DE3732773A1 - Fuehrung eines werkzeugs zum maschinellen entgraten sich kreuzender bohrungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich­ tung zur Führung eines Werkzeugs zum maschinellen Ent­ graten der Schnittkanten sich kreuzender Bohrungen von gleichen oder unterschiedlichen Durchmessern mittels handelsüblicher Fräser.

Die Verwendung eines Kugelfräsers zum manuellen Ent­ graten sich kreuzender Bohrungen und Durchbrüche ist bekannt. Eine vollständige und auch reproduzierbare Entgratung ist dabei nicht gewährleistet. Außerdem treten beim Entgraten von Hand wegen der ungünstigen Abstützungsverhältnisse und den unkontrollierbaren Kräften und Momenten vermehrt Werkzeugbrüche auf.

Eine Einrichtung zum maschinellen Entgraten innenlie­ gender, räumlicher Konturen mittels handelsüblicher Fräser ist nicht bekannt.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Vorteile einer ma­ schinellen Entgratung, wie sichere und reproduzier­ bare Entgratung, Verlängerung der Standzeit der Werk­ zeuge durch einstellbare Kräfte und die dabei sich er­ gebenden wirtschaftlichen Vorteile zu nutzen.

Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß das Werkzeug in einer Spindel aufgenommen und in zwei Ebenen quer zur Drehachse geführt wird. Das Werkzeug wird in einer definierten Mittelstellung aus der Grundstellung her­ aus in das Werkstück eingefahren. Zum Entgraten wird das Werkzeug durch entgegengesetztgerichtete Kippbe­ wegungen aus der Mittelstellung ausgelenkt, wobei die resultierende Bearbeitungsebene schrittweise um 360° gedreht wird unter Überlagerung einer oszillierenden Bewegung in axialer Richtung. Durch geeignete Ab­ stimmung der Kräfte der Stellglieder bleibt der Fräser innerhalb der zu entgratenden Kontur, wie in der nach­ folgenden Beschreibung näher erläutert wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 Gesamtansicht einer Entgrateinheit,

Fig. 2 Seitenansicht, Werkzeug in Arbeitsstellung,

Fig. 1 zeigt eine Entgrateinheit in perspektivischer Darstellung. Die Stellglieder 3, 4, 5 und 6 benötigen aus steuerungstechnischen Gründen eine definierte Mittelstellung, was beispielsweise durch den Einsatz handelsüblicher Mehrstellungszylinder erreicht werden kann. Die Spindel 1 mit dem Werkzeug 2 wird in zwei Ebenen geführt, wobei mit den Zylindern 3 und 4 die vertikale Auslenkung, mit 5 und 6 die horizontale Aus­ lenkung erfolgt. Die Zylinder 3, 4, 5 und 6 sind auf dem Wagen 7 allseitig bewegbar befestigt, der auf dem Unterteil 8 durch die Zylinder 9 und 10 verschiebbar ist. Mit Zylinder 9 wird die Entgrateinheit aus der Grundstellung in Arbeitsposition gebracht unter An­ wendung bekannter technischer Mittel.

Fig. 2 zeigt das Werkzeug 2 in vertikaler Bearbeitungs­ ebene im Eingriff. Zur Beschreibung des Regelungsvor­ ganges geht man im vorliegenden Fall von einem Kräfte­ gleichgewicht aus, das sich zwischen der an der Schnittkante vorhandenen Zerspanungskraft 12, der am Bohrungsrand auf den Werkzeugschaft wirkenden Auflage­ kraft 13 und den beiden entgegengesetztgerichteten Führungskräften 14 und 15 eingestellt hat. Die über­ lagerte oszillierende Bewegung des Zylinders 10 führt zu einer Änderung der Zerspanungskraft 12, was zur Folge hat, daß sich das ursprüngliche Gleichgewicht durch Änderung der Führungskräfte 14 und 15 wieder einstellt. In den übrigen Bearbeitungsebenen läuft prinzipiell derselbe Vorgang ab.

Claims (4)

1. Verfahren zur Führung eines Werkzeugs zum maschinellen Entgraten der Schnittkanten sich kreuzender Bohrungen, gleicher oder unterschiedlicher Durchmesser, mittels handelsüblicher Fräser, dadurch gekennzeichnet, daß das um den Eingriffspunkt des Fräsers als Dreh­ punkt frei bewegliche Werkzeug in 2 Ebenen senkrecht zur Drehachse geführt und in Achsrichtung oszillierend verschoben wird und daß sich der Entgratvorgang selbst­ tätig nach der Zerspanungskraft regelt.

2. Vorrichtung zur Führung eines Entgratwerkzeugs, dadurch gekennzeichnet, daß eine Spindel (1) mit einer Werkzeugaufnahme, bei­ spielsweise über eine biegsame Welle antreibbar, in zwei Ebenen senkrecht zur Spindelachse gelagert und in beiden Ebenen horizontal und vertikal auslenkbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die zum Entgraten erforderlichen Kräfte und Bewegungen Stellglieder (3, 4, 5, 6), beispielsweise Zylinder, angeordnet sind, die zum Ein- und Ausfahren auf eine definierte Mittelstellung zurücknehmbar sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stellglied für die axiale Verschiebung des Werkzeugs aus der Grundstellung in die Arbeitsposi­ tion (9) und ein Stellglied für die oszillierende axiale Entgratbewegung (10) vorgesehen ist.