfalls zu unmittelbarem Druck verwendet werden. Dann ist sie so zu bauen, daß die Farbwalzen c nach links vollständig über die Form b hinausfahren. Die Übertragungswalze d wird aus dem Lager genommen und dafür eine Auftragwalze eingesetzt. Die Flachform b wird vom Preßkopf entfernt und dafür die Satzform angebracht. Nun arbeitet die Presse genau wie die bekannten Kniehebelpressen mit drei Farbwalzen. Die Keilanordnung an der Walze d kann benutzt werden, um die Auftragwalze während des Rückganges von der Form abzuheben, was die Einfärbung verbessert.
Die Presse nach Abb. 3 kann auch derart ausgeführt werden, daß die Walzen c und d feststehen und die Formen sich über die Walzen behufs Einfärbens und Umdruckens hinwegbewegen. Die Lagerung der Walzen c und d findet dann in der Stellung der punktierten Walzen c1 und d1 statt. Das Farbwerk wird unterhalb der Auftragwalzen c1 angeordnet, und die Walzen c werden in verschiebbaren Lagern derart gelagert, daß sie bei jedesmaliger Einfärbung vom Farbwerk/ abgehoben und nach der Einfärbung wieder zur Farbentnahme auf das Farbwerk niedergesenkt werden.
Die Platte, an welcher die Formen α und b befestigt sind, wird beweglich eingerichtet und zum Zweck der Einfärbung durch eine 1 .eitstange nach rechts über die Walzen c, d hinweg- und dann wieder zurückgeführt. Sobald die Satzform α auf ihrem Wege nach rechts über die Auftragwalzen c hinweggetreten ist, senken sich diese auf das Farbwerk /, erhalten neue Farbe und bleiben so lange gesenkt, bis die Flachform b auf ihrem Rückweg nach links außer dem Bereich der Auftragwalzen gekommen und die Satzform α wieder über den Walzen c anlangt. Xun steigen die Walzen c hoch und färben die Satzform α ein. Dadurch wird letztere sowohl auf ihrem Hin- wie auf ihrem Rückweg mit neuer Farbe eingefärbt. Auf dem Rückweg wird die Walze d mit Hilfe der Keilstellung und zweier, an den Enden der beweglichen Platte angebrachter Anschläge von den Formen abgehoben.
Abb. 4 zeigt die Ausführungsform einer Tiegeldruckpresse, bei welcher die Bewegung der Walzen c und d nicht hin- und rückläufig erfolgt, sondern stets in gleicher Richtung als Rotation vor sich geht. Diese gleichbleibende Bewegung gewährleistet einen ruhigen, stoßfreien Gang.
Die Satzform α ist hier an der Rückseite der Maschine eingesetzt, die Flachform b in Richtung des Tiegels T. Die drei Auftragwalzen c sowie die Übertragungswalze d sind
angegliedert an eine Kette k, welche auf den Kettenrädern ν und vx läuft. Ihren Antrieb erhalten die Kettenräder durch die Stirnräder s, u. Das Stirnrad s sitzt auf der Hauptwelle, auf deren Enden auch die Kurbeln aufgezogen sind, welche die hin und her gehende Bewegung des Tiegels T bewirken.. Während jeder Druckbewegung des Tiegels macht demnach das Stirnrad .s eine Umdrehung. Das Stirnrad s greift in das halb so große Stirnrad u ein, das gemeinsam mit Kettenrad ν auf einer Welle sitzt. Beide Räder machen infolge des Größenunterschiedes während jeder Druckbewegung des Tiegels zwei Umdrehungen; sie führen also die Kette k, deren Länge doppelt so groß ist wie der Umfang des Kettenrades v, einmal um den Mittelkörper der Presse herum. Vermittels der Kette k werden somit während eines Druckganges des Tiegels T auch die Walzen c und d einmal um den Mittelkörper herumgeführt.
Abb. 4 zeigt die Presse in Druckstellung. Der Tiegel druckt gegen die Flachform b an, die Auftragwalzen c stehen unter dem Farbwerk/ und entnehmen Farbe. Damit die Auftragwalzen genügend lange unter dem Farbwerk verharren, erhält das Stirnrad s, ähnlich wie bei der Presse nach Abb. 1, eine zahnlose Stelle, wodurch die Drehung des Stirnrades u kurze Zeit aussetzt. Ebenso kann an dem Stirnrad J oder u eine Ausrückvorrichtung wie gemäß Abb. 1 angebracht werden.
