DE3729549A1

DE3729549A1 - Vorrichtung zur abdichtung von zwei bauteilen

Info

Publication number: DE3729549A1
Application number: DE19873729549
Authority: DE
Inventors: Holger Von Hayn
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: ITT Automotive Europe GmbH
Priority date: 1987-09-04
Filing date: 1987-09-04
Publication date: 1989-03-16

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abdichtung von zwei Bauteilen, wobei das erste Bauteil eine Abdeckungs einheit, vorzugsweise einen Deckel, bildet, und das zweite Bauteil eine Basiseinheit, vorzugsweise einen Ventilblock für elektromagnetisch schaltbare Hydraulikventile, bildet.

Elektrohydraulische Steuerungen finden eine immer weitere Verbreitung in der Technik. Grund dafür ist die Möglichkeit, den Steuerteil einer Steuerkette elektrisch und den Energie teil der Steuerkette hydraulisch darzustellen. Zu den Naht stellen zwischen elektrischem und hydraulischem Teil gehören die elektromagnetisch betätigten Hydraulikventile. Diese Ventile sind zu Baugruppen (Ventilblöcke) zusammengefaßt. Diese Baugruppen haben hydraulische Zu- und Ableitungen und einen oder mehrere Kabelabgänge. In den Kabeln sind elektrische Leitungen angeordnet für die Steuersignale zur Schaltung der elektromagnetischen Ventile.

In der Patentanmeldung P 37 01 019.0 wird bereits ein Ventil block für eine schlupfgeregelte, hydraulische Bremsanlage, bestehend aus einem, mehrere Elektromagnetventile aufneh menden, Ventilaufnahmekörper, einem Rahmen, einem den Rahmen verschließenden Deckel, sowie einer, mehrere Kontaktmesser enthaltenden, Messerleiste, wobei die Elektromagnetventile mit den Kontaktmessern durch eine Anschlußfolie verbunden sind, beschrieben.

Das Besondere an diesem Ventilblock besteht darin, daß der Rahmen mit dem Deckel und der Messerleiste einstückig derart ausgebildet ist, daß eine einteilige Abdeckungsein heit gebildet wird, die das Verlöten der Anschlußfolie zuläßt und abgedichtet am Ventilaufnahmekörper befestigt ist.

Bei Anordnungen, bestehend aus einem Ventilblock und einem dazu gehörenden Deckel, treten in der Praxis folgende Probleme auf:

Das maschinelle Aufsetzen des Deckels auf den Ventilblock bereitet Schwierigkeiten. Die Automatisierung ist nur auf sehr umständliche Weise möglich. Bei dem automatisierten Zusammenbau von Ventilblock und Deckel kommt es zu Zentrier problemen und zu Dichtungsproblemen.

Weiterhin sind die Befestigung und die Abdichtung der elektrischen Leitungen für die Spulen der Elektromag netventile problematisch. Bekannte Anordnungen von Ventilblöcken mit Deckel weisen eine Kabelbefestigung im Deckel auf, die aus einer Verschraubung besteht. Da es während der Herstellung und während des Zusammenbaus von Ventilblock und Deckel notwendig ist, den Deckel zu öffnen, um Kontakte zu löten oder zu schweißen, mußte bisher ein umständliches Verfahren durchgeführt werden:

Die Schraubenmutterbefestigung des Kabels mußte gelöst werden, der Deckel wurde auf dem Kabelschlauch zurückgescho ben, damit man die Kontakte der Elektromagnetventile löten konnte. Nach dem Löten wurde der Deckel in Montageposition gebracht. Das Kabel wurde durch Verschraubung wieder befestigt.

Der Erfindung liegen folgende Aufgaben zugrunde:

Es sollen die geschilderten Nachteile des Standes der Technik vermieden werden. Es soll erreicht werden, daß der Dichtkörper zwischen dem Ventilblock und dem Deckel sozusagen auf die Abdichtkante des Ventilblocks fällt. Ebenso soll der Deckel in den Dichtkörper fallen. Der Dichtkörper und der Deckel sollen sich selbst positionieren und damit für die Endmontage vorbereitet sein.

Der Deckel soll während der Herstellung und während der Montage des gesamten Aggregats jederzeit leicht abnehmbar sein, insbesondere um Löt- oder Schweißverbindungen für die Kontakte der Elektromagnetventile herstellen zu können.

Die genannten Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorrichtung zur Abdichtung aus einem Profilkörper, insbesondere aus einer Profildichtleiste, aus elastischem Material besteht, der mit mindestens einem Randelement versehen ist, welches den Profilkörper auf einem der beiden Bauteile und die beiden Bauteile zueinander zentriert, und daß der Profilkörper zumindest in einem Teilbereich seines Profils so ausgebildet ist, daß beim Aufsetzen des Randes des ersten Bauteils auf den auf der Dichtfläche des zweiten Bauteils zentriert angeordneten Profilkörper infolge der vom ersten Bauteil auf den Profil körper ausgeübten Kraft der Profilkörper gegen das zweite Bauteil gepreßt wird und so verformbar ist, daß mindestens ein Teil des Profilkörpers dichtend gegen den Rand des ersten Bauteils gedrückt wird.

