DE3716610A1 - Verfahren zum entfernen von schadstoffen aus rauchgasen, sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum entfernen von schadstoffen aus rauchgasen, sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Praxis hat gezeigt, daß die Platzverhältnisse in den
Heizräumen zusätzlich eine niedrig bauende Entschwefelungs
anlage erfordert.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß Wärmetauscher und
Entschwefelungsanlage parallel/nebeneinander (aufrecht
stehend oder hängend) angeordnet sind.
Weiter hat die Praxis gezeigt, daß es notwendig ist, das
Granulat im Filtersystem regelmäßig auszuspülen, um Fremd
körper (z. B. Ruß, Staub usw.) zu entfernen. Diese Spülun
gen erhöhen auch den Feuchtigkeitsgrad an den Oberflächen
der Granulate, so daß die Effektivität der Entschwefelung
erhöht wird.
Neue Erkenntnisse weisen darauf hin, daß die zurückgehal
tenen SO2-Moleküle sehr gasflüchtig sind und in den Still
standszeiten wieder aus dem Granulat teilweise entweichen,
wodurch sich der Entschwefelungsgrad nachträglich verschlech
tert.
Diese Problematik wird dadurch gelöst, daß die meisten SO2-
Moleküle, die in die wäßrige Phase an den Oberflächen der
Granulate eingebunden sind, z. B. als H2SO3/H2SO4 oder
MgSO3/MgSO4, möglichst schnell ausgespült werden und in ein
geschlossenes Kreislauf-Wasser-System eingebunden werden.
Innerhalb dieses Systems befindet sich ein zweites Filter
system, welches ständig unter Wasser steht. Das darin ent
haltene Granulat, welches teilweise CaCo3 und MgO · Mg (OH)2
enthält, bindet die schwefelhaltigen Stoffe im Prozeßwasser,
so daß ein gasförmiges Entweichen von schwefelhaltigen Mo
lekülen weitgehend verhindert ist. Teilweise entstehen Sul
fite, beispielsweise CaSO3, welche flockenförmig nach unten
ausfallen. Nach Ende der Heizperiode werden diese entsorgt
und bei Bedarf zu Sulfaten aufoxidiert, z. B. CaSO4/MgSO4.
Dies kann in einer separaten Sammelanlage geschehen. Je
doch kann dieses Aufoxidieren innerhalb der einzelnen Ent
schwefelungsanlage durchgeführt werden. Hierzu sind die
Sulfite ausreichend mit Sauerstoff zu kontaktieren bei ei
ner erhöhten Verweilzeit. Der ständige Umlauf von Prozeß
wasser mit permanenter Sauerstoffzufuhr (Luft) durch Kon
taktierung bewirkt im oben beschriebenen System die notwen
dige Aufoxidierung.
Die RENOTHERM-Entschwefelungsanlage (2) ist zwischen Feue
rungsanlage (3) und Kamin (1) angeordnet; sie wird direkt
in die Rauchgasleitung (4) geschaltet.
Das Rohr des Rücklaufwassers (5) wird unterbrochen und zu
nächst in das RENOTHERM-Gerät geführt; von dort wird das
vom Wärmetauscher aufgeheizte Rücklaufwasser zum Kessel (3)
weitergeführt. Nach vollständiger Aufheizung im Kessel wird
es in die Vorlaufleitung (6) geführt.
Den aus dem Reaktionsbehälter austretenden Rauchgasen wird
Frischluft (7) vor Eintritt in den Kamin beigemischt. Ein
Elektromotor mit Ventilator sorgt für einen zügigen Trans
port der Rauchgase.
Die neutralisierten Kondensate laufen mit Prozeßwasser (8)
im Kreislauf. Die anfallenden Sulfate werden in den Filter
systemen (9) zurückgehalten.
Alternativ zu (8) und (9) wird wahlweise nicht Prozeßwas
ser im Kreislauf über einen separaten Behälter mit Pumpe
geführt, sondern ständig Frischwasser über das 1. Filter
system gesprüht und nach Verlassen des 2. Filtersystems in
den Kanal geführt, wobei die Sulfat-Grenzwerte einzuhalten
sind.
