DE3740164A1 - Verfahren zur herstellung von sanitaerartikeln, insbesondere waschtischen, durch druckgiessen sowie vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents
Verfahren zur herstellung von sanitaerartikeln, insbesondere waschtischen, durch druckgiessen sowie vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Sanitärartikeln, insbesondere Waschtischen durch Druck
gießen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ge
mäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 8.
Für die Herstellung von Waschtischen für Toiletten durch
Druckgießen von keramischem Schlicker verwendete bekannte
Pressen weisen zwei zwischen sich einen Formhohlraum be
grenzende Formhälften auf, die mittels Aufspannplatten in
ihre Schließstellung zusammenfahrbar sind. Das Zusammen
fahren der beiden die Formhälften tragenden Aufspannplat
ten erfolgt hydraulisch mittels entsprechender Säulen
führungen. Um das Druckgießen von Sanitärartikeln, wie
insbesondere Waschtischen, zu gewährleisten, muß für die
Formhälften ein spezielles Material verwendet werden.
Dabei handelt es sich um einen porösen Kunststoff, dessen
poröse Bereiche miteinander in Verbindung stehen, um
während des Fertigungsvorgangs sowohl einen Druckaufbau
wie eine Druckentlastung, insbesondere zum Entfernen
des Restwassers aus den gebildeten Scherben zu ermög
lichen. Im einzelnen wird nach Schließen der Form
Schlicker unter Druck in den Formhohlraum eingefüllt,
wonach der Druck innerhalb der Form zur Beschleuni
gung der Scherbenbildung auf einen Gießdruck erhöht
wird. Gleichzeitig wird das Wasser zur Verfestigung
des Scherbens nach außen abgeführt. Durch Zuführung
von Druckluft auf die Rückseite der Form bildet
sich zwischen Scherben und Form aufgrund des in der
Form vorhandenen Restwassers ein Wasserfilm, der das
Lösen des Scherbens von der Form ermöglicht.
Aufgrund des für die Bildung der Formhälften beim
Druckgießen erforderlichen besonderen porösen Kunst
stoffmaterials, das in Grenzen deformierbar ist, er
geben sich für die Verfahrensführung zu beachtende
Besonderheiten. Da der Schlicker innerhalb des Form
hohlraumes infolge des Gießdruckes versucht, aus dem
Formhohlraum über die Trennfuge zwischen den beiden
Formhälften zu entweichen, was durch eine begrenzte
Flexibilität des Materials der Formhälften begünstigt
wird, müssen beide Formhälften unter großem Druck
aufeinander gepreßt werden. Der von der Presse auf
zubringende Schließdruck muß dabei jeweils höher sein,
als der sich innerhalb der Form aufbauende Gegendruck,
um jederzeit das Schließen der Form zu gewährleisten.
Da sich während des Gießverfahrens allerdings die
Druckverhältnisse innerhalb des Formhohlraumes ver
ändern, wird bei den bekannten Pressen durch eine
aufwendige Lageregelung über den hydraulischen
Schließdruck der Aufspannplatten für einen entspre
chenden Ausgleich gesorgt, um jederzeit ein dichtes
Anliegen beider Formhälften unter gerade ausreichend
hohem Druck zu erreichen. Die hierfür erforderliche
Nachregelung dient vor allem der Schonung der Form
hälften, da es bei nie ganz zu vermeidenden Toleranz
abweichungen bei hohem Schließdruck zu hohen örtlichen
Spitzenbelastungen, insbesondere Kantenpressungen über
der Dicht- bzw. Trennfläche der beiden Formhälften
kommen kann. Aus diesem Grund ist man bestrebt, die
Schließkraft nur jeweils so hoch zu halten, wie es
aufgrund der sich in der Form aufbauenden Gegen
drücke zum Schließen der Form erforderlich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein für das Druck
gießen von Sanitärartikeln, insbesondere Wasch
tischen u. dgl. geeignetes Verfahren zu schaffen,
welches einfach und ohne großen regelungstechni
schen Aufwand durchführbar ist, wobei sich die Vor
richtung zur Durchführung dieses Verfahrens durch
einen außerordentlich einfachen, robusten sowie
leicht bedienbaren Aufbau auszeichnen soll.
