DE3729036A1 - Isolierglasscheibe fuer kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugscheibe aus Isolierglas geringer Dicke, insbesondere eine hoehenverstellbare Tuerfensterscheibe, bei der zwei Einzelglasscheiben ueber einen Abstandsrahmen aus einem ein feuchtigkeitsabsorbierendes Mittel enthaltenden Kunststoffstrang miteinander verbunden sind.

Es ist bekannt, fuer die Verglasung von Kraftfahrzeugen Isolierglasscheiben zu verwenden. Fuer diesen Zweck vorgesehene Isolierglasscheiben bestehen in der Regel aus zwei verhaeltnismaessig duennen Einzelglasscheiben von jeweils 2 bis 3 mm Dicke, damit das Gewicht der Isolierglasscheibe in Grenzen bleibt. Ferner ist es wuenschenswert, im Hinblick auf die konstruktive Gestaltung der Autokarosserie bzw. der Fensterrahmen einen moeglichst duennen Luftzwischenraum zwischen den beiden Einzelglasscheiben vorzusehen. Aus diesem Grund ist es zweckmaessig, dass die Dicke des Luftzwischenraums nur etwa 2 bis 4 mm betraegt. Das bedeutet, dass der Abstandsrahmen im Querschnitt auch nur diese Breite aufweisen darf. Unter diesen Umstaenden ist es nicht moeglich, den Abstandsrahmen aus einem metallischen Hohlprofil anzufertigen, wie das bei den ansonsten gebraeuchlichen Isolierglasscheiben mit wesentlich groesseren Abstaenden der Einzelglasscheiben ueblich ist, bei denen in dem Hohlraum des Abstandsrahmens das die Feuchtigkeit absorbierende Mittel angeordnet ist. Aus diesem Grund wird bei Isolierglasscheiben mit sehr duennem Luftzwischenraum als Abstandsrahmen entlang dem Scheibenumfang ein Kunststoffstrang angeordnet, der als solcher das feuchtigkeitsabsorbierende Mittel enthaelt.

Kraftfahrzeugfenster aus Isolierglas sind beispielsweise aus der DE 35 17 581 A1 bekannt. Die Verwendung eines ein feuchtigkeitsabsorbierendes Mittel enthaltenden Kunststoffstrangs als Abstandsrahmen in Isolierglasscheiben ist in den DE 25 55 383 B2 und DE 25 55 384 B2 im einzelnen beschrieben.

Der Anteil des feuchtigkeitsabsorbierenden Mittels in dem Kunststoffstrang laesst sich nicht beliebig erhoehen, wenn der Kunststoffstrang seine Funktion als Kleber zum Verbinden der beiden Glasscheiben und als Dichtungsrahmen, der das Eindringen bzw. Hindurchdiffundieren von Feuchtigkeit verhindert, beibehalten soll. Da aber einerseits bei sehr duennen Isolierglasscheiben der Querschnitt des den Abstandsrahmen bildenden Kunststoffstrang entsprechend klein ist, ist die Gesamtmenge des in dem Kunststoffstrang enthaltenen Trockenmittels verhaeltnismaessig gering. Es besteht daher die Gefahr, dass die Lebensdauer derartiger Isolierglasscheiben dadurch begrenzt wird, dass die zur Verfuegung stehende Menge des Trockenmittels verhaeltnismaessig gering ist. Diese Gefahr ist bei Autoglasscheiben besonders gross, weil diese in besonderem Masse einem wechselnden aeusseren Luftdruck unterworfen sind, wodurch Diffusionsvorgaenge durch den Abstandsrahmen und die Dichtmasse hindurch beguenstigt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Isolierglasscheibe fuer Kraftfahrzeuge dahingehend zu verbessern, dass die Gefahr einer vorzeitigen Saettigung des Trockenmittels vermindert und damit die Lebensdauer der Isolierglasscheibe verlaengert wird.

Erfindungsgemaess wird diese Aufgabe dadurch geloest, dass wenigstens entlang eines Teiles des Scheibenumfangs, insbesondere entlang des unteren, im Tuerschacht verbleibenden Randbereichs der Isolierglasscheibe, ein mit einem feuchtigkeitsabsorbierenden Mittel versehener Kunststoffstrang mit einem vergroesserten Querschnitt und einer solchen Querschnittsform angeordnet ist, dass die dem Luftzwischenraum zugewandte Oberflaeche dieses Kunststoffstrangs wenigstens doppelt so gross ist wie die durch die Breiten- und Dickenabmessung des Luftzwischenraums entlang dieses Kunststoffstrangs bestimmte Flaeche.

