DE3741842C2 - Verfahren zur Verminderung der bei der Verbrennung entstehenden gasförmigen Schadstoffe SO¶x¶, HF und HCl - Google Patents
Verfahren zur Verminderung der bei der Verbrennung entstehenden gasförmigen Schadstoffe SO¶x¶, HF und HClInfo
- Publication number
- DE3741842C2 DE3741842C2 DE19873741842 DE3741842A DE3741842C2 DE 3741842 C2 DE3741842 C2 DE 3741842C2 DE 19873741842 DE19873741842 DE 19873741842 DE 3741842 A DE3741842 A DE 3741842A DE 3741842 C2 DE3741842 C2 DE 3741842C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- additive
- flue gas
- dust
- hcl
- pollutants
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/48—Sulfur compounds
- B01D53/50—Sulfur oxides
- B01D53/501—Sulfur oxides by treating the gases with a solution or a suspension of an alkali or earth-alkali or ammonium compound
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/68—Halogens or halogen compounds
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23J—REMOVAL OR TREATMENT OF COMBUSTION PRODUCTS OR COMBUSTION RESIDUES; FLUES
- F23J15/00—Arrangements of devices for treating smoke or fumes
- F23J15/02—Arrangements of devices for treating smoke or fumes of purifiers, e.g. for removing noxious material
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23J—REMOVAL OR TREATMENT OF COMBUSTION PRODUCTS OR COMBUSTION RESIDUES; FLUES
- F23J7/00—Arrangement of devices for supplying chemicals to fire
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23J—REMOVAL OR TREATMENT OF COMBUSTION PRODUCTS OR COMBUSTION RESIDUES; FLUES
- F23J2215/00—Preventing emissions
- F23J2215/30—Halogen; Compounds thereof
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Treating Waste Gases (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung der
bei der Verbrennung
entstehenden Schadstoffe SOX, HF und HCl,
durch Einbringen von basischen Additiven mittels eines
Trägerfluids in mindestens zwei Stufen in einen
Rauchgaszug vor einer Flugstaubabscheidung einer
Feuerungsanlage.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-OS 33 40 892
bekannt, durch das ein aus einer Verbrennung
entstammender, die Schadstoffe SO₂, Fluor- und
Chlorverbindungen führender Rauchgasstrom in einem über
dem Feuerraum befindlichen Gaszug in einem
Temperaturbereich von 800 bis 1500° C mit in mindestens
zwei Querschnittsebenen mit einem Trägerfluid
eingetragenen Additiven derart kontaktiert wird, daß die
Schadstoffe an den Additiven absorbiert und somit aus dem
Rauchgasstrom entfernt werden. Das in jeder Ebene
eingetragene Additiv ist so gewählt, daß es bezüglich der
dort vorliegenden Rauchgastemperatur optimale
Sorptionseigenschaften aufweist. Die in zwei Ebenen
vorgenommene Additiveintragung verfolgt hierbei den Zweck,
jene Additivoberfläche, deren unter dem Einfluß hoher
Rauchgastemperatur durch beispielsweise Dehydratisierung
oder Decarbonisierung des Additivs entstandenen Aktivität
teilweise wieder durch zu hohen Temperatur- bzw.
Wärmeeinfluß und einer damit verbundenen
Oberflächenversinterung verlorengeht, durch einen in einer
weiteren Ebene vorgenommenen Eintrag von frischem Additiv
zu ergänzen bzw. diese sogar zu vergrößern. Untersuchungen
haben jedoch gezeigt, daß die Schadstoffeinbindung
verschiedentlich beeinträchtigt ist. Aufgrund des
Umstandes, daß bei der Schadstoffeinbindung in
Abhängigkeit von der jeweiligen Schadstoffkonzentration
eine Gleichgewichtseinstellung für das SO₂ bei höheren, für
die Halogenverbindungen dagegen bei niederen Temperaturen
erfolgt, werden die Schadstoffe SO₂ bzw. SO₃ zuerst auf
jedem Additivkorn eingebunden. Dabei bildet sich eine
geschlossene Additivsulfatschicht, die eine weitere
Einbindung der Halogenverbindungen HCl und HF behindert,
so daß ein relativ hoher Anteil der ursprünglich im
Rauchgas vorhandenen Halogenschadstoffe im Rauchgas
verbleibt. Für ein insbesondere aus einer
Müllverbrennungsanlage entstammendes Rauchgas, das häufig
einen sehr hohen Gehalt an HF und HCl aufweist, ist im
Hinblick auf eine geforderte niedere Umweltbelastung durch
gasförmige Schadstoffe eine Rauchgasreinigung nach dem
bekannten Verfahren ungenügend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte
Verfahren derart zu verbessern, daß sämtliche Schadstoffe
SOX, HCl und HF gleichermaßen optimal an basischen
Additiven gebunden werden.
Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, daß basisches
Additiv zur selektiven SOX-Einbindung in mindestens einer
ersten Stufe bei 1100 bis 1250° C und zur Einbindung von
HCl und HF in mindestens einer weiteren Stufe bei 700 bis
weniger als 800° C eingebracht wird.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß SO₂ bzw. SO₃ an
dem in mindestens einer ersten Stufe in Abhängigkeit von
deren Konzentration im Rauchgasstrom eingebrachten Additiv
nahezu vollständig unter Bildung einer dichten Additiv-
Sulfatschicht gebunden wird. Hierbei wird ein Additivkorn,
Ca(OH)₂ oder CaCO₃, unter dem Einfluß von Wärme zu CaO
dehydratisiert. In Gegenwart von Sauerstoff werden die
Schadstoffe SO₂ bzw. SO₃ an jedem CaO-Korn unter
Wärmeabgabe gebunden, wobei sich auf jedem Korn eine CaSO₄-
Oberflächenschicht bildet.
Die Bildung der Sulfatschicht auf jedem Additivkorn
erschwert mit zunehmender Schichtdicke die Einbindung von
weiteren Schadstoffen, so daß es im Hinblick auf eine hohe
SO₂- bzw. SO₃-Konzentration im Rauchgas vorteilhaft sein
kann, wenn für die Additiveinbringung in dem
Temperaturbereich von 1100 bis 1250° C zwei oder mehrere
Eintragebenen vorgesehen werden, die es zugleich auch
ermöglichen, den Eintrag bei einer örtlichen Verschiebung
des Temperaturbereichs von 1100 bis 1250° aufgrund einer
Last oder Heizwertänderung des Brennstoffes anzupassen.
Sobald das Rauchgas eine Temperatur von 800° C erreicht
hat, kommt die Absorption von SO₂ bzw. SO₃ an dem Additiv
fast zum Stillstand.
Für die Entfernung von noch im Rauchgas vorhandenem HF und
HCl wird nun dem Rauchgasstrom bei einer Temperatur von
700 bis 800° C in mindestens einer weiteren Stufe frisches
Additiv zugemischt. Hierbei kann ebenfalls vorteilhaft
sein, das Additiv in zwei oder mehreren Eintragebenen für
eine getrennte Einbindung von HF und HCl dem Rauchgas
zuzugeben. In dieser weiteren Stufe erfolgt eine selektive
Einbindung der Halogenverbindung, die durch von noch im
Rauchgas verbliebenem SO₂ bzw. SO₃ nicht behindert wird.
Um den zur Schadstoffeinbindung benötigten Energieaufwand
möglichst gering zu halten, ist es zweckmäßig, wenn
als basisches Additiv in jeder Stufe Ca(OH)₂ eingebracht
wird.
Da die Dehydratisierungstemperatur von Ca(OH)₂ zu dem CaO
bei ca. 400° C liegt und Ca(OH)₂ in einer feinen Körnung
mit einer hohen spezifischen Oberfläche vorliegt, wird
infolge einer kleineren Einsatzmenge an Additiv die
Wärmebilanz der Rauchgasreinigung im Hinblick auf eine
optimale Prozeßführung günstig beeinflußt. Außerdem wird
die Wärmebilanz beim Einsatz von Ca(OH)₂ aufgrund der
niedrigeren Reaktionsenthalpie (Dehydratisierung) im
Vergleich zum CaCO₃ positiv beeinflußt.
