DE3732992A1 - Verfahren zur temperatur-ueberwachung von kuehl- und tiefkuehleinrichtungen und vorrichtungen zur ausuebung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur temperatur-ueberwachung von kuehl- und tiefkuehleinrichtungen und vorrichtungen zur ausuebung des verfahrensInfo
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Description
Tiefgefrorene Lebensmittel sind nur dann einwandfrei konservierbar,
wenn sie dauernd und ununterbrochen unter einer kritischen Temperatur
gehalten werden. Diese kritischen Temperaturen wurden für Tiefkühl
truhen, z.B. bei etwa -18°C festgelegt. Schon eine kurzfristiges
Auftauen und ein nochmaliges Einfrieren kann zu schweren schädlichen
Veränderungen der Lebensmittel führen, die oft böse Gesundheitsschäden
verursachen.
Eine weitere kritische Temperatur liegt bei gewissen Lebensmitteln bei
etwa -12°C bzw. bei -8°C, da bei solchen Temperaturen bereits ein
starkes Zunehmen des Bakterienwachstums festgestellt werden kann.
Obwohl Tiefkühlschränke und Tiefkühltruhen eine grosse Perfektion erreicht
haben, sind Einflüsse von "höherer Gewalt" nicht auszuschliessen. Dazu
gehört beispielsweise längerer Stromausfall, Schäden am Kühlkompressor
und ähnliches. Aber auch menschliches Versagen kann dazu führen, dass
die Temperaturen unzulässige Werte erreichen. Dazu gehört z.B. das nicht
sorgsame Schliessen der Türen oder das Manipulieren von Kindern an den
Kühlschränken.
Die Ueberwachung der Temperaturen mit Thermometern ist nicht ausreichend,
da durchaus die Möglichkeit besteht, dass nach längerem Stromausfall das
Kühlaggregat wieder ordnungsgemäss arbeitet und bereits aufgetaute Lebens
mittel erneut eingefroren werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und entsprechende Vorrichtungen
zur Ausübung des Verfahrens anzugeben, die in Art eines Maximal-Thermometers
das Ueberschreiten kritischer Temperaturen anzeigen und nach Möglichkeit
darüber hinaus die Dauer der Temperatur-Ueberschreitung berücksichtigen.
Erfindungsgemäss wird vorgeschlagen, die Kühl- und Tiefkühleinrichtungen
mit Behältern zu überwachen, welche in einem oder mehreren Hohlräumen
Indikatorflüssigkeiten enthalten, die bei bestimmten Temperaturen
frieren bzw. schmelzen. Das erfindungsgemässe Verfahren besteht ferner
darin, diese Behälter zunächst in eine erste Lage zu bringen, sodass die
Indikatorflüssigkeit unter dem Einfluss der Schwerkraft in einem ersten
Teilvolumen des Hohlraumes fliesst und dort einfriert. Nach dem Ein
frieren, während der Ueberwachungsphase, wird der Behälter in eine
andere Lage gebracht, sodass die lndikatorflüssigkeit im Falle eines
Ueberschreitens der Schmelztemperatur, wieder unter dem Einfluss der
Schwerkraft, in ein zweites Teilvolumen der Hohlräume fliesst.
Dazu ist erfindungsgemäss erforderlich, dass zumindest eines der beiden
Teilvolumen der Hohlräume beobachtbar ist, um feststellen zu können, ob
die Indikatorflüssigkeit gefroren oder geschmolzen ist.
Eine Vorrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens erfordert optische oder
elektrische Mittel zur Anzeige der Lage der Indikatorenflüssigkeit in
den Hohlräumen.
Die optische Beobachtung kann wesentlich durch Vergrösserungslinsen oder
Prismen oder ähnliche Mittel gefördert werden.
Eine einfache Ausführung einer erfindungsgemässen Temperaturüberwachung
besteht aus einem Behälter mit Hohlräumen, der in einer Halterung dreh
bar ist und in Art eines Schauglases die Beobachtung der Lage der Flüssig
keit gestattet und dessen Drehachse nicht in der Richtung der Schwerkraft
orientiert ist, da ja sonst eine Verlagerung der Flüssigkeit nicht ein
tritt. Um ein grösseres Volumen und eine bessere Beobachtung zu erreichen,
wird vorgeschlagen, die Hohlräume in den Behältern in Art von U-Rohren
zu gestalten.
Für eine Massenfertigung eignet sich die Herstellung der Behälter in Art
einer Blisterverpackung, die mit den Indikatorflüssigkeiten gefüllt werden.