Zweckmaessige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteranspruechen und aus der nachfolgenden Beschreibung verschiedener Ausfuehrungsbeispiele anhand der Zeichnungen.

Von den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 einen vertikalen Laengsschnitt durch ein hoehenverstellbares Tuerfenster;

Fig. 2 eine erste Ausfuehrungsform fuer die Ausbildung der Isolierglasscheibe im unteren Randbereich in einer perspektivischen vergroesserten Ausschnittszeichnung, und

Fig. 3 eine zweite Ausfuehrungsform fuer die Ausbildung der Isolierglasscheibe im unteren Randbereich in einer perspektivischen vergroesserten Ausschnittszeichnung.

Die Isolierglasscheibe 1 ist im dargestellten Fall als hoehenverstellbares Fenster einer Kraftfahrzeugtuer 2 ausgebildet. Die Kraftfahrzeugtuer 2 umfasst den unteren Tuerkoerper 3, der den Tuerschacht 4 bildet, und den oberhalb des Tuerkoerpers 3 angeordneten Fensterrahmen 5. Die entlang des Fensterrahmens 5 angeordnete Dichtung 6 dichtet den Fensterrahmen gegen die Karosserie ab. Die im Tuerkoerper 3 angeordneten Dichtungen 7 und 8 sorgen fuer die Abdichtung der Isolierglasscheibe 1 gegenueber dem Tuerschacht 4, und die Dichtung 9 auf der Innenseite des Fensterrahmens 5 dichtet die Isolierglasscheibe 1 gegen den Fensterrahmen 5 ab.

Die Isolierglasscheibe 1 besteht aus den beiden Einzelglasscheiben 11 und 12, die zwischen sich den Luftzwischenraum 13 einschliessen. Die Glasscheiben 11 und 12 haben jeweils eine Dicke von etwa 3 mm und bestehen aus vorgespanntem Einscheibensicherheitsglas. Der Luftzwischenraum 13 hat ebenfalls eine Dicke von etwa 3 mm. Die Verbindung der beiden Glasscheiben 11 und 12 am Rande erfolgt ueber ein doppeltes Dichtsystem, naemlich ueber einen als Abstandsrahmen wirkenden Kunststoffstrang 15 von etwa 3 mm Dicke und eine ausserhalb dieses Kunststoffstrangs 15 angeordnete Dichtklebemasse 16. Der Kunststoffstrang 15 besteht beispielsweise aus Butylkautschuk, dem etwa 20 Gew.-% eines Trockenmittels wie Molekularsieb beigemischt sind. Die Dichtklebemasse 16 besteht insbesondere aus Thiokol.

Im dargestellten Fall ist die innere Glasscheibe 11 der Isolierglasscheibe 1 groesser als die aeussere Glasscheibe 12, so dass die Isolierglasscheibe 1 am Rand eine stufenfoermige Ausbildung aufweist. Diese stufenfoermige Ausbildung der Isolierglasscheibe am Rand gestattet ihre windschluepfrige Anordnung im Fensterrahmen.

Mit dem unteren vorstehenden Rand 18 der Glasscheibe 11 ist ein Metallprofilabschnitt 19 verbunden, insbesondere verklebt. An dem Steg 20 des Metallprofils 19 greift der Hebemechanismus zum Anheben und Absenken der Isolierglasscheibe an.

Ein Beispiel fuer den Aufbau der Isolierglasscheibe 1 im unteren Randbereich ist in Fig. 2 dargestellt. Die beiden die Isolierglasscheibe bildenden Einzelglasscheiben 22 und 23 von je etwa 3 mm Dicke, welche in sich einen Luftzwischenraum 13 einschliessen, sind auf ihren Aussenseiten in ihren Randbereichen jeweils mit einer rahmenartigen lichtundurchlaessigen Schicht 24 versehen, die den Kunststoffstrang 15 und die Dichtklebemasse 16 vor Licht- und UV-Strahlen schuetzt. Vorzugsweise besteht diese Schicht 24 aus einer Einbrennfarbe. In dem Kunststoffstrang 15 sind in mehr oder weniger grossen Abstaenden Formkoerper 25 aus nicht kompressiblem Material angeordnet. Diese Formkoerper 25, bei denen es sich beispielsweise um Kugeln von 3 mm Durchmesser handelt, dienen dazu, beim Zusammenpressen der Isolierglasscheibe nach dem Aufbringen des Kunststoffstrangs 15 auf eine der beiden Glasscheiben dafuer zu sorgen, dass entlang dem gesamten Scheibenumfang ein gleichbleibender Abstand eingehalten wird. Anschliessend an den Kunststoffstrang 15 ist ein etwa 10 mm breiter und etwa 2 mm dicker Streifen 26 auf der Glasscheibe 22 angeordnet. Dieser Streifen 26 besteht ebenfalls aus einer Butylkautschukmasse, der ein Trockenmittel beigemischt ist. Dabei kann es sich grundsaetzlich um die gleiche Masse handeln, aus der der Kunststoffstrang 15 besteht, doch ist es auch moeglich, hierfuer eine Kunststoffmasse zu verwenden, die einen hoeheren Anteil an Trockenmasse enthaelt als der Kunststoffstrang 15. Da der Streifen 26 duenner ist als der Luftzwischenraum 13 zwischen den beiden Glasscheiben, entsteht ein Luftspalt 27 zwischen dem Streifen 26 und der Glasscheibe 23, und die entsprechende Oberflaeche des Streifens 26 vergroessert auf diese Weise die fuer die Feuchtigkeitsabsorption aktive Oberflaeche.

