DE3734535C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum passergenauen Eintreiben von Ausbrechstiften in eine Ausbrechplatte zum Ausbrechen von Faltschachtelabfall.

Bei der Herstellung von Faltschachteln wird vornehmlich Bo­ genmaterial aus Karton verarbeitet. Beim sogenannten Bogen­ auslegen werden - je nach Bogen- und Faltschachtelgröße ein oder - mehrere Zuschnitte oder Nutzen in den Kartonbo­ gen od. dgl. eingebracht. In jedem Falle entstehen an den Nutzen anschließende und von ihm durch Sollbruchlinien ge­ trennte Abfälle oder Abfallstücke. Man ist bestrebt, die Nutzen beim Bogenauslegen so ineinander zu stellen, daß möglichst wenig Abfall entsteht, der übrigens bei unter­ schiedlichen Nutzen naheliegenderweise auch unterschiedlich anfällt.

Nach dem Bogenauslegen wird das Bogenmaterial in einem Flachstanzautomaten kontinuierlich gestanzt und gerillt, d. h., es werden die Falt-, Knick- und Sollbruchlinien einge­ bracht bzw. eingeprägt. Das Ausbrechen des Abfalles ge­ schieht anschließend mit Ausbrechwerkzeugen, die beidseits des Abfallstückes mit fingerartigen Organen an diesen an­ greifen, es klemmend halten und - durch eine Öffnung in einem als Auflage dienenden Ausbrechbrett - quer zur Bogenebene abziehen.

Derartige Ausbrechwerkzeuge sind sehr teuer, zumal eine Bo­ genauslegung nicht selten den Einsatz von einhundert bis zweihundert einzelnen Ausbrechwerkzeugen erforderlich werden läßt. Zu dieser hohen Kapitalbinding tritt noch nachteilig hinzu, daß das Setzen der Ausbrechwerkzeuge in einem Zurichtetisch außerhalb der den Ausbrechvorgang durchführenden Maschine als äußerst zeitaufwendig anzusehen ist.

In der Faltschachtelindustrie kehren Aufträge oftmals wie­ der, so daß man möglichst viele Zurichtungen stehen läßt, um hohe Rüstzeiten zu umgehen. Aus diesem Grunde verwendet man für wiederkehrende Aufträge seit langem Ausbrechtbret­ ter oder -platten mit von Hand eingetriebenen Nägeln als Ausbrechwerkzeug und legt das Ausbrechbrett beispielsweise gemäß DE-GM 18 88 045 an einem Druckorgan fest, um es mit diesem auf einem Kartonbogen aufsetzen zu können. Das Ein­ treiben der Nägel in die Ausbrechplatte ist eine sehr unge­ naue Methode, die zu häufigen Störungen im Stanzautomaten führt.

Angesichts dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, das Eintreiben der Ausbrechstifte in die Ausbrechplatte zu vereinfachen und zudem kostengünstig zu gestalten.

Zur Lösung dieser Aufgabe führt die Lehre des Patentanspru­ ches 1.

Für das Förderorgan soll in Ausgestaltung der Erfindung eine Führungsein­ richtung vorgesehen werden, mittels deren es - bevorzugt ein Magazinband - aus der Achse des Druckelementes wieder herausschwenkbar sein.

Das Magazinband bringt also die Ausbrechstifte in die Schlagbahn des als Kolben ausgebildeten Druckelementes das jeweils einen Ausbrechstift vom Magazinband löst und in die Ausbrechplatte an genau vorbestimmter Stelle eintreibt. Während des Schlag- oder Eintreibvorganges ist das Magazinband vom Kolben - radial zum jeweiligen Ausbrechstift - seitlich weggeschwenkt. Das Druckelement bzw. der Kolben ist dazu automatisch führbar und mit ihm die beschriebenen Teile der Vorrichtung. Die anzufahrenden Punkte werden von einem Mikroprozessor automatisch angesteuert.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Förderorgan bandartig ausgebildet sowie in einem Schienensystem aus bevor­ zugt zwei flankierenden Schienen geführt und schwenkbar; das Schienensystem wird zur Entnahme des Ausbrechstiftes von diesem seitlich weggeführt, wobei dieser eine Schienenlücke passiert. Das aus elastischem Werkstoff geformte Magazinband wird dabei problemlos ge­ krümmt.