Verfahrensmäßig wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil des Patentanspruches 1 enthaltenden
Merkmale gelöst.
Vorrichtungstechnisch wird diese Aufgabe durch die
im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 8
enthaltenen Merkmale gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen des Verfahrens und der Presse
sind durch die in den Unteransprüchen enthaltenen Merk
male gekennzeichnet.
Nach Maßgabe der Erfindung wird auf eine hydraulische Zu
führung und Nachregelung der Aufspannplatten dadurch
verzichtet, weil für die Zustellbewegung der die Form
hälften tragenden Aufspannplatten ein Luftkissen ver
wendet wird, welches eine gute Anpassungsmöglichkeit
an die Geometrie der Form und dem Verlauf der Trenn
fläche ermöglicht und somit toleranzbedingte Unge
nauigkeiten leicht kompensieren kann. Insofern wird die
Form bei der Verfahrensdurchführung geschont, was eine
lange Lebensdauer der Form gewährleistet. Aufgrund der
Zustellung der Formhälften in die Schließstellung der
Form werden zur Bewegung der Aufspannplatten in die
Schließstellung der Presse Pressenelemente verwendet,
die hängend auf einem Portalrahmen geführt sind, wobei
zur Verstellung der Pressenelemente relativ zueinander
einfachste Antriebe verwendet werden können. Insbeson
dere kann die Relativverstellung der beiden Pressen
elemente zueinander durch einen pneumatischen Kolben/
Zylinder-Antrieb erfolgen.
Insgesamt ergibt sich hierdurch eine Vereinfachung des
Aufbaues, weil anders als bei einer Säulenführung
keine punktuell eingeführte große Druckkraft auf eine
Platte, die die Formenhälften trägt, verteilt werden
muß, was zu einer entsprechenden massiven und steifen
Ausführung führen würde.
Auch die Bedienbarkeit der Presse vereinfacht sich ent
sprechend. Für den Betrieb der Presse werden lediglich
die beiden Aufspannplatten in Schließstellung der
Presse zusammengefahren, was manuell oder automatisch
erfolgen kann, wonach dann eine mechanische Verriegelung
der die beiden Aufspannplatten tragenden Pressenelemente
relativ zueinander erfolgt. Danach erfolgt das eigentliche
Vorspannen der Form über das Luftkissen, welches mit kon
stantem Druck beaufschlagt wird, so daß eine Nachregelung
der Druckbeaufschlagung des Luftkissens entfällt. Durch
die einfachen Zustellbewegungen können die bei den bis
lang verwendeten Pressen erforderlichen Säulenführungen
entfallen.
Zweckmäßigerweise ist nur eine der Aufspannplatten in
die Schließstellung der Presse beweglich, wohingegen
die andere am zugeordneten Pressenelement fixiert bleibt.
Dadurch kann die Zustellbewegung zum Schließen der Pres
se auf ein Bauteil, nämlich auf eines der Pressenelemente,
welches die Aufspannplatte fest aufnimmt, konzentriert
werden.
Zweckmäßigerweise ist die bewegliche Aufspannplatte mit
dem zugeordneten Pressenelement auf einem Schlitten auf
gehängt, der durch Rollen an einem Portal der Presse
längs einfacher Führungsschienen bewegbar ist.
Für die erfindungsgemäße Verfahrensführung ist es von
Vorteil, daß der keramische Schlicker nach dem Füllen
der Form über einen vorbestimmten Zeitraum auf einen
gegenüber dem Gießdruck geringeren Druck, dem soge
nannten Fülldruck, gehalten wird. Es hat sich gezeigt,
daß bei diesem Fülldruck eine erste Verfestigung des
Scherbens erreicht wird, die für die Abdichtung des
Trennspaltes zwischen den beiden Formenhälften vorteil
haft ist. Dadurch wird eine Schonung des Formenwerk
stoffes erreicht, da bei einem Eindringen von Schlicker
in den Bereich der Trennfläche der beiden Formhälften
eine allmähliche Zerstörung des Formenmaterials auf
grund der massiven Schlickerteilchen eintritt. Nach der
ersten Verfestigung infolge des Fülldruckes wird dann
der Gießdruck allmählich aufgebaut und über eine vom
verwendeten Material und dem herzustellenden Gegenstand
abhängige Zeitdauer gehalten.
