DE3718625C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auftragen von Lack auf die Innen- und Außenflächen der Nahtzonen von mittels einer Dosenrumpf-Formvorrichtung erzeugten Dosenrümpfen.

Bisher werden die Nahtzonen geschweißter Dosen, die als Behälter verwendet werden sollen, mit einer Beschichtung aus einem Schutzlack versehen, um zu verhindern, daß eine Elution des Metalls der Dose in den Doseninhalt stattfin­ det oder die Nahtzonen durch die Einwirkung des Dosen­ inhalts oder der Atmosphäre im Lauf der Zeit erodieren. Solche Schutzlackschichten lassen sich durch Aufbringen von flüssigem oder pulverförmigem Lack herstellen. Die Verwendung flüssigen Lacks ist dabei vorteilhafter, weil dieser sich leichter aufbringen läßt, der Überzug ein besseres Erscheinungsbild bietet und außerdem die Naht­ zonen zuverlässiger geschützt werden. Der flüssige Lack wird üblicherweise durch Strömungs- oder Sprühbeschichtung aufgebracht.

Eine bekannte Vorrichtung, bei der flüssiger Lack durch Spritzdüsen auf die Innen- und Außenfläche der Naht­ zonen eines mit Hilfe einer Dosenrumpf-Formvorrichtung hergestellten Dosenrumpfs aufgebracht wird, ist in Fig. 4 dargestellt. Die mit a bezeichnete Dosenrumpf-Form­ vorrichtung formt ein rechteckiges Stanzstück X′ zu einem rohrartigen Formling um, dessen entgegengesetzte Ränder durch Nahtschweißen verbunden werden, so daß ein Dosenrumpf X mit gleichmäßigem Durchmesser entsteht, der dann intermittierend entlang einem Arm b in axialer Richtung des Dosenrumpfs gefördert wird. Der Dosenrumpf X wird von einer Fördereinrichtung c transportiert, wobei die Nahtzone Y nach oben weist. Die Fördereinrich­ tung c transportiert eine Vielzahl solcher Dosenrümpfe X, die mit Abstand aufeinander folgen. Die entgegen­ gesetzten Oberflächen der Nahtzone Y des Dosenrumpfs X werden mit Hilfe einer Beschichtungseinrichtung f beschich­ tet. Diese umfaßt eine erste Spritzdüse d, die von unten flüssigen Lack auf die Innenfläche der Nahtzone Y aufträgt, und eine zweite Spritzdüse e, die von oben flüssigen Lack auf die obenliegende Außenfläche der Nahtzone Y aufträgt.

Während die erste und die zweite Spritzdüse d bzw. e, die innerhalb bzw. außerhalb des mit relativ hoher Geschwindig­ keit geförderten Dosenrumpfs Y liegen, kontinuierlich flüssigen Lack gegen die Innen- und Außenfläche der Naht­ zone Y sprühen, verbreitet sich ein Nebel aus flüssigem Lack durch den Zwischenraum h zwischen benachbarten Dosenrümpfen X, der die Arbeitsumgebung und die umliegenden Gerätschaften verunreinigt und außerhalb der Nahtzone liegende andere Teile des Dosenrumpfs beschmiert. Eine Möglichkeit zur Vermeidung dieses Nachteils könnte darin bestehen, daß der flüssige Lack intermittierend gespritzt wird, so daß er nur auf die Dosenrümpfe X, nicht jedoch auch in die Zwischenräu­ me h zwischen benachbarten Dosenrümpfen X gelangt. Es wäre außerdem wünschenswert, eine Lackschicht gleichförmiger Dicke auf die beiden entgegengesetzten Enden der Nahtzone Y eines Dosenrumpfs X aufzubringen. Ein solcher Beschichtungs­ prozeß würde jedoch ein kompliziertes Steuerungssystem erforderlich machen.