Das insbesondere aus Kunststoff geformte Magazinband ist mit - in den Ansprüchen näher beschriebenen - seit­ lichen Klemmorganen ausgestattet, deren jedes in der Art einer geschlitzten Hülse einen der Ausbrechstifte auf­ nimmt. Das Magazinband ist aus Kostengründen in kurze Abschnitte für jeweils etwa fünf bis zehn Ausbrechstifte unterteilt, wobei die Verbindung zweier Bandabschnitte durch ein Gelenk erfolgt, dessen Achse von einem Aus­ brechstift gebildet ist - nach dessen Entnahme fällt der leere Bandabschnitt ab und stört nicht mehr bei der Be­ wegung des gesamten Systems.

Außer als Scharnierachsen dienen die Ausbrechstifte auch zum Antrieb des Magazinbandes; ihre Schäfte werden von den Zähnen eines Antriebszahnrades mitgenommen.

Das kolbenartige Druckelement nimmt bei ei­ nem ersten Arbeitshub den Schaft des taktweise zugeführten Ausbrechstiftes, der an einem Anschlag angehalten wurde, in einem Hülsenteil des Kolbenstiels auf und hält ihn - gege­ benenfalls unterstützt von Magnet- oder Federkräften -, während das Fördersystem aus Magazinband und Schienenfüh­ rung seitlich abschwenkt. Dann schlägt der mit einem Antrieb als Hammerwerzeug ausgebildete Kolben den Ausbrech­ stift automatisch in die Ausbrechplatte an einem vorgege­ benen Punkt ein.

Die im Magazinband in Abstand und etwa parallel zueinander klemmend festgelegten Ausbrechstifte werden also mit dem Magazinband in die Bewegungsbahn des Druckelementes oder Kolbens geführt, wonach mit letzterem jeweils ein Aus­ brechstift vom Magazinband gelöst und mit seiner Spitze in eine quer zur Schlagrichtung des Kolbens verlaufende Aus­ brechplatte getrieben wird. Der Kolben wird bei der erfin­ dungsgemäßen Vorrichtung parallel zu seiner Schlagrichtung, bevorzugt durch einen Mikroprozessor, zu einem Einschlag­ punkt verfahren; das Überführen des Kolbens zum Einschlag­ punkt erfolgt vor der Entnahme des Ausbrechstiftes aus dem Magazinband.

Zu weiteren Einzelheiten wird auf die Ansprüche verwiesen.

Das erfindungsgemäße Stiftsetzgerät wird an den Support ei­ ner Abdruckmaschine beispielsweise nach DE-PS 31 33 462 an­ geschraubt und bildet so mit dem - etwa an einer Traverse verfahrenbaren - Support eine Einheit. Die Ausbrechplatte liegt dabei auf dem Drucktisch auf. Gesonderter Maschinen bedarf es nicht mehr, gegenüber dem Nageln von Hand ist eine größere Genauigkeit bei schnellerem Herstellungsprozeß gegeben. Auch kann das Stiftsetzgerät am Support einer eine einfache Tischplatte überspannenden verfahrbaren Traverse vorgesehen sein; in Unterschied zur vorab genannten Befestigung an jener Abdruckmaschine selbst ist allerdings hier erforderlich, auf die Ausbrechplatte die Konturen der Bogenauslegung aufzubringen.

Bei diesem Handtisch kann dann zusätzlich eine Stichsäge zum Einbringen großer Ausnehmungen in die Ausbrechplatte vorgesehen sein, womit dem bekannten Saugeffekt zwischen Tischplatte und Ausbrechplatte entgegengewirkt zu werden vermag.

