DE3715412C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein lichtempfindliches elektrisch abscheidbares
Gemisch für Photoresistfilme für gedruckte
Schaltungen und insbesondere eine photoelektrisch abscheidbare
Überzugsmasse für Photoresistfilme für gedruckte
Schaltungen, welche die einfache Entwicklung (Entfernung)
des unbelichteten Anteils eines über einen Negativ-
oder Positivfilm belichteten elektrisch abgeschiedenen
Überzugsfilm ermöglicht und welche ausgezeichnete Muster
gedruckter Schaltungen bilden kann.
Tafeln mit gedruckten Schaltungen wurden bisher nach einem
Verfahren hergestellt, nach dem man einen photoempfindlichen
Film auf eine kupferplattierte Schicht aufträgt,
weiterhin hierauf einen Negativfilm schichtet, belichtet
und entwickelt, dann die überflüssige Kupferfolie mit Ausnahme
des gedruckten Schaltmusters einer Ätzbehandlung unterwirft
und die photoempfindliche Filmschicht auf der die
gedruckte Schaltungen bildenden Kupferfolie entfernt.
Dabei kann eine gedruckte Schaltplatte erhalten werden, in
der die gedruckte Schaltung sich auf einer isolierenden
Schicht befindet.
Da der im vorstehend beschriebenen Verfahren verwendete
photoempfindliche Film im allgemeinen eine vergleichsweise
große Dicke von etwa 50 µm hat, fällt das bei der Belichtung
und Entwicklung gebildete Schaltmuster nicht scharf
aus, der photoempfindliche Film wird kaum gleichförmig auf
die Kupferfolienoberfläche auflaminiert, und der photoempfindliche
Film wird trotz seiner hohen Kosten beim Entwicklungsschritt
vergeuderisch entfernt. Es besteht schon lange
ein Bedarf nach einer technischen Möglichkeit des Austausches
des photoempfindlichen Filmes.
Photohärtbare elektrisch abscheidbare Gemische sind beispielsweise
aus den US-PS 39 54 587 und 45 92 816 bekannt. Werden
die aus den bekannten Gemischen hergestellten Überzüge
als Photoresistfilme für gedruckte Schaltungen verwendet, wird
das Kupfer der kupferplattierten Schicht zum Zeitpunkt der
Beschichtung durch Elektroabscheidung ionisiert und in das
Filmbeschichtungs- oder ein Beschichtungsbad eluiert. Die Kupferionen
reagieren mit den Säuregruppen des Harzes, wobei Kupferkomplexe
gebildet werden, welche eine Fehlvernetzung verursachen.
Daher kann der unbelichtete Anteil, der nach der
Belichtung des entstandenen Laminats entsteht, nicht mit
schwachem Alkali entwickelt werden, wodurch es unmöglich wird,
ein Schaltmuster zu erhalten.
Die DE-AS 15 47 810 betrifft eine Photoresistbeschichtungsmasse
zur Herstellung einer lichtvernetzbaren Schicht auf einer
Kupferfolie oder Kupferplatte als Schichtträger, bestehend
aus einem organischen Lösungsmittel und einem darin löslichen,
gegebenenfalls sensibilisierten, lichtempfindlichen,
linearen Polymerisat, einem lichtempfindlich gemachten Gummi
oder einer vernetzbaren polymeren Verbindung und einer lichtempfindlichen,
bei Belichtung vernetzend wirkenden Verbindung,
die einen carboxylgruppenhaltigen organischen Chelatbildner
für Kupfer enthält. Diese bekannte Photoresistmasse wird für
Eintauchbeschichtungen verwendet und der Chelatbildner wird
zugesetzt, um zu verhindern, daß die Masse durch die Kupferionen,
die sich aus dem beschichteten Produkt abscheiden,
schwarz verfärbt wird. Als Chelatbildner wird eine organische
Säure, wie eine Dicarbonsäure, eine α-Aminosäure oder eine
α-Hydroxycarbonsäure, eingesetzt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein photohärtbares elektrisch
abscheidbares Gemisch zur Verfügung zu stellen, das zur Herstellung
von Photoresistfilmen für gedruckte Schaltungen verwendet
werden kann, so daß es nicht mehr erforderlich ist,
die oben genannten photoempfindlichen Filme zu verwenden. Das
erfindungsgemäße Gemisch soll auf mindestens einer Oberfläche
eines kupferplattierten Laminats einen gleichförmigen Filmüberzug
bilden, der leicht zu entwickeln ist und eine ausgezeichnete
Härtbarkeit im ultravioletten Bereich hat.
