DE3741192A1 - Hubwerk - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Hubwerk für ein Hebezeug, ins­ besondere für einen Kran, mit einer von einem Motor ange­ triebenen Seiltrommel, auf die wenigstens ein mit einem Lastaufnahmemittel verbundenes Seil aufwickelbar ist, wo­ bei das Lastaufnahmemittel eine über wenigstens ein elek­ trisches Kabel mit der Seite der Seiltrommel verbundene Vorrichtung trägt.

Die Lastaufnahmemittel automatisierter Hebezeuge tragen vielfach Zusatzgeräte, wie zum Beispiel Manipulatoren, Greifer oder ähnliches, die von einer zentralen Steue­ rung gesteuert werden. Ferner sind an den Lastaufnahme­ mitteln vielfach Sensoren angebracht, die die Position des Lastaufnahmemittels, beispielsweise eines Hakenge­ schirrs, relativ zur Last oder zur Absetzposition der Last erfassen. Es ist ferner bekannt, vom Lastaufnah­ memittel her Meßsignale über das Gewicht der Last, die Temperatur oder ähnliches zu der zentralen Steuerung zu übertragen.

Die Stromversorgung der Zusatzgeräte, die Steuersignale und andere Meßsignale (z.B. Bildsignale) müssen über ein Kabel oder einen Faser-Lichtleiter (Glasfaser-Einlage) zwischen dem Lastaufnahmemittel und der Seite der Seiltrommel übertragen werden. Bei einem bekannten Hubwerk ist zusätzlich zur Seil­ trommel am Hubwerk eine von einem Federmotor angetriebene Kabeltrommel angebracht, die das Kabel durch Federzug aufwik­ kelt und beim Absenken des Lastaufnahmemittels das Kabel ge­ gen die Federkraft abgibt. Ein solches Hubwerk erfordert vergleichsweise schwere Lastaufnahmemittel, die auch ohne Last in der Lage sind, das Kabel von der Kabeltrommel abzu­ ziehen. Darüberhinaus stört das neben dem Tragseil hängende Kabel vielfach im Betrieb und kann beschädigt werden.

Es ist Aufgabe der Erfindung, die Betriebssicherheit einer Kabelverbindung zwischen einem Lastaufnahmemittel und einer Seiltrommel eines Hubwerks zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das seiltrommelferne Ende des Seils an dem Lastaufnahme­ mittel befestigt ist und das elektrische Kabel eine Ein­ lage des Seils bildet. Das Kabel liegt geschützt in dem mit seinem einen Ende an der Seiltrommel und mit seinem anderen Ende an dem Lastaufnahmemittel unmittelbar be­ festigten Seil und wird zusammen mit dem Seil auf die Seiltrommel aufgewickelt. Eine gesonderte Kabeltrommel entfällt. Bei Verwendung eines Flaschenzugs muß das Seil mit ungerader Einscherung zum Lastaufnahmemittel geführt sein, um sein freies Ende unmittelbar am Lastaufnahme­ mittel befestigen zu können.

Das Kabel kann zentrisch im Kern des Seils angeordnet sein, was zu einer gleichmäßigen Belastung unabhängig vom Drall des Kabels führt. Das Kabel kann aber auch zusammen mit mehreren Litzen zu dem Seil verseilt sein, so daß es in dem Seil den Platz einer Litze einnimmt. Das Seil kann mehrere Kabel enthalten, was insbesondere bei symmetrisch zusammen mit Litzen verseiltem Seil für über den Quer­ schnitt gleichförmige Eigenschaften des Seils von Vorteil ist.

Um das Kabel vor Beschädigungen durch die üblicherweise aus Stahl bestehenden Litzen des Seils zu schützen, ist es zweckmäßigerweise in dem Seil in Kunststoff eingebet­ tet. Der Kunststoff fixiert nicht nur das Kabel in dem Seil, sondern auch die das Kabel umgebenden Litzen.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Hubwerks und

Fig. 2 einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines bei dem Hubwerk nach Fig. 1 verwendbaren Tragseils.

Fig. 1 zeigt ein Hubwerk eines nicht näher dargestellten Krans, dessen Seiltrommel 1 gegebenenfalls über ein Ge­ triebe von einem Motor 3 angetrieben wird. Auf die Seil­ trommel 1 ist ein Tragseil 5 aufwickelbar, welches mit seinem einen Ende 7 an der Seiltrommel 1 und mit seinem anderen Ende 9 an einem Lastaufnahmemittel 11 befestigt ist. Das Lastaufnahmemittel 11 umfaßt elektrisch betrie­ bene und/oder steuerbare Zusatzgeräte, zum Beispiel einen Greifer 13 sowie elektrische Sensoren, wie zum Beispiel einen Näherungsschalter 15, der die Annäherung des Last­ aufnahmemittels 11 an die aufzunehmende Last erfaßt und über eine zentrale Steuerung 17 sowohl den Betrieb des Greifers 13 als auch den Hubbetrieb steuert. Für die elektrische Verbindung zwischen den Zusatzgeräten des Lastaufnahmemittels 11 einerseits und der Steuerung 17 andererseits ist in das Tragseil 5 wenigstens ein Kabel eingelegt, welches an den Enden 7, 9 des Seils 5 mit den jeweiligen Schaltungen verbunden ist. Auf der Seite der Seiltrommel 1 erfolgt die Verbindung über Schleifringkon­ takte 19.