Bei Blisterverpackungen wird bekanntlich zumindest eine Hälfte der beiden
Schalen zunächst verformt, dann gefüllt und mit einer Abdeckfolie versiegelt.
Diese Art der Fertigung ist in der Pharma-Industrie zum Verpacken von
Tabletten bestens eingeführt, und sehr rationell.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass der Behälter
durch Druck oder Abdeckungen derart gestaltet ist, sodass man nur die Be
reiche betrachten kann, die für das Erkennen der Funktion wesentlich sind.
Erleichtert wird ferner das Erkennen des jeweiligen Schmelzzustandes der
Indikatorflüssigkeiten, dass an den Hohlräumen der Blisterverpackungen
Augen in Form von Linsen angeformt sind.
Solche Behälter können auch leicht in Einstecktaschen, welche sich im
Einflussbereich des Gefriergutes befinden untergebracht werden.
Da nicht in allen Fällen die Anordnung von Einstecktaschen für einen
derartigen Indikators zur Temperaturüberwachung in der Frontplatte oder
an den Wänden der Kühleinrichtungen möglich ist, wird erfindungsgemäss
auch vorgeschlagen, den Indikator als ein, in zwei Lagen frei aufstell
bares Teil, zu gestalten.
Das kann z.B. ein Behälter in Prismaform sein, der einen oder mehrere
zylinderförmige Hohlräume enthält, die wieder mit den Indikatorflüssig
keiten verschiedener Schmelztemperaturen gefüllt sind.
Eine besondere erfindungsgemässe Ausführung ist ein Indikator in Zylinder
form, der zum Einfrieren auf der einen Stirnfläche aufgestellt wird und
zur Ueberwachung der Temperatur, ähnlich einer Sanduhr, auf die andere
Stirnfläche umgestellt wird.
Die Zusammenfassung von mehreren Zylindern zu einer Einheit gestattet über
dies erfindungsgemäss in einfacher Weise deren Oberteil als optische Linsen
auszubilden, auf denen während des Einfrierens der Indikator steht.
Nachstehend sollen einige erfindungsgemässe Indikatoren zur Temperatur
überwachung beschrieben werden.
In Fig. 1 und Fig. 2 ist die einfachste Form einer derartigen Vorrichtung
dargestellt. Es handelt sich in dem Fall um einen kreisrunden Hohlkörper
mit einem Flansch (1) und einem Hohlraum (2).
In Fig. 1 ist die Flüssigkeit (3) unter dem Einfluss der Schwerkraft im
unteren Bereich des Hohlraumes. In dieser Lage wird der Indikator in die
Kühleinrichtung eingesetzt und die Flüssigkeit (3) friert in der darge
stellten Form.
Nach dem Einfrieren wird der Indikator gedreht und kommt in die Lage, wie
in Fig. 2 dargestellt. Solange die Temperatur in der Kühleinrichtung
nicht die Schmelztemperatur der Indikatorflüssigkeit (3) übersteigt,
behält der Indikator das Aussehen Fig. 2. Sobald jedoch die kritische
Schmelztemperatur überschritten wird, kommt die Flüssigkeit (3) wieder in
die Lage wie in Fig. 1 dargestellt. Selbst wenn nach dieser zeitweiligen
Temperaturerhöhung die Kühleinrichtung wieder ordnungsgemäss arbeitet
und die Indikatorflüssigkeit (3) einfriert, behält sie das Aussehen der
Fig. 1 bei. Damit ist eine eindeutige Ueberschreitung der kritischen
Temperatur, auch nach Beendigung der Störung, eindeutig zu erkennen.
Fig. 3 zeigt den gleichen Indikator in Seitenansicht und zwar in gefrorenem
Zustand entsprechend Fig. 2, wobei sich die Indikatorflüssigkeit (3) ober
halb des leeren Raumes (2) befindet.
In Fig. 4 ist eine andere Variante dieses Indikators dargestellt, wobei
eine Zwischenwand (4) die obere Hälfte, die mit der gefrorenen lndikator
flüssigkeit (3) gefüllt ist, von dem unteren leeren Raum (2) trennt. Die
Elektrodenanschlüsse (5) und (6) haben in diesem Zustand keine elektrische
Verbindung. Sobald jedoch die Indikatorflüssigkeit (3) schmilzt und in den
Raum (2) einläuft, werden die Elektroden (5) und (6) durch die Flüssigkeit
verbunden und können zur Fernanzeige dieses Zustandes angeschlossen werden.