Gegenstand der Erfindung ist ein lichtempfindliches, elektrisch
abscheidbares Gemisch mit
- (a) einem wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren polymerisierbaren ungesättigten Harz, und
- (b) einem wasserunlöslichen Photopolymerisationsinitiator, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Harz (a) durch Addition einer Glycidylgruppen enthaltenden ungesättigten Verbindung an ein Acrylharz mit einer hohen Säurezahl gebildet worden ist, und eine Säurezahl von 20 bis 300, ein Doppelbindungsäquivalent von 150 bis 3000, ein zahlenmittleres Molekulargewicht von nicht weniger als 300 und eine Glasübergangstemperatur von 0 bis 100°C hat, und das Gemisch
- (c) einen Chelatbildner aus der Gruppe β-Diketone,
Acetoacetatester, Malonatester und Ketone, Ester und Aldehyde
mit einer Hydroxylgruppe in β-Position
enthält.
Das erfindungsgemäß verwendete polymerisierbare ungesättigte
Harz (a) ist ein Harz, welches mindestens eine radikalisch
polymerisierbare ungesättigte Bindung in einer Polymerhauptkette
oder -seitenkette enthält.
Es wird durch Addition einer eine Glycidylgruppe enthaltenden
ungesättigten Verbindung an ein Acrylharz mit hoher Säurezahl
erhalten.
Als Acrylharz mit hoher Säurezahl dienen Harze aus der
Copolymerisierung von α,β-ethylenisch ungesättigten
Säuren als wesentliche Komponente mit ungesättigten
Monomeren mit einer Säurezahl von im allgemeinen 40
bis 650, vorzugsweise 60 bis 500. Beispiele für α,β-
ethylenisch ungesättigte Säuren sind Acrylsäure und
Methacrylsäure. Beispiele für ungesättigte Monomere
sind (Meth)acrylatester [zum Beispiel Alkyl(meth)acrylate,
wie Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, Propyl
(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat und 2-Ethylhexyl
(meth)acrylat], Hydroxyalkyl(meth)acrylate, wie Hydroxyethyl
(meth)acrylat, Styrol, (Meth)acrylnitril und
(Meth)acrylamid.
Beispiele für eine die Glycidylgruppen enthaltende ungesättigte
Verbindung zur Addition an das Acrylharz
mit hoher Säurezahl sind Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat
und Arylglycidylether. Die Menge der die
Glycidylgruppe enthaltenden ungesättigten Verbindung
beträgt im allgemeinen 20 bis 100 Gewichtsteile, vorzugsweise
30 bis 80 Gewichtsteile, pro 100 Gewichtsteile
des Acrylharzes mit hoher Säurezahl.
Die Additionsreaktion des Acrylharzes mit hoher Säurezahl
mit der die Glycidylgruppe enthaltenden ungesättigten
Verbindung kann unter an sich bekannten Reaktionsbedingungen
leicht durchgeführt werden, zum Beispiel unter
Verwendung eines Katalysators aus Tetraethylammoniumbromid,
bei einer Temperatur von 80 bis 120°C und
während einer Reaktionszeit von 1 bis 5 Stunden.
Das Harz (a) zeigt eine ausgezeichnete Photoempfindlichkeit
und besitzt eine gute elektrische Abscheidbarkeit (hohe Oberflächengüte).
Es ist von Vorteil, daß das vorgenannte polymerisierbare ungesättigte
Harz eine Glasübergangstemperatur (Tg) von 0 bis
100°C, vorzugsweise 20 bis 70°C, zusätzlich zur genannten
Säurezahl, Doppelbindungsäquivalent und zahlenmittlerem Molekulargewicht,
aufweist.