Insbesondere kann das Profil mit einer oder mehreren Flanken ausgestattet sein, die beim Zusammenbau des ersten und zweiten Bauteils dichtend gegen den Rand des ersten Bauteils gedrückt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Profilkörper zumindest in einem Teilbereich im wesentlichen eine H-Form auf. Ein Schenkel dieser H-Form kann verlängert ausgebildet sein, so daß er einen Zentrierrand bildet.

In Bezug auf die Mitte zumindest eines Bauteils kann der verlängerte Schenkel des H-förmigen Profils nach außen versetzt angeordnet sein.

Der Profilkörper kann in einem weiteren Ausführungsbeispiel die Durchführung einer elektrischen Leitung umfassen.

Dabei kann die Leitungsdurchführung im Profilkörper einvul kanisiert sein, oder es kann eine dichtende Klemmvorrichtung für die Leitungsdurchführung im Profilkörper vorgesehen sein.

Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erreicht:

Es werden verbesserte Voraussetzungen dafür geschaffen, daß der Deckel maschinell auf den Ventilblock aufgesetzt werden kann. Dichtungs- und Zentrierprobleme, die durch bisher bekannte Fertigungs- und Zusammenbaumethoden entstanden sind, werden behoben. Es wird eine zuverlässige elektrische Leitungsbefestigung und Leitungsabdichtung geschaffen. Mit Hilfe der Erfindung wird ein Aggregat, bestehend aus Ventilblock und Deckel geschaffen, das nur einen ver gleichsweise geringen Platzbedarf hat, und zwar insbesondere dann, wenn der Deckel vom Ventilblock abgehoben werden muß. Das erfindungsgemäße Abdichtungsprofil ist fertigungs gerecht.

Es wird das Ziel erreicht, daß der Dichtungskörper sozusagen auf die Abdichtkante des Ventilblocks fällt. Beim Zusam menbau wird der Deckel durch den Dichtungskörper in die richtige Positon geführt. Dichtungskörper und Deckel sind also selbstpositionierend.

Das Aufschrauben einer Schraubenmutterbefestigung für das Kabel fällt weg. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn nach dem Zusammenbau der Deckel wieder vom Ventilblock abgehoben werden muß, um Kontakte zu löten oder zu schweißen. Das bisher bekannte, umständliche Aufklappen fällt fort.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden detaillierten Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele der Erfindung zu entnehmen.

Die Ausführungsbeispiele werden anhand von 5 Figuren erläutert.

Fig. 1 zeigt in einer Explosionsdarstellung ein Aggregat, bestehend aus einem Ventilblock und einem dazugehörenden Deckel.

Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung gemäß einem Schnitt, der entsprechend der Linie A-B der Fig. 1 geführt ist.

Die Fig. 3 und 4 zeigen das erste Ausführungsbeispiel.

Die Fig. 5 zeigt das zweite Ausführungsbeispiel.

In Fig. 1 sind schematisch dargestellt: ein Ventilblock 1 und ein dazugehörender Deckel 2. Einzelheiten des Ventil blocks können der Patentanmeldung P 37 01 019.0 entnommen werden.

Der Ventilblock ist mit einem Profilkörper 3 versehen. Er dient zur Abdichtung zwischen Deckel und Ventilblock und liegt auf der Dichtfläche des Ventilblocks.

Beim Zusammenbau wird der Deckel 2 in Richtung des Pfeils 4 in Fig. 1 nach unten auf den dichtenden Profilkörper bewegt.

Im Profilkörper ist eine Durchführung für elektrische Leitungen vorgesehen. Die Durchführung ist in ihrer Gesamtheit mit 5 bezeichnet. Mehrere Leitungsadern, von denen eine mit 6 bezeichnet ist, sind in der Profilleiste aus elastischem Material einvulkanisiert. Die Leitungsadern führen den elektrischen Strom für die Spulen der elektromagnetisch schaltbaren Hydraulikventile.

Die einzelnen Adern werden durch einen Schlauch 7 zusam mengefaßt. Der Schlauch ist an einer Außenwand des Ventil blocks durch eine Krampe 8 befestigt.

Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung entsprechend der Schnittlinie A-B. Aus Fig. 2 ist das H-förmige Profil der Dichtleiste erkennbar.

Die Fig. 3 und 4 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel. Die Profildichtleiste liegt auf der Abdichtkante 9 des Ventilblocks auf. Aus Fig. 3 ist erkennbar, daß die H- Form einen verlängerten Schenkel 10 aufweist. Dieser verlängerte Schenkel bildet den Zentrierrand der Profil dichtleiste gegenüber dem Ventilblock. Die Ventildichtleiste kann also sehr einfach auf den Ventilblock aufgelegt werden.