Da bestimmte Mengen des im Rauchgas enthaltenen Wassers
auskondensiert werden, und weil den Rauchgasen vor Ein
tritt in den Kamin Raumluft beigemischt wird, ist in der
Regel eine problemlose Abführung der Rauchgase über den
vorhandenen Kamin möglich. Es wird jedoch in allen Ein
baufällen eine Überprüfung der Verhältnisse nach dem Re
chenverfahren der DIN 4705 durchgeführt. Für Problemfäl
le ist ein Kunststoff- oder Glaskamin vorzusehen.
Für evtl. anfallende Überschuß-Wassermengen, die aus dem
kondensierenden Rauchgas stammen, ist eine Entsorgungs
möglichkeit zu schaffen.
Die Anschlüsse der Rauchrohre (Eintritt/Austritt) sind
variabel. Durch wechselbare Einsätze im Gerätekopf kön
nen diese auch oben oder an den anderen Seiten unterge
bracht werden. Auch die Durchmesser sind abgestuft in
den verschiedenen Einsätzen.
Wahlweise ist zusätzlich zum normalen Austrittsrohr (zum
Kamin) als eigentliches Abführungsrohr der Abgase seit
lich ein Kunststoff-Kamin (ca. 100 mm ⌀) vorgesehen. Die
ser ist mit einer Sicherheitseinrichtung versehen, wel
che bei Erreichen (bzw. Überschreiten) einer bestimmten
Temperatur das Kunststoffrohr verschließt.
Gleichzeitig öffnet sich das normale Rohr zum Kamin im
"By-pass", so daß die Abgase dann durch den Kamin nach
außen strömen.
21) Rauchgase aus der Feuerungsanlage werden in den Re
aktionsbehälter geleitet.
22) Die noch heißen Rauchgase werden über die Tauscher
flächen des RENOCOND-Rekuperators geleitet, wobei
sich die Temperatur auf ca. 60 bis 80°C vermin
dert. Das innen durchfließende Wasser des Heizungs
rücklaufs wird aufgewärmt.
23) Die abgekühlten Rauchgase sowie anfallenden Kondensate
werden nach unten in Richtung Sumpf bzw. Filter
system geleitet. Beim Durchströmen des Filtersystems
findet eine weitere Abkühlung statt, wobei im wesent
lichen das Prozeßwasser Wärme nach außen abführt, wel
che wiederum die Raumluft erwärmt. Diese Raumluft wird
zur Verbrennung verwendet, so daß insgesamt diese Wär
meverluste vernachlässigbar sind.
24) Saure Kondensate werden auf pH-Wert 6,5 bis 8,5 neu
tralisiert. Überschüssiges Wasser wird separat abge
führt.
25) Die abgekühlten Rauchgase führen noch weitere Konden
sate mit, während sie das Filterbett nach oben durch
strömen. Innerhalb des Filtersystems werden die SOx-
Anteile um 60 bis 98% reduziert. Weitere Kondensate
tropfen nach unten in den Sumpf ab. Teile der SO2-
Moleküle verbleiben im Filterbett, andere Teile wer
den ausgespült.
26) Kondensiertes Wasser und neutralisierte Säurekonden
sate im Prozeßwasser werden in den Prozeßkreislauf
geführt.
27) Das Sulfate mitführende Prozeßwasser tritt in einen se
paraten Doppelbehälter ein, welcher für einen bestimm
ten Pegel ausgelegt ist. Im inneren Behälter befindet
sich ein zweites Filtersystem, welches völlig von
Prozeßwasser überflutet ist. Das Prozeßwasser strömt
durch ein Fallrohr in den unteren Bereich; von dort
strömt es mit ausreichender Verweilzeit nach oben
zum Überlauf, wobei es beim Kontaktieren der Granu
latkörper die Sulfate an diese abgibt.
Ein Teil der Schwefelanteile aus den Kondensaten
(z. B. H2SO3 bzw. H2 SO4 oder MgSO3/MgSO4) verbin
det sich mit dem Granulat teilweise zu Sulfit und
fällt flockenförmig nach unten aus.
