DE3743203A1 - Radfuehrungsaggregat - Google Patents
RadfuehrungsaggregatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Radführungsaggregat für Fahrzeuge
mit einem am Fahrzeugaufbau bzw. Rahmen unfederbar gehalter
ten, jeweils als Teleskopaggregat ausgebildeten Federbein,
dessen in Ein- und Ausfederrichtung teleskopierbares Teil
als ungefedertes Radführungselement das Lageraggregat des
dem jeweiligen Federbein zugeordneten Einzelrades bzw.
Einzelradaggregates haltert.
Gelegentlich besteht der Wunsch, bei schweren Fahrzeugen
Einzelradaufhängungen einzusetzen, wie sie bereits bei
Radpanzern im Militärbereich verwendet werden.
Dabei handelt es sich um Radaufhängungssysteme, die für
Personenkraftwagen allgemein bekannt und gebräuchlich sind.
Bei diesen Systemen werden die Räder unter Verwendung von
Lenkern geführt. Diese Bauweise ermöglicht es zwar, den
Mittelbereich der Fahrgestellunterseite mit vergleichsweise
geringem Bodenabstand anzuordnen, weil ein in Fahrzeugmitte
in Längsrichtung verlaufender Antriebsstrang, welcher über
Gelenkwellen mit den Antriebsrädern verbunden ist, relativ
zum Fahrzeug unbeweglich angeordnet werden kann. Jedoch wird
für die Radaufhängungssysteme vergleichsweise viel Raum an
den Fahrzeugseiten beansprucht, d.h. in Fahrzeugquerrichtung
steht an der Fahrzeugunterseite für tragende Rahmenteile
od.dgl. nur wenig Raum zur Verfügung, insbesondere dann,
wenn viele Achsen bzw. Achslinien dicht hintereinander
angeordnet werden müssen.
Erschwerend kommt hinzu, daß es zur Gewährleistung einer
hinreichenden Manövrierfähigkeit des Fahrzeuges regelmäßig
erforderlich ist, die Achsen bzw. Achslinien überwiegend
als Lenkachsen auszubilden. Zur Steuerung des Fahrzeuges
werden sehr aufwendige Lenkgestänge benötigt, weil die die
Radführung übernehmenden Lenker die Räder beim Ein- und
Ausfedern auf mehr oder weniger ausgeprägten Kreisbahnen
führen. Um übermäßige Lenkwinkelfehler zu vermeiden, müssen
also die zum Lenkantrieb benötigten Gestänge, wie Spurstangen
od.dgl., mehrfach aufgeteilt sein, wenn gewährleistet sein
soll, daß die radseitigen Gestängeteile beim Ein- und Aus
federn vergleichbare Kreisbahnen wie die radseitigen Rad
führungselemente beschreiben. Dabei ist neben der komplizier
ten Konstruktion nachteilhaft, daß für das Lenkgestänge im
Hinblick auf die Federungshübe relativ viel Freiraum benö
tigt wird.
Für schwere Muldenkipper sind Einzelradaufhängungen bekannt,
bei denen als Federbeine ausgebildete Teleskopaggregate
jeweils mit ihren einen Enden fest am Fahrzeugaufbau bzw.
-rahmen angeordnet sind, derart, daß für die in Ein- und
Ausfederrichtung teleskopierbaren Teile dieser Aggregate
keinerlei Führungslenker od.dgl. benötigt werden. Die Rad
führung wird ausschließlich von den teleskopierbaren Teilen
übernommen. Um die Räder lenken zu können, sind die telesko
pierbaren Teile drehbar angeordnet und an ihren radseitigen
Enden mit Lenkhebeln versehen, die an ein Lenkgestänge
gekoppelt sind. Hier müssen vergleichsweise große Lenkwin
kelfehler in Kauf genommen werden, weil die radseitigen
Enden des Lenkgestänges beim Ein- und Ausfedern der Räder
eine Kreisbahn beschreiben, während die teleskopierbaren
Teile der Federbeine längs ihrer Achse linear bewegt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Radführungsaggregat
zu schaffen, welches sich durch einen besonders geringen
Raumbedarf sowohl für die Elemente zur Radführung als auch
für die Elemente zur Lenkung auszeichnet.