Fig. 5 und 6 zeigen ein einfaches Beispiel einer Blisterausführung für
drei Temperaturen und zwar für -18°C, -12°C und -2°C. In Fig. 5 ist
dieser Indikator beim Einfrieren gezeichnet, d.h., der Indikator steht
Kopf, was auch an den aufgedruckten Temperaturangaben zu erkennen ist.
Nach dem Einfrieren wird der Indikator um 180° gedreht und kommt in die
Lage, wie in Fig. 6 dargestellt.
Während des Einfrierens ist in Fig. 5 gezeigt, dass die Flüssigkeiten in
den runden Fenstern (7) zu erkennen sind. Die leeren Räume (2) sind z.B.
durch eine Abdeckung (8) versteckt.
In Fig. 6 ist auch dargestellt, wie dieser Indikator z.B. bei einer Tempe
ratur von -15°C aussehen würde. In den Fenstern (7) sind bei -2°C und
-12°C nach wie vor die gefrorenen Indikatorflüssigkeiten zu sehen, hingegen
ist die Indikatorflüssigkeit für -18°C bereits geschmolzen und befindet
sich im unteren Teil des Hohlraumes.
Fig. 7 zeigt den vorhin beschriebenen Indikator in Seitenansicht als
extrem flache Blister-Ausführung.
Fig. 8 hingegen hat zylindrische Hohlräume (9), die in den Kühlraum
hineinragen. Alle übrigen Teile sind wie in Fig. 5 und Fig. 6 mit
gleichen Ziffern bezeichnet. Auch in Fig. 8 ist hinter dem Fenster (7)
die gefrorene Indikatorflüssigkeit (3) dargestellt, hingegen ist hinter
dem Fenster (10) der leere Raum (2) zu erkennen, da die Flüssigkeit (3)
bereits geschmolzen ist. Diese Darstellung entspricht dem Zustand der
Fig. 6.
In den Fig. 9 bis 13 sind Indikatoren dargestellt, wie sie sich be
sonders zum Einstecken in Halterungen eignen. Sie sind ebenfalls in
Art der Blisterverpackungen gefertigt und daher kostengünstig und zu
verlässig.
In Fig. 9 ist der Aufbau eines solchen Indikators dargestellt. Eine
thermisch verformbare transparente Folie (11) wird zunächst mit dem
Hohlraum (12) versehen, sodann mit der Indikatorflüssigkeit (3) gefüllt
und schliesslich mit der Abdeckfolie (13) verschweisst.
Dabei können in einfachster Weise, wie in Fig. 10 dargestellt, mehrere
Hohlräume (12) nebeneinander angeordnet werden, die jeweils mit Indikator
flüssigkeiten (3) verschiedener Schmelztemperatur gefüllt werden. Zur
besseren Unterscheidung der jeweiligen Temperaturen wird empfohlen, die
Indikatorflüssigkeiten verschieden einzufärben, sodass man auch ohne Ent
zifferung der Temperaturangaben die Bedeutung erkennen kann.
Zum Beispiel wird empfohlen, ähnlich den Farben der Verkehrsampeln, die
Indikatorlösung für -18°C mit "grün" = "freie Fahrt", die Indikator
flüssigkeit für -12°C mit "gelb" = "Vorsicht" und die Indikatorflüssigkeit
für -2°C mit "rot" = "Stop", einzufärben.
In Fig. 10 ist der Indikator kopfstehend dargestellt, d.h. im Zustande
des Einfrierens. Nach dem erfolgten Einfrieren wird er in die Lage, wie
in Fig. 11 dargestellt, gebracht, wobei deutlich zu erkennen ist, dass
der Indikator im Zustand einer Temperatur zwischen -18°C und -12°C dar
gestellt ist. Das heisst, die Indikatorflüssigkeit bei -18°C ist bereits
geschmolzen und unter dem Einfluss der Schwerkraft nach unten verlaufen,
hingegen sind die Indikatorflüssigkeiten bei -12°C und -2°C noch
gefroren.
In Fig. 12 ist eine Einstecktasche (14) dargestellt, die sich auf der
Aussenseite eines Einschubes von einem Tiefkühlschrank befindet. Dabei
kann es zweckmässig sein, ein Fenster (16) vorzusehen, sodass die Kälte
aus dem Innenraum (17) direkt an die Rückseite des Indikators (13) ge
langen kann. In der Darstellung Fig. 12 ist die Indikatorflüssigkeit (3)
noch oben, d.h. sie ist noch gefroren. Dieser Zustand lässt sich von
Aussen deutlich erkennen, da die Eintecktasche nicht die gesamte Vorder
seite des Indikators abdeckt.