Wenn der Tiegel T aus der Druck- in die punktierte Anlegestellung übergeht, bewegt sich die Kette k mit den angegliederten Walzen c und d in Richtung des Pfeiles weiter. Die Walzen treten während der kurzen Ruhe, die der Tiegel in der Anlegestellung verharrt, zwischen ihm und der Flachform b hindurch, wobei die Auftragwalzen durch hochliegende Laufschienen abgehoben werden, so daß sie die Flachform nicht berühren. Die Übertragungswalze d hingegen rollt sich, mit ihrem Zahnrad in der ringsum angeordneten Zahn stange, laufend, auf der Flachform b ab und überträgt an diese das Farbenbild, das sie vorher von der Satzform α abgenommen hat. Dann werden die Walzen um das Kettenrad v1 herum über die Satzform α geführt. Die Auftragwalzen c färben die Satzform α ein, die Übertragungswalze d nimmt das Farbenbild des Satzes ab. Dann rollen die Walzen weiter unter das Farbwerk /, während der Tiegel T wieder in die Druckstellung übergeht.
Jede Walze ist behufs Überwindung der oberen und unteren Bahnrundung, in einem besonderen, an die Kette angegliederten WaI-zenwagen gelagert. Die Führung der Walzenwagen geschieht ebenso wie bei der Presse nach Abb. 1 durch eine Schiene x, auf welcher die Walzenwagen mit je zwei Rollen üben und einer unten laufen (Abb. 6). An der oberen und unteren Rundung muß die Schiene behufs strenger Rollenführung verdickt werden.
Zur Erzielung einer scharfen Übertragung des Satzbildes ist die federnd gelagerte Walze d mit ihrem Zahnrad in einer Zahnstange geführt und läuft außerdem mit Laufrollen noch beiderseits auf Laufschienen, die in Länge der Form α und b hoch- und tiefstellbar eingerichtet sind. Auch die ebenfalls federnd gelagerten Auftragwalzen c rollen mit Laufrollen beiderseits auf verstellbaren Schienen, die unter dem Farbwerk f durch eingefügte Rollen unterbrochen und so einstellbar sind, daß jede Walze einzeln an die ihr gegenüberliegende Farbwalze f angestellt werden kann. Auch können die Rollen unter Federdruck stehen, so daß sie die Auftragwalzen federnd gegen das Farbwerk / anheben.
Die Presse nach Abb. 4 ist gleichfalls für unmittelbaren Druck von der Satzform verwendbar. Zu diesem Zweck wird die Flachform b herausgenommen und an ihre Stelle die Satzform α eingesetzt, wodurch der Tiegel unmittelbar auf die Satzform druckt. Die Übertragungswalze d wird entweder ganz entfernt oder an ihre Stelle eine Auftragwalze eingesetzt. An die Rückseite des Mittelkörpers, an welcher die Satzform α herausgenommen wurde, wird in letzterem Falle an deren Stelle ein Farbtisch eingesetzt, welcher die Farbeverreibung erhöht und der bei d eingesetzten Auftragwalze Farbe abgibt.
Derart eingerichtet, arbeitet die Presse mit drei bzw. vier Auftragwalzen, die ständig um den Pressenkörper rotieren und bei ihrem Umlauf die Satzform stets nur auf einem Durchgang mit neuer Farbe einfärben. Nachdem sie am Farbwerk gespeist wurden, rollen sie über die bei b eingesetzte Satzform α und färben diese ein, rollen dann über den bei a eingesetzten Farbtisch, wo eine neue Farbeverreibung stattfindet und die vierte Walze gespeist wird und laufen dann wieder unter das Farbwerk /. In derselben Zeit wird der Tiegel mit dem Arbeitsstück gegen die bei b befindliche Satzform α geführt, und der Druck findet hier genau so statt wie mit den bekannten Tiegeldruckpressen.
Die Ausführungsform der Tiegel druckpresse nach Abb. 4 ist auch auf Kniehebelpressen übertragbar, wie Abb. S in schematischer Darstellung zeigt. Der Preßkopf wird in Rechteckform ausgebildet, die Satzform α oben, die Flachform b unten eingesetzt und das Kettenrad ν rechts, das Kettenrad v1 links angeordnet. Das Farbwerk f erhält
seinen Platz rechts vom Kettenrad v. Im übrigen sind Einrichtung und Arbeitsvorgang genau so wie bei der Presse nach Abb. 4.
Durch Auswechseln tier Satz- und Flachform, Einsetzen eines Farbtisches und Anbringen einer Auftragwalze an Stelle der Übertragungswalze d kann auch die Presse nach Abb. 5 zu direktem Druck eingerichtet werden.