Diese Aufgabe wird mit einem Radführungsaggregat der eingangs
angegebenen Art dadurch gelöst, daß das teleskopierbare Teil
um seine Teleskopachse schwenkbar und mit einer um die
Teleskopachse drehbaren Lenkeinführung zwangsgekoppelt ist,
welche relativ zum Fahrzeugaufbau bzw. -rahmen unfederbar
bzw. vertikal unbeweglich angeordnet ist.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, daß das
Lenkgestänge od.dgl. keinerlei Federungshübe des Rades
mitzumachen braucht, wenn die zur Radführung dienenden
teleskopierbaren Teile relativ zu Lenkeinführungselementen
axial verschiebbar, jedoch mit drehfester Kopplung bezüglich
der Teleskopachse angeordnet sind. Damit ist gleichzeitig
gewährleistet, daß die Lenkeinführung bei Federungshüben
des jeweiligen Rades unbeweglich ihre eingestellte Lage
beibehalten kann, gleichwohl bleibt bei Federungshüben der
jeweils eingestellte Lenkwinkel unabhängig vom jeweiligen
Federungshub konstant. Des weiteren vereinfacht sich der
konstruktive Aufbau des Lenkantriebes, beispielsweise eines
Lenkgestänges, denn die Lenkkinematik wird durch die
Federungshübe in keiner Weise beeinflußt, d.h. Federungshübe
können bei der Konstruktion der Lenkung unbeachtet bleiben.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Bauweise des Radführungs
aggregates ist es beispielsweise ohne weiteres möglich,
die Lenkräder jeder Fahrzeugseite über einen gesonderten,
in Fahrzeuglängsrichtung erstreckten Gestängestrang zu
koppeln. Zur antriebsmäßigen Verbindung der beiden Gestänge
stränge genügt dann in der Regel eine einzige in Fahrzeug
querrichtung angeordnete Spurstange; gegebenenfalls können
auch mehrere Spurstangen an ausgewählten Achsen bzw. Achs
linien angeordnet werden. Auf diese Weise wird die Möglich
keit geschaffen, außerordentlich große geschlossene Quer
schnitte für den Fahrzeugrahmen zur Verfügung zu stellen.
Grundsätzlich ist es auch möglich, nur auf einer Fahrzeug
seite einen in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Gestänge
strang anzuordnen, welcher die Lenkräder dieser Fahrzeug
seite miteinander koppelt, während die Lenkräder der anderen
Fahrzeugseite jeweils über eine in Fahrzeugquerrichtung
angeordnete Spurstange mit dem Lenkrad der gleichen Achs
linie auf der einen Fahrzeugseite gekoppelt sind.
Darüber hinaus sind auch Mischlösungen denkbar, bei denen
an einigen Achsgruppen auf beiden Fahrzeugseiten in Längs
richtung erstreckte und miteinander durch eine oder wenige
Spurstangen gekoppelte Gestängestränge vorgesehen sind;
bei anderen Achsgruppen kann dann für die Lenkung ein auf
einer Fahrzeugseite verlaufender Gestängestrang vorgesehen
sein, wobei die Räder der anderen Fahrzeugseite wiederum
über Spurstangen mit den unmittelbar an den Gestängestrang
gekoppelten Lenkrädern lenkungsmäßig verbunden sind.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Radführungsaggregates ist vorgesehen,
daß das teleskopierbare Teil in einem dasselbe bereichs
weise ummantelnden, vertikal unbeweglichen zylindrischen
Teil drehfest, jedoch axial beweglich angeordnet ist,
welches an seinen beiden axialen Endbereichen zumindest
mittelbar mit einer Lenkeinführung verbindbar ist. Damit
wird die sehr vorteilhafte Möglichkeit geschaffen, Lenk
antriebselemente in verschiedenen Ebenen unterzubringen,
beispielsweise um Lenkgestängeteile über oder unterhalb
hochbelastbarer Rahmenteile durchzuführen. Auf diese Weise
kann oftmals vermieden werden, daß an hochbelastbaren
Rahmenteilen Durchbrüche für Elemente des Lenkgestänges
vorgesehen werden müssen. Beispielsweise besitzen Kranfahr
zeuge sogenannte Abstützkästen. Dabei handelt es sich um zu
den Fahrzeugseiten ausschiebbare Ausleger, mit denen der
Fahrzeugrahmen bei der Kranarbeit an den Fahrzeugseiten
zusätzlich abgestützt wird. Da die Abstützkästen teleskop
artig in Fahrzeugquerrichtung ausgeschoben werden müssen,
besteht keinerlei Möglichkeit, durch den für die Abstütz
kästen benötigten Raum Gestängeteile od.dgl. hindurch
zuführen.
Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Radführungsaggregates kann vorgesehen sein, daß als telesko
pierbares Radführungselement jeweils ein auf einer axial
rahmenfest abgestützten Kolbenstange längsverschiebbar
geführtes Zylinderteil angeordnet ist, welches mit einem
dazu konzentrisch angeordneten Mitnehmerrohr drehfest,
jedoch axial beweglich verbunden ist, das am Fahrzeugrahmen
bzw. einem damit verbundenen Teil axial unbeweglich dreh
gelagert und mit der Lenkeinführung antriebsgekoppelt ist.
Bei dieser Bauweise können für die Kolbenstange und das
Zylinderteil herkömmliche Kolben-Zylinder-Aggregate ohne
übermäßige Abänderungen eingesetzt werden.
Im Hinblick auf eine hohe Steifigkeit der Radaufhängung
ist zweckmäßig, wenn das Mitnehmerrohr im Bereich des
unteren Endes der Kolbenstange bzw. eines an diesem Ende
angeordneten kolbenartigen Linearlagers für das Zylinder
teil am Fahrzeugrahmen bzw. einem damit verbundenen Teil
radial gelagert und das Zylinderteil mittels einer im
Bereich dieses Radiallagers am Mitnehmerrohr angeordneten
Lageranordnung außenseitig verschiebbar abgestützt ist.
Bei dieser Anordnung bewirkt das genannte Radiallager des
Mitnehmerrohres auch eine radiale Abstützung des in das
Zylinderteil hineinragenden Endes der Kolbenstange.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der
Erfindung auf die Unteransprüche sowie die nachfolgende
Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der
Zeichnung verwiesen.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Darstellung
eines erfindungsgemäßen Radführungsaggregates,
Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform, wobei eine
Achsschenkelglocke unmittelbar an dem teleskopier
baren Teil des Federbeines angeschweißt ist,
Fig. 3 eine Frontansicht einer Achslinie,
Fig. 4 eine schematisierte Seitenansicht eines Fahr
zeuges mit erfindungsgemäßen Radführungsaggregaten,
Fig. 5 eine schematisierte Draufsicht auf das Fahrzeug,
wobei die Anordnung des Lenkgestänges schemati
siert wiedergegeben ist,
Fig. 6 eine weitere Draufsicht auf das Fahrzeug mit
einem abgeänderten Lenkgestänge,
Fig. 7 eine teilweise geschnittene Darstellung einer
weiteren Ausführungsform für das Radführungs
aggregat und
Fig. 8 eine entsprechende Darstellung einer Ausführungs
form, bei der das gesamte Radführungsaggregat
drehbar ist.
Das in Fig. 1 dargestellte Radführungsaggregat ist als
Federbein ausgebildet und besitzt eine gemäß Fig. 3 seitlich
am Fahrzeugrahmen 1 fest angeordnete Lagerhülse 2, welche
nach unten geöffnet und an ihrem oberen Ende mit einem
ringförmigen Bodenteil 3 verflanscht ist. Innerhalb der
Lagerhülse 2 ist ein Mitnehmerrohr 4 drehgelagert, wobei
die radiale Abstützung des Mitnehmerrohres 4 innerhalb der
Lagerhülse 2 mittels Wälzlager 5 erfolgt, die im Bereich der
oberen und unteren Enden der Lagerhülse 2 bzw. des Mitnehmer
rohres 4 angeordnet sind. Das untere Ende des Mitnehmerrohres
4 ragt etwas aus der Lagerhülse 2 heraus.
Eine zum Mitnehmerrohr 4 konzentrische Kolbenstange 6 ist
mittels eines Wälzlagers 7 axial nach oben abgestützt,
welches zwischen dem ringförmigen Bodenteil 3 und einem
Ringbund 6′ an der Kolbenstange 6 angeordnet ist. Mittels
des Ringbundes 6′ ist das obere Ende der Kolbenstange 6
des weiteren auf der Innenumfangsfläche des Mitnehmerrohres
4 radial abgestützt. Im übrigen sind die Kolbenstange 6
sowie das Mitnehmerrohr 4 über ein oder mehrere Mitnehmer
elemente 8 drehfest miteinander gekoppelt, welche zwischen
dem Ringbund 6 und dem Mitnehmerrohr 4 angeordnet sind.