Die Presse zeichnet sich durch sehr einfache Bauteile
aus, da lediglich eine mit einem Pressenelement fest
verbundene Aufspannplatte über einen rollengeführten
Schlitten auf Führungsschienen bewegt wird, wozu ge
härtete Führungsleisten mit rechteckförmigem Querschnitt
Verwendung finden können. Auch bei den mechanischen
Verriegelungselementen und dem Luftkissen handelt es
sich um mechanisch einfache und damit preiswerte Bau
teile. Als vorteilhaft hat sich herausgestellt, als
Verriegelungselemente Laschen zu verwenden, die in ent
sprechend ausgebildete Gabeln am anderen Pressenelement
einfahrbar und mit den Gabeln durch einfachste Ver
rieglungsbolzen versperrt werden.
Zweckmäßigerweise ist das Luftkissen zwischen dem
stationären Pressenelement und der darauf angeordneten
Aufspannplatte angeordnet, weil dann der Schlittenauf
bau und das Gewicht dieses zusätzlichen Bauteiles ge
mindert werden kann. Da der Schlitten auf einem portal
artigen Rahmen geführt ist, ergibt sich in Verbindung
mit den seitlichen Pressenelementen und dem Pressen
unterbau ein in sich geschlossener Aufbau, was für das
Auffangen der Kräfte innerhalb der Presse von Vorteil
ist.
Zweckmäßigerweise wird die über das Luftkissen zustell
bare Aufspannplatte durch einen Parallelogrammlenker
in die Schließstellung der Form parallel geführt. Eine
zusätzliche gelenkige Lagerung der Aufspannplatte am
Parallogrammlenker ermöglicht eine Selbstausrichtung
der auf der Aufspannplatte abgespannten Formhälfte in
der Endstellung, also der Schließstellung der Form,
so daß eine gute Anpassungsmöglichkeit gewährleistet
ist. Als gelenkige Lagerung wird hierbei ein sphärisches
Gelenk verwendet, welches ein Verschwenken der Aufspann
platte aus einer Ebene senkrecht zur Bewegungsrichtung
der parallel geführten Aufspannplatte ermöglicht.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform
einer Presse nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Ansicht entsprechend Schnitt nach Linie
A-B in Fig. 1, sowie
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Presse nach Fig. 1.
Entsprechend Fig. 1 umfaßt die Presse zwei gegenüberliegend
angeordnete Pressenelemente 3 und 3 a auf, von denen der
Pressenstempel 3 stationär angeordnet und oben durch einen
portalartigen Aufbau 4 mit einem gleichfalls stationär auf
dem Pressenunterbau 1 angeordneten Pressenständer 2 zu einem
in der Zeichenebene nach Fig. 1 umlaufend geschlossenen
Pressenaufbau verbunden ist. In dem von den beiden Breit
seiten (Fig. 1) her völlig frei zugänglichen Innenraum
der Presse sind zwei Aufspannplatten 5 und 6 angeordnet,
welche zur Aufnahme der in der Zeichnung nicht darge
stellten Formhälften dienen. Hierzu sind die aufeinander
zu weisenden Flächen der Aufspannplatten 5 und 6 mit über
die gesamte Länge durchgezogenen T-Nuten versehen, wie
am besten aus der Ansicht in Fig. 2 hervorgeht.
Das in Fig. 1 links dargestellte Pressenelement 3 a, mit
dem die Aufspannplatte 5 fest verbunden ist und hinter
dem V-förmig zusammenlaufende Versteifungsstreben 7 ange
ordnet sind, ist an einem Schlitten 8 aufgehängt. Der
Schlitten 8 ist durch Rollen 9 an zwei am portalartigen
Aufbau 4 angeordneten Führungsschienen 10 und 11 ge
führt. Zur Stabilisierung der Schlittenbewegung sind
zusätzlich seitlich angeordnete Rollen 12 vorgesehen.