An Stelle der 'fran sportketten ist an Pressen nach Abb. 4 und 5 auch ein durch Lochungen geführtes Stahlband oder ein anderes Fortbewegungsmittel anwendbar, ;;. B. eine Zahnradführung. Bei letzterer werden die Walzen wagen an ihrer unteren Fläche mit Zahnstangen versehen und laufen mit diesen in einer Reihe rings um den Mittelkörper der Presse angeordnete Zahnräder, die sich alle in einer Richtung drehen und die Walzenwagen vermöge des Zahneingriffes denselben Weg führen wie in Abb. 4 die Kette.
Die Bewegung der Walzenwagen kann auch
in einer dem Pfeil (Abb. 4) entgegengesetzten Richtung erfolgen, ebenso die Anordnung der Übertragungswalze rf an der dem Tiegel zugekehrten Pressenseite.

Claims (7)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Tiegeldruckpresse für mittelbaren und unmittelbaren Druck, dadurch gekennzeichnet, daß für mittelbaren Druck am Preßkörper eine das Druckbild enthaltende Satzform und eine glatte Flachform neben- oder hintereinander angeordnet sind, über ; welche Farbauftragwalzen und eine Übertragungswalze geführt werden, von denen - die ersteren die Satzform einfärben, die letztere das Farbenbild von der Satzform abnimmt und auf die Flach- | form überträgt, von der es mittels ' des Tiegels auf das Arbeitsstück gedruckt wird, und daß für unmittelbaren j Druck die Flachform und Übertraigungs- [ walze entfernt, an Stelle der Flachform | die Satzform eingesetzt und von dieser \ mittels des Tiegels auf das Arbeitsstück ·■ gedruckt wird.
  2. 2. Tiegeldruckpresse nach Anspruch 1 für mittelbaren Druck, dadurch gekennzeichnet, daß die abseits des Tiegelweges angeordnete Satzform (a) von hin und her gehenden Auftragwalzen (c) eingefärbt, das Farbenbild von der Satzform durch eine hin und her bewegte, bei ihrem Rückgang abgehobene Übertragungswalze (rf) abgenommen, auf die in den Tiegelweg eingesetzte Flachform (b) übertragen wird.
  3. 3. Tiegeldruckpresse nach Anspruch 1 für mittelbaren Druck, dadurch gekennzeichnet, daß bei Pressen mit parallel bewegtem Tiegel die verschiebbar angeordneten Satz- und Flachformen gemeinsam über die feststehend gelagerten Auftragwalzen und die Übertragungswalze hin und her geführt werden und dabei das Farbenbild der. Satzform auf die Flachform übertragen wird.
  4. 4. Tiegeldruckpresse nach Anspruch 1 für mittelbaren Druck, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragwalzen (c) sowie die Übertragungswalze (rf) mittels einer Kette (k) oder eines anderen Fortbewegungsmittels um den Mittelkörper der Presse über die auf der Rückseite befindliche Satzform (er) und die im Tiegelweg angeordnete Flachform (h) geführt werden.
  5. 5. Tiegeldruckpresse nach Anspruch 1 und 2 für unmittelbaren Druck, dadurch gekennzeichnet, daß nach Auswechseln der Flachform (b) durch die Satzform (0) und der Übertraigungswalze id) durch Auftragwalzen sowie Einsetzen eines Farbtisches an Stelle der Satzform (ä) die Farbe durch die Auftragwalzen (V) auf den Farbtisch und von da durch die an Stelle der Übertragungswalze eingesetzten Auftragwalzen auf die Satzform übertragen wird.
  6. 6. Tiegeldruckpresse nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß für unmittelbaren Druck nach Auswechseln der Flachform (b) durch die Satzform (a) sowie nach Entfernen der Übertragungswalze (rf) die Farbe durch die rings um den Mittelkörper der Presse geführten Auftragwalzen (c) von einem Zylinderfarbwerk (/) entnommen, auf dem an Stelle der Satzform eingesetzten Farbtisch nochmals verrieben und auf die Satzform übertragen wird.
  7. 7. Tiegeldruckpresse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Ausrückvorrichtung, die aus einem lose auf der Welle laufenden Stirnrad (s) mit Klinkvorrichtung (i) besteht, deren unter Federdruck stehende Klinke (3) durch Auflaufen ihrer Rolle (2) auf einen schrägkantigen, umlegbaren, durch Kniehebel betätigten zweiarmigen Hebel (4,11) aus der Nut der festsitzenden Wellennabe (V) gelöst und durch Umlegen des zweiarmigen Hebels vermöge des Federdruckes wieder mit der Wellennabe verbunden wird.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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