In Fig. 4 wird der Vorgang des Aufsetzens des Deckels auf den Ventilblock dargestellt. Mit dem Pfeil 11 ist die vom Deckel auf die Profildichtleiste ausgeübte Kraft dargestellt. Der H-förmige Profilkörper wird nach unten gedrückt. Dabei wird die vom Deckel aufgeprägte Kraft in folgende Kraftkomponenten transformiert: 12, 13, 14. Die Kraftkomponente 12 dichtet den Ventilblock ab. Die beiden Kraftkomponenten 13, 14 äußern sich in den oberen Flanken 16, 17 des H-Profils. Die Flanken werden gegen den Rand 15 des Deckels abdichtend gepreßt. Die beiden Flanken dienen also während des Aufsetzvorgangs einmal zur Führung des Deckelrandes und zum anderen, nach dem Zusammenbau, zur Abdichtung des Deckelrandes gegenüber äußeren Ein flüssen.

Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel. Der als Zentrierrand dienende Schenkel 18 ist in Bezug auf die Mitte des Ventilblocks nach außen versetzt. Die vom Rand 15 des Deckels 2 auf die Profilleiste ausgeübte Kraft (Pfeil 19) wird in folgende Kraftkomponenten transformiert 20, 21, 22, 23.

Die beiden Kraftkomponenten 20, 21 dienen zur Abdichtung gegenüber dem Ventilblock. Die beiden Kraftkomponenten 22, 23 dichten den unteren Bereich des Randes 15 des Deckels ab. Auch hier dienen die beiden Flanken 24, 25 zur Führung und zur Abdichtung. Dadurch, daß der Zentrierrand gemäß Fig. 5 nach außen versetzt ist, wird erreicht, daß die Profildichtleiste in zwei Bereichen 26, 27 die Dichtfläche des Ventilblocks abdichtet.

Im Vorangegangenen wurden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Die Erfindung kann durch weitere Ausführungsbeispiele verkörpert werden. So sind weitere Varianten des Profils der Profil dichtleiste möglich, die die gleichen positionierenden und abdichtenden Effekte im Bereich des Deckelrandes haben, wie sie durch die beschriebenen Ausführungsbeispiele erreicht werden.

Die Anwendung des Gegenstandes der Erfindung ist nicht auf den, in der Beschreibung genannten Anwendungsbereich beschränkt. Die Erfindung ist generell im Maschinen- und Elektrobau einsetzbar.

Liste der Einzelteile

1 Ventilblock
2 Deckel
3 Profilkörper
4 Pfeil
5 Durchführung elektrischer Leitungen
6 Leitungsader
7 Schlauch
8 Krampe
9 Abdichtkante
10 verlängerter Schenkel
11 Pfeil
12 Kraftkomponente
13 Kraftkomponente
14 Kraftkomponente
15 Rand
16 Flanke
17 Flanke
18 Schenkel
19 Pfeil
20 Kraftkomponente
21 Kraftkomponente
22 Kraftkomponente
23 Kraftkomponente
24 Flanke
25 Flanke
26 Bereich
27 Bereich

Claims

1. Vorrichtung zur Abdichtung von zwei Bauteilen, wobei das erste Bauteil eine Abdeckungseinheit, vorzugsweise einen Deckel, bildet und das zweite Bauteil eine Basisein heit, vorzugsweise einen Ventilblock für elektromagnetisch schaltbare Hydraulikventile, bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung aus einem Profilkörper, insbesondere aus einer Profildichtleiste, aus elastischem Material besteht, der mit mindestens einem Randelement versehen ist, welches den Profilkörper auf einem der beiden Bauteile und die beiden Bauteile zueinander zentriert, und daß der Profilkörper zumindest in einem Teilbereich seines Profils so ausgebildet ist, daß beim Aufsetzen des Randes des ersten Bauteils auf den auf der Dichtfläche des zweiten Bauteils zentriert angeordneten Profilkörper infolge der vom ersten Bauteil auf den Profilkörper ausgeübten Kraft der Profil körper gegen das zweite Bauteil gepreßt wird und so ver formbar ist, daß mindestens ein Teil des Profilkörpers dichtend gegen den Rand des ersten Bauteils gedrückt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil mit einer oder mehreren Flanken ausgestattet ist, die beim Zusammenbau des ersten und zweiten Bauteils dichtend gegen den Rand des ersten Bauteils gedrückt werden.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, daß der Profilkörper (3) zumindest in einem Teil bereich im wesentlichen eine H-Form aufweist.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, daß die H-Form mit mindestens einem verlängerten Schenkel (10, 18) ausgebildet ist, der einen Zentrierrand bildet.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, daß der verlängerte Schenkel (18) des H-förmigen Profils in Bezug auf die Mitte zumindst eines Bauteils nach außen versetzt angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilkörper mindestens eine Vorrichtung zur Durchführung einer elektrischen Leitung aufweist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilkörper eine einvul kanisierte Vorrichtung (5) zur Durchführung einer elektrischen Leitung aufweist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, insbesondere nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilkörper eine dichtende Klemm vorrichtung für die Durchführung einer elektrischen Leitung aufweist.