Angesichts der vorangehend beschriebenen Nachteile einer herkömmlichen Beschichtungsvorrichtung für Dosenrümpfe liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung für das sukzessive Beschichten der Nahtzonen einer Vielzahl von Dosenrümpfen anzugeben, bei dem bzw. bei der eine Verunreinigung der umgebenden Gegenstände vermieden ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Verfahren zum Auftragen von Lack auf die Innen- und Außenflächen der Nahtzonen von Dosenrümpfen vorgesehen, die durch Umformen rechteckiger Stanzstücke in Rohrstücke und durch Verbinden der entgegengesetzten Ränder längs einer geraden Linie hergestellt werden, das gekennzeichnet ist durch folgende Verfahrensschritte: mehrere Dosenrümpfe mit gleichmäßigem Durchmesser werden sukzessiv in koaxialer Ausrichtung von einer Dosenrumpf-Formvorrichtung aus mit Abstand zwischen den einzelnen Dosenrümpfen mit einer ersten Geschwindigkeit gefördert, wobei ihre Nahtzonen nach oben gerichtet sind, sodann werden die Dosenrümpfe mit einer zweiten Geschwindig­ keit, die kleiner ist als die erste Geschwindigkeit weiter gefördert, wobei ihre offenen Enden koaxial ausgerichtet und durch zwischen ihnen belassene kleine Zwischenräume vonein­ ander beabstandet sind, schließlich wird auf die Innen- und Außenflächen der Nahtzonen kontinuierlich Lack aufgebracht, während die Dosenrümpfe mit der genannten zweiten Geschwin­ digkeit gefördert werden und ihre offenen Enden in der durch die kleinen Zwischenräume bestimmten engen Nachbarschaft gehalten werden.

Gegenstand der Erfindung ist außerdem eine Vorrichtung zum Auftragen von Lack auf die Innen- und Außenflächen der Nahtzonen von Dosenrümpfen, die durch Umformen rechteckiger Stanzstücke in Rohrstücke und durch Verbinden der entgegen­ gesetzten Ränder längs einer geraden Linie hergestellt werden, die gekennzeichnet ist durch eine erste Förder­ einrichtung zum sukzessiven Fördern mehrerer koaxial ausge­ richteter Dosenrümpfe mit gleichmäßigem Durchmesser von einer Dosenrumpf-Formvorrichtung aus mit Abstand zwischen den einzelnen Dosenrümpfen mit einer ersten Geschwindigkeit, wobei ihre Nahtzonen nach oben gerichtet sind, eine strom­ abwärts der ersten Fördereinrichtung angeordnete zweite Fördereinrichtung zum Fördern der Dosenrümpfe mit einer zweiten Geschwindigkeit, die kleiner ist als die erste Geschwindigkeit, wobei ihre offenen Enden koaxial ausgerich­ tet und durch zwischen ihnen belassene kleine Zwischenräume voneinander beabstandet sind, sowie eine Lackauftrags­ einrichtung für das kontinuierliche Aufbringen von Lack auf die Innen- und Außenflächen der Nahtzonen, während die Dosenrümpfe mit der genannten zweiten Geschwindigkeit gefördert werden und ihre offenen Enden in der durch die kleinen Zwischenräume bestimmten engen Nachbarschaft gehal­ ten werden.

Im folgenden sei die Erfindung anhand der Zeichungen näher erläutert:

Fig. 1 zeigt eine schematische Aufsicht einer Beschichtungs­ vorrichtung gemäß der Erfindung,

Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Querschnittsansicht entspre­ chend der Linie II-II von Fig. 1,

Fig. 3 zeigt eine vergrößerte Querschnittsansicht entspre­ chend der Linie III-III von Fig. 1,

Fig. 4 zeigt eine schematische Aufsicht einer Beschichtungs­ vorrichtung gemäß dem Stand der Technik.

In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Beschichten der Nahtzonen von Dosenrümpfen dargestellt.

Diese Beschichtungsvorrichtung umfaßt eine erste Förderein­ richtung 1, eine zweite Fördereinrichtung 3 und eine Lack­ auftragseinrichtung 3.

Eine Dosenrumpf-Formvorrichtung 4 erzeugt einen Dosenrumpf X durch Umformung eines rechteckigen Stanzstücks X′ zu einem Rohrteil mit gleichmäßigem Durchmesser und durch Verschwei­ ßen der überlappenden Randbereiche des Rohrteils in einer Nahtzone mit Hilfe von Schweißrollen 5 und 6.

