DE3723400C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Zylindern einer Rollendruckmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Zylindern einer RollendruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum
Reinigen eines Zylinders einer Rollendruckmaschine, insbeson
dere eines Gummituchzylinders, nach den Oberbegriffen des An
spruchs 1 bzw. Anspruchs 5.
Die Druckmaschinenzylinder verschmutzen im Lauf des Fortdrucks
hauptsächlich durch den Aufbau klebriger Farbreste und haften
bleibenden Papierstaubes. Die beim autotypischen Rasterdruck
wichtige Punktschärfe geht dabei verloren, einige Druckpartien
drucken nicht mehr richtig aus.
Zur Beseitigung der Störung vom Verschmutzen des Gummituchs
wird der Druck unterbrochen und Gummituchwaschen von Hand oder
apparativ durchgeführt.
Gemäß der DE 30 05 469 A1 ist zum
Gummituchwaschen mit apparativer Hilfe gegenüber dem Gummi
zylinder des Druckwerks achsparallel ein Reinigungsbalken
befestigt, der ein gegen das sich vorbeibewegte Gummituch in
und außer Berührung bringbares Anpreßelement trägt. Die
Reinigungswirkung geht auf Reinigung und Anlösung der ver
schmutzten Partikel auf dem Gummituch zurück, wobei der Schmutz
mit Hilfe eines während des Gummituchwaschens abgezogenen
Reinigungstuchs aufgenommen wird.
Aus der US 35 08 711 ist es bekannt, Reinigungsflüssigkeit bei
laufender Bahn auf die Druckzylinder aufzusprühen. Während die
Zylinder umlaufen und die Bahn weiter im Druckspalt abgewickelt
wird, transportiert die Bahn gelösten Schmutz und Reinigungs
flüssigkeit ab.
Außer diesen beiden Verfahren mit einerseits weitgehender
Aufnahme der Reinigungsflüssigkeit durch das Reinigungstuch und
andererseits weitgehender Aufnahme der Reinigungsflüssigkeit
direkt durch die Bedruckstoffbahn bestehen noch die Varianten,
wonach zur Schmutz- und Reinigungsflüssigkeitsabführung
Reinigungstuch und Bahn eingesetzt werden und gegebenen
falls auch noch eine eigene Rakelvorrichtung zum Abstreifen der
Schmutzlösung in ein eigenes Abführreservoir bestehen.
Reinigungsmittel, das prozeßbedingt zur Bahn gelangt und mit
der Bahn in den Trockner gefördert wird, bewirkt im Trockner
zusätzliche Lösemittelbelastung. Zum Trockenprozeß beim
Rollenoffset wird auf die Angaben in "Druckwelt" 13/1971,
S. 590-592 und "Papier und Druck", 24, 1975, S. 74-76 ver
wiesen.
Durch erhöhte Belastung des Trockners und der katalytischen
Nachverbrennung mit Lösemitteldämpfen kann es zu Störungen
kommen, so daß normalerweise bei eingeschaltetem Trockner nicht
gereinigt wird oder umständliche Vorkehrungen gegen das Er
reichen der Explosionsgrenze getroffen werden, oder daß der
Reinigungsprozeß nur ein unbefriedigendes Ergebnis wegen zu
geringer Reinigungsflüssigkeitsaufgabe ergibt.
Hinsichtlich Überwachungseinrichtungen am Trockner ist in der
Broschüre über "Sicherheitsregeln für den Explosionsschutz an
Durchlauftrocknern von Druck- und Papierverarbeitungs
maschinen", Carl-Heymanns-Verlag KG, Köln, 1984, ein Tempe
raturanzeiger einschließlich Temperaturregler, dessen Arbeits
weise auf Nichtüberschreiten der Grenztemperatur auszulegen
ist, beschrieben. Laut Vorschrift werden mittels Meßgrößenaufnehmern einer Gaswarn
einrichtung fünf Meßwerte pro Minute und Meßstelle erfaßt. In
der Praxis werden jedoch die Trockner nach Erfahrungswerten
ohne Berücksichtigung des Waschvorgangs betrieben.
