DE3710830C2 - - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine fahrbare Spritzma­ schine zum Versprühen eines pro Oberflächeneinheit kon­ stanten Volumens von Spritzflüssigkeit bei jeder Fahrtge­ schwindigkeit, mit

• - einem Spritzflüssigkeitskreis, umfassend einen Spritzflüssigkeitsbehälter, eine Pumpe, eine Druckleitung, eine Sprühvorrichtung, einen den Druck in der Druckleitung steuernden Druckregler und
• - einen Signaldruckgeber, der mittels eines hydrau­ lichen Hilfskreises einen der Fahrtgeschwindigkeit proportionalen Signaldruck erzeugt, wobei der Signaldruck des Signaldruckgebers auf den Druck­ regler des Spritzflüssigkeitskreises einwirkt.

In Fachkreisen ist es seit langem bekannt, daß es, insbe­ sondere bei teuren bzw. selektiven Pflanzenschutzmitteln, mit erheblichen wirtschaftlichen Verlusten verbunden ist, wenn das Versprühen der Spritzflüssigkeit in zu großer oder zu geringer Konzentration erfolgt.

Da eine vorgegebene Konzentration nur dann erreicht wird, wenn pro Oberflächeneinheit ein konstantes Volumen von Spritzflüssigkeit ausgebracht wird, und dies auch bei unterschiedlichen Fahrtgeschwindigkeiten sichergestellt sein muß, sind bereits mit elektronischen Komponenten, wie beispielsweise Mikroprozessoren, ausgestattete Regelanord­ nungen entwickelt worden. Derartige Regelanordnungen sind beispielsweise aus der HU-PS 18 43 335 und der FR-PR 79 25 546 bekannt. Bei diesen bekannten Konstruktionen wird sowohl der Druck als auch die Durchflußmenge in der Druckleitung sowie die Fahrtgeschwindigkeit der Spritzmaschine laufend gemessen und in einer Mikroprozessor-Recheneinheit mit vorher eingegebenen Referenzdaten verglichen. In Abhängig­ keit dieses Vergleiches wird dann der Druck und das Volumen in der Druckleitung geregelt.

Mit elektronischen Komponenten ausgestattete Anordnungen dieser Art arbeiten sehr präzise und ermöglichen darüber­ hinaus eine Vielzahl von Verfahrensmöglichkeiten. Sie haben allerdings den erheblichen Nachteil, daß etwaige Reparaturen nur von Fachpersonal durchgeführt werden kön­ nen, das nicht überall jederzeit zur Verfügung steht. Auch sind derartige Anordnungen meist relativ kompliziert aufgebaut und sehr teuer.

Es sind auch bereits fahrbare Spritzmaschinen zum Versprü­ hen eines pro Oberflächeneinheit konstanten Volumens von Spritzflüssigkeit bei jeder Fahrtgeschwindigkeit bekannt, die mit rein mechanischen Anordnungen ausgestattet sind.

Bei einer derartigen bekannten Spritzmaschine (vergl. DE-C 28 41 05), von der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 ausgegangen ist, wirkt der Steuerdruck des Signaldruckge­ bers auf einen Kolben eines Druckreglers. Dieser Kolben ist starr mit einer Ventilanordnung verbunden, mit der die Rücklaufmenge der Spritzflüssigkeit im Spritzflüssigkeits­ kreis, und damit der Druck in der Druckleitung gesteuert wird.

Nun ist es beim Betrieb derartiger fahrbarer Spritzmaschi­ nen erforderlich, Teile des Sprühbalkens im Bedarfsfalle abzuschalten bzw. zuzuschalten. Bei diesem Ab- bzw. Zuschalten treten jedoch zwangsläufig starke Durchflußmen­ gen-Änderungen in der Druckleitung auf. Auf diese Durch­ flußmengen-Änderungen kann die bekannte Vorrichtung nach der DE-C 28 41 905 konstruktionsbedingt nur sehr langsam reagieren, da die Ventilanordnung mit dem signaldruckbe­ aufschlagten Kolben des Druckreglers mechanisch, d. h. starr, verbunden ist. Dies führt im Ergebnis über einen gewissen Zeitraum zu einer Druckänderung in der Drucklei­ tung, und dadurch zu einem Fehldosieren von Spritzflüssig­ keit.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine technisch einfach aufgebaute und ohne elektrische Komponenten aus­ kommende und daher wartungsfreundliche Anordnung zu schaf­ fen, die auf das Ab- bzw. Zuschalten von Teilen des Sprühbalkens schnell und präzise reagiert, so daß Fehldo­ sierungen von Spritzflüssigkeit vermieden werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß

• - der Signaldruck vom Signaldruckgeber auf eine Steuereinheit gegeben wird, welche den Signaldruck mit dem Druck in der Druckleitung in einer Kolben- Zylinder-Anordnung vergleicht, und in Abhängigkeit davon den Druckregler über ein gasförmiges, aus einer pneumatischen Regeleinrichtung kommendes Hilfsmedium steuert, welche von der Kolben-Zylinder- Anordnung angesteuert wird.

Mit anderen Worten, durch die erfindungsgemäße Konzeption wird der von der Fahrtgeschwindigkeit der Spritzmaschine abhängige Signaldruck des Signaldruckgebers laufend mit dem aktuellen Druck in der zum Sprühbalken führenden Druckleitung verglichen. Dieser Vergleich erfolgt ohne elektronische Komponenten über eine mechanische Kolben- Zylinder-Anordnung, welche über ihre Bewegung auf eine pneumatische Regeleinrichtung einwirkt, die über ein gas­ förmiges Hilfsmedium sehr schnell den Druckregler des Spritzflüssigkeitskreises steuert.

Eine erfindungsgemäß verbesserte Ausgestaltung sieht vor, daß der Signaldruckgeber einen zusätzlichen Flüssigkeitskreis umfaßt, in dem eine Pumpe, die mit einem Schlepprad der Spritzmaschine bzw. der diese befördernden Fahrvorrichtung in Zwangsverbindung steht, sowie eine regulierbare Drossel eingebaut ist, wobei eine Steuerleitung der Pumpe mit der druckkopierenden Steuereinheit in Verbindung steht.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung kann der zusätzliche Flüssigkeitskreis des Signalsgeber einen Behälter zur Aufnahme einer zwangsrezirkulierten Steuerflüssigkeit umfassen. Der Flüssigkeitskreis kann z. B. mit Öl oder mit der Spritzflüssigkeit selbst oder mit irgendeiner anderen Flüssigkeit betrieben werden.

In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausbildung weist die Steuereinheit einen in einem Gehäuse axial verschiebbaren Kolben auf, dessen beide Stirnseiten jeweils mit einem in dem Gehäuse ausgebildeten Raum in Verbindung stehen, wobei der eine Raum mit einer Steuerleitung des Signaldruckgebers und der andere Raum über eine Signaldruckleitung mit dem Spritzflüssigkeitskreis in Druckverbindung steht. Weiterhin weist die Steuereinheit eine Regeleinheit auf, die mit dem Kolben zusammenwirkt und über eine Steuerleitung den Druckregler des Spritzflüssigkeitskreises ansteuert.

Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Steuereinheit steuerseitig einen manuell einstellbaren Belastungsgeber aufweist, dessen Federteller über den Belastungssummierer auf die Stirnseite des Kolbens drückt. Hierbei ist es von Vorteil, wenn auf beiden Stirnseiten des Kolbens je eine elastische und abdichtende Membran aufliegt, deren Rand in radialen Nuten des Gehäuses eingesetzt ist. Damit können auf einfache Weise die verschiedenen Räume mit unterschiedlichen Medien voneinander getrennt werden.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Regeleinheit in einer Ausnehmung des Gehäuses angeordnet und ragt in eine seitliche U-förmige Vertiefung des Kolbens hinein. Die Regeleinheit enthält weiterhin ein Kugelventil mit zwei Ventilsitzen, bei dem sich eine in Verschiebungsrichtung des Kolbens angeordnete und an ihrem freien Ende mit der Stirnfläche der Vertiefung des Kolbens zusammenwirkende Steuerstange auf der Kugel abstützt. Ferner weist die Regeleinrichtung einen sich an den Ventilsitz anschließenden Einlaßkanal für ein Betätigungsmedium und einen sich an den anderen Ventilsitz anschließenden Ringraum und die Steuerstange auf, und umfaßt einen Auslaßkanal für das Betätigungsmedium, der mit dem die Kugel aufnehmenden Raum in Verbindung steht und in die zum Druckregler führende Steuerleitung mündet.