Wenn der Tg-Wert des polymerisierbaren ungesättigten Harzes
weniger als 0°C beträgt, wird der elektrisch abgeschiedene
Überzugsfilm klebrig, zieht Staub oder Schmutz an, oder die
Filmschicht ist schwer zu bearbeiten. Andererseits wird die
elektrisch abgeschiedene Filmschicht hart und brüchig, wenn
der Tg-Wert 100°C überschreitet.
Dieses polymerisierbare ungesättigte Harz kann erforderlichenfalls
zusammen mit einer ethylenisch ungesättigten Verbindung
verwendet werden. Beispiele für
ethylenisch ungesättigte Verbindungen sind bekannte
Verbindungen, zum Beispiel (Meth)acrylsäure-C1-18-alkylester,
wie Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, Butyl
(meth)acrylat und Octyl(meth)acrylat; vinylaromatische
Verbindungen, wie Styrol, Vinyltoluol und Vinylbenzol;
und Oligomere, wie Diethylenglykoldi(meth)acrylat,
Polyethylenglykoldi(meth)acrylat, 1,4-Butandioldi
(meth)acrylat und Pentaerythrittri(meth)acrylat.
Die Menge an den in den polymerisierbaren ungesättigten Harzen
als wesentliche oder fakultative Komponente verwendeter
ethylenisch ungesättigter Verbindung ist nicht
streng begrenzt, sondern kann je nach ihrer Art oder der
Art des polymerisierbaren ungesättigten Harzes verändert
werden. Sie beträgt üblicherweise nicht mehr als 100 Gewichtsteile,
vorzugsweise 1 bis 50 Gewichtsteile,
pro 100 Gewichtsteile des polymerisierbaren ungesättigten
Harzes.
Das erfindungsgemäße photohärtbare elektrisch abscheidbare
Gemisch kann ein gewöhnliches Harzbindemittel, wie
ein polymerisierbares, ungesättigte Gruppen enthaltendes
Harz, das anders ist als das vorstehend genannte polymerisierbare
ungesättigte Harz, oder ein gesättigtes Harz enthalten.
Beispiele für ein polymerisierbares, ungesättigte
Gruppen enthaltendes Harz sind solche, die durch Einführung
ethylenisch ungesättigter Gruppen in Harze erhalten werden,
wie ein Polyesteracrylatharz, ein Polyurethanharz, ein
Epoxyharz und ein Acrylharz. Beispiele für gesättigte Harze
sind ein Polyesterharz, ein Polyurethanharz, ein Epoxyharz
und ein Acrylharz. Wenn ein anderes Harzbindemittel als das
polymerisierbare ungesättigte Harz verwendet wird, wird es
in einer Menge von nicht mehr als 100 Gewichtsteilen, vorzugsweise
1 bis 50 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile
des polymerisierbaren ungesättigten Harzes zugemischt,
um die Eigenschaften des Filmüberzugs genau einzustellen.
Das erfindungsgemäße polymerisierbare ungesättigte Harz ist
in Wasser dispergierbar oder wasserlöslich, und das Dispergieren
oder Lösen in Wasser wird durch Neutralisierung der
im Skelett des polymerisierbaren ungesättigten Harzes enthaltenen
Carboxylgruppe mit Alkali (Neutralisierungsmittel)
durchgeführt. Beispiele für Neutralisierungsmittel sind Alkanolamine,
wie Monoethanolamin, Diethanolamin und Triethanolamin,
Alkylamine, wie Triethylamin, Diethylamin, Monoethylamin,
Diisopropylamin, Trimethylamin und Diisobutylamin, Alkylalkanolamine,
wie Dimethylaminoethanol, alicyclische Amine,
wie Cyclohexylamin, Alkalimetallhydroxide, wie Natriumhydroxid
und Kaliumhydroxid, und Ammoniak. Diese können entweder
einzeln oder als Gemisch aus zwei oder mehreren verwendet
werden. Die Menge des Neutralisierungsmittels beträgt
vorzugsweise 0,4 bis 1,0 Äquivalent pro Mol Carboxylgruppe
im Harzskelett. Wenn die Menge weniger als 0,4 Äquivalent
beträgt, nimmt die Wasserdispergierbarkeit ab, und die Elektroabscheidung
wird erschwert. Wenn die Menge mehr als 1,0
Äquivalent beträgt, besteht die Tendenz zur Verschlechterung
der Lagerungsstabilität.