Ein Reinigungsbalken einer Gummituchwaschanlage ist in der Regel in
Wälzrichtung gesehen vor dem vom Bedruckstoff durchlaufenen Druck
spalt, also vorderhalb der Einfärbung, angeordnet. Dieser Bereich
betrifft den Vorlauf der Druckfarbe und des Feuchtmittels auf
kürzestem Weg und geringster Verweilzeit vom Plattenzylinder zur
Bahn. Wenn Reinigungsmittel auf den Gummizylinder gelangt, ist
der Weg des Reinigungsmittels zur Bahn derselbe wie der Weg der
Druckfarbe. Das Reinigungsmittel spaltet z. T. auf die Bahn, ein
Teil verbleibt und fährt wieder zur Waschstelle.
Andererseits kann der Reinigungsbalken aus Platz- und Konstruktions
gründen auch im Rücklaufbereich zwischen Druckspalt und Platten
zylinder liegen. Das Gummituch hat dann gerade Farbe und Feucht
mittel bei der Spaltung an den Bedruckstoff abgegeben und bei
der Berührung mit dem Bedruckstoff die jüngsten Papierpartikel
aufgenommen, worauf es dann wieder von der Feuchtmittel und
Farbe führenden Druckplatte überrollt wird.
Das Reinigungsmittel besteht aus Komponenten wäßriger Phase haupt
sächlich für den Papierstaub und aus Komponenten organischer
Lösemittel hauptsächlich für die Aufweichung bzw. Anlösung der
Farbreste. Es kann als Gemisch vorliegen. Es ist auch üblich,
einzelne Komponenten in bestimmter Reihenfolge zuzuführen.
Die Effizienz des Waschvorgangs hängt wesentlich vom jeweiligen
Waschprogramm ab, nach dem der zeitliche und mengenmäßige Ab
lauf der Waschkomponentenzufuhr gesteuert wird. Dabei spielt
auch das Vorrücken des Reinigungstuchs im Verhältnis von be
schmutzten, getränkten Teilen zu sauberen Teilen eine wesentliche
Rolle.
Eine Prozeßlenkung zur Reduzierung oder Ausschaltung von Stö
rungen im Trockner während des Reinigens eines Druckwerkzylinders
hängt selbstverständlich von den verschiedenen Parametern des
Druckprozesses selbst, des Trockenprozesses und der Einsatzstoffe
ab. Auf die im Trockner abdampfenden Mengen seitens Reinigungs
mittel kann durch die Auswahl der Reinigungsmittelzusammensetzung
bezüglich der anteiligen Flüssigkeiten Einfluß genommen werden.
Auch das Druckbild spielt hinsichtlich der druckenden Flächen
anteile eine Rolle, denn im Maximalfall kann sich eine 400% Druck
bildüberdeckung bei Übereinanderdruck der Buntfarben mit schwarz
und entsprechend hohe Farbdampfkonzentration ergeben. Es bietet
sich somit an, die druckenden Flächenanteile als Eingangsparameter
zu berücksichtigen. Bei hohem Anteil nicht bedruckter, also
papierweißer Flächen, ist wiederum der Farbdampfanteil geringer
und das Feuchtmittel höher konzentriert.
Ferner geht das Wegschlagen der Feuchtmittelanteile beim Drucken
in den Bedruckstoff ein, das Binden der Waschmittelanteile gegen
über z. B. Naturpapier und gestrichenem Papier verläuft ebenso
unterschiedlich.
Es stellt sich daher als Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
den Dampfkonzentrationsverlauf im Trockner für das Reinigen
eines farbübertragenden Zylinders mit einfachen Mitteln
zu beeinflussen.