Die erste Fördereinrichtung 1 umfaßt einen Förderer 7, auf den sich der Boden des Dosenrumpfs X abstützt, sowie zwei seitlich im Abstand voneinander angeordnete Förderer 8, die die entgegengesetzten Seiten des Dosenrumpfs X in der Fig. 2 dargestellten Weise erfassen. Diese Förderer 7 und 8 werden für die Fortbewegung des Dosenrumpfs X synchron betätigt. Die erste Fördereinrichtung 1 erstreckt sich entlang einem horizontalen Arm 9, längs dessen der von der Dosenrumpf- Formvorrichtung 4 ausgeformte und von ihr ausgegebene Dosenrumpf X geführt wird. Der Startbereich der ersten Fördereinrichtung 1 befindet an dem ausgabeseitigen Ende der Dosenrumpf-Formvorrichtung 4.

Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist die Nahtzone Y des Dosen­ rumpfs X nach oben gerichtet, während er von dem Förderer 7 getragen und von den Förderern 8 gehalten wird.

Zwischen zwei aufeinanderfolgenden Dosenrümpfen X, die von der ersten Fördereinrichtung 1 transportiert werden, befin­ det sich ein relativ großer Zwischenraum h 1. Während der Dosenrumpf X von der ersten Fördereinrichtung 1 längs seiner Bahn bewegt wird, wird die Schweißzone Y des Dosenrumpfs X gekühlt.

Die zweite Fördereinrichtung 2 umfaßt, wie aus Fig. 3 her­ vorgeht, einen Förderer 10, der den Boden des Dosenrumpfs X trägt, sowie zwei seitlich im Abstand voneinander angeordne­ te Förderer 11, die die entgegengesetzten Seiten des Dosen­ rumpfs X erfassen. Diese Förderer 10 und 11 werden für die Fortbewegung des Dosenrumpfs X synchron betätigt. Das ein­ gangsseitige Ende der zweiten Fördereinrichtung 2 befindet sich an dem ausgangsseitigen Ende der ersten Fördereinrich­ tung 1 und verläuft entlang dem Arm 9.

Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist die Nahtzone Y des Dosen­ rumpfs X nach oben gerichtet, während er von dem Förderer 10 getragen und von den Förderern 11 gehalten wird.

Die erste und die zweite Fördereinrichtung 1 bzw. 2 werden von einem gemeinsamen Servomotor 12 angetrieben. Dabei erfolgt der Antrieb der ersten Fördereinrichtung 1 durch einen endlosen Riemen, der über eine mit dem Servomotor 12 gekuppelte Antriebsriemenscheibe 13 verläuft, während die zweite Fördereinrichtung 2 von einem endlosen Riemen ange­ trieben wird, die über eine mit dem Servomotor 12 gekuppelte Antriebsriemenscheibe 14 verläuft. Der Durchmesser der Antriebsriemenscheibe 14 ist kleiner als derjenige der Antriebsriemenscheibe 13, so daß die zweite Fördereinrich­ tung 2 den Dosenrumpf X mit geringerer Geschwindigkeit fördert als die erste Fördereinrichtung 1 und aufeinander­ folgende Dosenrümpfe X, die von der ersten Fördereinrichtung 1 transportiert werden, auf der zweiten Fördereinrichtung 2 durch Zwischenräume h 2 voneinander getrennt, die kleiner sind als die Zwischenräume h 1.

Es ist wichtig, daß die Zwischenräume h 2 zwischen den auf der zweiten Fördereinrichtung 2 angeordneten Dosenrümpfe X klein sind, die offenen Ränder der Dosenrümpfe einander jedoch nicht berühren.

Wenn die entgegengesetzten offenen Ränder benachbarter Dosenrümpfe X miteinander in Berührung stehen würden, würden die Dosenrümpfe X um den Arm 9 rotieren, so daß die Naht­ zone Y aus seiner oben liegenden Position gelangen und durch diese Verschiebung anschließend nicht in der richtigen Weise beschichtet würde.

Es hängt von der Geschwindigkeit ab, mit der die Dosenrümpfe X von der Dosenrumpf-Formvorrichtung 4 abgegeben werden, daß die offenen Ränder der Dosenrümpfe X auf der zweiten Förder­ einrichtung 2 um den Zwischenraum h 2 voneinander beabstandet sind. Deshalb wird der Servomotor 12 synchron mit der Dosen­ rumpf-Formvorrichtung 4 betrieben.