Das durch Neutralisation in Wasser gelöste oder dispergierte
polymerisierbare ungesättigte Harz kann gegebenenfalls
ein hydrophiles Lösungsmittel enthalten, um die Fließfähigkeit
der Harzkomponente zu verbessern. Beispiele für ein
hydrophiles Lösungsmittel sind Alkohole, wie Isopropanol,
n-Butanol, t-Butanol, Methoxyethanol, Ethoxyethanol, Butoxyethanol
und Diethylenglykol, und Ether, wie Methylether,
Dioxan und Tetrahydrofuran. Im Falle der Verwendung des hydrophilen
Lösungsmittels beträgt dessen Menge im allgemeinen
nicht mehr als 300 Gewichtsteile, vorzugsweise 1 bis
100 Gewichtsteile, pro 100 Gewichtsteile der Harzkomponente.
Darüber hinaus kann zum Zwecke der Erhöhung der Menge des
Überzugs auf dem zu überziehenden Material gegebenenfalls
ein hydrophobes Lösungsmittel dem in Wasser gelösten oder
dispergierten polymerisierbaren ungesättigten Harz beigegeben
werden. Beispiele für das hydrophobe Lösungsmittel sind
Petroleumlösungsmittel, wie Toluol und Xylol, Ketone, wie
Methylethylketon und Methylisobutylketon, Ester, wie Ethylacetat
und Butylacetat, und höhere Alkohole, wie 2-Ethylhexylalkohol.
Die Menge des hydrophoben Lösungsmittels beträgt
im allgemeinen nicht mehr als 200 Gewichtsteile, vorzugsweise
1 bis 100 Gewichtsteile, pro 100 Gewichtsteile der
Harzkomponente.
Der in dem erfindungsgemäßen Gemisch verwendete wasserunlösliche
Photopolymerisationsinititator kann ein üblicherweise in
dieser Art von photohärtbaren Gemischen verwendeter wasserunlöslicher
Photopolymerisationsinitiator sein. Beispiele
hierfür sind Benzoin, Benzoinmethylether, Benzoinethylether,
Benzyl, Diphenyldisulfid, Tetramethylthiurammonosulfid, Diacetyl,
Eosin, Thionin, Michlers Keton, Anthrachinon, Chloranthrachinon,
Methylanthrachinon, α-Hydroxyisobutylphenon,
p-Isopropyl-α-hydroxyisobutylphenon, α,α′-Dichlor-4-phenoxyacetophenon,
1-Hydroxy-1-cyclohexylacetophenon, 2,2-Dimethoxy-
2-phenylacetophenon, Methylbenzoylformiat, 2-Methyl-1-
[4-(methylthio)-phenyl]-2-morpholinopropen, Thioxanthon und
Benzophenon. Von diesen werden Benzoinethylether, α-Hydroxyisobutylphenon,
1-Hydroxy-1-cyclohexylacetophenon, 2,2-Dimethoxy-
2-phenylacetophenon, Methylbenzoylformiat, 2-Methyl-
1-[4-(methylthio)-phenyl]-2-morpholinopropen und Thioxanthon
aus Gründen der Lagerungsstabilität und Photoempfindlichkeit
besonders bevorzugt. Die Menge des wasserunlöslichen Photopolymerisationsinitiators
variiert in Abhängigkeit von dessen
Art oder der gewünschten Härtungsgeschwindigkeit. Sie
beträgt im allgemeinen 0,1 bis 10 Gewichtsteile, vorzugsweise
2 bis 8 Gewichtsteile, pro 100 Gewichtsteile der polymerisierbaren
ungesättigten Harzkomponente.