In Fig. 13 ist eine ähnliche Einstecktasche (14) direkt im Innenraum
(17) der Kühleinrichtung eingeordnet. Auch hier lässt sich die gefrorene
Flüssigkeit (3) deutlich erkennen.
Fig. 14 zeigt schematisch einen Indikator wie in Fig. 9 dargestellt,
eingeschlossen in einem Isoliergehäuse. Einer solchen Wärmeisolierung
kommt bei der Ueberwachung der Temperaturen von Tiefkühlkost eine grosse
Bedeutung zu. Ein besonderer Vorteil des in dieser Erfindung beschriebenen
Verfahrens liegt darin, dass man die Vorgänge in den tiefgefrorenen
Lebensmitteln simulieren kann. Mit anderen Worten: Für die Temperatur-
Ueberwachung ist nicht die Anzeige der augenblicklichen Temperatur
sinnvoll, sondern auch die Dauer einer zeitweiligen Ueberschreitung einer
kritischen Temperatur ist zu berücksichtigen.
Ein Beispiel erklärt am einfachsten diesen Vorgang:
Gesetzlich ist in Deutschland z.B. für tiefgefrorene Hühnchen, die Ein
haltung einer Temperatur unter -12°C vorgeschrieben. Wobei sich der Gesetz
geber darüber im klaren ist, dass eine kurzzeitige Ueberschreitung dieser
Temperatur von zwei oder fünf Minuten noch keinen Einfluss auf die Qualität
der Hühnchen hat.
Ein normales Thermometer würde jedoch auch bei kurzfristigem Ueberschreiten
der -12°C z.B. einen Kontakt auslösen und damit unnötig Alarm anzeigen.
Durch eine Isolierung (18), wie in Fig. 14 schematisch dargestellt, wird
jedoch das Auftauen der Indikatorflüssigkeit (3) zeitlich verzögert. Diese
Isolierung bewirkt auch, dass ein Erwärmen auf über -12°C erst nach
einer gewissen Zeit die Indikatorflüssigkeit zum Schmelzen bringen würde.
Dieser Vorgang entspricht somit genau dem Verhalten der tiefgefrorenen
Lebensmittel, da auch diese erst allmählich von aussen her mit einer
gewissen Zeitverzögerung auftauen. Zunächst wird nur die Verpackung
erwärmt, dann die äussersten Schichten der Haut und erst allmählich
dringt die Erwärmung in das Innere der Lebensmittel vor.
Die Zeitkonstante der Verzögerung richtet sich naturgemäss nach der Art
des Gefriergutes und ist bei Fleisch und Geflügel anders, als bei
Gemüse und Obst. Es wird daher erfindungsgemäss empfohlen, die Art und
Dicke der Wärmeisolierung dem Kühlgut anzupassen.
Selbstverständlich ist die Darstellung in Fig. 14 rein schematisch und
nicht konstruktiv zu verstehen, da eine Wärmeisolierung der Indikator
flüssigkeiten durch zahlreiche Massnahmen erreicht werden kann. Dickere
Wandstärken der Folien, Tauchen in Isolierlacke, Einbetten in Umhüllungen
sind nur Beispiele.
Neben der Methode Blister für die Aufnahme der Indikatorflüssigkeiten zu
verwenden, sind in Fig. 15 bis 21 andere Ausführungsbeispiele dargestellt.
In Fig. 15 ist ein Prisma aus transparentem Material mit drei Bohrungen
versehen, welche mit den Indikatorflüssigkeiten verschiedenen Schmelz
temperaturen gefüllt sind. In Fig. 15 ist das dreieckige Prisma (20) auf
der Fläche (21) aufgestellt. Die Oeffnung der Bohrung (19) zeigt nach oben
und die Bohrung ist etwa zur Hälfte mit Indikatorflüssigkeit (3) ge
füllt. Die Bohrung (19) ist dann mit einem Stopfen (22) verschlossen. In
der in Fig. 15 dargestellten Lage wird die Flüssigkeit nun eingefroren.
Nach dem Einfrieren wird das Prisma (20) auf die Fläche (23) gekippt, so
dass nunmehr die gefrorenen Indikatorflüssigkeit (3) oben zu liegen kommt.
