DE3726936A1 - Verkaufs- oder spielautomat, sowie verfahren zum wiederholten laden von digitalen audiospeichern und verwendung eines digitalen audiospeichers in verkaufs- oder spielautomaten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Verkaufs- oder Spielautomaten sowie ein Verfahren zum wiederholten Laden von Digital-Audiospeichern einer Vielzahl von Verkaufs- oder Spielautomaten und Verwendung eines Digital-Audiospeichers in Verkaufs- oder Spielautomaten.

Seit Jahrzehnten gibt es Verkaufs- und Spielautomaten, die die verschiedensten Waren zum Kauf bzw. Spiele anbieten, und nach Einwurf entsprechender Münzbeträge dann die Ware dem Käufer bzw. das Spiel dem Spieler zur Verfügung stellen. Diese Automaten arbeiten überwiegend mechanisch und sind mit Hinweisschildern versehen, die dem Käufer angeben, welchen Betrag er wie und wo eingeben und welche(n) Griff(e) oder Taste(n) er danach betätigen muß, um die gewünschte Ware dem Automaten zu entnehmen bzw. das Spiel spielen zu können.

Abgesehen davon, daß junge und ältere Leute häufig nur ungern mit solchen "Automaten" umgehen wollen und können, ist der Kaufvorgang aus Sicht der Informations- und Werbetechnik in jeder Weise unzulänglich.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, Verkaufs- und/oder Spielautomaten derart zu verbessern, daß sie dieses Informations- und Werbedefizit ausgleichen und als "Medium" zur Verfügung stehen, um dem Käufer bzw. Spieler insbesondere besser über besondere Produkte und Spiele bzw. ihre Eigenschaften zu informieren, ihn anzusprechen, weiterzuhelfen und ggf. sogar einen kurzen Dialog mit ihm zu führen.

Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die im Automaten gespeicherten Informationen einfach und schnell in kurzen Zeitabständen, wie beispielsweise wenigen Tagen oder Wochen, durch neue, andere zu ersetzen, ohne daß eine auf­ wendige Wartung erforderlich ist, oder Witterungseinflüsse bei im Freien plazierten Automaten die Wiedergabefähigkeit des audio-spots beeinträchtigen.

Diese Aufgabe bzw. das Ziel wird durch den im Anspruch 1 gekennzeichneten Verkaufs- oder Spielautomaten bzw. durch das Verfahren zum wiederholten Laden von Audiospeichern einer Vielzahl von Verkaufs- und Spielautomaten gemäß Anspruch 3 gelöst.

Überraschenderweise läßt der Einsatz eines digitalen Audiospeichers also den Automaten zum Medium werden, das das Publikum wesentlich besser informiert, als dieses Schilder und Aufkleber je können. Die Art der Information ist vielfältig und reicht von Werbeaussagen, Bedienungsanleitungen, höflichen Floskeln, bis hin zu musikalischer Untermalung. Es dürfte einleuchten, daß bei Einsatz eines Bildschirms im Automaten neben der Audio- auch eine Video-Darstellung möglich ist.

Da der Audiospeicher digital ist, und die Wiedergabe analog erfolgen muß, dürfte es ferner unmittelbar einleuchten, daß ein Digital-Analog-Wandler einschließlich Lautsprecher im Automaten vorgesehen sein muß.

Gerade der Einsatz digitaler Audiospeicher ist von beson­ derer erfindungsgemäßer Bedeutung, da er üblichen Magnet­ aufzeichnungsbändern wesentlich überlegen ist. Der digitale Speicher unterliegt nämlich keinen Witterungseinflüssen, wie beispielsweise erheblichen Temperatur- und Feuchtigkeits­ schwankungen, denen im Freien angeordnete Automaten aus­ gesetzt sind. Darüberhinaus entfällt ein umständliches Auswechseln von Magnetbändern, wenn der audio-spot bzw. die Informationen in relativ kurzen Zeitabständen teilweise oder ganz ersetzt werden sollen. Erfindungsgemäß erfolgt dies durch transportable Ladegeräte mit einem Schreib-Lese- Speicher, die ein Einlesen des digitalen audio-spots in die Automaten ermöglichen. Dieser Lesevorgang kann auf einfache und schnelle Weise durch die Personen erfolgen, die die Automaten im üblichen Turnus mit neuer Ware beschicken bzw. diese warten.

Weitere Vorteile und Merkmale gehen aus den vorstehenden Unteransprüchen hervor.

Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel, das dem besseren Verständnis dienen soll, anhand der Zeichnung näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung des Verfahrensablaufes;

Fig. 2 eine Schaltskizze für das Ladegerät; und

Fig. 3.1 eine Schaltskizze der erfindungsgemäßen Details, die in Verkaufs- oder Spiel­ automaten eingebaut sind;

Fig. 3.2 ein Blockdiagramm davon.

In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 10 allgemein die Herstellung eines analogen audio-spots angedeutet. Dieser kann jegliche textliche und/oder musikalische Informationen zu einer oder mehreren Markenwaren etc. enthalten. Im vorliegenden Fall ist an eine maximale Länge von 16 Sekunden gedacht, was auf die Speicherkapazität des digitalen Audiospeichers zurückzuführen ist. Es versteht sich jedoch, daß mit größerer Speicherkapazität selbstverständlich längere audio-spots hergestellt werden können. Mit 12 ist in Fig. 1 das Magnetaufzeichnungsband mit dem aufgezeichneten analogen audio-spot bezeichnet.

Der Fachmann weiß nun, wie er vorgehen muß, um eine digitale Aufnahme und Speicherung dieses audio-spots zu erzielen. Hierbei hilft ihm ein sog. APM-Sprachmodul (adaptive Impuls­ modulation), der einen Niederfrequenzverstärker mit Analog- Digital-Wandler und einen Speicher umfaßt, wie er insgesamt in Fig. 1 mit 14 bezeichnet ist.

Die digitale Aufzeichnung des audio-spots wird nun in eine Vielzahl von Ladegeräten 1 bis N geladen, die Schreib- und Lese-Speicher besitzen. Diese Ladegeräte sind transportabel und können einfach und schnell jeweils mit einem Automaten (nicht gezeigt) verbunden werden, indem sie den digitalen audio-spot einlesen, wie dieses durch den gestrichelten Pfeil 16 angedeutet ist. Da die Ladegeräte 1 bis N für das Verfahren zum wiederholten Laden von audio-Speichern einer Vielzahl von Verkaufsautomaten (nicht gezeigt) von besonderer erfindungsgemäßer Bedeutung sind, wird unter Bezugnahme auf Fig. 2 ihr Aufbau näher erläutert.

Fig. 2 zeigt das Ladegerät zur Übertragung der digitali­ sierten Daten des audio-spots in das Wiedergabegerät im Automaten bei Verwendung von SRAMS als Datenspeicher. J 31 ist die steckbare Verbindung zum Wiedergabegerät (siehe Erläuterung zu Fig. 3.1).

Durch das Herstellen der Steckverbindung werden die Ausgänge des TC8830F im Wiedergabegerät für Adressbus, Datenbus sowie CE1 und CE2 über WR und RD in den High-Z Zustand gesetzt. Damit ist ein Laden der oben genannten Daten vom Ladegerät aus möglich. Das Übertragen der Daten wird durch Setzen von WRITE ausgelöst. Die Oszillatorfrequenz bestimmt die Übertragungsdauer.

In entsprechender Weise erfolgt das Einlesen der digitalisierten Daten des audio-spots aus dem Aufnahmegerät in das Ladegerät (siehe Erläuterungen zu Fig. 3.1). Dieses Einlesen wird durch Setzen von READ ausgelöst.

Ein entsprechendes Konzept ist für DRAMS darstellbar.

Im Automaten selbst befindet sich ein digitaler Spotspeicher 18, der wiederum ein APM-Sprachmodul umfaßt, das einen Digital-Analog-Wandler 20, eine Hochfrequenzsperrkette 22 (low pass filter), einen Niederfrequenzverstärker 24, sowie einen Lautsprecher 26 umfaßt. Nach Einwurf einer Münze wird der Stromkreis 28 geschlossen, so daß dann die Wiedergabe des audio-spots 11 nach digital-analoger Umwandlung über den Lautsprecher 26 erfolgt (vgl. Fig. 3.1).

Fig. 3.1 zeigt eine kombinierte Aufnahme/Wiedergabe- Schaltung für statische RAMS unter Verwendung des Voice-LSI TC 8830F von Toshiba.