Die Lackauftragseinrichtung 3 umfaßt eine erste Auftragsdüse 15, einen Lacknebelentferner 16 zum Entfernen des Lack­ nebels, der durch die Zwischenräume zwischen den Dosen­ rümpfen X entweicht, eine zweite Auftragsdüse 17 und einen Lackauffangbehälter 18 zum Auffangen von Lack, der von der ersten und der zweiten Auftragsdüse 15 bzw. 17 versprüht wurde und als Lackfilm oder in Form kleiner Lacktropfen abfließt.

Die erste Auftragsdüse 15 besitzt eine luftlose Spritz­ pistole, die an dem freien Ende des Arms 9 montiert ist und deren Düsenausgang so gerichtet ist, daß sie Lack im schie­ fen Winkel gegen die Innenfläche der Nahtzone Y des Dosen­ rumpfs X spritzt, wenn dieser an dem Arm 9 entlang geführt wird.

Der Lacknebelentferner 16 ist über dem Dosenrumpf X angeord­ net, der den Arm 9 entlang geführt wird, und über eine Saug­ luftleitung mit einer (nicht dargestellten) Absaugvorrich­ tung verbunden.

Die zweite Auftragsdüse 17 besitzt eine luftlose Spritz­ pistole, die sich oberhalb des Dosenrumpfs X befindet, wenn dieser entlang dem Arm 9 geführt wird, und deren Düsen­ ausgang so gerichtet ist, daß der Lack unter schiefem Winkel nach unten auf die Außenfläche der Nahtzone Y des Dosen­ rumpfs X gespritzt wird, wenn dieser den Arm 9 entlang wandert. Der Lackauffangbehälter 18 erstreckt sich von dem freien Ende des Arms 9 in der Richtung, in der der Dosen­ rumpf X gefördert wird und befindet sich unter der ersten und der zweiten Auftragsdüse 15 bzw. 17 und innerhalb des Dosenrumpfs X. Der Lackauffangbehälter 18 besitzt eine Blende 19 zur Begrenzung der Lackauftragsbreite, das die Breite des Bereichs begrenzt, der von der ersten Auftrags­ düse 15 beschichtet wird.

Im folgenden sei die Funktion der erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung erläutert:

Der Dosenrumpf-Formvorrichtung 4 werden rechteckige Stanz­ stücke X′ intermittierend zugeführt, die von ihr zu Dosen­ rümpfen gleichmäßigen Durchmessers mit überlappenden Rändern geformt werden. Diese Ränder werden durch Nahtschweißen mit­ einander verbunden, wodurch die Nahtzone Y gebildet wird. Die Dosenrumpf-Formvorrichtung 4 gibt den Dosenrumpf X an die erste Fördereinrichtung 1 ab, auf der er weitertranspor­ tiert wird, wobei die Nahtzone Y nach oben weist. Aufein­ anderfolgende Dosenrümpfe X werden von der ersten Förderein­ richtung 1 so transportiert, daß zwischen ihnen die Zwi­ schenräume h 1 liegen. Während die Dosenrümpfe X nachein­ ander entlang der ersten Fördereinrichtung 1 transportiert werden, werden ihre Nahtzonen Y, die bei dem Dosenrumpf- Formprozeß erwärmt wurden, abgekühlt. Sodann werden die Dosenrümpfe X nacheinander von der ersten Fördereinrichtung 1 an die zweite Fördereinrichtung 2 übergeben. Dieses geschieht mit Zwischenräumen h 2, die kleiner sind als die Zwischenräume h 1, weil die Fördergeschwindigkeit der zweiten Fördereinrichtung 2 kleiner als diejenige der ersten Förder­ einrichtung 1. Die Dosenrümpfe X werden dicht hintereinander in koaxialer Ausrichtung mit Zwischenräumen h 2 von 1,0 mm oder weniger übergeben. Während die eng benachbarten Dosen­ rümpfe X sich auf der zweiten Fördereinrichtung 2 durch die Lackauftragseinrichtung 3 bewegen, wird die Innenfläche der Nahtzone Y jedes Dosenrumpfs X mit flüssigem Lack beschich­ tet, der von der ersten Auftragsdüse 15 unter schiefem Winkel nach oben versprüht wird. Sodann wird die Außenfläche der Nahtzone Y des Dosenrumpfs X mit flüssigem Lack beschichtet, der von der zweiten Auftragsdüse 17 unter schiefem Winkel nach unten versprüht wird.