Der Indikator ist nun bereit für seine Uebeerwachungsfunktion.
In Fig. 17 ist eine Seitenansicht eines solchen Prismas mit drei
Bohrungen für drei Temperaturen dargestellt, wobei der gezeichnete Zu
stand einer Temperatur zwischen -12°C und -2°C entspricht. Das heisst,
die Indikatorflüssigkeit für die Temperatur -18°C ist geschmolzen und
nach unten geflossen, ebenso die Indikatorflüssigkeit für die Temperatur
-12°C, nur die Temperatur -2°C ist noch nicht erreicht und daher ist
die Indikatorflüssigkeit (3) in dieser Bohrung noch eingefroren und oben.
Es ist ganz offensichtlich zu erkennen, dass ein solcher lndikator zur
Temperaturüberwachung an jede Stelle der Kühleinrichtung abgestellt
werden kann und eine laufende Kontrolle ermöglicht.
Auch die Frage der Zeitkonstante für die Wärmeisolierung ist leicht zu
lösen, da man die Bohrungen (19) nach Belieben mehr in das Innere oder
mehr an der Oberfläche des Prismas anbringen kann.
Solche freistehenden Indikatoren lassen sich auch sehr formschön und
zweckmässig gestalten. In Fig. 18 und Fig. 19 ist ein zylindrischer
Indikator (24) ebenfalls mit drei Bohrungen (19) dargestellt. Die
Bohrungen (19) sind mit einem Deckel (25) verschlossen, nachdem die
Indikatorflüssigkeiten eingefüllt wurden.
Fig. 18 stellt bereits die Ueberwachungsphase dar, nachdem die Flüssig
keiten eingefroren wurden. Im dargestellten Zustand ist die Indikator
flüssigkeit -18°C bereits geschmolzen, hingegen die Indikatorflüssig
keiten -12°C und -2°C sind noch gefroren, d.h. die Temperatur lag zu
mindest zeitweise zwischen -12°C und -18°C.
Die Fig. 20 und 21 sind eine beispielsweise Ausführung eines frei
stehenden Indikators, ebenfalls für drei Flüssigkeiten, bei dem die oberen
Enden (26) als Linsen ausgebildet sind.
In Fig. 21 ist eine Ansicht von oben dieses lndikators dargestellt,
welche weitere Details, z.B. die Verbindungsstege (27) zeigt.
Der in Fig. 20 dargestellte Zustand entspricht dem der Fig. 18, d. h.
die Indikatorflüssigkeit der tiefsten Temperatur ist bereits geschmolzen,
die beiden anderen Indikatorflüssigkeiten sind noch gefroren.
Eine andere Lösung zur Verbesserung der optischen Erkennbarkeit des
Schmelzzustandes der Indikatorflüssigkeiten ist in Fig. 22 und Fig. 23
dargestellt. In diesem Falle handelt es sich wieder um einen Indikator in
Art einer Blisterverpackung für zwei Temperaturen, bei dem die Folie (11)
mit linsenförmigen Augen (28) versehen ist, die durch Fenster (29) der
Wand (30) durchragen und somit gut von Aussen zu erkennen sind. An der
Folie (11) ist eine Achse (31) und ein Verstellknopf (32) befestigt.
Eine Feder (33) drückt ständig die Indikatorfolie (11) mit den Augen (28)
durch die Fenster (29).
Um diesen Indikator zu aktivieren werden wieder die beiden Indikator
flüssigkeiten für -18°C und -12°C eingefroren und dann durch Drücken
und Verdrehen des Verstellknopfes (32) um 180° die Augen (28) in die
Fenster (29) der Platte (30) gebracht.
In Fig. 23 ist diese Temperaturüberwachung in einem Zustand dargestellt,
wo die Indikatorflüssigkeit -18°C bereits geschmolzen und die lndikator
flüssigkeit für -12°C noch gefroren ist.
Die Ausführung Fig. 24 eignet sich besonders zur Prüfung wie lange
eine Störung dauert, indem man in Bohrungen, die verschiedenen Abstände
zur Oberfläche haben, Indikatorflüssigkeiten mit gleichem Schmelzpunkt
einbringt, welche dann infolge ihrer unterschiedlichen Isolierung ver
schieden schnell reagieren.
Fig. 24 zeigt schematisch einen Indikator (34) mit drei Hohlräumen
(35), (36) und (37), die von der Oberfläche (38) verschiedene Abstände
und damit unterschiedliche Wärmeisolationswerte gegenüber der Umgebung
haben.