Dadurch ist eine leichtgängige Führung der Aufspann
platte 5 bzw. des entsprechenden Pressenelements 3 a
relativ zur gegenüberliegenden Aufspannplatte 6 ge
währleistet, so daß die Zustellbewegung der Aufspann
platte 5 in die Schließstellung der Presse sogar manuell
vorgenommen werden kann. Zwecks Automatisierung der
Zustellbewegung kann aber ein pneumatisches Kolben/
Zylinder-Aggregat 13 vorgesehen sein, das einerseits
mit einem Ende an einem Rahmen 14 des Schlittens 8
und andererseits mit dem anderen Ende am gegenüber
liegenden Pressenelement 3 befestigt ist.
Die gegenüberliegende Aufspannplatte 6 ist am statio
nären Pressenelement 3 angeordnet, jedoch relativ zu
diesem Pressenelement 3 beweglich. Hierzu ist zwischen
der Aufspannplatte 6 und dem stationären Pressenelement
3 ein in Fig. 1 strichliert dargestelltes Luftkissen 15
angeordnet, welches pneumatisch beaufschlagt wird und
die Aufspannplatte 6 nach dem Schließen der Presse
relativ zur gegenüberliegenden Formhälfte zum Schließen
der beiden Formhälften vorrückt. Die maximale Zustell
bewegung des Luftkissens 15 beträgt 20 mm. Die Parallel
führung der Zustellbewegung der Aufspannplatte 6 gegen
über dem stationären Pressenelement 3 erfolgt über einen
in Fig. 1 ersichtlichen oben am Portalaufbau 4 aufge
hängten Parallelogrammlenker 16. Das Luftkissen 16 ist
aus Sicherheitsgründen nach außen hin durch eine Blende
17 abgedeckt. Wie in Fig. 1 angedeutet, erstreckt sich
das Luftkissen 15 im wesentlichen über den Überdeckungs
bereich von Formhälfte und zugeordneter Aufspannplatte 6.
Im übrigen ist das stationäre Pressenelement 3 gleicher
maßen durch V-förmig zulaufende Streben 7 versteift.
Die Aufspannplatte 6 ist schließlich noch an der Parallelo
grammführung 16 angelenkt, so daß die Aufspannplatte 6 in
der vorgerückten Endstellung aus einer Ebene senkrecht zur
Bewegungsrichtung der Aufspannplatte verschwenkbar ist. Da
durch ergibt sich eine selbsttätige Ausrichtung der parallel
in die Endstellung vorgerückten Aufspannplatte 6, wodurch
eine gleichmäßige Flächenpressung über die gesamte Dicht
fläche der Form (Trennfuge) erreicht wird. Die gelenkige
Lagerung erfolgt hierbei über einen Stift 25, der an
seinem unteren Ende eine Kugel bzw. einen kugelförmigen
Teil zur Bildung eines Kugelgelenkes mit der Aufspann
platte aufweist.
Zur Rückholbewegung der Aufspannplatte 6 sind insgesamt
vier im Eckbereich angeordnete Rückführfedern 18 angeordnet.
Zwischen den beiden Pressenelementen 3 und 3 a sind Ver
riegelungselemente 19 angeordnet und zwar Gabeln 20 in den
Ecken der Aufspannplatte 5 und in die Gabeln einfahrbare
Laschen 21 in den Ecken des Pressenelementes 3. In Schließ
stellung der Presse, also bei auf Aufschlag zusammenge
fahrenen Formhälften sind die Laschen 21 voll in die
Gabeln 20 eingefahren. Entsprechende Querbohrungen in den
Gabeln 20 und in den Laschen sind hierbei so aufeinander
ausgerichtet, daß seitlich entsprechende Verriegelungsbolzen
in die ausgerichteten Querbohrungen einfahrbar und damit
die beiden Pressenelemente 3, 3 a in ihrer Lage mechanisch
starr verriegelt sind. In Fig. 1 sind lediglich die Quer
bohrungen 22 in den Laschen dargestellt, weil die Quer
bohrungen in den Gabeln, deren Achse durch das Achsen
kreuz 23 gekennzeichnet ist, von außen nicht sichtbar sind.
Diese mechanische starre Verriegelung der beiden Pressen
elemente ist wesentlich, weil hierdurch die Gegenkraft bei
der Zustellbewegung der Aufspannplatte 6 über das Luft
kissen 15 aufgebracht wird.
Ferner sind an der Presse geeignete hydraulische Stoß
dämpfer, welche als Anschlag für die Endstellungen der
Aufspannplatten dienen, wobei in Fig. 1 lediglich
einer der Stoßdämpfer 24 dargestellt ist. In Fig. 1
ist rechts die Pumpe für die Schlickerzuführung dar
gestellt, wobei die diversen Zu- und Rückführleitungen
gleichfalls unten rechts dargestellt, jedoch nicht
näher hier erläutert sind. Als Pumpe wird zweckmäßiger
weise eine Doppelmembranpumpe verwendet.
Die Funktionsweise der Presse ist die folgende. Zum
Schließen der Presse wird die Aufspannplatte 5 relativ
zum stationären Pressenelement 3 vorbewegt, bis die
beiden Formhälften zur Anlage gelangen. In dieser
Schließstellung der Presse sind die Verriegelungs
elemente 19 so weit ineinander gefahren, daß die
Querbohrungen aufeinander ausgerichtet sind. Es
erfolgt dann die mechanische Verriegelung durch
Einführen von Verriegelungsbolzen in die Querbohrungen,
so daß die Pressenelemente 3 und 3 a in einer festen
Lage zueinander verriegelt sind.
Danach erfolgt die Schließbewegung der beiden Form
hälften und zwar durch entsprechende Druckbeauf
schlagung des Luftkissens, durch welches die Auf
spannplatte 6 weg vom stationären Pressenelement 3
in Richtung auf die Aufspannplatte 5 bzw. der daran
angeordneten Formhälfte gedrückt wird und zwar mit kon
stanter Druckbeaufschlagung, wobei der Druck im wesent
lichen von der Größe der Form, der Dichtflächen
größe der Form sowie dem herzustellenden Bauteil ab
hängig ist, aber in etwa 5 bis 9 bar beträgt. In
der Schließstellung der beiden Formhälften erfolgt
dann das Einführen des Schlickers, die Beaufschlagung
des Schlickers mit dem Fülldruck, nach einer vorbe
stimmten Haltezeit das Ansteigen des Druckes auf
den Gießdruck, wobei jedoch jeweils der fest einge
stellte Druck zwischen den Aufnahmeplatten über
das Luftkissen konstant gehalten ist. Eine Nach
regelung des Schließdruckes der Formhälften abhängig
von den Druckverhältnissen des Schlickers innerhalb
der Form entfällt somit.
Claims (18)
1. Verfahren zur Herstellung von Sanitärartikeln, insbesondere
Waschtischen, Spiegelkonsolen u. dgl. durch Druckgießen, bei
dem keramischer Schlicker unter Druck in einen Formhohlraum
eingefüllt wird, welcher von insbesondere zwei auf entsprechen
den Aufspannplatten einer Presse angeordneten Formhälften aus
porösem Kunststoff gebildet ist, welche auf von Pressenelemen
ten getragenen Aufspannplatten einer Presse angeordnet sind,
und nach dem Füllen der Form der im Formhohlraum befindliche
Schlicker auf Gießdruck gebracht wird, so daß der Schlicker
sich zur Bildung eines Scherbens an die Forminnenfläche an
legt und Wasser aus dem Scherben über die porösen Formhälften
nach außen abgeführt wird, wobei durch Druckluftzufuhr zum
Formhohlraum der Restschlicker verdrängt wird und schließlich
die Formhälften vom Scherben gelöst werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Formhälften mit den Pressenelementen relativ
zueinander zum Schließen der Presse zusammengefahren,
beide Pressenelemente relativ zueinander in der Schließ
stellung der Presse starr miteinander verriegelt und
danach die Form durch ein Luftkissen vorgespannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Schließen der Presse eine der Formhälften zusammen
mit ihrem Pressenelement gegen die andere auf einem sta
tionären Pressenelement angeordnete Aufspannplatte bewegt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließbewegung pneumatisch durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Schließen der Form eine der Formhälften zusammen
mit der Aufspannplatte durch das Luftkissen von dem die
Aufspannplatte tragenden Pressenelement weg hin zur
anderen Formhälfte gedrückt wird, welche in Schließ
stellung der Presse stationär gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die maximale Zustellbewegung des Luftkissens kleiner
gleich 20 mm beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlicker nach dem Füllen der Form über eine
vorbestimmte Zeit auf einem gegenüber dem Gießdruck
geringeren Druck (sogenannter Fülldruck) gehalten und
danach der Druck langsam auf den Gießdruck erhöht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fülldruck über eine Zeitspanne von 5 bis 10
Sekunden gehalten wird und etwa 3 bis 5 bar beträgt
und daß der Druck über eine Zeitspanne von 10 bis
30 Sekunden auf den Gießdruck von etwa 15 bis 20 bar
erhöht und der Gießdruck über eine Zeitspanne von
etwa 360 bis 500 Sekunden gehalten wird.
8. Presse zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, mit an Pressenelementen
angeordneten Aufspannplatten zur Aufnahme der Form
hälften, welche längs einer Führung relativ zueinander
in die Schließstellung der Presse verfahrbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß eines der beiden Pressenelemente (3, 3 a) an einem
längs Führungsschienen (10, 11) verfahrbaren Schlitten
(8) aufgehängt und das andere Pressenelement (3)
stationär angeordnet ist, daß eine der beiden Form
hälften durch ein Luftkissen (15), welches zwischen
einer Aufspannplatte (6) und dem dahinter befindlichen
dazugehörigen Pressenelement (3) angeordnet ist, rela
tiv zum dazugehörigen Pressenelement (3) in Richtung
auf die andere Formhälfte vorrückbar ist, und daß
beide Pressenelemente (3, 3 a) in Schließstellung der
Presse ineinander greifende Verriegelungselemente (19
bis 23) aufweisen.
9. Presse nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Luftkissen (15) im wesentlichen über den
gesamten Überdeckungsbereich von Formhälften/Aufspann
platte (6) erstreckt.
10. Presse nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Luftkissen (15) zwischen dem stationären Pressen
element (3) und der darauf angeordneten Aufspannplatte (6)
angeordnet ist.
11. Presse nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten (8) auf einem horizontalen, portalartigen
Rahmen (4) der Presse hängend über Rollen (9, 12) geführt
ist.
12. Presse nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten (8) mit dem die gegenüberliegende Auf
spannplatte (6) tragenden Pressenelement (3) durch minde
stens ein pneumatisches Kolben/Zylinder-Aggregat (13)
verbunden ist.
13. Presse nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungselemente (19 bis 23) je eine Gabel (20)
und eine in die Gabel einfahrbare Lasche (21) aufweisen,
die beide mit Querbohrungen (22) versehen sind, die in
Schließstellung der Presse zur Aufnahme eines Verriege
lungsbolzens miteinander ausgerichtet sind.
14. Presse nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vier Gabeln (20) und Laschen (21) aufeinander zu
gerichtet angeordnet sind, wobei die Gabeln (20) auf der mit
dem Schlitten (8) verfahrbaren Aufspannplatte (5) und die
Laschen (21) auf einer mit dem Pressenelement (3) festen
Platte angeordnet sind.
15. Presse nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laschen (21) oder Gabeln (20) relativ zum Pressen
element (3) verstellbar sind.
16. Presse nach einem der Ansprüche 8 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der durch das Luftkissen (15) vorrückbaren
Aufspannplatte (6) und dem zugeordneten Pressenelement (3)
Rückholfedern (18) für die Aufspannplatte (6) angeordnet
sind.
17. Presse nach einem der Ansprüche 8 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die durch das Luftkissen (15) vorrückbare Aufspann
platte (6) gegenüber dem zugeordneten Pressenelement (3)
durch einen Parallelogrammlenker (16) parallel geführt
ist.
18. Presse nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufspannplatte (6) derart an der Parallelführung
angelenkt ist, daß sie in Endstellung zum Zwecke der
Selbstausrichtung aus einer Ebene senkrecht zur Bewegungs
richtung der Aufspannplatte (6) verschwenkbar ist.
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