DE3731827C2 - Einrichtung für Reizstrom-Therapiegeräte mit mehreren untereinander koordinierten Reizstromkreisen und Betriebsverfahren dafür - Google Patents
Einrichtung für Reizstrom-Therapiegeräte mit mehreren untereinander koordinierten Reizstromkreisen und Betriebsverfahren dafürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für Reizstrom-Therapiegeräte
mit mindestens zwei Reizstromkreisen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 und ein Verfahren zum Betreiben
eines solchen Reizstrom-Therapiegerätes.
Reizstrom-Therapiegeräte sind seit mindestens 20 Jahren be
kannt. Zu dieser Art Reizstrom-Therapiegeräte gehören
Reizstromgeräte für die Interferenzstromtherapie. Ein der
artiges Gerät ist in der DE-AS 11 09 280 beschrieben. Eine
weitere Ausgestaltung des in dieser DE-AS beschriebenen Reiz
stromgerätes wird in der DE-PS 17 64 672 beschrieben. Außerdem
sind Reizstrom-Therapiegeräte mit mindestens zwei gleichzeitig
an einem Patienten anwendbaren Stromkreisen bekannt, welche
in jedem Stromkreis beliebig in der Amplitude modulierte
Gleichströme oder mittelfrequente Wechselströme liefern.
Ein seit langer Zeit bekanntes Problem bei der Anwendung von
Reizstrom-Therapiegeräten mit mehreren elektrischen Strom
kreisen an einem Patienten, insbesondere zum Muskeltraining,
besteht darin, daß die zeitliche Koordination der Reizwirkung
der Stromkreise untereinander bei bekannten Reizstrom-Therapie
geräten unbefriedigend gelöst ist. So besteht beispielsweise
bei allen Interferenzstrom-Therapiegeräten, welche entsprechend der
DE-PS 17 64 672 eingerichtet sind, keine zeitliche Koordination
zwischen der durch Interferenz im biologischen Gewebe ent
stehenden Amplitudenmodulation der vektoriellen Summe beider
Stromkreise und der zusätzlichen Amplitudenmodulation, welche
durch eine rhythmische gegenläufige Stromstärkeänderung in
den beiden oder mehreren Stromkreisen erzeugt wird. Hierdurch
entstehen völlig unkontrollierbare Reizabläufe im biologischen
Gewebe, denn zusätzlich zu der beabsichtigten Interferenz
frequenz, welche aus den beiden oder mehreren nicht in der
Amplitude modulierten Strömen durch vektorielle Addition ent
stehen, wird eine weitere Interferenzfrequenz provoziert, wel
che aus der beabsichtigten Interferenzfrequenz und der rhythmi
schen Amplitudenmodulation resultiert. Geradezu "chaotisch"
laufen die Reizwirkungen im biologischen Gewebe ab, wenn die
beabsichtigte Interferenzfrequenz während der Behandlungs
dauer nicht konstant bleibt, sondern zusätzlich mit unter
schiedlicher Geschwindigkeit ein beliebiges Interferenz
frequenz-Intervall oder -Spektrum zyklisch durchläuft.
Innerhalb der letzten 10 Jahre wurden mehr und mehr soge
nannte Mittlfrequenz-Therapiegeräte bekannt, welche eben
falls mit zwei oder mehr elektrischen Stromkreisen zur gleich
zeitigen Anwendung an einem Patienten ausgestattet sind. Bei
diesen Geräten werden die mittelfrequenten Wechselströme im
Gerät entsprechend der beabsichtigten Reizwirkung in ihrer
Amplitude vormoduliert. Die Modulationsfrequenz, welche in
biologischem Gewebe die Wirkungsfrequenz, z. B. die
Frequenz von Muskelkontraktionen, bestimmt, kann an bekannten
Geräten so eingestellt werden, daß sie während der gesamten
Behandlungsdauer konstant bleibt oder, wie oben bei den
bekannten Interferenzstrom-Therapiegeräten beschrieben, mit
einstellbarer Geschwindigkeit zyklisch ein Frequenzintervall
bzw. Frequenzspektrum durchläuft. Diese sog. Mittelfrequenz-
Therapiegeräte werden mehr und mehr den Interferenzstrom-
Therapiegeräten vorgezogen, weil dank der eindeutigen Modu
lationsfrequenz die Reizabläufe besser kontrollierbar sind.
Allerdings besteht auf bei der Anwendung der Mittelfrequenz-
Therapiegeräte insbesondere zum Muskeltraining das Problem,
daß eine physiologisch angepaßte Reizung insofern nicht
möglich ist, als jeweils nur ein Agonist, z. B. Beugemuskel,
oder ein Antagonist, z. B. Streckmuskel, behandelt werden
kann.
Die oben aufgeführten Probleme bestehen auch bei Nieder
frequenz-Therapiegeräten, High-Voltage-Therapiegeräten und
Impulsstrom-Therapiegeräten, sobald diese zwei oder mehr
elektrische Stromkreise zur gleichzeitigen Anwendung an einem
Patienten haben.
Es sind ferner Reizstrom-Therapiegeräte mit zwei oder mehr
Reizstromkreisen bekannt, welche gleichzeitig an einem Patien
ten angewendet werden,
z. B. ein Gerät, bei welchem die Intensität der Reizströme in den
einzelnen Reizstromkreisen alternierend ein- und ausge
schaltet wird und die verschiedenen Reizstromparameter, wie
Amplitude, Stromflußdauer, Pausendauer sowie Anstiegs- und
Abfallgeschwindigkeit der Reizströme unabhängig voneinander
einstellbar sind; aber diese Technik läßt sich nicht auf
Interferenzstrom-Therapiergeräte übertragen. Außerdem kann
bei bekannten Reizstrom-Therapiegeräten mit zwei oder mehr
Stromkreisen, die gleichzeitig an einem Patienten angewendet
werden, die Anzahl der Reizwirkung pro Zeiteinheit nicht
automatisch geändert werden, indem beispielsweise während
einer bestimmten Intervalldauer die Anzahl der Reizwirkungen
von 5 auf 10 und wieder zurück auf 5 geändert wird und dieses
Intervall sich zyklisch während der gesamten Behandlungs
dauer wiederholt.
Aus der US-PS 4 401 121 ist eine Anordnung zur Mittelfrequenz-Interferenzstromtherapie
mit mehreren koordinierten Reizstromkreisen bekannt, mit deren
Hilfe eine präzise Steuerung der Interferenzfrequenzen möglich
sein soll. Um unterschiedliche Interferenzfrequenzen zu erzeugen,
wird die Frequenz eines einzigen Oszillators in gewünschten
Maße geteilt, wofür einstellbare Zähler verwendet werden. Die
Problematik automatisch alternierender Ansteuerung der verschiedenen
Reizstromkreise ist nicht angesprochen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Reizstrom-
Therapien, bei welchem gleichzeitig zwei oder mehr Reizstrom
kreise an einem Patienten angewendet werden, die Reizwirkung
der einzelnen Stromkreise untereinander so zu koordinieren,
daß der gesamte Reizablauf physiologisch und für die so be
handelten Gewebestrukturen nur wenig oder gar nicht er
müdend wirkt.
Diese Aufgabe wird bei Reizstrom-Therapiegeräten der eingangs
genannten Art bzw. deren Anwendung erfindungsgemäß durch die Einrichtung gemäß dem Patentanspruch 1
bzw. durch ein Betriebsverfahren gemäß Patentanspruch 4 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung geht dabei davon aus, daß Reizabläufe, insbesondere
bei Reizung sensibler und/oder motorischer Strukturen, von
Patienten angenehmer und/oder weniger ermüdend empfunden wer
den, wenn die Reizwirkungen der einzelnen Reizstromkreise
nicht gleichzeitig, sondern einander zyklisch abwechselnd
ablaufen. So ist es beispielsweise physiologischer und für
den Patienten weniger ermüdend, wenn bei der Anwendung der
Reizstrom-Therapie zum Muskeltraining nicht nur der Agonist,
sondern auch der Antagonist gereizt wird und umgekehrt, jedoch
nicht gleichzeitig, sondern alternierend ein oder mehrere
mal der Agonist und ein oder mehrere mal der Antagonist und
umgekehrt, wobei die Intensität der Reizung des Agonisten
gleich oder unterschiedlich einstellbar sein soll zur Intensi
tät der Reizung des Antagonisten. Letzteres gilt allgemein
auch für die Reizung andere Gewebestrukturen.
Die erfindungsgemäße Einrichtung für Reizstromgeräte der inte
ressierenden Art sorgt dafür, daß die Intensitäten der
elektrischen Reizströme in den einzelnen Reizstromkreisen
automatisch alternierend so gesteuert werden, daß die Intensi
tät der Reizwirkung jeweils eines oder mehreren Stromkreise
mehr oder weniger dominierend im Vergleich zu der Intensität
der jeweiligen anderen Stromkreise ist. Hierbei wird die Intensi
tät der einzelnen Stromkreise synchron in einem ganzzahligen
Teilungsverhältnis der Interferenzfrequenz, Modulationsfre
quenz bzw. Kontraktionsfrequenz automatisch so gesteuert, daß
nach jeweils 1, 2, 3 oder n Kontraktionen eines Agonisten eine
ausreichend lange Ruhepause folgt, während welcher der Anta
gonist 1, 2, 3 oder n mal zur Kontraktion gebracht wird und um
gekehrt. Während bei Anwendung dieser erfindungsgemäßen Ein
richtung bei Mittelfrequenz-Therapiegeräten, High-Voltage-
Therapiegeräten und Niederfrequenz- oder Impulsstrom-Therapie
geräten jeweils alternierend nur einer der elektrischen Strom
kreise aktiv sein muß, während die andere völlig stromlos
sein dürfen, darf die Intensität der Ströme der Stromkreise
bei Interferenzstrom-Therapiegeräten nur um einen bestimmten
Betrag zueinander variiert werden, weil anderenfalls keine
Interferenz entstehen könnte.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung beispielsweise näher
erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Einrichtung in einem Interferenzstrom-Therapiegerät,
Fig. 2 ein Diagramm der alternierend sich ändernden Intensi
tät der Reizströme in den Stromkreisen E und F bei einem
Interferenzstrom-Therapiegerät entsprechend Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Interferenz-Vektor
felder a) bei gleicher Amplitude beider Reizströme sowie
b) und c) bei unterschiedlicher Amplitude der beiden Reiz
ströme,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Einrichtung in einem Mittelfrequenz-Therapiegerät; und
Fig. 5 ein Diagramm der alternierend sich ändernden Intensität
der Reizströme in den Stromkreisen E und F bei dem Mittel
frequenz-Therapiegerät entsprechend Fig. 4.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Einrichtung in einem an sich bekannten Interferenzstrom-
Therapiegerät. Dieses Interferenzstrom-Therapiegerät besteht
aus einem Oszillator 1, welcher eine sinusförmige Spannung
a(t) mit der Amplitude A und der Frequenz fo = ωo : 2 π
erzeugt. Diese Frequenz ist ungeregelt und muß nicht beson
ders konstant sein, wenn der zweite Oszillator 2, wie in Fig.
1 dargestellt, in Abhängigkeit von der Frequenz fo automatisch
geregelt wird. Oszillator 2 ist ein spannungskontrollierter
Oszillator, dessen Frequenz mit dem Pegel der Steuerspannung
uS größer oder kleiner wird. Die Ausgangssignale beider
Oszillatoren 1 und 2, welche jeweils sinusförmige Spannungen
sind, werden in einem Phasendiskriminator 3 bezüglich ihrer
Phasenlage zueinander verglichen. Dieser Phasendiskriminator
3 liefert eine der Phasenverschiebung Δϕ proportionale
Spannung uϕ = f (Δϕ), welche auf einen Operationsverstärker-
Regler 5 geführt wird und dort mit einer Phasenmodulations
spannung uM = f(t) verglichen und deren Differenz verstärkt
auf den spannungsgesteuerten Oszillator 2 geleitet wird.
Auf diese Weise werden die Frequenzen beider Oszillatoren mit
einander synchronisiert, wobei jedoch das Ausgangssignal des
Oszillators 2 im Vergleich zum Ausgangssignal des Oszillators
1 um einen von der Phasenmodulationsspannung uM abhängigen
Winkel in der Phase verschoben ist. Ist uM über der Zeit t
konstant, so ist auch die Phasenverschiebung Δϕ über der Zeit
t konstant. Das Prinzip der Interferenzstrom-Therapiegeräte
besteht bekanntlich darin, den Phasenwinkel der Ausgangs
spannung UF im Verhältnis zu der Ausgangsspannung UE periodisch
zu verändern. Dies erfolgt beispielsweise in der Weise, daß
die Phasenmodulationsspannung uM periodisch über der Zeit t
verändert wird. Hierbei ist es prinzipiell beliebig, welcher
Zeitfunktion uM folgt. So kann diese Zeitfunktion mit
konstanter Periodendauer oder mit variabler Periodendauer
erfolgen. Der Funktionsgenerator 4, der die Phasenmodulations
spannung uM = f(t) erzeugt und an den Operationsverstärker-
Regler 5 liefert, erzeugt am Anfang oder am Ende einer jeden
Periode, beliebig, ob die Periodendauer der periodischen
Funktion uM = f(t) konstant ist oder nicht, einen elektrischen
Impuls D an einem Frequenzteiler 13 mit den Ausgängen Q und
. Das Teilungsverhältnis dieses Frequenzteilers 13 ist ein
stellbar, so daß der logische Pegel der Ausgänge Q und nach
jeweils 1, 2, 3 oder n Impulsen, wobei n jede beliebige ganze
Zahl sein kann, von High bzw. Hoch H auf Low bzw. Nieder L bzw. von L auf H umschaltet. Der
Ausgang Q des Frequenzteilers 13 ist auf den Amplitudenmodu
lator 14 und der Ausgang auf den Amplitudenmodulator 15
geführt. Der jeweilige H-Pegel der Ausgänge Q oder steuert
den jeweils mit Q oder verbundenen Amplitudenmodulator 14
oder 15 derart, daß die Amplitude der Spannungen a(t) oder
b(t) um einen an den Stellgliedern 17 bzw. 18 einstellbaren
Faktor vergrößert oder verkleinert wird. Auf diese Weise
werden die Amplituden der Ausgangsspannungen hinter den
Amplitudenmodulatoren 14 und 15 mit der Frequenz fM : n
alternierend einander abwechselnd um den an den Stellgliedern
18 bzw. 17 eingestellten Faktor vergrößert oder verkleinert.
Bevor die Ausgangsspannungen der Amplitudenmodulatoren 14 und
15 auf die Endverstärker 8 und 9 geführt werden, kann deren
Amplitude mittels der Stellglieder 6 und 7 je nach Bedarf
verkleinert werden. Die Ausgänge der Endverstärker 8 und 9
werden über die Ausgangstransformatoren 10 bzw. 11 an die
Ausgangsbuchsen EE′ bzw. FF′ geführt, an welche die
Elektrode ee′ bzw. ff′ angeschlossen werden, um die Ströme
ie und if durch das zu therapierende Gewebe 16 des
Patienten zu leiten.
In Fig. 2 sind die Amplituden AE(t) und AF(t) zeitparallel
zur Phasenverschiebung Δϕ(t) schematisch dargestellt. Δϕ(t)
ist eine Funktion von uM(t). Jeweils bei einem definierten
Phasenwinkel Δϕ, beispielsweise bei Δϕ = 0, wie in Fig. 2
dargestellt, liefert der Funktionsgenerator 4 einen elektri
schen Impuls D an den Frequenzteiler 13. Bei einem Teilungs
verhältnis von n = 1 werden die Amplituden der AE und AF
alternierend, wie in Fig. 2 dargestellt, vergrößert oder
verkleinert.
Die elektrischen Impulse D, die vom Funktionsgenerator 4 an
den Frequenzteiler 13 geliefert werden, können jedoch auch
bei jedem anderen Phasenwinkel Δϕ zwischen Null und 180
Grad ausgelöst werden, wobei jedoch der so definierte Phasen
winkel jeweils nur bei zunehmender oder bei abnehmender
Phasenverschiebung berücksichtigt werden darf, weil anderen
falls die Periodendauer Te unterschiedlich wird zur Perioden
dauer Tf und außerdem doppelt so viele elektrische Impulse D
erzeugt würden, als wenn der elektrische Impuls D in der
Phasenlage Δϕ = 0 oder Δϕ = Maximum erzeugt wird.
In Fig. 3 sind stark schematisiert drei verschiedene Interfe
renzfrequenz-Vektorfelder dargestellt. Werden die Elektroden
ee′ und ff′ so an das zu behandelnde Gewebe angelegt, daß
sich die elektrischen Felder und damit die Richtung der
elektrischen Ströme der beiden Reizstromkreise EE′ und FF′
rechtwinklig kreuzen, so entsteht im Fall a), in welchem die
Amplituden der Ausgangsspannungen UE und UF gleich groß sind,
bei kontinuierlicher Phasenverschiebung der beiden Ausgangs
spannungen gegeneinander von Null bis 180 Grad ein Spannungs-
oder Stromvektorfeld VFa, das einem gleichseitigen Rechteck
entspricht.
Ist die Amplitude der Ausgangsspannung UE an den Elektroden
ee′ größer als die Amplitude der Ausgangsspannung UF an den
Elektroden ff′, so entsteht ein ungleichseitiges Spannungs-
oder Stromvektorfeld VFb, wie in Fall b) dargestellt.
In Fall c) ist die Ausgangsspannung UF an den Elektroden ff′
größer als die Ausgangsspannung UE an den Elektroden ee′.
Fig. 4 zeigt beispielsweise die Anwendung der erfindungsge
mäßen Einrichtung in einem sog. Mittelfrequenzstrom-Therapie
gerät.
Mittelfrequenzstrom-Therapiegeräte liefern an beiden Aus
gängen EE′ und FF′ mittelfrequente Wechselspannungen mit
einer Frequenz von einigen Kilohertz. Die Amplitude dieser
Wechselspannungen wird mittels eines Amplitudenmodulators, der
von einem Funktionsgenerator 4 gesteuert wird, moduliert. Die
Amplitudenmodulation der beiden Ausgangsspannungen UE und UF
erfolgt bei bekannten Geräten völlig synchron. Die erfinderi
sche Verbesserung derartiger Geräte besteht darin, wie be
reits im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1
beschrieben, aus dem Funktionsgenerator 4 elektrische Impulse
D abzuleiten, welche am Anfang oder am Ende einer jeden Periode
der beliebigen, aber periodischen Funktion uM = f(t) erzeugt
werden können, beispielsweise jeweils in dem Moment, in wel
chem die Modulationsspannung uM = f(t) das Minimum erreicht.
Vergleiche hierzu auch Fig. 5. Der Frequenzteiler 13, dem
die elektrischen Impulse D zugeführt werden, wirkt die oben
im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 beschrieben. Im Unter
schied zum Ausführungsbeispiel entsprechend Fig. 1 und Fig. 2
kann die Amplitude der Spannungen AE(t) bzw. AF(t) jedoch
alternierend bis auf Null reduziert werden.
Dies ist in Fig. 5 schematisch dargestellt. Die vom Funktions
generator 4 gelieferte Modulationsspannung uM(t) verläuft in
diesem Falle trapezförmig über die Zeit t.
Hierzu werden die Amplituden AE(t) und AF(t) trapezförmig
über der Zeit t moduliert. Ist am Frequenzteiler 13 der
Teilungsfaktor n = 1 eingestellt, so wird alternierend einmal
eine Periode AE(t) erzeugt, während die Amplitude AF(t) = Null
ist, und einmal eine Periode AF(t), während die Amplitude
AE(t) = Null ist, usw.
Bei einem anderen Teilungsfaktor, beispielsweise n = 3, wür
den jeweils 3 Perioden mit jeweils der Länge Te und der Amplitude AE
(t) erzeugt während die Amplitude AF(t) = Null ist, und da
nach 3 Perioden AF(t), während AE(t) = Null ist usw.
Die Amplitude der Ausgangsspannungen UE und UF kann außerdem
an den Stellgliedern 6 bzw. 7 unabhängig voneinander einge
stellt werden.
Die Perioden der Amplitudenmodulation sind außerdem mit Te
und Tf bezeichnet, wobei Te und Tf bei periodischer Wieder
holung der Funktion uM = f(t) gleich lang sind. Die Frequenz
fM meint die Anzahl der Perioden der Modulationsspannung
uM = f(t) pro Zeiteinheit.
Die erfindungsgemäße Einrichtung kann in ähnlicher Weise
auch bei sogenannten High-Voltage-Geräten und Impulsstrom
geräten eingesetzt werden, wenn mindestens zwei Reizstrom
kreise vorhanden sind, die gleichzeitig an einem Patienten
angewendet werden. Hierbei ist lediglich der Oszillator 1, der
in Fig. 1 und 4 sinusförmige Wechselspannung erzeugt, gegen
Impulsgeneratoren zu ersetzen und am Ausgang der beiden oder
mehrerer Stromkreise dürfen keine Ausgangstransformatoren
eingefügt sein.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Anzahl der
Reizstromkreise verdoppelt oder vervielfacht werden, wobei
lediglich parallel zu den dargestellten zwei Ausgangskreisen
gleiche Ausgangskreise jeweils am Ausgang der Amplituden
modulatoren 16 und 17 angeschlossen werden.