Die Lösung richtet sich im wesentlichen auf die Einschränkung
der beim Reinigungsvorgang vermehrt abdampfenden Anteile anhand
einer stofflichen Maßnahme. Sie besteht aus den im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Demgegenüber ist es laut CH 2 87 535 bekannt, Dampf auf die Ober
fläche der Bedruckstoffbahn zu strahlen. Mit dem überhitzten
Dampf, dem noch zusätzlich Wärme zugeführt werden kann, soll
die Feuchtigkeit der Bahn verdampft werden. Gemäß DE 27 59 666 B2
ist es bekannt, Heißdampf als Konditioniermedium für die Papier
bahn einzusetzen, der aus einem im Anfangsbereich des Trockners
angeordneten Konditioniertunnel auf die Druckbahn geblasen wird.
Zwar greift der Dampf auch in die Druckverhältnisse im Trocken
ofen ein, doch dient er lediglich der Konditionierung des Be
druckstoffes, um seine Übertrocknung zu verhindern.
Erfindungsgemäß reagiert das vor Beginn der Trocknung auf die
Druckbahn aufgetragene Medium physikalisch oder chemisch auf
der Bahnoberfläche. Physikalisch gesehen behindert es mit seiner
Benetzung die Abdampfung der unter der Wärmeeinwirkung ent
stehenden gasförmigen Produkte aus der Druckfarbe bzw. aus dem
Waschmittel. Das Medium nimmt selbst Wärme auf, so daß der Wärme
übergang verändert wird. Die Erwärmung des Waschmittels erfolgt
später und mit anderem Betrag.
Chemisch gesehen kann ein schnell polymerisierender Stoff auf
getragen werden, der förmlich einen Überzug bildet. Im Fall
anorganischer Agenzien kann die Ausfällung eines Überzugs aus
einer vorher wäßrigen Lösung erzielt werden.
Der Überzug versiegelt die von der Druckbahn abdampfenden An
teile.
Wasser als angewendeter Stoff ist leicht zu handhaben und bietet
Vorteile hinsichtlich Versorgung, Nichtaggressivität und Verwend
barkeit, die bei gefährlichen Stoffen besteht. Die angefeuchtete
Bahn ergibt leichteres Falzen.
Die aufzubringenden Mengen des Stoffs sind genau zu bemessen.
Bei der zeitlichen Abfolge der Aufbringung wird die zeitliche
Verteilung der Farbreste und Waschmittel, wie sie sich auf der
laufenden Druckbahn zeigt, berücksichtigt. Beim Reinigen der
Gummitücher nacheinander erscheint eine andere Waschmittel
mengenverteilung als beim gleichzeitigen Reinigen aller ver
schmutzter Gummitücher.
Mit zonenweisem Zudosieren des Stoffs können zonenweise Unter
schiede im Druckbild, die in die Verschmutzung und somit Wasch
mittelanwendung eingehen, kompensiert werden.
Um den Trocknereingang zugänglich zu halten, was z. B. für den
Bahneinzug notwendig ist, ist das Auftragswerk für den Stoff,
das im Bereich des Trocknereingangs angeordnet ist, in und
gegen Bahnabwicklungsrichtung verschiebbar gehalten. Bei Ein
satz einer Sprühvorrichtung als Auftragswerk sind die in einer
Reihe quer zur Druckbahn angeordneten Düsen individuell ver
stellbar und beaufschlagbar, um der Möglichkeit des zonenweisen
Auftrags in bestimmtem Profil Rechnung zu tragen.
Vorteilhafte Bedienbarkeit ist durch Ausrüstung des Auftrags
werks, das in einem Kasten teilgekapselt werden kann, mit einer
Schienenführung und einem Servoantrieb für die Verschiebung er
reicht.