Auch bei der in Fig. 3 dargestellten Ausfuehrungsform sind die beiden die Isolierglasscheibe 1′ bildenden Einzelglasscheiben 30, 31 im Bereich der Randverbindung wiederum auf der Aussenseite jeweils mit einem rahmenartigen Belag 24 aus einer Einbrennmasse versehen. In diesem Fall ist der das Trockenmittel enthaltende Kunststoffstrang 32 in Form einer Zahnleiste ausgebildet, bei der die Zaehne 33 in den Luftzwischenraum 13 hineinragen. Die Laenge dieser Zaehne 33 kann etwa 10 mm betragen. In dieser Zahnleiste 32 sind wiederum Kugeln 25 aus einem nicht kompressiblen Material eingebettet, die fuer einen gleichmaessigen Abstand der beiden Glasscheiben voneinander sorgen. Ausserhalb dieser Zahnleiste 32 ist wiederum eine Dichtklebemasse 16 beispielsweise aus Thiokol vorgesehen.

Bei der Zahnleiste 32 kann es sich um eine vorgefertigte Leiste handeln, die in dieser Form auf eine der beiden Glasscheiben aufgelegt wird. In besonders einfacher und zweckmaessiger Weise laesst sich diese Ausfuehrungsform jedoch in der Weise realisieren, dass beim Ablegen des Kunststoffstrangs auf der Glasscheibe mit Hilfe eines Extruderkopfes dieser in dem betreffenden Randbereich derart maeanderfoermig 34 gefuehrt wird, dass sich die dargestellte oder eine aehnliche Struktur des Kunststoffstrangs ergibt.

Claims (4)

1. Kraftfahrzeugscheibe aus Isolierglas geringer Dicke, insbesondere hoehenverstellbare Tuerfensterscheibe, bei der zwei Einzelglasscheiben ueber einen Abstandsrahmen aus einem ein feuchtigkeitsabsorbierendes Mittel enthaltenden Kunststoffstrang miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens entlang eines Teils des Scheibenumfangs, insbesondere entlang des unteren, im Tuerschacht verbleibenden Randbereichs der Isolierglasscheibe, ein mit einem feuchtigkeitsabsorbierenden Mittel versehener Kunststoffstrang (15; 26; 32) mit einem vergroesserten Querschnitt und einer solchen Querschnittsform angeordnet ist, dass die dem Luftzwischenraum zugewandte Oberflaeche dieses Kunststoffstrangs wenigstens doppelt so gross ist wie die durch die Breiten- und Dickenabmessung des Luftzwischenraums (13) entlang dieses Kunststoffstrangs bestimmte Querschnittsflaeche.

2. Kraftfahrzeugscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem feuchtigkeitsabsorbierenden Mittel versehene Kunststoffstrang mit vergroessertem Querschnitt einen zusaetzlich zu dem abstandshaltenden Kunststoffstrang (15) eingelegten Kunststoffstreifen (26) umfasst, der duenner als der Luftzwischenraum (13) der Isolierglasscheibe ist und einen den Zutritt der Luft des Luftzwischenraums (13) ermoeglichenden Luftspalt (27) bildet.

3. Kraftfahrzeugscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem feuchtigkeitsabsorbierenden Mittel versehene Kunststoffstrang mit vergroessertem Querschnitt ganz oder teilweise den Abstandsrahmen bildet und in den Luftzwischenraum hineinragende Zaehne (33) aufweist.

4. Kraftfahrzeugscheibe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der ganz oder teilweise den Abstandsrahmen bildende Kunststoffstrang mit vergroessertem Querschnitt und in den Luftzwischenraum hineinragenden Zaehnen (33) durch Ablegen eines in Maeanderform (34) gefuehrten extrudierten Kunststoffstrangs gebildet ist.