DE3716834A1

DE3716834A1 - Flexible bahn, bestehend aus kissenfoermigen elementen

Info

Publication number: DE3716834A1
Application number: DE19873716834
Authority: DE
Inventors: Heinz Spindler; Peter Dipl Ing Eckwerth; Klaus Dipl Ing Lissewski; Lothar Dipl Ing Dr Fendrich
Original assignee: Phoenix AG
Current assignee: Phoenix AG
Priority date: 1986-05-22
Filing date: 1987-05-20
Publication date: 1987-11-26

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine flexible Bahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Um Gleisanlagen bei Kunstbauwerken schalldämmend und schwingungsisolierend zu lagern, ist bereits vorgeschlagen worden, zwischen dem Schotterbett und dem Untergrund eine durchgehende und dickwandige bahnförmige Unterlage aus elastomerem Werkstoff (z.B. Gummi) vorzusehen. Dadurch wird der von Schienenfahrzeugen ausgehende Körperschall gedämmt und außerdem die Schotterlagerung verbessert. In der einfachsten Ausführung besteht die Unterlage (auch Gleisbettmatte genannt) aus einer einlagigen Gummibahn, wobei die Bahn Hohlräume in Form von Kanälen (DE-OS 34 03 234) aufweist oder an ihrer Unterseite Noppen angebracht sind (EPA 00 98 886). Die Hohlräume wie auch die Noppen lassen eine ausreichende Einfederung der Gleisbettmatte zu. Es sind auch zweilagige Bahnen bekannt, wobei durch entsprechende Profilierung der sich gegenüber liegenden Flächen der Bahnen im Innern der Matte Hohlräume gebildet werden (DE-GM 78 23 955, EPA 00 98 886). Um die Oberfläche der flexiblen Bahn vor dem scharfkantigen Schotter zu schützen, sind im wesentlichen drei Vorschläge gemacht worden.

1. Die Oberfläche der Bahn besteht aus einem Blech (EPA 00 98 886).
2. In der Oberfläche der Bahn ist ein hochfestes Gewebe eingearbeitet (EPA 01 67 844).
3. Die Oberfläche der Bahn weist eine Schicht aus Polyurethan auf (DE-OS 35 24 719).

Die hier beschriebenen flexiblen Bahnen weisen zwar gute schalldämmende und schwingungsisolierende Eigenschaften auf, wurden aber bisher kaum unter den zusätzlichen Gesichtspunkt der Nivelierung des Bettungsmoduls zwischen Kunstbauwerken und Erdplanum angefertigt, was nun die Aufgabe der Erfindung ist. Außerdem wird eine einfachere und kostengünstige Fertigung angestrebt. Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch eine flexible Bahn mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.

In den Unteransprüchen 2 bis 11 sind zweckmäßige Ausgestaltungen der flexiblen Bahn angegeben.

Bei der erfindungsgemäßen Bahn ist es zudem möglich, die Abfälle der kautschuk- bzw. gummiverarbeitenden Industrie in Schnitzel- bzw. Granulatform sinnvoll wiederzuverwenden, da auch hier die Abfallbeseitigung noch ein großes Problem darstellt (Recycling-Gedanke).

Die Erfindung wird nun anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise beschrieben. Dabei zeigen die

Fig. 1a, 2a ein kissenförmiges Element im Querschnitt gesehen,

Fig. 1b, 2b ein kissenförmiges Element in der Draufsicht und

Fig. 3 die Bahn und ihren Einsatzzweck.

Nach der Fig. 1a und 2a besteht das kissenförmige Element aus einer Hülle 1, wobei die Ober- und Unterseite der Hülle in bestimmten Abständen (z.B. 200 mm) durch längsverlaufende Nähte 2 und/oder mechanische Klammern 3 (Abstand untereinander 100 bis 200 mm) miteinander verbunden sind. Dadurch entstehen Kissensegmente, die mit Schnitzeln bzw. Granulat 4 aus Gummi oder gummiähnlichem Werkstoff gleicher oder unterschiedlicher Größe gefüllt sind. Die Hülle 1 besteht aus einem textilen Gewebe, Gewirk oder Vlies (Geovlies). Innerhalb dieser Kissensegmente ist die Ober- und Unterseite der Hülle noch durch zusätzliche mechanische Klammern 5 miteinander verbunden (Fig. 1b).

Nach Fig. 2b sind die mechanischen Klammern 3 und 5 durch querverlaufende zick-zack-förmige Nahtstellen 6 ersetzt.

Die einfach herzustellende flexible Bahn wird in transportablen Liefereinheiten bereit gestellt, wobei die Anlieferung der Kissen als Rolle erfolgen kann. Der allseitige Verschluß kann nach vorgegebenen Maßen bereits im Werk geschehen. Auch Baustellenverschluß ist denkbar.

Fig. 3 zeigt eine Bahn, die aus den kissenförmigen Elementen 7 a bis 7 f besteht. Jedes Element ist 1000 bis 1100 mm breit und 2000 bis 2200 mm lang. Durch die Kissen-zu-Kissen- Befestigungen entstehen Fugen 8 und 9. Zwischen der Bahn und dem Schienenstrang, bestehend aus Schiene 10 und Schwellen 11 befindet sich der Schotter. Die Fugen 8 und 9 dienen dabei der Schotterverkrallung und Lagestabilisierung. Bei Einsatz der kissenförmigen Elemente als Schotterkissen muß gewährleistet sein, daß unter den Schottersteinen auch bei dynamischer Belastung genügend elastisches Material zwischen Schotter und Unterbau verbleibt.

Die erfindungsgemäße flexible Bahn aus kissenförmigen Elementen ist nicht nur für Gleisanlagen anwendbar, sondern auch für andere Kunstbauwerke.

Claims

1. Flexible Bahn zur Nivelierung des Bettungsmoduls zwischen Kunstbauwerken und Erdplanum, insbesondere bei Schotterbettung, wobei die Bahn auch schalldämmend und schwingungsisolierend sein soll, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Bahn aus kissenförmigen Elementen zusammengesetzt ist, wobei jedes Element aus einer Hülle besteht, in die Granulat bzw. Schnitzel aus Gummi oder gummiähnlichem Material eingebettet sind.

2. Bahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle aus einem textilen Gewebe, Gewirk oder Vlies besteht.

3. Bahn nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies ein Geovlies ist.

4. Bahn nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ober- und Unterseite der Hülle (1) in bestimmten Abständen durch längsverlaufende Nähte (2) und/oder mechanische Klammern (3) verbunden sind, wodurch Kissensegmente entstehen.

5. Bahn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (1) noch zusätzlich querverlaufende zick-zack förmige Nahtstellen (6) oder mechanische Klammern (5) aufweist, wodurch weitere Kissensegmente entstehen.

6. Bahn nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die kissenförmigen Elemente keine Nähte aufweisen, dafür aber eng gesteppt sind.

7. Bahn nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich in den kissenförmigen Elementen elastische Wellplatten befinden.

8. Bahn nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat ganz oder teilweise gebunden ist (z. B. durch elastisches Bitumen).

9. Bahn nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die kissenförmigen Elemente Sandwich-Bauweise ( z. B. Vlies-Granulat-Vlies-Granulat-Vlies) aufweist.

10. Bahn nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die kissenförmigen Elemente (7 a bis 7 f) durch Fugen (8, 9) voneinander getrennt sind.

11. Bahn nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn eine Deckplatte (Gummi-Platte mit oder ohne Verstärkungseinlagen; Kreuzgewebe-Gummi-Granulatplatte) zur Lastverteilung aufweist.