DE3726221A1

DE3726221A1 - Kompresse

Info

Publication number: DE3726221A1
Application number: DE19873726221
Authority: DE
Inventors: Guenter Grimm
Original assignee: BERL SIGMUND
Current assignee: BERL SIGMUND
Priority date: 1987-08-07
Filing date: 1987-08-07
Publication date: 1989-02-16

Description

Die Erfindung betrifft eine Kompresse, bestehend aus zwei miteinander verschweißten Folien mit Abteilen für Wärme oder Kälte speichernde Medien.

Kompressen dieser Art sind aus der medizinischen Heilbehandlung als Paraffin-Fango-Kompressen bekannt. Dabei sind zwei Folien so miteinander verschweißt, daß sich zwischen ihnen einzelne miteinander in Verbindung stehende längliche Abteile bilden, die mit Paraffin-Fango gefüllt sind. Die Kompresse wird an einer Stelle gefüllt; dabei verteilt sich das Medium von der Einfüllöffnung herüber die gesamte Kompresse und die verdrängte Luft entweicht. Wenn die Kompresse gefüllt ist, werden die Einfüllöffnungen und die Luftentweichöffnungen verschweißt. Wegen der durch die Art der Herstellung bedingten Verbindung aller Abteile miteinander kann sich bei nicht gleichmäßig verteilter Last ergeben, daß das Medium von einzelnen Stellen der Packung bzw. Abteilen verdrängt wird. Um dies zu vermeiden, muß die Packung relativ prall gefüllt sein. Dies bedingt wiederum recht dicke Folien und ergibt eine nicht ausreichende Flexibilität der Packung, wie sie an sich zur Anpassung an die verschiedensten Körperpartien wünschenswert wäre.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kompresse der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß sie flexibler in der Handhabbarkeit und einfacher herzustellen ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abteile in einer Grundfolie als taschenförmige Vertiefungen matrixartig angeordnet sind, die als Behältnisse für die Wärme oder Kälte speichernden Medien dienen, und daß die Vertiefungen jeweils einzeln von der Abdeckfolie rundum als Kammern verschlossen sind. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen definiert.

Die erfindungsgemäße Kompresse hat den wesentlichen Vorteil, daß sie leicht an allen Körperpartien anpaßbar verformbar ist und sich einfach herstellen läßt. Legt man sie so an ein Körperteil an, daß die Vertiefungen wie Auflagenoppen am Körper anliegen, so wirkt die Luft in den Zwischenräumen als Wärme- oder Kältestau und schafft einen Wärmeübergang ohne Überhitzung bzw. Unterkühlung.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel;

Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1;

Fig. 3 einen Ausschnitt aus Fig. 2 (vergrößert);

Fig. 4 eine Handumhüllung aus der Kompresse.

Die Kompresse weist zwei übereinanderliegende Folien 1 und 2 auf. Die Grundfolie 1 hat Vertiefungen 3, die von der Abdeckfolie 1 abgedeckt sind. Die Vertiefungen 3 sind matrixartig oder schachbrettartig angeordnet und haben gleichen Abstand voneinander. An den Rändern sind langlochartige Aussparungen 6 als Griffe vorgesehen, die ein leichtes Handhaben der Kompresse ermöglichen. Dies ist insbesondere bei Fango-Kompressen wichtig, die auf eine bestimmte Temperatur erhitzt werden, so daß sich Probleme beim Transport zum Patienten und bei der Anlage an bestimmte Körperpartien des Kranken ergeben können.

Die Herstellung der Grundfolie 1 erfolgt als Tiefziehteil über einem Tiefziehwerkzeug. Die Vertiefungen 3 sind dabei matrixförmig, d. h. in beiden Richtungen aufeinanderfolgend angeordnet. In die Vertiefungen 3 wird mittels eines Füllbehälters ein Medium, z. B. eine Fangomischung, eingebracht. Sodann wird die Abdeckfolie 2 aufgelegt und mit der Grundfolie 1 verschweißt, und zwar entlang der Stege 5. Diese müssen hierzu in der Hauptebene der Packung mindestens 1 mm breit sein, um eine gute mechanische Festigkeit und Dichte der Schweißflächen zu gewährleisten. Das Medium 4 ist somit in singuläre Kammern gefüllt, die voneinander rundum getrennt und gegeneinander dicht verschlossen sind. Ein Übertreten des Mediums unter Druck von einer Kammer in eine benachbarte Kammer ist nicht möglich.