Ist der SOX-Gehalt im Rauchgas beispielsweise nicht so
hoch als jener von HF und HCl, kann es zweckmäßig sein,
wenn als basisches Additiv in der ersten Stufe CaCO₃ und
in der weiteren Stufe Ca(OH)₂ eingebracht werden.
Durch den Einsatz
von im Vergleich zu Ca(OH)₂ billigerem
CaCO₃ in der ersten Stufe lassen sich die
Additiveinsatzkosten beeinflussen, auch wenn CaCO₃ häufig
in einer im Vergleich zu Ca(OH)₂ gröberen Körnung vorliegt
und eine Zersetzungstemperatur oberhalb 800° C besitzt.
Für den Fall, daß anlagenbedingt keine genügend lange
Verweilzeit für die Schadstoffeinbindung verfügbar ist,
was beispielsweise bei einer nachträglichen Ausrüstung
einer Anlage mit einer derartigen Rauchgasreinigungs
einrichtung gegeben sein kann, ist es zweckmäßig, wenn
nach der Additiveinbringung und vor der
Flugstaubabscheidung das mit Flugstaub beladene Rauchgas
durch eine Quenche konditioniert wird.
Bei der Rauchgasquenche wird Wasser in den Rauchgasstrom
eingedüst. Dabei wird der Rauchgasstrom bis knapp oberhalb
des Wassertaupunktes abgekühlt. Zugleich werden die
einzelnen Flugstaubkörner, d. h. die mit Schadstoff
beladenen Additivkörner, aufgrund des jähen
Abkühlvorganges und aufgrund der Diffusion von Wasserdampf
durch die Additiv-Schadstoffschicht in den Flugstaubkern,
wo es zu einer Hydratisierung von unverbrauchtem CaO zu
Ca(OH)₂ kommt, aufgesprengt, wodurch eine neue
Kontaktoberfläche zur weiteren Einbindung von im Rauchgas
noch vorhandenen Schadstoffen bei niedrigeren Temperaturen
geschaffen wird.
Für den Fall, daß die eingebrachten Additive bei der
Schadstoffeinbindung nicht optimal ausgenutzt werden, ist
es ferner zweckmäßig, wenn ein Teil des eingebrachten
Additivs rückgeführter hydratisierter Flugstaub ist.
Als hydratisierter Flugstaub wird hierbei Flugstaub
verstanden, in dem der noch vorhandene CaO-Anteil mittels
Wasser zu Ca(OH)₂ hydratisiert worden ist. Zur
Flugstaubrückführung kann jener Flugstaub in rieselfähigem
Zustand eingesetzt werden, der entweder einer am Ende des
Rauchgaszuges angeordneten Staubabscheidung entnommen und
mit Wasser wieder zu Ca(OH)₂ konditioniert oder direkt aus
einer Rauchgas-Quenche gewonnen wird.
Um unter dem Einfluß hoher Temperaturen einer möglichen
Wiederzersetzung von bereits sorbierten Additivanteilen
vorzubeugen, ist es besonders zweckmäßig, wenn der
rückgeführte Flugstaub mit dem Additiv in der weiteren
Stufe eingebracht wird.
Besonders zweckmäßig ist eine Anwendung des Verfahrens zur Verminderung
der bei der Verbrennung entstehenden Schadstoffe SOX, HF und HCl bei einer
Verbrennung von Müll.
Das Verfahren wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den zugehörigen
Schemazeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Schema einer Müllverbrennungsanlage mit einer
Rauchgasreinigungseinrichtung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Vorganges der
Bildung einer Sulfatschicht auf einem Additivkorn.
Gemäß Fig. 1 münden in einer Müllverbrennungsanlage 1,
bestehend aus einer Rostfeuerung 2 und einem
nachgeschalteten Rauchgaszug 3 mit in diesem angeordneten
Wärmetauschern 4, mindestens zwei Förderleitungen 5, 6 in
jene Querschnittsebenen des Rauchgaszuges 3, in denen die
Rauchgastemperatur 1100-1250° C bzw. 700-800° C
beträgt. Dabei kann sich je nach der Konstruktion der
Müllverbrennungsanlage 1 die der Temperatur 700-800° C
zugeordnete Querschnittsebene unmittelbar vor einem ersten
Wärmetauscher oder zwischen den Wärmetauschern 4 befinden.