In einer letzten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein zusätzlicher Flüssigkeitskreis für reines Wasser vorgesehen, der einen Wasserbehälter, eine Wasserpumpe, einen Wasserdruckregler und eine zur Sprühvorrichtung führende gemeinsame Druckleitung umfaßt. Hierbei ist die Druckleitung des konzentrierte Spritzflüssigkeit enthaltenden Spritzflüssigkeitskreises über eine Drossel an die gemeinsame Druckleitung angeschlossen. Dieser zusätzliche Flüssigkeitskreis steht über eine Trennmembran und eine zweite Signaldruckleitung mit der Steuereinheit in Verbindung.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen in ihren Einzelheiten näher erläutert. In den Zeichnungen ist eine Spritzmaschine gemäß der Erfindung in zwei Ausführungsformen dargestellt. Die Zeichnungen stellen dar:

Fig. 1 ein prinzipielles Schaltschema eines ersten Ausführungsbeispieles einer Spritzmaschine gemäß der Erfindung,

Fig. 2 ein Detail der Lösung nach Fig. 1 im Längsschnitt durch die Steuereinheit,

Fig. 3 einen Schnitt des Details gemäß Fig. 2,

Fig. 4 ein prinzipielles Schaltschema eines zweiten Ausführungsbeispieles einer Spritzmaschine gemäß der Erfindung und

Fig. 5 einen Schnitt durch die Steuereinheit in Fig. 4.

Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, hat die Spritzmaschine gemäß der Erfindung einen, aus einer an sich bekannten Pumpe (1) einem Druckregler (2) und einem Spritzflüssigkeitsbehälter (3) bestehenden Spritzflüssigkeitskreis, der über eine Druckleitung (4) an einer Sprühvorrichtung (5) angeschlossen ist. Ferner besitzt die Spritzmaschine einen Geschwindigkeitssignalsender, welcher mit einer Steuereinheit (7) des den Druckreglers (2) regulierenden Spritzflüssigkeitskreises verbunden ist.

Erfindungsgemäß ist der Geschwindigkeitssignalsender als ein geschwindigkeitsproportionaler Signaldruckgeber (6) ausgestaltet. Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsart ist der Signaldruckgeber (6) als zusätzlicher und in sich zirkulierender Flüssigkeitskreis ausgestaltet der eine Pumpe (9) besitzt, die mit einem, durch die Spritzmaschine nicht angetriebenen Schlepprad (8) in Antriebs-Zwangsverbindung steht, ferner eine Drosselung (10) und im vorliegenden Falle auch einen Behälter (11) besitzt, beispielsweise zur Aufnahme von Öl, wobei eine Steuerleitung (12) an die Steuereinheit (7) angeschlossen ist.

Der von der Pumpe (9) geförderte weg- bzw. geschwindigkeitsproportionale Flüssigkeitsstrom wird demnach in den Behälter (11) zurückfließen, teils hingegen die Steuereinheit (7) über eine Steuerleitung (12) geschwindigkeitsproportionale Drucksignale, d. h. Druckfunktionen als Steuersignale erhalten.

Die Steuereinheit (7) ist detaillierter in Fig. 2 bzw. Fig. 5 dargestellt. Gemäß der Erfindung ist die Steuereinheit (7) so ausgestaltet, daß sie die Drucksignale, d. h. Druckfunktionen des Signaldruckgebers (6) als Impulse auf den Spritzflüssigkeitskreis wie ein Druckkopierer überträgt: Im vorliegenden Fall hat die Steuereinheit (7) einen in einem Gehäuse (13) axial verschiebbaren Kolben (14), dessen zwei Stirnseiten mit einem oberen Raum (15) bzw. einem unteren Raum (16) in Verbindung stehen. Der oberen Raum (15) ist über die Steuerleitung (12) mit dem Signaldruckgeber (6), der untere Raum (16) aber über eine an der Druckleitung (4) anschließende Drucksignalleitung (17) verbunden. In die Drucksignalsendeleitung (17) ist eine bekannte mediumtrennende Membran (18) eingebaut (Fig. 1).