Die Erfin­ dung wird in der nachfolgenden Beschreibung an Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeich­ nung beschrieben; Es zeigen:

Fig. 1 eine Vernietung mit einem Kolben oberhalb eines Magazinbandes für die Aufnahme von Aus­ brechstiften in Seitenansicht;

Fig. 2 die Draufsicht auf einen Teil der Fig. 1;

Fig. 3 das Magazinband in einer Seitenansicht;

Fig. 4 die Draufsicht auf Fig. 3;

Fig. 5 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung eines Details;

Fig. 6 ein weiteres Detail der Vorrichtung;

Fig. 7 ein anderes Ausführungsbeispiel in Schräg­ sicht.

Ein aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellter Kartonbogen, für die Herstellung von Faltschachteln wird unter Erzeugung von Nutzen oder Zuschnitten und zwischen benachbarten Zuschnitten verbleibenden Abfallstücken in einem Flachstanzautomaten kontinuierlich gestanzt und gelangt in eine Ausbrechstation; dort wird jedes Abfallstück von einem oberen Ausbrechwerkzeug sowie einem entsprechenden unteren Ausbrechwerkzeug klemmend erfaßt und durch eine Ausnehmung einer - nicht erkennbaren - Platte ausgebrochen. Das Ausbrechen erfolgt mittels Ausbrechstiften 30, die in einem Abstand e in Klemmorgane 32 eines Magazinbandes 36 aus Kunststoff eingeklipst sind; jedes Klemmorgan 32 be­ steht aus zwei zueinander gekrümmten Greifrippen 33 für einen Schaft 29 der Ausbrechstifte 30 sowie einer zugeord­ neten Anschlagnase 34 für einen Kragen 28 des Ausbrechstif­ tes 30.

Das Magazinband 36 ist gemäß Fig. 3, 4 in kurzen Stücken hergestellt, wodurch die Herstellungskosten vermindert wer­ den. Ein Ausbrechstift 30 dient dabei als eine Art Schar­ nierachse, da er Flankenstücke 39 eines Endes eines Magazinbandes 36 sowie eine Zunge 38 eines anschließenden Magazinbandes 36 durchsetzt. Zunge 38 und Flankenstücke 39 ergeben zwischen den Längskanten 37 des Magazinbandes 36 zusammen eines der Klemmorgane 32.

Das Magazinband 36 ist auf eine nicht dargestellte Trommel gewickelt und wird durch ein Schienensystem 40 geführt. Ein Zahnrad 42 transportiert das Magazinband 36 - und somit die Ausbrechstifte 30 - taktweise in eine Arbeitsposition bis zu einem Anschlag 43, an welchem der jeweilige Ausbrechstift 30 stehen bleibt.

In dieser Arbeitsposition nimmt ein Kolben 44 bei einer ersten Abwärtsbewegung (Pfeil y) mit einem Hülsenteil 45 den Aus­ brechstift 30 auf. Letzterer wird mit einem außerhalb des Hülsenteils 45 angebrachten - aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellten - Magneten oder mit einer Feder gehalten.

Nun schwenkt das gesamte System des Magazinbandes 36 zur Seite, wobei der Anschlagstift 30 eine Öffnung 39 im Schienensystem 40 durchwandert und aus dem Magazinband 36 gezogen wird. Der Kolben 44 hat jetzt den nötigen Freiraum, seinen Arbeitszug auszuführen und den Aus­ brechstift 30 in eine bei 50 angedeutete - und eine Ebene E bestimmende - Ausbrechplatte einzutreiben. Die Stücke des Magazinbandes 36 fallen automatisch in einen Kasten 48.

Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 7 ist das beschriebene Stiftsetzgerät in einem einfach ausgebildeten Stahltisch 60 untergebracht. Dieser trägt eine handverschiebbare Traverse 62 mit das Stiftsetzgerät aufnehmendem Support 64. Hierzu ist es erforderlich, auf das Ausbrechbrett die Konturen der Bogenauslegung aufzubringen.