Der in dem erfindungsgemäßen Gemisch verwendete Chelatbildner
ist ein Chelatbildner, in welchem ein Sauerstoffatom (O)
als Donoratom wirkt. Beispiele für solche Chelatbildner
sind β-Diketone, wie Acetylaceton und Benzoylaceton, Acetessigsäureester,
wie Methylacetacetat und Ethylacetacetat,
Malonsäureester, wie Methylmalonat und Ethylmalonat, Ketone
mit einer Hydroxylgruppe in β-Stellung, wie Diacetonalkohol,
Aldehyde mit einer Hydroxylgruppe in β-Stellung, wie
Salicylaldehyd, Ester mit einer Hydroxylgruppe in β-Stellung,
wie Methylsalicylat und Ethylsalicylat. Von diesen
werden die β-Diketone und die Acetessigsäureester bevorzugt.
Die Menge der Chelatbildner ist nicht kritisch und kann je
nach seiner Art oder der Art des Harzes variieren. Sie beträgt
im allgemeinen 1 bis 300 Gewichtsteile, vorzugsweise
1 bis 150 Gewichtsteile und besonders bevorzugt 3 bis 50
Gewichtsteile, pro 100 Gewichtsteile der polymerisierbaren
ungesättigten Harzkomponente.
Das erfindungsgemäße Gemisch kann durch Zugabe der vorstehend
genannten Mengen der betreffenden Komponenten zu dem wie
oben beschrieben gebildeten, in Wasser gelösten oder dispergierten
polymerisierbaren ungesättigten Harz und sorgfältiges
Vermischen des Ansatzes hergestellt werden.
Die auf das Substrat mit der gedruckten Schaltung angewandte
Elektroabscheidung wird unter Verwendung der erfindungsgemäßen
photohärtbaren elektrisch abscheidbaren Gemisches
folgendermaßen durchgeführt. Im einzelnen wird eine Badflüssigkeit
zur elektrischen Abscheidung eines Überzugs,
die als Hauptbestandteile das polymerisierbare ungesättigte
Harz, das wie oben beschrieben durch Neutralisation in Wasser
gelöst oder dispergiert ist, den wasserunlöslichen Photopolymerisationsinitiator
und den Chelatbildner enthält,
so einreguliert, daß der pH-Wert 6,5 bis 9 beträgt, die Badkonzentration
(als Feststoffgehalt) gewöhnlich 3 bis 25 Gew.-%,
vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-%, beträgt und die Badtemperatur
15 bis 40°C, vorzugsweise 15 bis 30°C, beträgt.
Ein kupferplattiertes Substrat aus isolierendem Stoff wird
als Anode in das so eingestellte Elektroabscheidungs-Beschichtungsbad
getaucht und eine Gleichstromspannung von
40 bis 400 V angelegt. Bei diesem Vorgang beträgt eine geeignete
Stromdurchgangszeit 30 Sekunden bis 5 Minuten, und
die Dicke des erhaltenen Filmes, als Trockenfilm, beträgt
5 bis 100 µm, vorzugsweise 20 bis 60 µm.
Nach der Beschichtung durch Elektroabscheidung wird das beschichtete
Produkt aus dem Elektroabscheidungs-Beschichtungsbad
herausgezogen und mit Wasser gewaschen und
anschließend die in der durch Elektroabscheidung erzeugten
Filmbeschichtung enthaltene Feuchtigkeit durch Heizmittel,
wie mit heißer Luft etc., entfernt.
Anschließend wird auf den durch Elektroabscheidung erzeugten
ungehärteten, photohärtbaren Überzugsfilm eine Mustermaske
aufgelegt, aktinischer Strahlung ausgesetzt und der unbelichtete
Teil außerhalb des den leitenden Schaltkreis darstellenden
Teils durch eine Entwicklungsbehandlung entfernt.
Die bei der erfindungsgemäßen Belichtung angewandte aktinische
Strahlung variiert in Abhängigkeit von der Absorption
des Photopolymerisationsinitiators, jedoch sind Strahlungsquellen
mit aktinischer Strahlung einer Wellenlänge von
3000 bis 4500 Å üblicherweise erwünscht. Beispiele für
solche Strahlen aussendende Lichtquellen sind das Sonnenlicht,
eine Quecksilberlampe, eine Xenonlampe und eine
Lichtbogenlampe. Die Härtung des Filmes durch Belichtung
mit aktinischer Strahlung erfolgt innerhalb weniger Minuten,
gewöhnlich innerhalb 1 Sekunde bis 20 Minuten.
Die Entwicklungsbehandlung des belichteten Substrats wird
gewöhnlich durch Aufsprühen einer schwach alkalischen wäßrigen
Lösung auf die Oberfläche des Überzugsfilms durchgeführt,
um den ungehärteten Teil des Überzugsfilms abzuwaschen.
Beispiele für die schwach alkalische wäßrige Lösung
sind gewöhnlich solche, welche durch Neutralisation
freier Carbonsäuren in der Filmschicht Wasserlöslichkeit
bewirken können, wie eine wäßrige Natriumhydroxidlösung,
eine wäßrige Natriumcarbonatlösung, eine wäßrige Kaliumhydroxidlösung
und wäßriges Ammoniak. Im Fall von beispielsweise
wäßriger Natriumcarbonatlösung beträgt deren geeignete Menge
etwa 0,1 bis 5%.
Der Anteil der Kupferfolie (außerhalb des Schaltkreisteils),
der durch die Entwicklungsbehandlung auf dem Substrat offengelegt
wurde, wird dann durch übliche Ätzbehandlung mit Eisen
(III)chlorid entfernt. Anschließend wird der photogehärtete
Überzugsfilm auf dem Schaltmuster ebenfalls in stark
alkalischer wäßriger Lösung, wie konzentrierter Natronlauge,
aufgelöst und entfernt, wobei auf dem Substrat eine gedruckte
Schaltung entsteht.
Das erfindungsgemäße photohärtbare elektrisch abscheidbare
Gemisch kann auf leichte Weise einer Beschichtung
durch anionische Elektroabscheidung auf Kupferfolie unterworfen
werden, und die abgeschiedene Filmschicht wird erhitzt
und getrocknet und bildet dabei einen gleichförmigen
photoempfindlichen Film. Der photoempfindliche Film enthält
Kupferionen, welche bei der Beschichtung durch Elektroabscheidung
herausgelöst wurden. Der Chelatbildner im photoempfindlichen
Film jedoch reagiert schneller als die Säuregruppen
in dem Harz und bildet einen Komplex aus Chelatbildner
und Kupfer. Nach Durchführung der Belichtung durch
Laminieren des photographischen Filmes kann der unbelichtete
Anteil gleichermaßen auf leichte Weise mit schwach alkalischer
Lösung ausgewaschen werden, und man erhält dabei
ein sauberes Schaltmuster.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher erläutert.
Ein Gemisch aus 40 Gewichtsteilen Methylmethacrylat, 40 Gewichtsteilen
Butylacrylat, 20 Gewichtsteilen Acrylsäure und
2 Gewichtsteilen Azobisisobutyronitril wurde tropfenweise
zu 90 Gewichtsteilen Propylenglykolmonomethylether (hydrophiles
Lösungsmittel), welcher 3 Stunden bei 110°C unter
einer Stickstoffatmosphäre aufbewahrt worden war, gegeben.
Nach der Zugabe wurde das Gemisch eine Stunde altern gelassen.
Während einer Stunde wurde ein Gemisch aus 1 Gewichtsteil
Azobisdimethylvaleronitril und 10 Gewichtsteilen Propylenglykolmonomethylether
tropfenweise zugegeben und weitere 5
Stunden stehengelassen, wobei ein Acrylharz mit einer hohen
Säurezahl von 155 erhalten wurde. Zu der Lösung wurden dann
24 Gewichtsteile Glycidylmethacrylat, 0,12 Gewichtsteil Hydrochinon
und 0,6 Gewichtsteile Tetraethylammoniumbromid gegeben.