Die Vornahme der zeitlich und qualitativ passenden Stoffauf
bringung auf die auf der Druckbahn erscheinenden Farbreste und
Waschmittel erfolgt mit Hilfe einer Leiteinrichtung, die die
verschiedenen eingebbaren Parameter wie Flächendeckung im Druck,
Bahngeschwindigkeit, Zeitpunkte und Übertragsmengen des Wasch
mittels in den einzelnen Druckwerken und Zustandsgrößen im
Trockner kontrolliert. Zu letzterem zählen die durch Meßfühler
aufnehmbare Dampfkonzentration, Zu- und Abluft und z. B. Gas
mengenstrom. Aufgrund der Parameterwerte sind die entsprechenden
Stelleinrichtungen beaufschlagbar. Ihr Umfang betrifft Reinigungs
tuchvorschub, Reinigungsmittelausstoß, Stoffaufbringung, Trocknerklappen
neben gegebenenfalls Gaszufuhr. Die Leiteinrichtung kann steuer
technisch mit dem Leitstand der Drucklinie verbunden sein.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert:
Fig. 1 schematische Darstellung einer Rollenoffset-Druckmaschine,
Fig. 2 Ansicht des Auftragswerks zwischen letztem Druckwerk und
Trockner,
Fig. 3 schematischer Meß- und Stellaufbau bezüglich eines Druck
werks mit Gummituchwaschvorrichtung, Stoffauftragswerk
und Trockner,
Fig. 4 Dampfkonzentrationskurven über die Trocknerlänge.
Gemäß Fig. 1 läuft die Druckbahn 1 von der Rolle in die Druckwer
ke 2, in denen die jeweiligen Bildfarben passergenau aufgedruckt
werden. Beim Bedrucken der Druckbahn 1 gelangt aus den Feuchtwer
ken stammendes Feuchtmittel über die druckfreien Stellen der Plat
te und über das Farb-, Feuchtmittelgemisch auf das Gummituch und
folglich auf die Druckbahn 1. Der Feuchtegehalt der Druckbahn 1
wächst. Die Druckfarben des Heatset-Typs werden im Trockner 3 so
weit eingedickt, daß sie nach dem Abkühlen beim Lauf über die
Kühlwalzenoberflächen eine im Falzapparat 4 verarbeitungsfähige
Oberfläche, die nicht mehr abschmiert, ergeben.
Der Trockner 3 besitzt Zustromanschlüsse und Kamine für die Ab
luft.
Aus Fig. 2 geht jeweils ein gegen den Gummizylinder 5 für Schön-
und den Gummizylinder 5 für Widerdruck angestellter Waschbalken 6
hervor. Farb- und Feuchtwalzen übertragen die Druckfarben und das
Feuchtmittel auf die Druckplatte, die auf den Plattenzylinder auf
gespannt ist.
Die durch die Achsen der jeweils aus Platten- und Gummizylinder 5
bestehenden Zylinderpaare legbaren Ebenen sind beim gezeigten Vier-
Zylindersystem versetzt, so daß die Druckbahn 1 den Druckspalt
zwischen dem Gummizylinder 5 für Schöndruck und dem Gummizylinder 5
für Widerdruck S-förmig durchfährt. Der S-förmige Verlauf liegt
auch in Druck-Ab-Stellung der Druckzylinder vor. S-förmiger Ver
lauf ergibt Berührung von Druckbahn 1 und Gummizylinder 5 und da
mit Waschmittelübertragung. Im letzteren der mehreren Druckwerke 2
ist die Einfärbung abgeschlossen, so daß die Farbdeckung am höch
sten ist. Im Falle des Mehrfarbendrucks überrollt das letzte Druck
werk 2 folglich die in den vorhergehenden Druckwerken 2 eingefärb
te Druckbahn 1, wodurch es zur Rückspaltung der fremden Farben
hauptsächlich auf das Gummituch kommen kann.
Die Bahnabwicklung verläuft weiter zum Trockner 3 mit seinen hin
tereinanderliegenden Trockenabschnitten. Im ersten Trockenab
schnitt ab dem Trocknereinlauf beginnt die Temperatur der Druck
bahn 1 stark zu steigen. Die Abdampfung der verdunst- bzw. ver
dampfbaren Anteile aus der Druckfarbe und dem Waschmittel nimmt
bis zu einem Maximum zu, wobei die Dampfkonzentration entsprechend
steigt.