Bei dem Hubwerk nach Fig. 1 läuft das Seil von der Seil­ trommel 1 über einen aus einer feststehenden Seilrolle 21 und einer laufenden Seilrolle 23 gebildeten Flaschenzug in einer ungeraden 3/1-Einscherung. Andere ungerade Ein­ scherungen, wie zum Beispiel 1/1, bei welcher das Last­ aufnahmemittel ohne Zwischenschaltung eines Flaschenzugs direkt an dem seiltrommelfernen Ende des Seils angebracht ist, oder eine ungerade Einscherung 5/1 oder höher mit mehr als einem Paar Seilrollen des Flaschenzugs lassen sich gleichfalls verwenden. Andererseits können auch Ein­ scherungen mit zwei von derselben Seiltrommel ablaufen­ den Seilen, wie zum Beispiel Einscherungen 2/2, einge­ setzt werden.

Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch ein aus mehreren Litzen 25, 27, 29 verseiltes Tragseil 5 für ein Hubwerk nach Fig. 1, bei welchem die zentrale Einlage durch ein mehradriges Kabel 31 gebildet ist. Eine der Litzen, hier eine der Litzen 29, ist durch ein weiteres mehradriges Kabel 33 ersetzt und zusammen mit den übrigen Litzen 25, 27, 29 verseilt. Zweckmäßigerweise, jedoch nicht darge­ stellt, sind mehrere der Litzen, hier der Litzen 29, durch Kabel ähnlich dem Kabel 33 ersetzt, um ein Seil mit über seinem Querschnitt symmetrischen Eigenschaften zu erhalten. Die Kabel 31, 33 sind für sich in üblicher Weise elektrisch isoliert. Zusätzlich sind die Kabel 31, 33 als auch die sie umgebenden Litzen 25, 27, 29 in Kunststoffmaterial eingebettet, wie dies bei 35 darge­ stellt ist. Die Kunststoffeinbettung verhindert Isola­ tionsschäden an den Kabeln 31, 33 durch die üblicherweise aus Stahl bestehenden Litzen 25, 27, 29. Es versteht sich, daß die Kabel 31, 33 auch einadrig sein können und daß gegebenenfalls auch nur ein einziges Kabel vorhanden sein kann. Über die Kabel 31, 33 werden einerseits die Zusatzgeräte des Lastaufnahmemittels 11 in Fig. 1 mit Betriebsstrom versorgt, und es werden Steuersignale von der Steuerung 17 zu den Zusatzgeräten hin übertragen. Andererseits werden über die Kabel 31, 33 Meß- und Daten­ signale von den Sensoren des Lastaufnahmemittels zur Steuerung 17 hin übertragen.

Claims (9)

1. Hubwerk für ein Hebezeug, insbesondere einen Kran, mit einer von einem Motor (3) angetriebenen Seiltrommel (1), auf die wenigstens ein mit einem Lastaufnahmemit­ tel (11) verbundenes Seil (5) aufwickelbar ist, wobei das Lastaufnahmemittel (11) eine über wenigstens ein elektrisches Kabel (31, 33) mit der Seite der Seil­ trommel (1) verbundene Vorrichtung (13, 15) trägt, dadurch gekennzeichnet, daß das seiltrommelferne Ende (9) des Seils (5) an dem Lastaufnahmemittel (11) befestigt ist und das elektri­ sche Kabel (31, 33) eine Einlage des Seils (5) bildet.

2. Hubwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil (5) über einen Flaschenzug (21, 23) mit un­ gerader Einscherung zum Lastaufnahmemittel (11) ge­ führt ist.

3. Hubwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß das Kabel (31) zentrisch im Kern des Seils (5) angeordnet ist.

4. Hubwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß das Seil (5) aus mehreren Litzen (25, 27, 29) und dem Kabel (33) verseilt ist.

5. Hubwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß das Seil (5) mehrere Kabel (31, 33) enthält.

6. Hubwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß das Kabel (31, 33) in dem Seil (5) in Kunststoff (35) eingebettet ist.

7. Hubwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß das Kabel (31, 33) mehradrig ausgebildet ist.

8. Hubwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die am Lastaufnahmemittel (11) angebrachte Vorrichtung einen über das Kabel (31, 33) elektrisch steuerbaren Manipulator und/oder Greifer (13) oder dergleichen umfaßt.

9. Hubwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die am Lastaufnahmemittel (11) angebrachte Vorrichtung wenigstens einen Sensor (15) aufweist, der über das Kabel (31, 33) mit einer Steuerung (17) des Hubwerks verbunden ist.