An den Einmündungen 5a, 6a der beiden Förderleitungen 5, 6
sind vorzugsweise schwenkbare Eintragdüsen - nicht
dargestellt - angeordnet, um bei geringfügigem Verschieben
der jeweiligen Temperaturbereiche im Rauchgaszug, das
durch Lastschwankungen verursacht wird, das Additiv
dennoch in optimaler Weise dem Rauchgas zuzumischen. Die
Einmündungen 5a, 6a können dabei im Hinblick auf relativ
hohe Schadstoffkonzentrationen im Rauchgas und/oder im
Hinblick auf starke Last- und/oder Heizwertschwankungen
des Brennstoffes in jeder Stufe auch in mehreren
Eintragebenen angeordnet sein. Die beiden Förderleitungen
5, 6 sind jeweils über eine Dosier- bzw. Fördervorrichtung
7, 8 mit einem oder mehreren Behältern 9 für das Additiv,
vorzugsweise Ca(OH)₂ bzw. Ca(CO₃), und mit einer nicht
gezeigten Versorgungseinrichtung für ein das Additiv
förderndes Trägermedium, vorzugsweise Luft oder gereinigtes
Rauchgas, verbunden. Der Müllverbrennungsanlage 1 sind, in
einer Rauchgasleitung 10 angeordnet, eine Staubabscheidung
11, vorzugsweise ein Filter oder ein Zyklon, ein
Rauchgasgebläse 12 und ein Rauchgaskamin 13
nachgeschaltet.
Bei Bedarf kann in der Anlage in der Rauchgasleitung 10
vor der Staubabscheidung 11 eine Einrichtung 14 zur
Rauchgas-Quenche und eine von der Quenche-Einrichtung 14
und/oder von der Staubabscheidung 11 über eine
Flugasche-Konditioniereinrichtung 15 abgehende
Flugstaubrückführleitung 16 vorgesehen sein.
In der Flugasche-Konditioniereinrichtung 15 wird der aus
der Staubabscheidung 11 ausgeschleuste Flugstaub mit
Wasser wieder zu Ca(OH)₂ hydratisiert.
In Fig. 1 sind die Quenche-Einrichtung 14 und die
Flugstaubkonditioniereinrichtung 15 bzw.
Flugstaubrückführleitung 16 strichliert dargestellt.
Bei Betrieb der Müllverbrennungsanlage 1 wird über die
Förderleitungen 5, 6 und die Einmündungen 5a, 6a jeweils
ein Trägermedium-Additivgemischstrom in eine
Querschnittsebene des Rauchgaszuges 3 eingebracht und dort
mit dem 1100-1250° bzw. 700-800° C heißen Rauchgasstrom
vermischt. Dabei wird auf dem Weg von der der ersten
Einmündung 5a zugeordneten Querschnittsebene (1100-1250° C
Rauchgastemperatur) bis zu der der zweiten Einmündung 6a
zugeordneten Querschnittsebene (700-800° C
Rauchgastemperatur) an dem Additiv hauptsächlich SO₂ bzw.
SO₃ gebunden. Gemäß Fig. 2 bildet sich auf jedem
Additivkorn, das ausgehend von Ca(OH)₂ oder CaCO₃ unter
Zufuhr von Wärme in einem Betrag zu CaO dehydratisiert
bzw. decarbonisiert worden ist, durch Einbindung von SO₂
bzw. SO₃ in Gegenwart von O₂ unter Freisetzung von Wärme
eine Oberflächenschicht aus CaSO₄. Dieser Vorgang läßt
sich auch durch die in Fig. 2 rechts dem Bild zugeordneten
Reaktionsgleichungen (1) bis (4) darstellen, wobei ΔH in
den Gleichungen (1) und (2) die jeweilige molare
Zersetzungsenthalpie (Dehydratisierungsenthalpie bzw.