28) Im zweiten Filtersystem befindet sich ein Granulat,
welches eine Mischung aus MgO/Mg(OH)2/CaO/CaCO3 unter Zusatz
von Eisenoxiden, Aluminiumoxiden, Siliziumoxiden und
anderen neutralisierenden Substanzen enthält. Die
Sulfate werden aus dem umgebenden Wasser in das Granu
lat übertragen.
29) Das von Sulfaten befreite Prozeßwasser wird mittels
einer Pumpe wieder in die Rauchgasentschwefelungs
anlage befördert, wo es zum Benetzen und Ausspülen
des ersten Filtersystems erneut benutzt wird. Nasse
Granulate erhöhen den SOx-Abscheidegrad. Die Ausspü
lung verhindert ein Verstopfen des ersten Filtersy
stems durch Ruß, Staub, Sulfate und dgl. Die Pumpe
ist vorzugsweise in den Brenner-Stillstandszeiten in
Betrieb.
30) Durch Kondensation des Rauchgaswassers anfallende Über
schüsse müssen abgeführt werden. Es ist bei Bedarf
nochmals mit einem weiteren Stoff, der die Sulfate bin
det, zu kontaktieren.
31) Überschüssiges Wasser, welches weitgehend frei von
Sulfaten ist, mit pH-Wert ca. 7, kann in die Kanali
sation geleitet werden.
32) Überschüssiges Wasser kann wahlweise auch durch Be
treuungspersonal mittels Auffangbehälter beseitigt
werden.
33) Das Wasser des Heizungsrücklaufs wird im Wärmetauscher
erwärmt. Dadurch muß der Brenner im Heizkessel weniger
Energie aufwenden, um das Wasser auf Vorlauftemperatur
zu bringen. Die Energieeinsparung liegt zwischen 5
und 15%, je nach Art, Zustand und Betriebsweise der
Feuerungsanlage. Das Wasser durchströmt den Wärme
tauscher durch horizontale Bohrungen von unten nach
oben, wechselt von einer Seite zur anderen, dabei im
mer eine Stufe höher ansteigend. Diese Funktion wird
durch Deckel an beiden Seiten des Wärmetauschers si
chergestellt. Wahlweise wird auch Brauchwasser als
Kühlmedium verwendet.
34) Die gereinigten Rauchgase werden bei Eintritt in den
Ventilationsbereich wieder etwas erwärmt. Auch die an
fallende Neutralisationswärme bewirkt eine geringfü
gige Erwärmung.
35) Auftretende Verluste werden durch einen Ventilator
ausgeglichen.
36) Das Saugzuggebläse befördert die Rauchgase mit beige
mischter Frischluft in Richtung Kamin. Es ist vorzugs
weise gleichzeitig mit dem Brenner in Betrieb. Bei
Brennerstillstand steht es ebenfalls still.
37) Den in Richtung Kamin strömenden Rauchgasen wird
Frischluft beigemischt (ca. 3- bis 6fache Menge der
Rauchgase). Der Wassertaupunkt kann dadurch auf bis
zu 20°C gesenkt werden.
38) Ein geschlossener Turm umgibt das erste Filtersystem.
Er wird - genauso wie der Wärmetauscher - an den Außen
flächen von unten nach oben ständig von Frischluft um
strömt, die vom Ventilator zusammen mit den Rauchgasen
angesaugt werden. An der Innenseite des Turmes treffen
die Rauchgase somit immer auf relativ kalte Flächen.
39) Im Filterturm hängt der Korb des ersten Filtersystems;
dieser ist in den Außenabmessungen deutlich kleiner,
so daß ein Querschnitt für die hochsteigenden Rauch
gase verbleibt. Von diesem Querschnitt aus strömen
die Rauchgase zunächst radial/horizontal in das Granu
lat ein. Anschließend senkrecht nach oben. Das Granu
lat besteht z. B. aus MgO · Mg(OH)2, vermischt mit CaCO3
u. a.
40) Innerhalb des Filterkorbes befindet sich ein zweiter,
kleinerer Korb, der einen Hohlraum innerhalb des Granu
lat-Festbettes sicherstellt. Die Druckverluste werden
somit gering gehalten.
41) Im Hohlraum des Festbettes wird der Druck überwacht.
Über eine Rohrverbindung ist ein Druckwächter ange
schlossen.
42) Der Druckwächter setzt bei Über- oder Unterschreiten
eines fest eingestellten Wertes die Sicherheitsein
richtung in Betrieb. So kann z. B. der Brenner ab
schalten, oder die Motorklappe öffnet sich.
43) Über einen Motor, der mit Gebläse, Brenner und Druck
wächter gekoppelt ist, wird die Rauchgasklappe in die
jeweils erforderliche Position gebracht. Auch die Pum
pe für das Prozeßwasser ist als Teil dieser gesamten
elektrischen Schaltkopplung zu betrachten.
44) Die Rauchgasklappe ist als Sicherheitselement zu be
trachten. Im Normalbetrieb ist sie geschlossen, so daß
die Rauchgase nicht auf direktem Weg zum Kamin strömen
können. Sie müssen dann den Wärmetauscher über eine
Vielzahl von Bohrungen nach unten durchströmen, in Rich
tung Entschwefelungsanlage.
Bei Störungen im System kann die Klappe öffnen. Die
Klappe selbst ist nicht absolut starr mit der Motor
welle gekoppelt. Bei von außen wirkenden starken Kräf
ten, z. B. bei plötzlicher Verpuffung aus dem Brennraum,
läßt sie sich aufdrücken.
45) In geöffneter Stellung der Klappe strömen die
Rauchgase direkt zum Kamin. Gleichzeitig wird der
Ventilator verschlossen, so daß sie nicht nach un
ten bzw. nach außen entweichen können.
46) Durch senkrechte Bohrungen im Wärmetauscher strömen
die Rauchgase bei geschlossener Klappe nach unten.
47) Durch waagerechte Bohrungen im Wärmetauscher, die
zwischen den senkrechten Bohrungen angeordnet sind,
strömt das Wasser des Heizungsrücklaufs.
48) Wärmedämmung verhindert Wärmeverluste nach außen.
Statt dessen wird diese Wärme von der bei (37) ein
strömenden Luft aufgenommen und den gereinigten
Rauchgasen zugeführt. Damit wird ein besserer Kamin
zug sichergestellt.
49) Der mit Granulat gefüllte Korb taucht mit dem Gra
nulat unterhalb des Sumpfpegels ein. Feuchtigkeit
steigt aus dem Sumpfwasser ständig nach oben und
hält das gesamte Festbett bzw. die Oberfläche der
Granulate in stetiger Nässe.
Claims (10)
1. Verfahren zum Entfernen von Schadstoffen aus den Rauchga
sen von Feuerungsanlagen, wobei man die Rauchgase nach un
ten in Richtung Sumpf der Rauchgas-Reinigungs-Anlage bis in
den Kondensationsbereich abkühlt und das Kondensat mit neu
tralisierenden Stoffen reagieren läßt und die Rauchgase
über einen Kamin abführt, wobei man zuvor die gekühlten
Gase zusammen mit den kondensierenden Gasbestandteilen im
Aufstrom über feste Substrate führt, die mindestens teil
weise die neutralisierenden Stoffe Magnesit und Dolomit
enthalten, und daß man sie vorher von unten her und seit
lich dem Substrat- bzw. dem Granulat-Festbett zufließen
läßt, dadurch gekennzeichnet, daß man von den Rauchgasen im
Aufstrom an Substrate und Gehäusewände weitere Wärme ab
geben läßt, daß ein zusätzlicher Prozeßwasser-Kreislauf
mittels einer Erstwasserfüllung und zeitweise anfallenden
Kondensaten mit Hilfe von Pump- und Versprühelementen über
beliebig lange Zeiträume die Oberflächen des Substrat- bzw.
Granulat-Festbettes ausspült und benetzt, daß neben Staub
und Ruß auch die an den nassen Oberflächen in Lösung und
anschließend in den Neutralisationsprozeß übergehenden
Rauchgas-Schadstoffe sofort in den Wasser- bzw. Kondensat
kreislauf eingebunden und darin durch hohe Verweilzeit und
Luft-Kontaktierung aufoxidiert werden, wobei sie innerhalb
des Prozeßwasser-Kreislaufs mindestens ein weiteres separa
tes Filtersystem passieren, welches sowohl Neutralisations
produkte, z. B. MgSO3/MgSO4/MgCl/CaSO3/CaSO4/Mg(NO3) usw.,
chemisch durch Stoffumsetzungen aufnimmt, als auch durch
Ausflockung, Anlagerung oder Absetzung zumindest teil
weise aus dem Kreislauf nimmt, ebenso wie die vom Prozeß
wasser mitgeführten Feststoffe wie Staub und Ruß.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Behälter des zusätzlichen Filtersystems durch Anschluß
über flexibel verlegte Leitungen in beliebiger räumlicher
Zuordnung zur Rauchgas-Reinigungs-Anage in den Prozeß
wasser-Kreislauf eingebunden ist, ebenso wie das Pumpsy
stem, wobei dieser Behälter ein Substrat- bzw. Granulat-
Festbett enthält, welches zur Abscheidung von aus den
Rauchgasen stammenden und im Prozeßwasser eingebundenen
Schadstoffen völlig von Prozeßwasser überflutet ist, wo
bei das Prozeßwasser innerhalb des Kreislaufs dieses Fil
tersystem mit beliebig langer Verweilzeit von unten nach
oben bis zu einem höheren Pegelstand durchströmt, so daß
Schadstoff-Teilmengen durch chemische und physikalische
Vorgänge innerhalb des Filtersystems, welches teilweise
Neutralisationsstoffe sowie Dolomit- und Magnesitbestand
teile in Granulatform enthält, aus dem Prozeßwasser-Kreis
lauf genommen werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Prozeßwasser Wärmemengen, die aus dem Filter
substrat der Rauchgas-Reinigungs-Anlage stammen, beim
Durchströmen des externen zusätzlichen Filtersystems über
die Behälterwände an die Außenluft des Heizraums abgibt,
wobei diese erwärmte Luft wiederum vom Brennergebläse für
den Verbrennungsprozeß angesaugt wird, wobei sich der
Wirkungsgrad erhöht.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß überschüssiges Prozeß- bzw. Kondensatwasser in
einem weiteren Behälter, der dem Behälter des externen zu
sätzlichen Filtersystems zugeordnet ist, aufgefangen oder
abgeführt wird, welcher somit bei Bedarf gleichzeitig auch
als separate Sammelanlage zur Aufoxidation der Neutralisa
tionsprodukte eingesetzt wird, z. B. MgSO3 zu MgSO4 bzw.
CaSO3 zu CaSO4 durch hohe Verweilzeit in umgebender Raum
luft, wobei das überschüssige Kondensatwasser bei Bedarf
nochmals mit einem weiteren Stoff, der die Sulfate bindet,
kontaktiert wird, so daß die Gesamtentsorgung durch Be
treuungspersonal durchgeführt werden kann.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß alternativ zum geschlossenen Prozeßwasser-Kreis
lauf ständig neu zugeführtes Frischwasser über das Filter-
Festbett der Rauchgas-Reinigungs-Anlage gesprüht und an
schließend durch das externe zusätzliche Filtersystem ge
leitet wird, wobei es anschließend nach Verlassen dieses
Behälters in den Kanal geführt wird, wenn vorher durch
verfahrenstechnische Maßnahmen die Sulfat-Grenzwerte ein
gehalten werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Rauchgas-Reinigungs-Anlage über den Außenbe
reich des Filterturms von unten her Frischluft zugeführt
wird, welche die Oberflächen des Reaktionsbehälters, in
dessen Innerem sich Wärmetauscher- und Filtersysteme be
finden, nach oben umspült und dabei von den innen in Rich
tung Filteraustritt hochströmenden Rauchgasen Wärme auf
nimmt, wobei bei Bedarf eine den Reaktionsbehälter umge
bende Wärmedämmung Wärmeverluste nach außen verhindert, so
daß die erwärmte Frischluft im oberen Bereich des Reak