Beispielsweise können das Mitnehmerelement bzw. die Mit
nehmerelemente 8 durch am Außenumfang des Ringbundes 6′
angeordnete Verzahnungen, Vorsprünge od.dgl. gebildet sein,
welche in entsprechende Aussparungen am Innenumfang des
Mitnehmerrohres 4 eingreifen.
In den Ringraum zwischen dem Mitnehmerrohr 4 und der Kolben
stange 6 ist ein nach oben offenes Zylinderteil 9 einge
schoben, welches auf der Kolbenstange 6 in Achsrichtung
derselben verschiebbar geführt ist. Dazu ist am oberen
Ende des Zylinderteiles 9 ein erster Ringkolben 10 fest
angeordnet, welcher mit seiner Innenumfangsfläche gleitver
schiebbar auf der Außenumfangsfläche der Kolbenstange 6
gelagert ist. Am unteren Ende der Kolbenstange ist im Bereich
des unteren Wälzlagers 5 ein weiterer Ringkolben 11 befestigt,
auf dessen Außenumfangsfläche das Zylinderteil 9 mit seiner
Innenumfangsfläche gleitverschiebbar geführt ist.
Im Bereich des unteren Wälzlagers 5 ist die Außenumfangsseite
des Zylinderteiles 9 mittels einer innerhalb des Mitnehmer
rohres 4 angeordneten Lageranordnung 12 radial abgestützt,
welche eine axiale Verschiebung des Zylinderteiles 9 relativ
zum Mitnehmerrohr 4 zuläßt.
Das Mitnehmerrohr 4 sowie das Zylinderteil 9 sind miteinan
der drehfest, jedoch mit axialer Verschiebbarkeit relativ
zueinander gekoppelt. Dazu kann auf der Außenseite des
Zylinderteiles eine Axialnut 13 angeordnet sein, in die ein
innnenseitig des Mitnehmerrohres 4 befestigtes Mitnehmerteil
14 gleitverschiebbar eingreift. Gegebenenfalls kann statt
dessen auf der Außenseite des Zylinderteiles 9 eine Axial
verzahnung angeordnet sein, in die ein innerhalb des Mit
nehmerrohres 4 befestigter Zahnkranz od.dgl. eingreift.
Das Zylinderteil 9 kann um seine Achse gedreht werden,
indem am unteren Ende des Mitnehmerrohres 4 und/oder an dem
durch das ringförmige Bodenteil 3 hindurchragenden oberen
Ende der Kolbenstange 6 angeordnete Lenkhebel 15′ und 15′′
entsprechend um die Achse des Zylinderteiles 9 geschwenkt
werden.
Das Zylinderteil 9 läßt sich aus der Lagerhülse 2 ein- und
ausfahren. Zum Ausfahren des Zylinderteiles 9 wird eine
Kammer 16 innerhalb des Zylinderteiles 9 unterhalb des
unteren Endes der Kolbenstange 6 über eine die Kolbenstange
6 durchsetzende Axialbohrung 17 mit Druckfluid, beispiels
weise einem hydraulischen Druckmedium, beliefert. Dabei wird
gleichzeitig Druckfluid aus einer weiteren Kammer 18 ver
drängt, welche durch die Ringkolben 10 und 11 sowie
die Innenwand des Zylinderteiles 9 und die Außenwand der
Kolbenstange 6 begrenzt wird. Die Kammer 18 ist über eine
weitere, nicht dargestellte Bohrung in der Kolbenstange 6
zugänglich.
Zum Einfahren des Zylinderteiles 9 wird die Kammer 18 mit
Druckfluid beliefert, während aus der Kammer 10 Druckfluid
verdrängt wird.
An den unteren Enden der Zylinderteile sind gemäß Fig. 3
Achsschenkelglocken 19 angeordnet, an denen die Lager der
Räder 20 gehaltert sind. Gemäß Fig. 1 können die Achsschen
kelglocken 19 an einem Flansch 21 lösbar befestigt sein.
Stattdessen ist es gemäß Fig. 2 auch möglich, die Achsschen
kelglocken 19 unmittelbar am Zylinderteil 9 anzuschweißen.
Durch diese Bauart kann gegebenenfalls Bauhöhe gespart
werden.
Im übrigen ist aus Fig. 3 ersichtlich, daß die Zylinderteile
9 allein die Führung der Räder 20 übernehmen.
Aufgrund der oben beschriebenen Konstruktionsmerkmale können
die dabei auftretenden Belastungen sicher beherrscht werden.
Die Kolbenstange 6 ist nämlich an ihren Endbereichen hoch
belastbar in Radialrichtung abgestützt. So werden Belastungen
in Radialrichtung am oberen Ende der Kolbenstange 6 über den
Ringbund 6′ auf das Mitnehmerrohr 4 und von dort über das obere
Wälzlager 5 auf die Lagerhülse 2 übertragen. Am unteren Ende
der Kolbenstange 6 erfolgt die radiale Abstützung über den
unteren Ringkolben 11, das Zylinderteil 9, die Lageranordnung
12, das Mitnehmerrohr 4 sowie das untere Wälzlager 5. Da
einerseits der Ringbund 6 und das obere Wälzlager 5 und
andererseits der untere Ringkolben 11, die Lageranordnung 13
sowie das untere Wälzlager 5 jeweils in einer gemeinsamen
Horizontalebene liegen, bewirken an den Endbereichen der
Kolbenstange 6 wirkende Radialkräfte keinerlei Verbiegung
des Mitnehmerrohres 4.
Aufgrund ihrer stabilen Halterung kann die Kolbenstange 6
auch eine sehr stabile Halterung des Zylinderteiles 9 gewähr
leisten, so daß auf das untere Ende des Zylinderteiles 9 quer
zur Zylinderachse außerordentlich große Kräfte einwirken
können.
Aus Fig. 3 geht des weiteren hervor, daß die Räder 20 über
Doppelgelenkwellen 22 bzw. Gleichlaufgelenkwellen mit Längen
ausgleich in an sich bekannter Weise angetrieben werden
können. Bei Federungshüben verändert sich die Lage der
Lenkhebel 15′ bzw. 15′′ nicht. Ebensowenig werden die jeweils
eingestellten Schwenklagen der Lenkhebel 15′ und 15′′ bzw.
die jeweils eingestelltenLenkwinkel der Räder 20 durch
Federungshübe der Räder 20 beeinflußt.
Dadurch vereinfacht sich die Konstruktion eines an die
Lenkhebel 15′ und 15′′ angekoppelten Lenkgestänges. Außerdem
wird für das Lenkgestänge nur sehr wenig Raum benötigt,
weil von demselben keinerlei Bewegungen in Vertikalrichtung
ausgeführt werden müssen.
Im Beispiel der Fig. 3 sind die nach vorn weisenden Arme der
unteren Lenkhebel 15 durch eine Spurstange 23 in Fahrzeug
querrichtung miteinander verbunden, so daß die Räder 20 der
in Fig. 3 dargestellten Achslinie beim Lenken zwangsgekoppelt
sind. Zur Betätigung der Lenkung können an weiteren Armen der
unteren Lenkhebel 15′ oder auch an den gegebenenfalls doppel
armigen oberen Lenkhebeln 15′′ in Fahrzeuglängsrichtung ver
laufende Schubstangen 24 und/oder Lenkzylinder 25 angelenkt
sein.
Die Fig. 4 bis 6 zeigen, wie die Lenkräder mehrerer Achsen
miteinander gekoppelt werden können. Nach Fig. 5 sind die
Lenkräder jeder Seite jeweils über einen Schubstangenstrang
24′ bzw. 24′′ miteinander gekoppelt, wobei die Kopplung der
Schubstangenstränge 24′ und 24′′ durch eine einzige Spurstange
23 an der in Vorwärtsfahrtrichtung dritten Achse erfolgt.
Um entgegengesetzte Lenkausschläge der Vorder- und Hinterräder
zu ermöglichen, sind die die Räder der vorletzten Achslinie
mit den Rädern der dritten Achslinie koppelnden Schubstangen
24 mit ihren Enden einmal an Lenkhebeln 15 angeordnet, die
zum jeweiligen Rad hin gerichtet sind, und einmal an Lenk
hebeln 15, die vom jeweiligen Rad abgewandt sind.
Aus Fig. 6 ist ersichtlich, daß gegebenenfalls auch nur
ein einziger Schubstangenstrang 24′ auf der einen Fahrzeug
seite angeordnet werden kann, während die Lenkräder auf der
anderen Fahrzeugseite jeweils über separate Spurstangen 23
angekoppelt sind.
Aus der Fig. 4 ist ersichtlich, daß die Schubstangen 24 je
nach Bedarf in unterschiedlichen Ebenen, d.h. an den oberen
Lenkhebeln 15′′ bzw. an den unteren Lenkhebeln 15′ angeordnet
werden können. Damit kann den jeweiligen Gegebenheiten des
Fahrzeugrahmens Rechnung getragen werden. Insbesondere ist
es beispielsweise möglich, querliegende Abstützkästen 26
des Fahrzeugrahmens zu umgehen.
In Fig. 7 ist ein abgewandeltes Federbein dargestellt.
Hier ist das Zylinderteil 9 fest am Fahrzeugrahmen bzw. an
einem damit verbundenen Teil angeordnet. Das verschiebbare
zylinderförmige Kolbenteil 6 haltert und führt das Rad.
Der Boden 9′ des Zylinderteiles 9 wird von einer im Bodenteil
9′ radial und axial gelagerten Welle 27 dicht durchsetzt,
welche mit einem im Querschnitt unrunden bzw. verzahnten
Ende in eine entsprechende Axialbohrung des Kolbenteiles 6
hineinragt und mit dem Kolbenteil 6 undrehbar, jedoch axial
zueinander verschiebbar gekoppelt ist. An dem nach oben aus
dem Zylinderteil 9 herausragenden Ende der Welle 27 können
Lenkhebel 15 angeordnet werden. Bei Schwenkung des Lenkhebels
15 verdrehen sich also die Welle 27 und die Kolbenstange 6
gemeinsam, d.h. das an der Kolbenstange 6 gehalterte Rad
wird je nach Schwenkrichtung in die eine oder andere Richtung
gelenkt.
Das in Fig. 7 dargestellte Federbein besitzt wiederum
zwei Druckkammern, wobei der Druck in der einen Kammer 18
das Kolbenteil 6 in das Zylinderteil 9 einzuschieben sucht,
während der Druck in der anderen Kammer 16, welche aus den
miteinander kommunizierenden Teilkammern 16′ und 16′′
besteht, das Kolbenteil 6 aus dem Zylinderteil 9 auszuschie
ben sucht.
Das in Fig. 8 dargestellte Federbein besitzt ein um seine
Achse drehbares Zylinderteil 9, welches am Fahrzeugrahmen
bzw. einem damit fest verbundenen Teil mittels eines Axial-
und Radiallagers 29 sowie eines weiteren Radiallagers 30
drehgelagert ist. Ein das Zylinderteil nach oben abschließen
des Bodenteil 9′trägt eine fest mit ihm verbundene, in das
Zylinderteil 9 hineinragende Achse 28 mit unrundem, bei
spielsweise verzahntem Außenumfang.
Innerhalb des Zylinderteiles 9 bzw. innerhalb des Ringraumes
zwischen der Achse 28 und dem Zylinderteil 9 ist ein zylind
risches Kolbenteil 6 mittels ringkolbenförmiger Linearlager
31 und 32 axial verschiebbar gelagert, die am unteren Ende
des Zylinderteiles 9 bzw. am oberen Ende des zylindrischen
Kolbenteiles 6 angeordnet sind und mit der Innenumfangswand
des Zylinderteiles 9 bzw. der Außenumfangswand des Kolben
teiles 6 zusammenwirken, wobei Dichtungen die Ringspalte
zwischen den Linearlagern 31 und 32 und den damit zusammen
wirkenden Wandungen absperren. Der Innenumfang des zylindri
schen Kolbenteiles 6 besitzt einen unrunden Querschnitt,
derart, daß die Achse 28 sowie das Kolbenteil 6 miteinander
undrehbar, jedoch axial verschiebbar gekoppelt sind.
Am unteren Ende des zylindrischen Kolbenteiles 6 ist ein
nicht dargestelltes Radlager fest angeordnet, d.h. das
Kolbenteil 6 übernimmt die Radführung.
Am Bodenteil 9′ bzw. dem oberen axialen Ende des Zylinder
teiles 9 und/oder am unteren axialen Ende desselben
- gegebenenfalls auch zwischen den Lagern 29 und 30 -
können Lenkhebel 15′ bzw. 15′′ angeordnet werden, um das
in Fig. 8 dargestellte Federbein zur Lenkung des Rades
um die Federbeinachse zu drehen.
Innerhalb des Federbeines sind wiederum zwei Kammern 16
und 18 voneinander abgeteilt, wobei der Druck in der Kammer
18 das Kolbenteil 6 in das Zylinderteil 9 einzuschieben
sucht, während der Druck in der Kammer 16, die wiederum
aus miteinander kommunizierenden Teilräumen 16′ und 16′′
besteht, in Ausschieberichtung wirkt.
Bei den obigen Ausführungen wurde davon ausgegangen, daß
sämtliche dargestellten Federbeine mit Druckfluid, insbeson
dere hydraulisch arbeiten. Grundsätzlich ist es jedoch auch
möglich, die Federbeine mit mechanischen Federn auszurüsten.
Im Falle der Ausführungsform nach Fig. 1 könnten beispiels
weise Schraubendruckfedern zwischen dem unteren axialen Ende
des Mitnehmerrohres 4 und dem Flansch 21 am Zylinderteil 9
und/oder zwischen dem Ringbund 6′ und dem oberen axialen
Ende des Zylinderteiles 9 und/oder zwischen dem unteren
axialen Ende der Kolbenstange 9 und dem Boden des Zylinder
teiles 9 eingespannt sein. Bei der Ausführungsform nach
Fig. 7 könnte eine Schraubendruckfeder beispielsweise
zwischen dem Boden des zylinderförmigen Kolbenteiles 6
und dem unteren axialen Ende der Welle 27 eingespannt sein,
während die Ausführungsform nach Fig. 8 die Möglichkeit
bietet, Schraubendruckfedern zwischen dem bodenseitigen
Flansch des zylindrischen Kolbenteiles 6 und dem unteren
axialen Ende des Zylinderteiles 9 und/oder zwischen dem
Bodenteil 9′ und dem oberen axialen Ende des zylindrischen
Kolbenteiles 6 und/oder zwischen dem unteren axialen Ende
der Achse 28 sowie dem Boden des zylindrischen Kolbenteiles
6 einzuspannen.
Des weiteren wurde bei der Beschreibung der Zeichnung davon
ausgegangen, daß die teleskopierbaren Teile der Federbeine
die Radführung der von ihnen gehalterten Räder allein über
nehmen. Grundsätzlich ist es auch möglich, die radseitigen
Enden der teleskopierbaren Teile der Federbeine nach Art
einer McPherson-Anordnung mittels Dreieckslenker und die
oberen Enden der Federbeine mittels Kugelgelenke od.dgl.
am Fahrzeugrahmen zu haltern.
Claims (14)
1. Radführungsaggregat für Fahrzeuge mit einem am
Fahrzeugaufbau bzw. -rahmen unfederbar gehalterten,
jeweils als Teleskopaggregat ausgebildeten Federbein,
dessen in Ein- und Ausfederrichtung teleskopierbares
Teil als ungefedertes Radführungselement das Lager
aggregat des dem jeweiligen Federbein zugeordneten
Einzelrades bzw. Einzelradaggregates haltert,
dadurch gekennzeichnet,
daß das teleskopierbare Teil (9; 6) um seine Teleskop
achse schwenkbar und mit einer um die Teleskopachse
drehbaren Lenkeinführung (15, 15′, 15′′) zwangsgekoppelt
ist, welche relativ zum Fahrzeugaufbau bzw. -rahmen
(1) unfederbar bzw. vertikal unbeweglich angeordnet
ist.
2. Radführungsaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das teleskopierbare Teil in einem dasselbe
bereichsweise ummantelnden, vertikal unbeweglichen
zylindrischen Teil drehfest, jedoch axial beweglich
angeordnet ist, welches an seinen beiden axialen
Endbereichen - zumindest mittelbar - mit einer Lenk
einführung verbindbar ist.
3. Radführungsaggregat nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zylindrische Teil am Fahrzeugrahmen
bzw. an damit stationär verbundenen Teilen drehgelagert
ist.
4. Radführungsaggregat nach einem der Ansprüche 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zur drehfesten Kopplung von
zylindrischem und teleskopierbarem Teil eine im zylindri
schen Teil drehfest und axial unverschiebbar angeordnete
Mitnehmerwelle mit unrundem Querschnitt in eine ent
sprechend unrunde Axialbohrung im teleskopierbaren
Element hineinragt.
5. Radführungsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß als teleskopierbares Rad
führungselement jeweils ein auf einer axial rahmenfest
abgestützten Kolbenstange (6) längsverschiebbar geführtes
Zylinderteil (9) angeordnet ist, welches mit einem dazu
konzentrisch angeordneten Mitnehmerrohr (4) drehfest,
jedoch axial beweglich verbunden ist, das am Fahrzeug
rahmen (1) bzw. einem damit verbundenen Teil axial unbe
weglich drehgelagert und mit der Lenkeinführung (15, 15′,
15′′) antriebsgekoppelt ist.
6. Radführungsaggregat nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mitnehmerrohr (4) im Bereich des
unteren Endes der Kolbenstange (6) bzw. eines an diesem
Ende angeordneten kolbenartigen Linearlagers (11) für
das Zylinderteil (9) am Fahrzeugrahmen (1) bzw. einem
damit verbundenen Teil radial gelagert und das Zylinder
teil (9) mittels einer im Bereich dieses Radiallagers (5)
am Mitnehmerrohr (4) angeordneten Lageranordnung (12)
außenseitig abgestützt ist.
7. Radführungsaggregat nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mitnehmerrohr (4) sowie
die damit drehfest gekoppelte bzw. verbundene Kolben
stange (6) innerhalb einer rahmenfesten Lagerhülse (2)
angeordnet sind, wobei Lenkeinführungen (15, 15′, 15′′)
unterhalb und/oder oberhalb der Lagerhülse (2) an aus
derselben herausragenden Teilen des Mitnehmerrohres (4)
und/oder der Kolbenstange (6) anbringbar sind.
8. Radführungsaggregat nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der aus dem Zylinderteil (9)
nach oben herausragende Teil der Kolbenstange (6) an einem
- gegebenenfalls ringförmigen - Bodenteil (3) am oberen
Ende der Lagerhülse (2) axial gelagert und am nahe des
oberen Bodens (3) in der Lagerhülse (2) radial gelagerten
Mitnehmerrohr (4) radial abgestützt ist.
9. Radführungsaggregat nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende der Lager
hülse (2) ein weiteres Radiallager (5) für das Mitnehmer
rohr (4) angeordnet ist.
10. Radführungsaggregat nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mitnehmerrohr (4) sowie
die damit fest verbundene Kolbenstange (6) gemeinsam
durch ein Axiallager des Mitnehmerrohres (4) am unteren
Ende der Lagerhülse (2) axial abgestützt sind.
11. Radführungsaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Federbein ein rahmenfestes Zylinder
teil (9) besitzt, welches eine das teleskopierbare
Radführungselement bildende Kolbenstange (6) verschiebbar
und drehbar aufnimmt, und daß eine zur Zylinderachse
gleichachsig angeordnete, axial unverschiebbare Mitnehmer
welle (27) zur Verbindung mit einer Lenkeinführung (15)
ein Bodenteil (9′) des Zylinderteiles (9) durchsetzt und
mit einem im Querschnitt unrunden Ende in eine entspre
chend unrunde Axialbohrung der Kolbenstange (6) hinein
ragt (Fig. 7).
12. Radführungsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß am teleskopierbaren Teil
(9; 6) eine Achsschenkelglocke (19) unmittelbar ange
schweißt ist.
13. Radführungsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß als Lenkeinführung an den
Federbeinen angeordnete Hebel (15, 15′, 15′′) auf jeder
Fahrzeugseite durch gesonderte Lenkschubgestänge
(24′, 24′′) verbunden und zur Kopplung der Lenkschub
gestänge (24′, 24′′) an einigen Achslinien - vorzugsweise
an nur einer Achslinie - eine Spurstange (23) in Quer
richtung angeordnet sind.
14. Radführungsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Federbein zumindest
zwei mit unter Druck stehendem Druckfluid, insbesondere
Hydraulikmedium, beaufschlagbare Kammern (16, 18) besitzt,
wobei der Druck in einer ersten Kammer (16) das telesko
pierbare Teil (9; 6) in Ausschubrichtung drängt und der
Druck in einer zweiten Kammer (18) in Einschubrichtung
des teleskopierbaren Teiles (9; 6) wirkt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873743203 DE3743203A1 (de) | 1987-12-19 | 1987-12-19 | Radfuehrungsaggregat |
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DE19873743203 DE3743203A1 (de) | 1987-12-19 | 1987-12-19 | Radfuehrungsaggregat |
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ID=6343045
Family Applications (1)
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