Decarbonisierungsenthalpie), in den Gleichungen (3) und
(4) dagegen die entsprechende molare Einbindungsenthalpie
bedeutet. Zwischen ΔH, der molaren Enthalpie in den
Reaktionsgleichungen (1) bis (4), und , den
Wärmemengenbeträgen im Bild, besteht ein funktionaler
Zusammenhang in der Weise, daß in die
Masse des
Additivkorns, sein jeweiliger, temperaturbezogener
Wärmeinhalt und seine auf der molaren Zersetzungsenthalpie
gründende Zersetzungswärme bzw. Einbindungswärme
berücksichtigt ist. Wenn das Rauchgas eine Temperatur von
ca. 800° C erreicht hat, ist diese Sulfatschichtbildung
fast zum Stillstand gekommen. Erst dann werden die noch im
Rauchgas vorhandenen Schadstoffe HF und HCl von dem über
die zweite Einmündung 6a eingebrachten Additiv nahezu
ungehindert von einem noch geringen Anteil an SO₂ auf dem
Weg bis zur Staubabscheidung 11 absorbiert. Das Schadstoff
eingebundene Additiv, der Flugstaub, wird anschließend in
der Staubabscheidung 11 vom Rauchgasstrom abgetrennt. Der
vom Flugstaub befreite Rauchgasstrom wird in einem die
Umwelt kaum belastenden Zustand mittels des
Rauchgasgebläses 12 über den Rauchgaskamin 13 ins Freie
abgeführt. Der aus der Staubabscheidung 11 ausgeschleuste
Flugstaub oder der aus der Einrichtung 14 für die
Rauchgas-Quenche anfallende hydratisierte Flugstaub wird
je nach seinem Beladungszustand einer Deponie oder einer
weiteren Behandlungseinrichtung zugeführt werden.
Zusätzlich oder auch alternativ kann ggf. der aus der
Staubabscheidung 11 kommende Flugstaub nach einer
Behandlung in der Konditioniereinrichtung 15 oder der aus
der Einrichtung 14 zur Rauchgas-Quenche hydratisierte
Flugstaub im rieselfähigen Zustand in einer über die
Rückführleitung 16 transportierten Teilmenge frischem
Additiv, vorzugsweise für die weitere Stufe bestimmten
Additiv, zugemischt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Verminderung der bei der Verbrennung
entstehenden
Schadstoffe SOX HF und HCl durch
Einbringen von basischen Additiven mittels eines
Trägerfluids in mindestens zwei Stufen in einen
Rauchgaszug vor einer Flugstaubabscheidung einer
Feuerungsanlage,
dadurch
gekennzeichnet, daß basisches Additiv
in mindestens einer
ersten Stufe bei 1100 bis 1250° C und
in mindestens einer weiteren Stufe bei
700 bis weniger als 800° C eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als basisches
Additiv in jeder Stufe Ca(OH)₂ eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als basisches
Additiv in der ersten Stufe CaCO₃ und in der weiteren
Stufe Ca(OH)₂ eingebracht werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß
nach der Additiveinbringung und vor der
Flugstaubabscheidung das mit Flugstaub beladene
Rauchgas durch eine Quenche konditioniert wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Teil des eingebrachten Additivs rückgeführter
hydratisierter Flugstaub ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der rückgeführte
Flugstaub mit dem Additiv in der weiteren Stufe
eingebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873741842 DE3741842C2 (de) | 1987-12-10 | 1987-12-10 | Verfahren zur Verminderung der bei der Verbrennung entstehenden gasförmigen Schadstoffe SO¶x¶, HF und HCl |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873741842 DE3741842C2 (de) | 1987-12-10 | 1987-12-10 | Verfahren zur Verminderung der bei der Verbrennung entstehenden gasförmigen Schadstoffe SO¶x¶, HF und HCl |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3741842C1 DE3741842C1 (en) | 1989-02-23 |
DE3741842C2 true DE3741842C2 (de) | 1995-04-20 |
Family
ID=6342277
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873741842 Expired - Fee Related DE3741842C2 (de) | 1987-12-10 | 1987-12-10 | Verfahren zur Verminderung der bei der Verbrennung entstehenden gasförmigen Schadstoffe SO¶x¶, HF und HCl |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3741842C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009026175A1 (de) | 2009-02-24 | 2010-08-26 | Hipp, Thomas | Verfahren und Vorrichtung zur Abgasreinigung und Vorrichtung zum Wärmeaustausch |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2668815B1 (fr) * | 1990-11-02 | 1993-04-09 | Chauffe Cie Gle | Procede d'incineration de dechets urbains dans une unite comportant un foyer a lit fluidise et une chaudiere, avec epuration intrinseque des fumees. |