Unter Lufteinblasen wurde die Reaktion 5 Stunden bei
110°C durchgeführt und eine Lösung eines polymerisierbaren
ungesättigten Harzes erhalten (Säurezahl: etwa 50, Doppelbindungsäquivalent:
etwa 740, zahlenmittleres Molekulargewicht:
20 000). Nach Neutralisation des polymerisierbaren ungesättigten
Harzes mit 0,6 Äquivalent Triethylamin wurden 6 Gewichtsteile
Acetylaceton und 6 Gewichtsteile α-Hydroxyisobutylphenon
als Photopolymerisationsinitiator zugegeben,
und daraufhin wurde Wasser zugegeben, so daß der Feststoffgehalt
10 Gew.-% betrug. Es entstand eine Badflüssigkeit
für die Beschichtung durch Elektroabscheidung (pH 7,0).
10 Gewichtsteile Trimethylolpropantriacrylat wurden zu 225
Gewichtsteilen der in Beispiel 1 erhaltenen polymerisierbaren
ungesättigten Harzmasse zugegeben und das Gemisch mit
0,6 Äquivalent Triethylamin neutralisiert. Anschließend wurden
7 Gewichtsteile Acetylaceton und 7 Gewichtsteile α-
Hydroxyisobutylphenon als Photopolymerisationsinitiator zugegeben.
Durch Zugabe von Wasser wurde der Feststoffgehalt
auf 10 Gew.-% eingestellt. Es entstand eine Badflüssigkeit
für die Beschichtung durch Elektroabscheidung.
Ein Gemisch aus 40 Gewichtsteilen Methylmethacrylat, 25 Gewichtsteilen
Butylacrylat, 15 Gewichtsteilen 2-Hydroxyethylmethacrylat,
20 Gewichtsteilen Acrylsäure und 2 Gewichtsteilen
Azobisisobutyronitril wurde tropfenweise zu 100 Gewichtsteilen
während 2 Stunden bei 105°C unter Stickstoffatmosphäre
aufbewahrtem Dioxan (hydrophiles Lösungsmittel), gegeben,
und das Gemisch wurde bei gleicher Temperatur eine weitere
Stunde stehengelassen, wobei eine Lösung eines Acrylharzes
mit einer hohen Säurezahl von 155 erhalten wurde. Danach
wurden 20 Gewichtsteile eines äquimolaren Additionsproduktes
von Hydroxyethylmethacrylat und Tolylendiisocyanat zu 200
Gewichtsteilen dieser Lösung zugegeben und die Reaktion 5
Stunden bei einer Temperatur von 80°C unter Stickstoffatmosphäre
durchgeführt. Dabei wurde eine Lösung eines polymerisierbaren
ungesättigten Harzes (Säurezahl: etwa 120, Doppelbindungsäquivalent:
etwa 1800, zahlendurchschnittliches
Molekulargewicht: etwa 20 000) zur erfindungsgemäßen Verwendung
erhalten. Nach Neutralisierung des polymerisierbaren
ungesättigten Harzes mit 0,6 Äquivalent Dimethylaminoethanol
wurden 10 Gewichtsteile Methylacetacetat und 6 Gewichtsteile
Benzoinethylether als Photopolymerisationsinitiator
zugegeben und mit Wasser der Feststoffgehalt auf 10 Gew.-%
eingestellt. Es entstand eine Badflüssigkeit für die
Beschichtung durch Elektroabscheidung (pH 7,2).
Es wurde gemäß Beispiel 1 verfahren, jedoch wurden 20 Gewichtsteile
Methylisobutylketon anstelle von Acetylaceton
verwendet. Es wurde ein Elektroabscheidungs-Beschichtungsbad
erhalten.
Es wurde gemäß Beispiel 3 verfahren, jedoch wurden 20 Gewichtsteile
Isobutanol anstelle von Methylacetacetat verwendet.
Es wurde ein Elektroabscheidungs-Beschichtungsbad
erhalten.
Das kupferplattierte Laminat wurde der Elektrobeschichtung
unter folgenden Bedingungen unterworfen, wobei jede der
Elektroabscheidungs-Beschichtungsbadflüssigkeiten aus den
Beispielen und den Vergleichsbeispielen verwendet wurde.