Die Hohlräume werden in diesem Fall mit Indikatorflüssigkeit gleicher
Schmelztemperatur gefüllt.
Die Indikatorflüssigkeit im Hohlraum (37) wird verhältnismässig rasch
auf eine Temperaturüberschreitung reagieren, hingegen werden die Indi
katorflüssigkeiten in den Hohlräumen (36) und (35) nur mit wesentlicher
Verzögerung ansprechen.
Aus den zahlreichen Ausführungsbeispielen ist zu erkennen, wie vielfältig
die Anwendungsmöglichkeiten, die konstruktiven Lösungen des Verfahrens
und der Vorrichtungen zur Ausübung des Verfahrens sind. Die angeführten
Beispiele können daher nur als solche verstanden werden und enthalten
zahlreiche weitere Anregungen für konstruktive erfindungesgemässe Lösungen
und sind in keiner Weise Einschränkungen der Erfindung. Dazu gehört
auch der Vorteil, dass man nicht an bestimmte Lagewinkel gebunden ist,
solange die Drehachse nicht mit der Richtung der Schwerkraft zusammen
fällt, da die Schwerkraft als einziges Orientierungsmittel benutzt wird.
Allgemein gilt auch, dass alle als Blister dargestellten Beispiele durch
Kunststoff oder Glasteile ausgetauscht werden können und umgekehrt. Auch
die Signalisierung der Anzeige durch Fernübertragung kann alle verfüg
baren Mittel einbeziehen.
Besonders bei der Gestaltung von erfindungsgemässen freistehenden Indikatoren
ist der Phantasie des Designers keine Grenze gesetzt. Das gilt sowohl für
Form, Farbe, Isolierung und Handhabung.
Auch die Ausbildung der Einstecktaschen mit ihrer direkten oder isolierten
Wärmekoppelung sind in der geoffenbarten Form wesentlicher Bestandteil
dieser Erfindung und als solche auszusehen.
Claims (16)
1. Verfahren zur Temperatur-Ueberwachung von Kühl- und Tiefkühleinrich
tungen, dadurch gekennzeichnet, dass Behälter mit einem oder mehreren
Hohlräumen, welche jeweils mit Indikatorflüssigkeiten, die bei be
stimmten Temperaturen frieren bzw. schmelzen, nicht vollständig gefüllt
sind, beim Einfrieren in eine erste Lage gebracht werden, sodass die
Indikatorflüssigkeit unter dem Einfluss der Schwerkraft in einem
ersten Teilvolumen des Hohlraumes einfriert und nach dem Einfrieren
sodann die Behälter in eine andere Lage gebracht werden, sodass die
Indikatorflüssigkeiten beim Schmelzen, wieder unter dem Einfluss der
Schwerkraft, in ein zweites Teilvolumen der Hohlräume fliessen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälter
mit den Indikatorflüssigkeiten zumindest teilweise mit einer Wärme
isolierung gegen den zu überwachenden Kühlraum versehen sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest
eines der beiden Teilvolumen der Hohlräume beobachtbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass
optische oder elektrische Mittel zur Anzeige der Lage der Indikatoren
flüssigkeit in den Hohlräumen vorhanden sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als optische
Mittel Linsen oder Prismen vorhanden sind.
6. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein in einer Halterung
drehbarer Behälter mit Hohlräumen in Art eines Schauglases vorhanden ist,
dessen Drehachse nicht in der Richtung der Schwerkraft orientiert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlräume
in dem Behälter in Art von U-Rohren gestaltet sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass der Behälter als Blisterverpackung ausgeführt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter
durch Druck oder Abdeckungen gestaltet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass an
den Blisterverpackungen Augen in Form von Linsen angeformt sind.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass der Behälter als ein in zwei Lagen frei auf
stellbares Teil gestaltet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter
ein Prisma mit einem oder mehreren Hohlräumen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter
ein Zylinder oder Kegelstumpf ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter
aus mehreren zylinderförmigen Einheiten gebildet ist, deren Oberteil
als optische Linsen ausgebildet sind.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass für den Behälter Einstecktaschen, die sich im
Einflussbereich des Gefriergutes befinden, vorhanden sind.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass mehrere Hohlräume mit Indikatorflüssigkeit
gleicher Schmelztemperatur gefüllt sind, jedoch die Hohlräume eine
unterschiedliche Wärmeisolierung gegen den zu überwachenden Kühlraum
haben.
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Also Published As
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