DE4307007A1 (de) * | 1993-03-05 | 1994-09-08 | Ic Umwelt & Und Anlagentechnik | Verfahren und Vorrichtung zur Trockenreinigung von heißen Gasen |
IT1276701B1 (it) * | 1995-06-12 | 1997-11-03 | Finmeccanica Spa | Impianto di incenerimento rifiuti con depolverizzazione a caldo dei fumi e abbattimento a caldo delle sostanze acide dei fumi, in |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3139080A1 (de) * | 1981-10-01 | 1983-04-28 | Elektrizitätswerk Wesertal GmbH, 3250 Hameln | Verfahren und einrichtung zur absorption von schadstoffen aus verbrennungsabgasen |
DE3340892A1 (de) * | 1983-11-11 | 1985-05-23 | L. & C. Steinmüller GmbH, 5270 Gummersbach | Mehrstufiges verfahren zur einbindung von in rauchgasen enthaltener gasfoermiger schadstoffe |
-
1987
- 1987-12-10 DE DE19873741842 patent/DE3741842C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009026175A1 (de) | 2009-02-24 | 2010-08-26 | Hipp, Thomas | Verfahren und Vorrichtung zur Abgasreinigung und Vorrichtung zum Wärmeaustausch |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3741842C1 (en) | 1989-02-23 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3532281C2 (de) | Verfahren und anlage zur beeinflussung der abgase eines wirbelbettkessels | |
EP0162085B1 (de) | Verfahren zur abscheidung von sauren schadgasen und verbrennungsanlage | |
DD218563A5 (de) | Verfahren und einrichtung zum trockenen entschwefeln von abgasen | |
DD206816A5 (de) | Verfahren und vorrichtung zur rauchgasentschwefelung | |
EP0819233B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur thermischen behandlung von abfallstoffen | |
DE3332928A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur rauchgasentschwefelung bei kohlenfeuerungen | |
DE3235341A1 (de) | Verfahren zur reinigung von abgasen | |
DE3308927A1 (de) | Verfahren zur bindung von in rauchgasen enthaltenen gasfoermigen schadstoffen | |
DE3490720T1 (de) | Verfahren zur Behandlung von Rauchgas mit einer Alkaliinjektion und einem Elektronenstrahl | |
DE3741842C2 (de) | Verfahren zur Verminderung der bei der Verbrennung entstehenden gasförmigen Schadstoffe SO¶x¶, HF und HCl | |
EP0854978B1 (de) | Stationäre brennkraftmaschine und verfahren zu ihrem betreiben | |
DE3751817T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung um Schwefeldioxid auf Rauchgas zu reduzieren | |
DE4436660A1 (de) | Vereinfachte Trockenentschwefelungsanlage | |
AT517338B1 (de) | Rauchgaswärmetauscher und Verfahren zum Betrieb eines Rauchgaswärmetauschers | |
EP0496856B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur vollständigen, trocknen Entschwefelung von SO2- und staubhaltigen Verbrennungsabgasen | |
DE69931924T2 (de) | Verfahren zur reinigung von abgas | |
DE69832649T2 (de) | Verfahren zur Abgasbehandlung | |
DE3009366A1 (de) | Einrichtung zur trocknen entfernung von schadstoffen aus rauchgasen | |
DE3643143A1 (de) | Verfahren zur entfernung von schadstoffen aus abgasen | |
EP0328874B1 (de) | Verfahren und Anlage zur trockenen Reinigung von Schadstoffen enthaltendem Abgas | |
EP0443645A2 (de) | Abgasreinigungsverfahren | |
DE3303475A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur reinigung von rauchgas und ruechgewinnung von abgaswaerme | |
DE2109324C3 (de) | Abgasreinigungsvorrichtung | |
DE3419068C2 (de) | ||
DE3736912C2 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8366 | Restricted maintained after opposition proceedings | ||
8305 | Restricted maintenance of patent after opposition | ||
D3 | Patent maintained restricted (no unexamined application published) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HUGO PETERSEN GESELLSCHAFT FUER VERFAHRENSTECHNISC |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |