DE3730677C2 - Flachsilo-Entnahmegerät - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Flachsilo-Entnahme­ gerät in der Ausgestaltung nach dem Oberbegriff des Patent­ anspruches 1.

Flachsilo-Entnahmegeräte dieser Art sind in verschiedenen Ausführungen bekannt.

Die bekanntesten Geräte dieser Gattung sind mit jeweils drei Schneidmessern ausgerüstet, die an den Flächen eines U-förmigen Bügels anliegen und an den Ecken dieses Bügels über gelenkige Zwischenglieder, vorzugsweise in der Art von Fleyerketten, miteinander verbunden sind. Die oszillie­ rende Schneidbewegung wird dadurch erzielt, daß die beiden an den Seiten des U-förmigen Bügels anliegenden Schneid­ messer jeweils im Wechsel, im allgemeinen von hydrauli­ schen Zugzylindern, über eine vorgegebene Hublänge gezo­ gen werden. Hierbei treten an den Zwischengliedern, zwi­ schen den Schneidmessern, an den Ecken des Bügels, hohe Kräfte auf, die zu einem hohen Verschleiß an Zwischenglie­ dern und Anlageflächen führen. Die Störanfälligkeit ist sehr hoch und die Folgeschäden beträchtlich, wie z. B. Messer- und Kettenbrüche, Lagerplatten und Bügelverschleiß, Verzögerung der Fütterungszeiten etc.

Ein weiteres Flachsilo-Entnahmegerät dieser Art ist aus dem DE 80 16 985 U1 bekannt. Das dort gezeigte Flachsilo-Entnahme­ gerät weist einen U-förmigen Schneidbügel auf, dessen drei Seiten je ein hydraulisch angetriebenes Schneidmesser aufweisen. Diese untereinander mechanisch nicht verbundenen Schneidmesser werden von jeweils parallel geschalteten Hydrozylindern in eine Richtung und mit drei weiteren zugeordneten Hydrozylindern abwechselnd in die entgegengesetzte Richtung bewegt, wobei nach einem vorgegebenen Hub jeweils die Umschaltung erfolgt. Bei diesem Gerät sind Eckverbindungen zwischen den Schneidmessern nicht vorhanden, jedoch begünstigt der hier vorhandene hydraulische Antrieb durch die Parallelschaltung der Schneidmesser-Antriebszylinder ein ungleiches Laufen der Schneidmesser, da zunächst immer das am geringsten beanspruchte Messer seinen Hub ausführt. Bei der hier benutzten Umschaltung der Hubbewegung kann es vorkommen, daß bei Über­ belastung eines Schneidmessers eine vorzeitige Hubumschaltung erfolgt, bevor alle Messer ihre Endlage erreicht haben. Dies führt zu nicht durchgetrenntem Futter und daraus folgenden Störungen bei der Entnahme sowie am Gerät selbst.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flachsilo-Entnahmegerät der gattungsgemäßen Art zu schaffen, welches die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweist, sich durch einen störungsfreien Betrieb auszeichnet und bei dem ein ungleiches Laufen der Schneidmesser vermieden ist.

Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeich­ nenden Teil des Patentanspruches 1.

Es wurde ein Gerät geschaffen, welches ohne mechanische Verbindungsglieder zwischen den Schneidmessern arbeitet und die oszillierende, waagerechte Schneidbewegung durch in Reihe geschaltete Hydraulikzylinder bewirkt.

Die Arbeitsweise des neuen Gerätes wird anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles im folgen­ den näher beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 ein Flachsilo-Entnahmegerät in einer Gesamt­ ansicht in perspektivischer Darstellung

Fig. 2 eine schematische Darstellung der Schaltung des Flachsilo-Entnahmegerätes gemäß Fig. 1.

Das Flachsilo-Entnahmegerät 1 gemäß Fig. 1 wird an einem in den Zeichnungen nicht dargestellten landwirtschaftli­ chen Schlepper an dessen Dreipunkt-Hydraulik oder der Frontladerschwinge montiert. Ein vom Schlepper geliefer­ ter Ölstrom tritt am Kupplungspunkt P in das Antriebs­ system des Flachsilo-Entnahmegerätes 1 ein und veranlaßt zunächst durch Herausschieben des Kolbens 3 des Vorschub­ zylinders 2 über Übertragungsglieder, vorzugsweise einen Seiltrieb 6, ein Absenken des mit Schneidmessern 4 besetzten U-förmigen Schneidbügels 5 bis zu einem Widerstand, im allgemeinen das Auftreffen des Schneidbügels 5 auf die Oberfläche des Flachsilos. Durch den durch den Widerstand erhöhten Druck im Hydrauliksystem wird die Schaltstellung des Wegeventiles 7 gewechselt. Das Öl wird in Reihe ge­ schalteten Hydraulikzylindern zugeführt, von denen zwei als Seitenmesser-Antriebszylinder 9 und einer als Quer­ messer-Antriebszylinder 10 wirken.