Claims (17)

1. Vorrichtung zum passergenauen Eintreiben von Aus­ brechstiften in eine Ausbrechplatte zum Ausbre­ chen von Faltschachtelabfall, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Ausbrechplatte (50) ein zu die­ ser etwa senkrecht geführtes und parallel zur Plattenebene (E) verschiebbares Druckelement (44) vorgesehen ist, und daß zwischen Ausbrechplatte (50) sowie Druckelement (44) ein mehrere einzelne Ausbrech­ stifte (30) in radialem Abstand (e) zueinander tragendes und davon wieder lösbares Förderorgan (36) angeordnet ist, mit dem der jeweils einzu­ treibende Ausbrechstift (30) in die Achse des Drucke­ lementes (44) bringbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Führungseinrichtung für das Förderorgan (36), mittels deren dieses aus der Achse des Druckelements (44) wieder herausschwenkbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Förderorgan (36) bandartig ausgebildet und in einem schwenkbar ausgebildeten Schienensystem (40) geführt ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­ net, daß das Schienensystem (40) ein Paar das bandartige Förderorgan (36) beidseits flankieren­ der Schienen aufweist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß eine der Schienen des Schienen­ systems (40) im Bereich der Bewegungsrichtung (y) des Druckelements (44) unterbrochen ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß im Bereich der Bewe­ gungsrichtung (y) des Druckelements (44) in die Bewegungsbahn des Ausbrechstiftes (30) ein An­ schlag (43) einragt.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß der Ausbrechstift (30) aus einem Schaft (29) mit Kragen (28) und einer an diesen anschließenden Spitze (27) besteht.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Kragen (28) des Ausbrech­ stiftes (30) Gegenanschlag für den Anschlag (43) ist.

9. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderor­ gan ein Magazinband (36) mit in etwa gleichen Ab­ ständen (e) zueinander angeordneten Klemmorganen (32) für jeweils einen Ausbrechtstift (30) ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jedes Klemmorgan (32) aus eine geschlitzte Hülse bildenden, querschnittlich zu­ einander gekrümmten Greifrippen (33) besteht, die an eine Hauptfläche des Magazinbandes (36) quer zur Bandlängsachse angeformt sind.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Paar von Greifrippen (33) wenigstens eine Anschlagnase (34) des Magazinbandes (36) zur Aufnahme des Kra­ gens (28) des eingesetzten Ausbrechstiftes (30) zugeordnet ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Ende des Ma­ gazinbandes (36) als Zunge (38) ausgebildet und zwischen Flankenstücke (39) des anderen Endes ei­ nes benachbarten Magazinbandes eingefügt ist, wo­ bei Zunge und Flankenstücke ein Klemmorgan (32) bilden.

13. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Magazin­ band (36) aus einzelnen Stücken zusammengesetzt ist, die mittels eines Ausbrechstiftes (30) an­ einandergelenkt sind.

14. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Einheit aus Magazinband (36) und eingesetzten Ausbrech­ stiften (30) von einem Zahnrad oder Kettenstern (42) angetrieben ist, wobei die Zähne des Zahnra­ des (42) od. dgl. die Ausbrechstifte (30) hinter­ greifen.

15. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckele­ ment (44) bzw. der Kolben einen zum Förderorgan (36) gerichteten hohlen Stiel oder ein Hülsenteil (45) aufweist, der bei Bewegung des Kolbens in Schlagrichtung zum Förderogan hin den Schaft (29) eines Ausbrechstiftes (30) aufnimmt.

16. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 15, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Ausbrechstift (30) am Kol­ ben (44) durch einen Magneten, eine Feder od. dgl. gehalten ist.

17. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß sie an einem in Koordinaten verfahrbaren Support (64) einer über der Ausbrechplatte (50) verfahrbaren Tra­ verse (62) od. dgl. angebracht ist.