Wie aus Fig. 2 hervorgeht, stützt sich der Kolben (14) auf beiden Stirnseiten abdichtend auf Membranen (19) ab, die beispielsweise Gummimembranen sein können. Ihr Rand ist in radialen Nuten (20) des Gehäuses eingesetzt.

Auf der oberen Stirnfläche des Kolbens (14) stützt sich über die Membran (19) eine untere Scheibe (22) eines Belastungssummierers (21), welcher gleichfalls im oberen Raum (15) angeordnet ist. Der Belastungssummierer (21) ist an der unteren Scheibe (22) über eine zentrale Stange (23) mit einer oberen Scheibe (24) verbunden, auf welcher von oben ein manueller Belastungsgeber (25) aufruht. Die Stange (23) ist durch eine Öffnung (26) des Gehäuses (13) geführt und mit einem Dichtungsring (27) abgedichtet.

Der Belastungsgeber (25) hat mehrere Funktionen. Mit seiner Hilfe können z. B. an der Spritzmaschine - zwecks Messungen in stehender Stellung - verschiedene Druckwerte eingestellt, oder z. B. zum Druckeinstellen für das Spritzen bei konstantem Druck auch diese Möglichkeit ausgenutzt werden. Im vorliegenden Fall hat der manuelle Belastungsgeber (25) einen, die obere Scheibe (24) des Belastungssummierers (21) belastenden Federteller (28), auf dem eine Druckfeder (29) sitzt. Ihre Vorspannung kann mit einer axial verschiebbaren Scheibe (32) erfolgen, in welche eine Achse (31) eines Handrades (30) mit Gewinde eingreift. Zur Entlastung der Druckfeder (29) kann der Federteller (28) von der oberen Scheibe (24) abgehoben werden, z. B. dadurch, daß die im Gehäuse (13) vorgesehenen Exzenterzapfen (33) durch Abwärtsdrücken eines Handgriffes (34) verdreht werden. Dadurch kann der manuelle Belastungsgeber (25) ausgeschaltet werden.

Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß der Kolben (14) seitlich mit einer U-förmigen Vertiefung (35) ausgestattet ist. In eine Ausnehmung (36) dieser Vertiefung (35) des Gehäuses (13) ragt die dort angeordnete Regeleinheit (37) hinein, die den Druckregler (2) effektiv reguliert.

Ein Ausführungsbeispiel der Regeleinheit (37) ist im Schnitt in Fig. 3 dargestellt. Wie hier dargestellt, hat die Regeleinheit (37) ein Gehäuse (38), in dem sich ein zweisitziges Kugelventil befindet. Die Kugel ist mit dem Bezugsschein (39), der obere und der untere konische Ventilsitz mit (40 bzw. 41), der Raum unter dem unteren Sitz (41) mit dem Bezugszeichen (42) bezeichnet. Auf der Kugel (39) stützt sich zentrisch eine vertikale Steuerstange (43) ab. Im vorliegenden Fall ist der obere Ventilsitz (40) an der unteren Stirnseite einer Hohlschraube (44) ausgebildet, wobei das Außengewinde der Hohlschraube (44) an eine Gewindebohrung des Gehäuses (38) anschließt. Durch das Aus- oder Einschrauben kann die relative Stellung des oberen Ventilsitzes (40) reguliert werden. Die Hohlschraube (44) ist in ihrer eingestellten Stellung durch eine Mutter (45) fixiert.

Die Hohlschraube (44) ist mit einer zentralen Bohrung (46) versehen, deren Durchmesser so gewählt ist, daß sich um den Außenmantel der Steuerstange (43) ein Ringraum (47) bildet, der mit dem Bereich des oberen Ventilsitzes (40) kommuniziert.

In den Raum (42) mündet der Einlaßkanal (48) des Betätigungsmediums, der im vorliegenden Falle über eine Leitung (49) an einer Preßluftquelle angeschlossen ist. Ein Auslaßkanal (50) der Regeleinheit (37) ist über eine Steuerleitung (51) an dem Druckregler (2) des Spritzflüssigkeitskreises angeschlossen (Fig. 1).

Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß das obere freie Ende der Steuerstange (43) mit der oberen Horizontalfläche der U-förmigen Vertiefung (35) des Kolbens (14) zusammenarbeitet. Bei einer Abwärtsbewegung des Kolbens (14) wird demnach die Steuerstange (43) die Kugel (39) abwärts schieben und auf den unteren Ventilsitz (41) pressen. Damit verschließt sie den Weg der einströmenden Preßluft. Der in der Steuerleitung (51) vorherrschende Druck kann dann über den Ringraum (47) abgeblasen werden, da der obere Ventilsitz (40) offen steht.

Bei der Betätigung der Spritzmaschine gemäß der Erfindung in ihrer Ausführungsform nach Fig. 1 bis Fig. 3 wird demnach der Flüssigkeitskreislauf, der von der durch das Schlepprad (8) angetriebenen Pumpe (9) in Rezirkulation versetzt ist, den in der Steuerleitung (12) zustande kommenden Druck von der als Druckkopierer ausgestalteten Steuereinheit (7) auf den Druckregler (2) des Spritzflüssigkeitskreises überschrieben. Dadurch kann durch relativ einfache Mittel eine jederzeit geschwindigkeitsproportionale, d. h. flächenproportionale Versprühung der Spritzflüssigkeit erreicht werden.

Ist der Betriebsdruck in der Druckleitung (4) kleiner als der ursprünglich vorgegebene Druckwert, dann sinkt der Druck in der Drucksignalleitung (17) und demzufolge auch im unteren Teil (16) der druckkopierenden Steuereinheit (7) ab. Dies führt dazu, daß der ursprünglich am Belastungsgeber (25) manuell eingestellte Druck, sowie der über die Steuerleitung (12) auf den Belastungssummierer (21) wirkende Druck als Summe den Kolben (14) abwärts verschieben. Die Regeleinheit (37) reagiert dann in der oben bereits beschriebenen Weise; d. h. die Kugel (39) versperrt den unteren Ventilsitz (41) und über den Auslaßkanal (50) und den Ringraum (47) wird die in der Steuerleitung (51) unter Druck befindliche Luft abgeblasen.

Da hierbei aber der Druckregler (2) des Spritzflüssigkeitskreises über die regulierende Steuerleitung (51) einen niedrigeren Druck erhält, wird in der Druckleitung (4) der Druck durch den Druckregler (2) erhöht. Im vorliegenden Fall ist der Druckregler (2) ein negativ gesteuertes Ventil, das in an sich bekannter Weise bei Anwendung eines je kleineren Steuerdruckes einen immer größeren Druck der Spritzflüssigkeit sicherstellt.

Besitzt der Betriebsdruck in der Druckleitung (4) einen höheren als den ursprünglich vorgegebenen Druckwert, so bewegt sich der Kolben (14) aufwärts, während die Steuerstange (43) die Kugel (39) aufwärts steigen läßt. Dabei wird demnach die Kugel (39) auf den oberen Ventilsitz (40) der am Einlaßkanal (48) einströmenden Preßluft gedrückt, wodurch dann für die Preßluft über den Auslaßkanal (50) freie Bahn gegeben ist. Da der Regulierdruck in der Steuerleitung (51) steigt, wird der Druckregler (2) sinngemäß den Spritzflüssigkeitskreis im Sinne einer Drucksenkung steuern.

Bemerkt sei, daß als Druckregler (2) gegebenenfalls auch ein positiv gesteuertes Regulierventil verwendet, oder sogar das gegenwärtige Ventil um 180°C verdreht in das Gehäuse (13) eingebaut werden kann.