Das in die Ölkammer 20 eines Seitenmesser-Antriebszylin­ ders 9 gepumpte Öl verdrängt das Öl aus der Ölkammer 21 des Seitenmesser-Antriebszylinders 9 in die Ölkammer 22 des Quermesser-Antriebszylinders 10 unter gleichzeitiger Verschiebung der Messer 4 und 14. Das Quermesser 14 benö­ tigt eine höhere Antriebskraft bei kleinstmöglichem Durch­ messer des mit in den Futterstock eindringenden Quermesser- Antriebszylinders 10.

Dies wird erreicht durch unterschiedlich große Ringflä­ chen der Kolben der Seitenmesser-Antriebszylinder 9, wobei die Ringflächen der Kolben der Seitenmesser-Antriebszy­ linder 9 in der schaltungstechnisch dem Quermesser-Antriebs­ zylinder 10 zugewandten Ölkammer 21 kleiner sind als die Ringflächen im Bereich der Ölkammern 20. Dies wiederum wird erreicht durch die Wahl größerer Kolbendurchmesser im Bereich der erwähnten Ölkammern 21.

Durch die vorstehend beschriebene unterschiedliche Gestal­ tung der hier interessierenden Ringflächen der Seitenmes­ ser-Antriebszylinder 9 ergibt sich eine entsprechende Druckübersetzung.

Die mit dem Bezugszeichen 16 versehenen Drosselrückschlag­ ventile ermöglichen die Erstbefüllung der gesamten Anlage und später den Ausgleich von Leckagen o. dgl. Die Drosseln 17 ergeben nach dem Überfahren der zugehörigen Bohrungen durch den Zylinder-Kolben des Quermesser-Antriebszylinders 10 einen Richtungs-Änderungs-Impuls an das Umschaltventil 18.

Der Vorschubzylinder 2 wird von den in die Seitenmesser- Antriebszylinder 9 integrierten Pumpkolben 15 beaufschlagt.

In Fig. 2 ist eine Schaltstellung gezeigt, bei der der in der Zeichnung links angeordnete Seitenmesser-Antriebs­ zylinder 9 bzw. dessen Kolbenstange voll ausgefahren ist. Die Kolbenstange des Quermesser-Antriebszylinders 10 ist in dieser Stellung maximal nach rechts verschoben und die Kolbenstange des in der Fig. 2 rechts liegenden Seiten­ messer-Antriebszylinders 9 ist vollständig eingefahren.

Durch die in Fig. 2 links angeordnete, freigegebene Dros­ sel 17 fließt das vom Schlepper gelieferte Öl zurück zum Umschaltventil 18 und verschiebt dieses aus der dar­ gestellten Zeichnungslage heraus nach links. Durch diese Umschaltung gelangt nun das vom Schlepper gelieferte Öl in die Zylinderkammer 20 des in Fig. 2 rechts dargestell­ ten Seitenmesser-Antriebszylinders 9, so daß dessen Kol­ benstange nunmehr ausgefahren wird. Dabei wird gleich­ zeitig das Quermesser 14 nach links verschoben und das in Fig. 2 links angeordnete Seitenmesser 4 durch Beauf­ schlagung der Zylinderkammer 21 zurückbewegt.

Überfährt der rechte Kolben des Quermesser-Antriebszylin­ ders 10 die in Fig. 2 rechts angeordnete Drossel 17, so fließt das geförderte Öl nunmehr wieder zurück zum Um­ schaltventil 18, und zwar auf die in Fig. 2 linke Seite dieses Umschaltventiles 18 und verschiebt dieses Umschalt­ ventil 18 wieder nach rechts in die in Fig. 2 dargestell­ te Lage.

Es erfolgt somit ein selbsttätiges, dauerndes Umschalten mit entsprechender Umkehr der Bewegungsrichtungen der An­ triebszylinder 9 bzw. 10.

Claims (3)

1. Flachsilo-Entnahmegerät mit einem an die Dreipunkt- Hydraulik oder an die Frontladerschwinge eines land­ wirtschaftlichen Schleppers anschließbaren Gestell, welches im unteren Bereich eine Zinkengabel mit waage­ rechten Zinken aufweist und diesen zugeordnet, im oberen Bereich, einen in vertikalen Führungsholmen auf- und abwärts beweglichen U-förmigen mit oszillie­ renden, hydraulisch angetriebenen Schneidmessern aus­ gerüsteten Schneidbügel trägt, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Schneidmesser (4, 14) an den verschiedenen Kolbenstangen von in Reihe ge­ schalteten Hydraulikzylindern (9, 10) befestigt sind, wobei die jeweilige Leitung zwischen dem Seitenmesser- Antriebszylinder (9) und dem Quermesser-Antriebszy­ linder (10) mit zwei Anschlüssen (25, 26) am Seitenmesser-An­ triebszylinder (9) angreift, deren Abstand gleich oder größer ist als die Länge des Kolbens des Seiten­ messer-Antriebszylinders (9).

2. Flachsilo-Entnahmegerät nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Ringflächen der Seitenmesser- Antriebszylinder (9) unterschiedlich groß sind.

3. Flachsilo-Entnahmegerät nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß am Quermesser-Antriebszylinder (10) Steuerleitungen zu einem Umschaltventil (18) ange­ schlossen sind.