DE3736168A1

DE3736168A1 - Stellantrieb fuer leiteinrichtungen

Info

Publication number: DE3736168A1
Application number: DE19873736168
Authority: DE
Inventors: Karlheinz Dipl Ing Fischer; Karin Dipl Ing Lautenschlaeger
Original assignee: Polygraph Leipzig Kombinat Veb
Current assignee: KBA Planeta AG
Priority date: 1987-02-27
Filing date: 1987-10-26
Publication date: 1988-09-08
Also published as: DD257800B5; DD257800A1

Description

Anwendungsgebiet

Die Erfindung betrifft einen Stellantrieb für Leiteinrichtungen in Bogendruckmaschinen, die wahlweise im Schöndruck oder Schön- und Widerdruck eingesetzt werden können.

Die Leiteinrichtungen bestehen aus dem Rollwagen, der Rollwagen traverse und den Bogenleitbügeln. Die Bogenleitbügel haben die Aufgabe, den Bogen auf druckfreie Korridore zu führen, um ein Abschmieren des im Schön- und Widerdruck bedruckten Bogens zu verhindern.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Eine derartige Leiteinrichtung ist in der DD-PS 2 27 390 als Stand der Technik beschrieben worden. Diese Einrichtung besteht für die beiden äußeren Rollwagen aus dem Stellantrieb und einer Stellkette. Ein Zugmittel verbindet den Rollwagen mit dem Stellantrieb, der an der Seitenwand der Maschine befestigt ist. Der mittlere Rollwagen ist mittels einer Arretierschraube an der Rollwagentraverse befestigt.

Nachteilig an dieser Einrichtung ist, daß der Stellbereich der Rollwagen und damit der Bogenleitstäbe durch die verwendeten Stelleinrichtungen eingeschränkt wird. Das Verstellen der äußeren Bogenleitstäbe ist nur mit einem Werkzeug zu bewerk stelligen.

Der Gegenstand der DD-PS 2 27 390 beinhaltet eine Leitein richtung, die gleichermaßen aus Rollwagentraverse, Rollwagen, Bogenleitstab und Stellantrieb für die Rollwagen und damit für die Bogenleitstäbe besteht.

Nachteilig an dieser Leiteinrichtung ist, daß der Stellantrieb nur für jeweils eine unter zwei Druckwerken sich erstreckende Leiteinrichtung vorgesehen ist. Für eine aus sechs Druckwer ken bestehende Druckmaschine müssen deshalb drei Stellantriebe vorgesehen werden.

Aus der EP-Anmeldung 1 46 687 ist eine Leiteinrichtung bekannt, bei der die Leitstäbe motorisch oder von Hand auf druckfreie Stellen des Bildes verstellt werden können. Die Verstellung kann dabei während des Maschinenlaufes vorgenommen werden. Über Leuchtdioden ist dabei zentral die Stellung der Leitstäbe ablesbar.

Nachteilig an dieser Einrichtung ist, daß sie einen hohen tech nischen Aufwand erfordert und somit sehr teuer ist. Außerdem ist auch an dieser Einrichtung nachteilig, daß je Druckwerk und Bogenleitbügel ein Stellantrieb vorgesehen wer den muß.

Ziel der Erfindung

Es ist Ziel der Erfindung eine Leiteinrichtung zu schaffen, die mit einfachen Mitteln schnell auf druckfreie Korridore des Druckbogens eingestellt werden kann.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Stellantrieb für Leit einrichtungen zu schaffen, mit dem an einer aus mehreren Druckwerken bestehenden Druckmaschine die miteinander fluch tenden Bogenleitstäbe reihenweise gemeinsam verteilt werden können.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe an einem Stellantrieb für Leiteinrichtungen in Bogendruckmaschinen, die wahlweise im Schöndruck oder Schön- und Widerdruck einsetzbar sind, wobei Bogenleitbügel unterhalb der Druckwerke an mittels Ketten trieb verschiebbare Rollwagen angeordnet sind, dadurch ge löst, daß die Rollwagen wahlweise dem Kettentrieb zuordbar sind und die miteinander fluchtenden Rollwagen reihenweise gemeinsam verstellbar angeordnet sind und daß dem Rollwagen je eine Feststelleinrichtung zugeordnet ist. Außerdem ist im Gehäuse der Feststelleinrichtung eine Welle mit einer verdreh festen schiebeweglichen Bremsscheibe und einem Ritzel ange ordnet. Das Ritzel ist der Kette des Kettentriebes zugeord net und der Bremsscheibe sind Elektromagnete zugeordnet.

Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß über eine Antriebswelle alle Rollwagen verstellt werden können, damit wird der Teileaufwand wesentlich reduziert. Da die Verstel lung reihenweise gemeinsam erfolgt, wird die Verstellzeit wesentlich verkürzt.

Ausführungsbeispiel

Anhand eines Ausführungsbeispieles soll nachfolgend die Er findung näher erläutert werden.

In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 schematische Darstellung einer Schön- und Widerdruck maschine in Seitenansicht,

Fig. 2 Leiteinrichtung unter mehreren Druckwerken, teil weise gebrochen dargestellt,

Fig. 3 Feststelleinrichtung.

Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht in schematischer Darstel lung eine Schön- und Widerdruckmaschine. Dargestellt sind drei Druckwerke 1; 1.1; 1.2 sowie die Leiteinrichtung 2, die unter halb der Druckwerke 1; 1.1; 1.2 angeordnet ist.

Die Leiteinrichtung 2 besteht aus dem Bogenleitstab 3 und den Rollwagen 4. Über die Breite der Druckwerke 1; 1.1; 1.2 sind mehrere Rollwagen 4; 4′ vorgesehen, wobei gemäß Fig. 2 über die Breite nur zwei Rollwagen 4; 4′ dargestellt sind. Der Bo genleitstab 3 ist fest mit dem Rollwagen 4 verbunden. Die Roll wagen 4; 4′ werden mittels Rollen auf der Rollwagentraverse 6 geführt, die beidseitig fest im Maschinengestell 7 gelagert ist.

Unter dem Bogenleitstab 3 ist ein Bogenleitblech 20 befestigt. Seitlich der Druckwerke 1; 1.1; 1.2 ist eine Antriebswelle 8 vorgesehen, die je Druckwerk 1; 1.1; 1.2 mittels einer Kupp lung 9 verbunden ist.

Auf der Antriebswelle 8 ist je Druckwerk 1; 1.1; 1.2 ein Ketten rad 10 gelagert, um das eine endlose Kette 11 geführt wird. Dazu ist auf der anderen Seite der Druckwerke 1; 1.1; 1.2 ein zweites Kettenrad 10.1 vorgesehen. Die Kette 11 wird in einer Kettenführungbahn 12 geführt. Antriebswelle 8, Kettenrad 10 und die Kette 11 bilden den Kettentrieb 8; 10; 11.

Der Kette 11 ist über die elektromagnetisch arbeitende Fest stelleinrichtung 13 der Rollwagen 4 zugeordnet, wobei Fest stelleinrichtung 13 und Rollwagen 4 fest miteinander verbun den sind.

Die Feststelleinrichtung 13 hat folgenden Aufbau:

In einem Gehäuse 14 ist eine Welle 15 gelagert. Auf der Welle 15 ist drehfest, jedoch verschiebbar eine Bremsscheibe 16 ge lagert, die mittels Druckfeder 19 gegen das Gehäuse 14 abge stützt wird. Am Gehäuse 14 sind gleichermaßen Elektromagnete 17 vorgesehen. Am aus dem Gehäuse 14 herausragenden Teil der Welle 15 ist fest ein Ritzel 18 angeordnet, das in die Kette 11 eingreift.

Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist fol gende:

Ist infolge Druckauftragswechsel eine Neupositionierung der Rollwagen 4 notwendig, werden die über die Breite der Druck werke 1; 1.1; 1.2 angeordneten Rollwagen 4; 4′ nacheinander verstellt.

Eine Reihe einander fluchtender Rollwagen 4; 4.1; 4.2 kann jedoch gleichzeitig mit einer Verstellhandlung positioniert werden.

Dazu wird der Elektromagnet 17 angeregt (nicht dargestellt), so daß die Bremsscheibe 16 gegen den Elektromagnet 17 und damit gegen das Gehäuse 14 gezogen wird. Damit ist das Ritzel 18 gestellfest mit dem Rollwagen 4 verbunden. Über die An triebswelle 8 und über das Kettenrad 10 wird nunmehr die Kette 11 angetrieben und über das gestellfeste Ritzel 18 der Rollwagen 4 längs der Rollwagentraverse 6 verschoben, bis die gewünschte Position erreicht ist.

Mit dieser Verstellhandlung werden die zueinander in Reihe fluchtenden Rollwagen 4; 4.1; 4.2 gemeinsam und gleichzeitig verstellt.

Nach Abschluß der Verstellhandlung wird das Magnetfeld im Elektromagnet abgebaut. Die Druckfedern 19 drücken die Brems scheibe 16 in die in Fig. 3 dargestellte Lage. Damit kann sich das Ritzel 18 bei Bewegung der Kette 11 frei drehen. Nunmehr wird die Feststelleinrichtung 13 am Rollwagen 4′ und an dem mit dem Rollwagen 4′ fluchtenden betätigt und der Rollwagen 4′ kann bewegt werden.

Bezugszeichenaufstellung 1, 1.1, 1.2 Druckwerk
2 Leiteinrichtung
3 Bogenleitstab
4, 4.1, 4.2 Rollwagen
5 Rolle
6 Rollwagentraverse
7 Maschinengestell
8 Antriebswelle
9 Kupplung
10, 10.1 Kettenrad
11 Kette
12 Kettenführungsbahn
13 Feststelleinrichtung
14 Gehäuse
15 Welle
16 Bremsscheibe
17 Elektromagnet
18 Ritzel
19 Druckfeder
20 Bogenleitblech

Claims

1. Stellantrieb für Leiteinrichtungen in Bogendruckmaschinen, die wahlweise im Schöndruck oder Schön- und Widerdruck einsetzbar sind, wobei Bogenleitbügel unterhalb der Druck werke an mittels Kettentrieb verschiebbaren Rollwagen an geordnet sind, gekennzeichnet dadurch, daß die Rollwagen (4; 4′) wahlweise dem Kettentrieb (8; 10; 11) zuordenbar sind und die miteinander fluchtenden Rollwagen (4; 4.1; 4.2) reihenweise gemeinsam verstellbar angeordnet sind.

2. Stellantrieb nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß dem Rollwagen (4) je eine Feststelleinrichtung (13) zuge ordnet ist.

3. Stellantrieb nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß im Gehäuse (14) der Feststelleinrichtung (13) eine Welle (15) mit einer verdrehfesten schiebebeweglichen Bremsscheibe (16) und einem Ritzel (18) angeordnet ist.

4. Stellantrieb nach Anspruch 1 und 3, gekennzeichnet dadurch, daß das Ritzel (18) der Kette (11) des Kettentriebes (8; 10; 11) zugeordnet ist.

5. Stellantrieb nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Bremsscheibe (16) Elektromagnete (17) zugeordnet sind.