Der Dosenrumpf X, dessen Innen- und Außenflächen in der Nahtzone Y auf diese Weise beschichtet sind, wird sodann an eine weitere Fördereinrichtung 34 übergeben, die die auf­ einanderfolgenden beschichteten Dosenrümpfe X mit einer Geschwindigkeit transportiert, die größer ist als die Fördergeschwindigkeit der zweiten Fördereinrichtung 2, so der gegenseitige Abstand aufeinanderfolgender Dosenrümpfe X größer ist als auf der zweiten Fördereinrichtung 2. Die Dosenrümpfe X werden sodann von der Fördereinrichtung 34 nacheinander in einen (nicht dargestellten) Trockenofen gefördert.

Da die Zwischenräume zwischen den eng benachbart auf der zweiten Fördereinrichtung 2 geförderten Dosenrümpfe X klein sind, ist die Farbmenge gering, die von den kontinuierlich arbeitenden Auftragsdüsen 15 und 17 durch die Zwischenräume versprüht wird. Damit verringert sich auch der Lackverlust. Das führt dazu, daß die Arbeitsumgebung und die umgebenden Gerätschaften nicht von versprühtem Lack verunreinigt werden. Da der Lack von den beiden Auftragsdüsen 15 und 17 kontinuierlich abgegeben wird, können die Nahtzonen Y der Dosenrümpfe X mit einer gleichförmigen Lackschicht versehen werden. Die Beschichtungsvorrichtung gemäß der Erfindung eignet daher sich ausgezeichnet zum zuverlässigen Auftragen von Schutzbeschichtungen an Dosenrümpfen, die mit hoher Taktgeschwindigkeit hergestellt werden.

Der Lackauffangbehälter 18, der unter den beiden Auftrags­ düsen 15 und 17 angeordnet ist und zum Auffangen überschüs­ sigen Lacks dient, der von diesen Auftragsdüsen versprüht wird, verhindert auch eine Verunreinigung der zweiten Fördereinrichtung 2 durch den Lack. Damit ist auch verhin­ dert, daß die Dosenrümpfe X durch Lack beschmiert werden, der andernfalls von der verunreinigten zweiten Förder­ einrichtung 2 an sie abgegeben würde.

Mit Hilfe des über der ersten Auftragsdüse 15 angeordneten Lacknebelentferners 16 läßt sich die geringe Lackmenge, die zwischen benachbarten Dosenrümpfen bei deren Beschichtung entweicht, wirksam entfernen. Deshalb verhindert der Lack­ nebelentferner 16 auch eine Verunreinigung der Arbeitsumge­ bung und der umgebenden Gerätschaften durch entweichenden Lack sowie ein Beschmieren der Dosenrümpfe X durch Lack, der andernfalls von der verunreinigten Arbeitsumgebung und den umgebenden Gerätschaften an sie abgegeben würde.

Die Richtung, in der der Lack von der ersten und der zweiten Auftragsdüse 15 bzw. 17 auf die Oberflächen des Dosenrumpfs X aufgebracht wird, ist gegenüber der Bewegungsrichtung des Dosenrumpfs X geneigt. Die Neigung gegenüber der Vertikalen liegt vorzugsweise im Bereich von 10° bis 30°. Dies ist deshalb von Vorteil, weil somit selbst bei hoher Förder­ geschwindigkeit der Dosenrümpfe X der auf die Nahtzonen Y aufgebrachte Lack weniger stark zurückprallt und verstreut wird, so daß die aufgebrachte Lackschicht gleichmäßige Dicke hat und ein gutes Erscheinungsbild ergibt.

Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist die erste Auftragsdüse 15 über eine Zuführungsleitung 20 und eine Rückführungsleitung 21 mit einer Lackzirkulationsvorrichtung 22 verbunden. In die Zuführungsleitung 20 sind ein Lackdruckregler 23 und ein Lacktemperaturregler 24 eingefügt. Eine erste Bypaß-Leitung 25 überbrückt den in der Zuführungsleitung 20 angeordneten Lackdruckregler 23. Eine zweite Bypaß-Leitung 26 ist strom­ abwärts des Lacktemperaturreglers 24 zwischen der Zufüh­ rungsleitung 20 und der Rückführungsleitung 21 angeordnet. Der ersten Bypaß-Leitung 25 sind zwei Dreiwege-Ventile 27 und 28, der zweiten Bypaß-Leitung 26 zwei Dreiwege-Ventile 29 und 30 zugeordnet. Die Rückführungsleitung 21 ist über ein Dreiwege-Ventil 31 mit einer Ablaßleitung 32 verbunden. Der Lack wird von einem Lackbehälter 33 aus zugeführt.

Zu Beginn eines Lack-Auftragsprozesses öffnet man die erste und die zweite Bypaß-Leitung 25 bzw. 26 durch die Dreiwege- Ventile 27 bis 30 und betätigt die Lackzirkulationsvorrich­ tung 22. Da der von der Lackzirkulationsvorrichtung 22 unter hohem Druck zugeführte Lack nicht durch den Lackdruckregler strömt, wird der Druck des Lacks nicht reduziert, und der Lack kann mit hohem Druck zirkulieren. Das gesamte Lack­ strömungssystem kann innerhalb kurzer Zeit eine vorgeschrie­ bene Temperatur erreichen. Sodann wird die zweite Bypaß-Lei­ tung 26 geschlossen, so daß der Lack durch die Zuführungs­ leitung 20, die Rückführungsleitung 21 und die erste Auf­ tragsdüse 15 zirkulieren kann. Deshalb kann das Lack­ strömungssystem in dem vorgenannten Lackzirkulationsweg innerhalb kurzer Zeit seine vorgeschriebene Temperatur erreichen. Anschließend wird die erste Bypaß-Leitung 25 geschlossen, so daß der Lack durch den Lackdruckregler 23 strömen muß, der den Druck auf einen festen Wert einstellt, während der Lack auf einer vorgeschriebenen Temperatur gehalten wird. Somit kann der Lack von der ersten Auftrags­ düse 15 versprüht werden, die nach einem festen Schema von einem (nicht dargestellten) Preßluft-Antriebsglied betätigt wird. Die für das Starten des Lackauftrag-Prozesses erfor­ derliche Zeit kann abgekürzt werden. Da der Anfang des Lackauftrags stabilisiert ist, ergibt sich eine gute Quali­ tät für das beschichtete Produkt oder den Dosenrumpf.

Um nach Beendigung des Lackauftrag-Prozesses die erste Auftragsdüse 15 zusammen mit dem Arm 9 abnehmen zu können, öffnet man die zweite Bypaß-Leitung 26, so daß der Lack nur durch diese zweite Bypaß-Leitung 26 strömt. Die erste Auftragsdüse 15 wird dann abgenommen, während das Dreiwege- Ventil 31 geöffnet ist. Wenn der Arm 9 wieder angebracht werden soll, wird die zweite Bypaß-Leitung 26 geschlossen, und die erste Bypaß-Leitung 25 wird geöffnet, so daß Lack unter hohem Druck zugeführt und dadurch Lufteinschlüsse aus der Zuführungs- und der Rückführungsleitung 20 bzw. 21 durch die Ablaßleitung 32 zu entfernt werden. Anschließend wird das Dreiwege-Ventil 31 geschlossen. Die erste Bypaß-Leitung 25 wird ebenfalls geschlossen. Da die Temperatur des Gesamt­ systems nicht abgesunken ist und eingeschlossene Luft inner­ halb kurzer Zeit entfernt werden kann, läßt sich die Innen­ fläche der Nahtzone Y des Dosenrumpfs X ohne unerwünschte Auftragsfehler gut beschichten.