Der Trockner 3 weist öffenbare Klappen 8 für Bahneinzug und Belüf
tung auf. Vor dem Trocknereingang ist ein Auftragswerk 7 angeord
net, das aus einer Sprüheinrichtung mit Düsenbalken 9 besteht.
Nach Verlassen der Druckwerke 2 vor Einlaufen in den Trockner 3
wird mit dem Auftragswerk 7 (in etwa während des Waschens) ein
Stoff auf die Oberfläche der Druckbahn 1 gegeben. Bei Schön- und
Widerdruck bezieht sich die Stoffaufgabe auf die Ober- und Unter
seite der Druckbahn 1 über jeweils einen oberhalb und unterhalb
der Druckbahn 1 quer zur Bahnabwicklung in Abstand angeordneten
Düsenbalken 9.
Die Strahlrichtung der Düsen, die durch die Schrägstriche angedeu
tet ist, läßt sich verstellen. Der Ausstoß ist nach Erfordernis von
Zone zu Zone regulierbar, wobei die Zonen mit den Zonen der Ent
färbung entsprechend den Farbschiebern des Farbkastens vergleich
bar sind.
Das Auftragswerk 7 wird über den Stutzen 10 versorgt. Verschieb
barkeit des Auftragswerks 7 ist durch zwei auf einer Schiene 12
laufende Rollen gegeben, damit der Bahneinzug und Arbeiten am
Trockner 3 und Auftragswerk 7 erleichtert sind. Das Auftragswerk 7
ist durch eine Wand 11 kapselbar. Der Servoantrieb 13 dient der
Verschiebung des Auftragswerks 7.
Fig. 3 zeigt im wesentlichen die stoffstrommäßige und signalmäßige
Verknüpfung, die zwischen Reinigungseinrichtung 6, d. h. Waschbal
ken, Auftragswerk 7 und Trockner 3 besteht.
Da für den Waschvorgang auch die Farbdeckung maßgeblich sein kann,
sind auch Farb- und Feuchtmittelversorgung in zonenweiser Eintei
lung einbezogen. Die Massenströme umfassen systematisiert: Farb
strom M 1, Feuchtmittelstrom M 2, Waschmittelstrom M 3, Stoffstrom M 4
des Auftragswerks, Gaszufuhr M 5, Zuluft M 6, Abluft M 7. Signallei
tungen führen zu Stelleinrichtungen, die als Ventile V 1 bis V 5
oder als Klappen V 6, V 7, siehe Zu- und Abluftstrom, dargestellt
sind. Das Ventil V 3 für den Waschmittelstrom M 3 steht auch symbo
lisch für den Waschtuchvorschub.
Im Trockner 3 sind über die Trockenstrecke verteilt Meßfühler 14
zur Messung der Dampfkonzentration angeordnet. Anstelle der ge
zeigten Anzahl von Meßfühlern 14 kann auch ein Meßfühler im Ab
luftkamin vorgesehen sein, wobei zu bedenken ist, daß sein Meßsi
gnal wegen der Entfernung zur Druckbahn 1 mit ihren entscheidenden
Konzentrationen totzeitbehaftet ist.
Als Meßfühler 14 sind direkt oder indirekt auf die Dampfkonzentra
tion ansprechende Sensoren verwendbar, z. B. FID, Druck-, Tempera
turfühler, Hitzdrahtsonde. Mit dem Dampfkonzentrationsmeßsignal
werden die am Trocknereingang anstehenden Einflußgrößen Waschmit
telmenge M 3 und -zeit, Stoffmenge M 4 und -zeit gesteuert.
Die Steuerung wird von einer Leiteinrichtung 15 übernommen, die
an den Leitstand der Rollenoffset-Maschine schaltbar ist.