Außerdem kann statt des dargestellten Frequenzteilers 13 mit
nur zwei Ausgängen Q und auch ein Frequenzteiler mit 3, 4
oder mehr Ausgängen verwendet werden, wobei diese Ausgänge
nacheinander "high"-Pegel liefern, beispielsweise könnte ein
Frequenzteiler mit 4 Ausgängen, Q1, Q2, Q3 und Q4 nacheinander
erst an Q1, dann an Q2, dann an Q3, dann an Q4, dann wieder
an Q1 usw. "high"-Pegel liefern. An jedem dieser Ausgänge
kann ein kompletter Ausgangskreis, identisch dem Ausgangs
kreis bestehend aus den Elementen 16, 6, 8 und 10, ange
schlossen werden.
Auf diese Weise können mehrere Reizabläufe koordiniert
nacheinander an einem Patienten zyklisch ablaufend durch
geführt werden.
Claims (5)
1. Einrichtung für Reizstrom-Therapiegeräte mit mindestens
zwei Reizstromkreisen, welche gleichzeitig an einem Patienten
appliziert werden, insbesondere Interferenzstrom-
Therapiegeräte, Mittelfrequenzstrom-Therapiegeräte und Impulsstrom-
Therapiegeräte, wobei bei den Interferenzstrom-
Therapiegeräten die Phasenlage der mittelfrequenten Wechselspannungen
der verschiedenen Reizstromkreise zueinander
bzw. bei den Mittelfrequenz- und Impulsstromthereapiegeräten
die Amplitude der mittelfrequenten Wechselspannung
bzw. die mittelfrequenten Gleichstromimpulse mit einer Modulationsfrequenz
periodisch in der Phase bzw. in der Amplitude
moduliert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Funktionsgenerator (4) vorgesehen ist, welcher eine
periodische Modulationsspannung UM = f(t) erzeugt und in
einem definierten Zeitpunkt während jeder Periode der
periodischen Modulationsspannung, bevorzugt am Anfang oder
Ende, jeder der Perioden einen elektrischen Impuls D liefert,
welcher auf einen Frequenzteiler (13) mit einstellbarem
Teilungsverhältnis geleitet wird, der die Folge der
Impulse D mit der Modulationsfrequenz fM durch eine
beliebige ganze Zahl n teilt und der mindestens zwei
digitale Ausgänge, und zwar einen nicht invertierenden (Q)
und einen invertierenden (), hat, deren logische Pegel
von "high" auf "low" bzw. von "low" auf "high" umschalten, wobei die
logischen Pegel auf einen Amplitudenmodulator (14, 15)
geleitet werden, so daß die Amplitude der Wechsel- oder
Gleichspannungen gegenseitig alternierend um einen
einstellbaren Faktor erhöht oder vermindert wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
Parallelschaltung weiterer Reizstromkreise zu den Amplitudenmodulatoren
(14, 15; 16, 17).
3. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Frequenzteiler (13) mehr als zwei Ausgänge aufweist,
an welchen nacheinander zyklisch wiederholend "high"-Pegel
anliegen und daß entsprechend der Anzahl der Ausgänge voneinander
unabhängige Reizstromkreise vorhanden sind, die
jeweils an einem der Ausgänge des Frequenzteilers (13) angeschlossen
sind.
4. Verfahren zum Betreiben eines Reizstrom-Therapiegerätes
mit mindestens zwei Reizstromkreisen
nach Anspruch 1 mit folgenden
Schritten:
- - Ableiten von Impulsen D und Bilden einer Impulsfolge mit Modulationsfrequenz fM aus einer periodischen Funktion UM=f(t), vorzugsweise am Anfang und Ende jeder Periode der periodischen Funktion,
- - Erzeugen eines logischen Pegels, dessen Pegelwert nach vorgegebener Anzahl von Impusen D der Impulsfolge wechselt, wobei die wechselnden logischen Pegel je einem Amplituden- bzw. Phasenmodulator, der für jeden der Reizstromkreisen vorgesehen ist, zugeführt werden, so daß die Reizströme der Reizstromkreise automatisch alternierend in ihrer Intensität oder Phase veränderbar sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Impulsfolge mit der Modulationsfrequenz fM durch eine
beliebige ganze Zahl n geteilt wird und daß der Betrag der
jeweiligen alternierenden Intensitäts- oder Phasenänderung
für jeden Reizstromkreis einstellbar ist.
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