Claims (5)

1. Verfahren zum Auftragen von Lack auf die Innen- und Außenflächen der Nahtzonen von Dosenrümpfen, die durch Umformen rechteckiger Stanzstücke in Rohrstücke und durch Verbinden der entgegengesetzten Ränder längs einer geraden Linie hergestellt werden, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
mehrere Dosenrümpfe mit gleichmäßigem Durchmesser werden sukzessiv in koaxialer Ausrichtung von einer Dosenrumpf- Formvorrichtung aus mit Abstand zwischen den einzelnen Dosenrümpfen mit einer ersten Geschwindigkeit gefördert, wobei ihre Nahtzonen nach oben gerichtet sind,
sodann werden die Dosenrümpfe mit einer zweiten Geschwindigkeit, die kleiner ist als die erste Geschwindig­ keit weiter gefördert, wobei ihre offenen Enden koaxial ausgerichtet und durch zwischen ihnen belassene kleine Zwischenräume voneinander beabstandet sind,
schließlich wird auf die Innen- und Außenflächen der Nahtzonen kontinuierlich Lack aufgebracht, während die Dosenrümpfe mit der genannten zweiten Geschwindigkeit gefördert werden und ihre offenen Enden in der durch die kleinen Zwischenräume bestimmten engen Nachbarschaft gehal­ ten werden.

2. Vorrichtung zum Auftragen von Lack auf die Innen- und Außenflächen der Nahtzonen von Dosenrümpfen, die durch Umformen rechteckiger Stanzstücke (X′) in Rohrstücke und durch Verbinden der entgegengesetzten Ränder längs einer geraden Linie hergestellt werden, gekennzeichnet durch
eine erste Fördereinrichtung (1) zum sukzessiven Fördern mehrerer koaxial ausgerichteter Dosenrümpfe (X) mit gleich­ mäßigem Durchmesser von einer Dosenrumpf-Formvorrichtung (4) aus mit Abstand zwischen den einzelnen Dosenrümpfen mit einer ersten Geschwindigkeit, wobei ihre Nahtzonen nach oben gerichtet sind,
eine stromabwärts der ersten Fördereinrichtung angeord­ nete zweite Fördereinrichtung (2) zum Fördern der Dosen­ rümpfe mit einer zweiten Geschwindigkeit, die kleiner ist als die erste Geschwindigkeit, wobei ihre offenen Enden koaxial ausgerichtet und durch zwischen ihnen belassene kleine Zwischenräume (h 2) voneinander beabstandet sind,
sowie eine Lackauftragseinrichtung für das kontinuier­ liche Aufbringen von Lack auf die Innen- und Außenflächen der Nahtzonen, während die Dosenrümpfe mit der genannten zweiten Geschwindigkeit gefördert werden und ihre offenen Enden in der durch die kleinen Zwischenräume bestimmten engen Nachbarschaft gehalten werden.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, ferner gekennzeichnet durch einen Arm (9) zur axialen Führung der Dosenrümpfe, wobei die erste Fördereinrichtung derart angeordnet ist, daß sie die Dosenrümpfe längs des Arms fördert und die zweite Förder­ einrichtung derart angeordnet ist, daß sie die von der ersten Fördereinrichtung geförderten Dosenrümpfe längs des Arms weiterfördert.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Fördereinrichtung wenigstens jeweils drei Förderer umfassen, die die Dosenrümpfe von unten und von den Seiten halten, um sie in axialer Richtung zu fördern.

5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackauftragseinrichtung folgende Teile umfaßt:
eine erste Auftragsdüse (15), die derart angeordnet ist, daß sie Lack in geneigter Richtung nach oben auf die Innen­ flächen der Nahtzonen der Dosenrümpfe aufbringen kann,
einen Lacknebelentferner (16), der oberhalb der ersten Auftragsdüse angeordnet ist und zum Entfernen von von der ersten Auftragsdüse versprühtem Lack dient,
eine zweite Auftragsdüse (17), die nach unten weist und derart angeordnet ist, daß sie Lack in geneigter Richtung nach unten auf die Außenflächen der Nahtzonen der Dosen­ rümpfe aufbringen kann,
sowie einen Lackauffangbehälter (18), der unterhalb der ersten und der zweiten Auftragsdüse angeordnet ist und zur Aufnahme von von der ersten und der zweiten Auftragsdüse versprühtem Lack dient.