Der Vorteil der Steuerung der Massenströme M 1 . . . M 7 in zeitlicher
und quantitativer Hinsicht geht überzeugend daraus hervor, daß
die zeitlich erscheinenden Dampfkonzentrationsmaxima von den
Waschintervallen mit entsprechender zeitlicher Beaufschlagung des
Auftragswerks zu beantworten sind.
Aus Fig. 4 wird der meßbare Vorteil des erfindungsgemäßen Verfah
rens ersichtlich. Die sich höher erstreckende Kurve zeigt den
Dampfkonzentrationsverlauf ohne die flachere Kurve mit Stoffauf
trag.
Claims (12)
1. Verfahren zum Reinigen von Zylindern einer Rollendruck
maschine mit einer Anzahl Druckwerken unter gesteuerter
Zuführung von Reinigungsflüssigkeit, wobei der Reinigungs
vorgang bei laufender, streckenweise Farbe (Farbreste)
abtransportierender Bedruckstoffbahn vorgenommen wird und
Reinigungsflüssigkeit zur Bahn abläuft,
die im weiteren Verlauf durch einen thermischen Durchlauf
trockner geführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem ersten Trockenabschnitt des Trockners (3) ein
Stoff auf die nasse Bahn (1) aufgegeben wird zur Regulierung
der abdampfenden nicht wäßrigen Anteile aus der Farbe
und/oder aus der Reinigungsflüssigkeit.
2. Verfahren durch Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stoffaufgabe in quantitativer und zeitlicher
Beziehung zur druckmaschienaufwärts erfolgenden
Reinigungsflüssigkeitszufuhr (M 3) vorgenommen wird mit
einer Zielfunktion zur Minimierung der Konzentration an
explosiven oder schadstoffhaltigen Dämpfen im Trockner (3).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration an explosiven oder schadstoffhaltigen
Dämpfen im Trockner (3) gemessen wird und die Stoffaufgabe
in Abhängigkeit vom Meßergebnis gesteuert wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stoff anorganisch, bevorzugt Wasser, ist, der
fein über die Oberfläche der Bahn (1) verteilt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stoff ein im Verlauf seines Transports auf der
Bahn (1) in den Trockner (3) schichtförmig bzw. ausfällendes
Material enthält.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche in einer Rollendruck
maschine, umfassend Bahnabwicklung, Druckwerke,
Trockner und eine Anzahl von Reinigungseinrichtungen
mit jeweils achsparallel zu einem betreffenden zu
reinigenden Zylinder der Rollendruckmaschine angeord
neten Reinigungsbalken mit einer zeitlich und quanti
tativ steuerbaren Reinigungsflüssigkeitszuführung an
die zu reinigende Stelle,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem ersten Trockenabschnitt des Trockners (3)
ein Auftragswerk (7) vorgesehen ist, mit dem der Stoff
dosiert auf die Oberfläche der Bahn (1) aufbringbar
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftragswerk (7) als Sprüheinrichtung ausgebildet
ist und die Sprüheinrichtung einen parallel zur
Bahn (1) beabstandeten Düsenbalken (9) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftragswerk (7) am Eingang des Trockners (3) in
und gegen Bahnabwicklungsrichtung verschiebbar gehalten
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Verschiebbarkeit des Auftragwerkes (7)
Schienen (12) zur Führung und ein Servoantrieb (13)
zur Verstellung vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration an explosiven oder schadstoffhaltigen
Dämpfen im Trockner (3) mit mindestens einem Meßfühler (14)
aufnehmbar ist und in Abhängigkeit vom Meßergebnis Stell
einrichtungen (V 1 . . . V 7) für die Stoffaufgabe, für die
Reinigungsflüssigkeitszuführung der Reinigungseinrichtung
und die Beschickung des Trockners (3) beaufschlagbar sind,
wobei die Meßwerte und Signale durch eine Leiteinrichtung
(15) verarbeitbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiteinrichtung (15) in den Leitstand der
Rollenoffsetdruckmaschine integrierbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinder der Rollendruckmaschine der
Gummituchzylinder (5) ist.
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