Obwohl in Fig. 1 die Sprühvorrichtung (5) nur skizzenhaft dargestellt ist, sei erwähnt, daß die Sprühvorrichtung (5) an der erfindungsgemäßen Spritzmaschine auch abschnittsweise abgesperrt werden kann, ohne daß hierdurch der in der Druckleitung (4) vorherrschende Druck verändert wird. Dies ist der eine wichtige Vorteil der Lösung gemäß der Erfindung. Ferner ist auch eine solche Ausführung möglich, bei der für den geschwindigkeitsproportionalen Signaldruckgeber (6) kein Sonderbehälter (11) für Öl vorgesehen ist, sondern - ohne zusätzlichen Behälter - auch dieser Flüssigkeitskreis an den Spritzflüssigkeitsbehälter (3) anschließt. Es kann sogar im gegebenen Fall als Signaldruckgeber (6) jede beliebige andere, zur Erzeugung einer bekannten geschwindigkeitsproportionalen Druckfunktion geeignete Vorrichtung in Frage kommen.

Die zweite Ausführungsform der Spritzmaschine gemäß der Erfindung ist in Fig. 4 und Fig. 5 dargestellt. Diese Einrichtung kann zweckmäßigerweise dann zum Einsatz kommen, wenn es ein wichtiger Gesichtspunkt ist, daß bei geschwindigkeits- bzw. flächenproportionaler Verspritzung dies auch bei konstantem Druck erfolgen soll.

Die Ausführung nach Fig. 4 weicht in bezug auf die Lösung nach Fig. 1 dahingehend ab, daß im Spritzflüssigkeitsbehälter (3) die Stammlösung, bzw. - im Falle flüssiger Auslieferung - die Chemikalie selbst gespeichert wird. Der konstante Betriebsdruck, der zu den Spritzköpfen der Sprühvorrichtung (5) erforderlich ist, wird von einem zusätzlichen Reinwasser-Flüssigkeitssonderkreis sichergestellt, der aus einem Wasserbehälter (52), einer Wasserpumpe (53) und einem Wasserdruckregler (54) besteht.

Das Einstellen des Betriebsdruckes an der Sprühvorrichtung (5) erfolgt im vorliegenden Fall im Reinwasser-Flüssigkeitskreis und ist im Wesen unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit der Spritzmaschine. Die gemeinsame Druckleitung des Reinwasser-Flüssigkeitskreises wurde in Fig. 4 mit (55) bezeichnet. An diese schließt die die Stammlösung führende Druckleitung (4) an, in welcher noch vor diesem Anschluß eine Drosselung (56) eingebaut ist. Diese regelbare Drossel (56) bewirkt einen Druckabfall.

Der Stammlösungskreis dosiert also in einen Flüssigkeitskreis, welcher unter einem Überdruck steht. Den jeweiligen Druck dieses Flüssigkeitskreises gibt über eine weitere mediumtrennende Trennmembran (57) eine zweite Signaldruckleitung (58) an die als Druckkopierer ausgestaltete Steuereinheit (7) weiter.

Aus Fig. 5 ist zu erkennen, daß die hier angewandte Steuereinheit (7) sich darin von der Ausführungsart nach Fig. 2 unterscheidet, daß hier zwischen dem Belastungssummierer (21) und dem Federteller (28) noch ein weiterer Belastunssummierer (59) eingesetzt ist, und zwar gleichfalls über eine elastische Membran (60). Hinsichtlich der konstruktiven Ausgestaltung des Belastungssummierers (59) stimmt dieser mit dem Belastungssummierer (21) überein. Seine untere Scheibe (61) ist im Raum (62) axial verschiebbar angeordnet, in welchen die zweite Signaldruckleitung (58) mündet.

Bei Betätigung der Lösung nach Fig. 4 und Fig. 5 wirken somit auf der gesteuerten Seite der Steuereinheit (7) einesteils der geschwindigkeitsproportionale Druck, anderenteils der Druck des Reinwasser-Flüssigkeitskreises gemeinsam über die zweite Signaldruckleitung (58) ein. Dadurch wird sichergestellt, daß die Chemikaliendosierung unabhängig von dem jeweiligen Druck des Reinwasser-Flüssigkeitskreises ist

Ein wesentlicher Vorteil dieser Ausführungsart besteht darin, daß an der Sprühvorrichtung (5) der Spritzdruck immer konstant ist. Dies aber bewirkt zugleich an den Spritzköpfen ein Tropfenbildung von immer gleichbleibender Güte. Das ist - nach Versuchen - mit einem sehr guten Ertragsergebnis verbunden.