Diese Schaltung dient bei entsprechendem Setzen der Funktion (function setting) als Wiedergabegerät im Automaten und zur Digitalisierung des audio-spots. Die steckbare Verbindung J 31 mit Umschaltfunktionen beim Stecken stellt den Kontakt zum Ladegerät dar. Im Wiedergabegerät werden die Datenspeicher über diese Verbindung geladen mit den digitalisierten Daten des aktuellen audio-spots. Im Aufnahmegerät zur Digitalisierung des audio-spots dient diese Verbindung zum Laden der digitalisierten Daten des aktuellen Audio-Spots in den gepufferten Datenspeicher des Ladegeräts.

Fig. 3.2 zeigt das Blockschaltbild des TC 8830F-2.

Ein entsprechendes Schaltungskonzept ist für dynamische RAMS unter Verwendung des Voice LSI T 6668 von Toshiba darstellbar.

Wie aus den Literaturhinweisen

• 1) Schliffenbacher J.: Deltamodulation - ein Verfahren zur digitalen Verarbeitung von Analogsignalen - ELEKTRONIK 1979, Heft 21, S. 81-83;
• 2) ANALOG DATENBUCH von Harris Corporation 1984; Application note 607;
• 3) TOSHIBA VOICE LSI von Toshiba Corporation 1985;
• 4) Marktübersicht in Markt & Technik 1987, Nr. 12, S. 133-138;
• 5) Technical Data HKA 5003M von HUA KO ELECTRONICS (preliminary)

zur adaptiven Deltamodulation (ADM) ersichtlich, unterstützen mehrere IC-Hersteller die digitalisierte Analogsignalverarbeitung mit hochintegrierten Halbleiterschaltungen. Es ist davon auszugehen, daß die Marktübersicht nicht vollständig ist (Beispiel: Fa. Consumer Microcircuits Limited nicht aufgeführt).

Die Fig. 3.1 ist daher als Darstellung des Schaltungskon­ zepts aufzufassen. Die definitive Auslegung der Schaltung kann erst nach der Wahl des IC-Herstellers festgelegt werden.

Für die Wahl des IC-Herstellers sind Audio-Qualität und Kosten entscheidend. Die Kosten müssen im Zusammenhang mit dem Speichertyp gesehen werden (DRAM, SRAM). Aus diesem Grund sind auch andere Digitalisierungsverfahren mit vergleichbarer Datenreduktion (z.B. ADCPM, LPC) in die Auswahl mit einzubeziehen.

Erfindungsgemäß ist also sichergestellt, daß der Käufer bzw. Spieler nach Betätigung des Automaten mit entsprechender Information bzw. Werbung versorgt wird, die er beabsichtigt oder unbeabsichtigt wahrnehmen muß.

Claims (5)

1. Verkaufs- oder Spielautomat, insbesondere Zi­ garetten-, Tank-, Kondom- und Getränkeflaschen-Automat, gekennzeichnet durch ein Digital-Audiospeicher- und Analog-Wieder­ gabegerät zur Information der den Automaten betätigenden Käufer bzw. Spieler.

2. Verkaufsautomat nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen APM-Sprachmodul (adaptive Impulsmodulation), umfassend einen Digital-Analog-Wandler, eine Hochfrequenz­ sperrkette, einen Niederfrequenzverstärker und einen Laut­ sprecher.

3. Verfahren zum wiederholten Laden von digitalen Audiospeichern einer Vielzahl von Verkaufs- oder Spiel­ automaten, insbesondere Zigaretten-, Tank-, Kondom- und Getränkeflaschen-Automaten, mit sich in kurzen Zeitabständen verändernden Informationen digitaler Form, für die den Verkaufs- oder Spielautomaten betätigenden Verkäufer bzw. Spieler, mit folgenden Schritten:

• a) Herstellung eines analogen audio-spots, insbesondere sprachliche und/oder musikalische Information und dergleichen, enthaltend,
• b) analog/digitale Umwandlung und Speicherung desselben,
• c) Laden des digitalen audio-spots in eine Vielzahl von transportablen Ladegeräten mit entsprechendem Schreib- Lese-Speicher,
• d) Einlesen des digitalen audio-spots in die Verkaufs­ bzw. Spielautomaten mittels der Ladegeräte,
• e) Wiederholung der Schritte a-d.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der audio-spot eine Länge von ca. 2 bis 16 Sekunden umfaßt.

5. Verwendung eines Digital-Audiospeichers und Analog- Wiedergabegerätes in Verkaufsautomaten, insbesondere Zigaretten-, Tank-, Kondom- und Getränkeflaschen-Automaten oder Spiel­ automaten, zur Information der den Automaten betätigenden Käufer bzw. Spieler.