Badtemperatur: 25°C
Spannung: 120 V Gleichstrom
Elektrodenabstand: 10 cm
Verhältnis Elektrode/Laminat: 1/2
Dauer des Stromanlegens: 3 min
Spannung: 120 V Gleichstrom
Elektrodenabstand: 10 cm
Verhältnis Elektrode/Laminat: 1/2
Dauer des Stromanlegens: 3 min
Nach der Elektrobeschichtung wurde das erhaltene Produkt
bei 60°C 10 Minuten getrocknet und eine 20 µm dicke Filmschicht
erhalten.
Anschließend wurde die Oberfläche der Filmschicht mit einer
Strahlungsdosis von 150 mJ/cm2 durch einen 200 µm dicken
Negativfilm hindurch unter Verwendung eines Vakuumdruckers
einer 3-kW-Hochdruckquecksilberlampe belichtet.
Nach der Belichtung wurde der unbelichtete Teil mit 1%iger
Natriumcarbonatlösung herausgewaschen. Dieser Versuch wurde
bei jeder der verschiedenen Beschichtungen kontinuierlich
an 50 beschichteten Laminaten durchgeführt. Die Kupferfolie
auf dem entwickelbaren beschichteten Laminat wurde
mit Eisen(III)chlorid geätzt und der Überzugsfilm auf
dem belichteten Anteil mit 5%iger Natriumhydroxidlösung
entfernt, wobei eine Platte mit gedruckter Schaltung erhalten
wurde.
Die nach Waschen und Entwickeln des unbelichteten Anteils
erhaltenen Ergebnisse des Tests im entwickelten Zustand
sind in Tabelle 1 gezeigt.
Claims (9)
1. Lichtempfindliches, elektrisch abscheidbares Gemisch
mit
- (a) einem wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren polymerisierbaren ungesättigten Harz, und
- (b) einem wasserunlöslichen Photopolymerisationsinitiator,
dadurch gekennzeichnet, daß das Harz (a)
durch Addition einer Glycidylgruppen enthaltenden ungesättigten
Verbindung an ein Acrylharz mit einer hohen Säurezahl
gebildet worden ist, und eine Säurezahl von 20 bis 300, ein
Doppelbindungsäquivalent von 150 bis 3000, ein zahlenmittleres
Molekulargewicht von nicht weniger als 300 und eine
Glasübergangstemperatur von 0 bis 100°C hat, und das Gemisch
- (c) einen Chelatbildner aus der Gruppe β-Diketone,
Acetoacetatester, Malonatester und Ketone, Ester und Aldehyde
mit einer Hydroxylgruppe in β-Position
enthält.
2. Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das polymerisierbare ungesättigte
Harz ein Harz ist, das durch Addition einer Glycidylgruppen
enthaltenden, ungesättigten Verbindung an ein Acrylharz mit
einer hohen Säurezahl von 40 bis 650 gebildet worden ist
und das eine Säurezahl von 40 bis 100, ein Doppelbindungsäquivalent
von 250 bis 1000, ein zahlenmittleres Molekulargewicht
von 1000 bis 30 000 und eine Glasübergangstemperatur
von 20 bis 70°C aufweist.
3. Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der wasserunlösliche Photopolymerisationsinitiator
aus der Gruppe Benzoinethylether, α-Hydroxyisobutylphenon,
1-Hydroxy-1-cyclohexylacetophenon, 2,2-Dimethoxy-
2-phenylacetophenon, Methylbenzoylformiat, 2-Methyl-
1-[4-(methylthio)phenyl]-2-morpholinopropen und Thioxanthon
ausgewählt ist.
4. Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es den wasserunlöslichen Photopolymerisationsinitiator
in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-Teilen
pro 100 Gew.-Teile des polymerisierbaren ungesättigten
Harzes enthält.
5. Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Chelatbildner aus der Gruppe
β-Diketone und Acetoacetatester ausgewählt ist.
6. Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Chelatbildner (c) Acetylaceton,
Methylacetoacetat oder Ethylacetoacetat ist.
7. Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es den Chelatbildner in einer Menge
von 1 bis 300 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile des polymerisierbaren
ungesättigten Harzes enthält.
8. Bad zum elektrischen Beschichten, dadurch gekennzeichnet,
daß es das elektrisch abscheidbare
Gemisch nach Anspruch 1 enthält oder daraus besteht.
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