Wasser ist bei der Herstellung von Kühl-Kompressen das geeignete Medium und wird hierzu auf Gefriertemperatur gebracht. Man legt ggf. einfach die mit Wasser gefüllte Packung in eine Gefriertruhe.

Die Vertiefungen 3 haben rechteckige Form. Es sind auch quadratische, runde, sechs- oder achteckige Grundrisse denkbar. Der Querschnitt (Fig. 3) kann rechteckig, aber auch halbkreisförmig oder kreissegmentförmig sein, so daß sich kugelsegmentförmige Vertiefungen ergeben.

Die Folien sind z. B. aus PVC mit einer Dicke von 0,10 bis 0,35 mm. Die Vertiefungen sind 5-15 mm tief und haben eine Stegbreite von 1-4 mm. Der rechteckförmige Grundriß der Vertiefung 3 hat z. B. die Maße 2 auf 4 cm. Oberhalb einer Fläche von 20 cm² (also z. B. bei rechteckigen Vertiefungen 4 × 5 cm) dürfte die Flexibilität der Packung nicht mehr ausreichend sein.

Fig. 4 zeigt die Verwendung einer derartigen Kompresse zur Herstellung eines körperteilumhüllenden Behältnisses, nämlich eines Handschuhs 20, den - bei Füllung mit Fango - eine Person anlegen kann, um allseits eine Hand der gewünschten Wärmeeinwirkung auszusetzen. Dann kann man darin gymnastische Übungen machen. Dieser Einsatz der Kompresse wird durch ihre hohe Flexibilität möglich. Ebenso ist die Herstellung von Bein-, Becken-, Arm-, Kopf- und Oberkörperhüllen möglich.

Claims

1. Kompresse bestehend aus zwei miteinander verschweißten Folien (1, 2) mit Abteilen für Wärme bzw. Kälte speichernde Medien, dadurch gekennzeichnet, daß die Abteile in einer Grundfolie (1) als taschenförmige Vertiefungen (3) matrixartig angeordnet sind, die als Behältnisse für die Wärme oder Kälte speichernden Medien (4) dienen, und daß die Vertiefungen (3) jeweils einzeln von der Abdeckfolie (2) rundum als Kammern verschlossen sind.

2. Kompresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundfolie (1) mit der Abdeckfolie (2) entlang von zwischen den Vertiefungen (3) gebildeten flächigen Stegen (5) verschweißt ist.

3. Kompresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit ihrer Verschweißfläche in der Ebene der angeordneten Stege eine Breite von mindestens 1 mm aufweisen.

4. Kompresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (3) mindestens 5 mm tief sind.

5. Kompresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche der Vertiefungen maximal 20 cm² beträgt.

6. Kompresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (3) einen quadratischen, rechteckigen, runden, sechs- oder achteckigen Grundriß haben.

7. Kompresse nach Anspruch 2 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß Grundfolie (1) mit den Vertiefungen (3) und den Stegen (5) als Tiefziehteil ausgebildet ist.

8. Kompresse nach Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den Rändern von Grundfolie (1) und Abdeckfolie (2) miteinander fluchtende Aussparungen (6) als Griffe angebracht sind.

9. Kompresse nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch die Verwendung als Wärm- oder Kaltkompressen in der medizinischen Heilbehandlung.

10. Verwendung einer Kompresse nach Anspruch 1 oder einem der folgenden zur Herstellung einer Körperteilhülle in Handschuh-, Strumpf-, Kapuzen-, Hosen- oder Jackenform.