Schließlich sei darauf hingewiesen, daß der bei den dargestellten Ausführungsbeispielen beschriebene mechanische Signaldruckgeber (6) für Bildung einer quadratischen (parabolischen) Funktion geeignet ist. Dies besagt, daß sich die Einheit bei den Versuchen als sehr vorteilhaft für das Entwerfen einer parabolischen Druckfunktion erwiesen hat. Selbstredend kann man dem jeweiligen Bedarf entsprechend - auch hiervon abweichend - andere Druckfunktionen anwenden. Ferner muß auch die Drossel (56) nicht unbedingt ein regulierbares Drosselventil sein, sondern kann z. B. durch eine entsprechend ausgewählte Düse oder Düsenserie ersetzt werden.

Zurückkehrend zur Ausführung nach Fig. 4 dient auch hier zum genauen Einstellen der gewünschten Spritzung die regulierbare Drossel (10). Es ist zweckmäßig diese so auszugestalten, daß die Vorrichtung über eine zweifache Einstellungsmöglichkeit verfügt. Mit der einen wird der nominelle Wert eingestellt, während mit der anderen Möglichkeit - sogar bei laufendem Betrieb - die Menge an verspritzter Spritzflüssigkeit vermindert oder vermehrt werden kann. Dies aber ist z. B. dann wünschenswert, wenn die Anbaupflanzenkulturen innerhalb einer einzigen Tafel wechseln sollen, oder wenn verschiedene Bodengegebenheiten vorliegen, und diese berücksichtigt werden müssen.

Ein weiterer Vorteil der Lösung gemäß der Erfindung besteht darin, daß aufgrund der relativ einfachen konstruktiven Ausgestaltung eine wesentlich billigere und betriebssichere Spritzmaschine geschaffen werden kann, als dies bisher mit bekannten Lösungen möglich war. Die erfindungsgemäßen Spritzmaschinen können in landwirtschaftlichen Reparaturwerkstätten leicht ausgebessert und der Servicedienst daran einfach durchgeführt werden. Die Bedingung dieser Spritzmaschinen aber erfordert keinerlei besondere Sach- und Fachkenntnisse.

Ferner ist ein beachtenswerter Vorzug der Lösung gemäß der Erfindung, daß die Vorrichtung in stehender Stellung mit dem Handrad (30) auf den nötigen Druck (z. B. aufgrund von Tabellen bzw. eingemessenen Daten) eingestellt werden kann. Dieser Druckwert wird - bei ausgeschaltetem Zustand der Sprühvorrichtung (5) - für die vorgeschriebene Fortschrittsgeschwindigkeit mit Hilfe der Drossel (10) eingestellt. Damit kann das Gerät in eine für den Spritzvorgang fertigen Zustand gebracht werden. Die obige Einstellung kann sogar auf dem Fahrweg erfolgen, ohne daß dabei Chemikalienverluste eintreten können.

Claims (11)

1. Fahrbare Spritzmaschine zum Versprühen eines pro Oberflächeneinheit konstanten Volumens von Spritz­ flüssigkeit bei jeder Fahrtgeschwindigkeit, mit

• - einem Spritzflüssigkeitskreis, umfassend einen Spritzflüssigkeitsbehälter (3), eine Pumpe (1), eine Druckleitung (4), eine Sprühvorrichtung (5) und einen den Druck in der Druckleitung steuernden Druckregler (2),
• - einem Signaldruckgeber (6), der mittels eines hy­ draulichen Hilfskreises einen der Fahrtgeschwin­ digkeit proportionalen Signaldruck erzeugt, wobei der Signaldruck des Signaldruckgebers (6) auf den Druckregler (2) des Spritzflüssigkeitskreises ein­ wirkt,

dadurch gekennzeichnet, daß

• - der Signaldruck vom Signaldruckgeber (6) auf eine Steuereinheit (7) gegeben wird, welche den Signal­ druck mit dem Druck in der Druckleitung (4) in einer Kolben-Zylinder-Anordnung vergleicht, und in Abhängigkeit davon den Druckregler (2) über ein gasförmiges, aus einer pneumatischen Regeleinrich­ tung kommendes Hilfsmedium steuert, welche von der Kolben-Zylinder-Anordnung angesteuert wird.

2. Spritzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Signaldruckgeber (6)

• - einen zusätzlichen Flüssigkeitskreis umfaßt, in dem eine mit einem Schlepprad (8) der Spritzmaschine in Zwangsverbindung stehende Pumpe (9) und eine regulierbare Drossel (10) eingebaut ist,
• - wobei eine Steuereinheit (12) der Pumpe (9) mit der Steuereinheit (7) in Verbindung steht.

3. Spritzmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Flüssigkeitskreis des Signaldruckgebers (6) einen Behälter (11) zur Aufnahme einer Steuerflüssigeit umfaßt.

4. Spritzmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (7)

• - einen in einem Gehäuse (13) axial verschiebbaren Kolben (14) aufweist, dessen beide Stirnseiten jeweils mit einem im Gehäuse (13) ausgebildeten Raum (15 bzw. 16) in Verbindung stehen, wobei der eine Raum (15) mit einer Steuerleitung (12) des Signaldruckgebers (6) und der andere Raum (16) über eine Signaldruckleitung (17) mit dem Spritzflüssigkeitskreis in Druckverbindung steht,
• - eine Regeleinheit (37) aufweist, welche mit dem Kolben (14) zusammenwirkt und über eine Steuerleitung (51) den Druckregler (2) des Spritzflüssigkeitskreises ansteuert.

5. Spritzmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (7) steuerseitig einen manuell einstellbaren Belastungsgeber (25) aufweist, dessen Federteller (28) über den Belastungssummierer (21) auf die Stirnseite des Kolbens (14) drückt.

6. Spritzmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Stirnseiten des Kolbens (14) je eine elastische und abdichtende Membran (19) aufliegt, deren Rand in radiale Nuten (20) des Gehäuses (13) eingesetzt ist.

7. Spritzmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinheit (37)

• - in einer Ausnehmung (36) des Gehäuses (13) angeordnet ist,
• - in eine seitliche U-förmige Vertiefung (35) des Kolbens (14) hineinragt,
• - ein Kugelventil mit zwei Ventilsitzen (40, 41) enthält, bei welchem sich eine in Verschiebungsrichtung des Kolbens (14) angeordnete und an ihrem freien Ende mit der Stirnfläche der Vertiefung (35) des Kolbens (14) zusammenwirkende Steuerstange (43) auf der Kugel (39) abstützt,
• - einen sich an den Ventilsitz (41) anschließenden Einlaßkanal (48) für ein Betätigungsmedium (49) und einen sich an den anderen Ventilsitz (40) anschließenden Ringraum (47) um die Steuerstange (43) aufweist,
• - einen Auslaßkanal (50) für das Betätigungsmedium (49) umfaßt, welcher mit dem die Kugel (39) aufnehmenden Raum in Verbindung steht und in die zum Druckregler (2) führende Steuerleitung (51) mündet.

8. Spritzmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der axiale Abstand zwischen den beiden konischen Ventilsitzen (40, 41) der Regeleinheit (37) mit Hilfe einer im Gehäuse (38) eingebrachten Hohlschraube (44) verstellbar ist.

9. Spritzmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß

• - ein zusätzlicher Flüssigkeitskreis für reines Wasser vorgesehen ist, welcher einen Wasserbehälter (52), eine Wasserpumpe (53), einen Wasserdruckregler (54) und eine zur Sprühvorrichtung (5) führende gemeinsame Druckleitung (55) umfaßt,
• - die Druckleitung (4) des konzentrierte Spritzflüssigkeit enthaltenden Spritzflüssigkeitskreises über eine Drossel (56) an die gemeinsame Druckleitung (55) angeschlossen ist,
• - dieser zusätzliche Flüssigkeitskreis über eine Trennmembran (57) und eine zweite Signaldruckleitung (58) mit der Steuereinheit (7) in Verbindung steht.

10. Spritzmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Belastungssummierer (59) der Steuereinheit (7) zwischen dem ersten Belastungssummierer (21) und dem manuellen Belastungsgeber (25) angeordnet ist, wobei zwischen den benachbarten Scheiben der beiden Belastungssummierer (21, 59) eine elastische und abdichtende Membran (60) eingesetzt ist.