tionsbehälters über Gehäusebohrungen den aus dem Filter
bett austretenden Reingasen zugeführt und anschließend
als Gasgemenge mit stark gesenkter Taupunkttemperatur
vom Saugzug-Gebläse in Richtung Kamin weiterbefördert
wird, während die dem Raum oberhalb des Filtersystems zu
geführte Frischluft, über dessen Rauchgas-Austrittsfläche
sich das Wasser-Sprühsystem befindet, gleichzeitig Sauer
stoff in das kontaktierende Prozeßwasser und in die kon
taminierenden Filtergranulate einbringt, und daß aufoxi
dierende Neutralisationsprodukte während der chemischen
Umsetzung die aus dem Rauchgas aufgenommenen Schadstoffe
schneller zuverlässig einbinden, hervorgerufen z. B. durch
sofortige Sulfatisierung der gelösten Sulfit- und Hydro
gensulfit-Ionen zu Sulfaten, die eine Desorption bzw. Aus
dampfen von Schwefeloxiden während der Stillstandszeiten
oder an anderen Stellen der Gesamtanlage verhindert.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den An
sprüchen 1 bis 6, die im wesentlichen aus einem der Feue
rung nachgeschalteten Rauchgas-Wärmetauscher mit einem
Kühlmittelkreislauf und einem separat angeordneten Filter
festbett-System besteht, dadurch gekennzeichnet, daß
Wärmetauscher und Rauchgas-Reinigungs-Filter parallel ne
beneinander angeordnet sind, aufrecht stehend oder hängend,
wobei beide Komponenten entweder innerhalb eines quer
schnittsgrößeren Reaktionsbehälters oder räumlich vonein
ander getrennt installiert sind, wobei die oberen Aufla
gen der Filtergehäuse ein Zwischendeck tragen, welches den
unteren Naßbereich von der oberhalb des Filtersystems an
geordneten Rauchgas-Luft-Mischkammer trennt, welche gleich
zeitig das Wasser-Sprühsystem beinhaltet sowie den saugsei
tigen Anschluß zu einem Saugzuggebläse, dessen Ausgang den
Anschluß zur kaminseitigen By-pass-Kammer darstellt, wobei
die gesamte Rauchgas-Reinigungs-Anlage bei Bedarf von einem
wärmedämmenden Mantel umgeben ist, wenn zusätzliche Ener
gieeinsparung notwendig ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die primäre Rauchgas-Reinigungs-Anlage mit dem separat an
geordneten Behälter des zusätzlichen Filtersystems über
eine beliebig verlegbare Wasserleitung verbunden ist, in
der die Prozeßwasser-Kreislauf-Pumpe in beliebiger Posi
tion angeordnet ist, wobei der Sammelbehälter für die
überschüssigen Wassermengen ebenfalls separat in belie
biger Lage zum Behälter des Zusatzfilters installiert ist,
je nach Erfordernis des jeweiligen Heizraumes.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rauchgas-Reinigungs-Anlage zur
Überwachung des Rauchgasstromes und des Ventilators
einen Druckwächter erhält, der über eine elektrische
Koppelung mit dem Brenner, dem Saugzuggebläse und einer
By-pass-Abgasklappe verbunden ist, welche über einen
Stellmotor im oberen Bereich die Rohgasseite von der
Reingasseite trennt, wobei die konstruktive Gestal
tung dieses Bereichs bei Betriebsstörungen infolge ge
öffneter Rauchgasklappe einen offenen Rauchgaskasten
mit direktem Weg zum Kamin darstellt.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die aus dem Kondensat und Kreislauf
wasser stammenden Abfallstoffe, z. B. CaSO3, welches
flockenförmig ausfällt, sowie Staub, Ruß und gelöste
Stoffe wie MgSO4 in einer separaten Sammelanlage oder
Auffangbehälter deponiert und von Betreuungspersonal
entsorgt werden.
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Family
ID=6327795
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DE19873716610 Granted DE3716610A1 (de) | 1987-05-18 | 1987-05-18 | Verfahren zum entfernen von schadstoffen aus rauchgasen, sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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