DE3708294A1

DE3708294A1 - Steueranlage zum heben und senken des fahrzeugaufbaus von luftgefederten fahrzeugen mit niveauregelung

Info

Publication number: DE3708294A1
Application number: DE19873708294
Authority: DE
Inventors: Roland Blanz
Original assignee: Graubremse GmbH
Current assignee: Grau GmbH
Priority date: 1987-03-14
Filing date: 1987-03-14
Publication date: 1988-09-29
Also published as: DE3708294C2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Steueranlage zum Heben und Senken des Fahrzeugaufbaus von luftgefederten Fahrzeugen mit Niveauregelung, mit einer Druckluftquelle, mit mindestens im Bereich einer Achse je einer Fahrzeugseite zugeordneten Niveauregelventilen und zugehörigen Luftfederbälgen, die zur Einregelung eines Sollabstands zwischen Fahrzeugaufbau und Achse durch das zugeordnete Niveauregelventil mit der Druckluftquelle oder einem drucklosen Auslaß verbindbar sind, mit zwei in die Leitungsverbindung der Niveauregelventile mit den Luftfederbälgen oder mit der Druckluftquelle und dem drucklosen Auslaß eingebauten Schaltventilen mit den Stellungen Heben, Senken, Fahrt und Stop, sowie mit einem elektrischen Schalter und einer Verarbeitungseinrichtung zum elektrischen Ansteuern der über Magnetventile betätigbaren Schaltventile.

Eine derartige Steueranlage ist aus der DE-PS 34 45 579 bekannt. Die Steueranlage dient zum willkürlichen Heben und Senken, wobei beide Fahrzeugseiten gleich behandelt werden. Es ist zwar je ein einer Fahrzeugseite zugeordnetes Schaltventil vorgesehen. Beide Schaltventile werden jedoch gemeinsam über zwei Magnetventile, den elektrischen Schalter und die Verarbeitungseinrichtung gemeinsam betätigt, so daß der Fahrzeugaufbau gegenüber der Achse nur insgesamt angehoben oder abgesenkt werden kann. Die Niveauregelventile arbeiten zwar getrennt auf jeder Fahrzeugseite. Der Fahrzeugaufbau wird entsprechend dem Sollabstand von der Fahrzeugachse auf beiden Fahrzeugseiten getrennt eingeregelt, so daß der Fahrzeugaufbau in der Stellung Fahrt des elektrischen Schalters parallel zur Ebene zur Achse und damit zur Aufstandsfläche befindet. Mit einer solchen Anlage kann beim Be- und Entladen des Fahrzeugs durch willkürliches Heben und Senken des Fahrzeugaufbaus die betreffende Laderampe angesteuert werden. Die Laderampe verläuft in der Regel horizontal, während das Gelände vor der Laderampe, auf dem sich das Fahrzeug bewegt, durchaus geneigt verlaufen kann, beispielsweise zu Zwecken der Wasserabführung. In diesem Fall ist mit der bekannten Steueranlage es nur möglich, den Fahrzeugaufbau parallel zum Verlauf der Fahrbahn zu heben oder zu senken, so daß eine waagerechte Lage des Fahrzeugaufbaus nicht erreichbar ist. Es ergeben sich damit verschiedenartige Probleme hinsichtlich der Auflagerung einer Ladebrücke zwischen Laderampe und Fahrzeugaufbau. Auch ändert sich bei Be- und Entladung jeweils das auf dem Fahrzeugaufbau befindliche Gewicht, wodurch auch unterschiedliche Ein- und Ausfederungen auf jeder Fahrzeugseite erfolgen können, die jeweils zu einer anderen Relativlage des Fahrzeugaufbaus zur Laderampe führen. Mit dem elektrischen Schalter kann eine gewisse Nachsteuerung nach jedem Be- und Entladungsschritt durchgeführt werden. Die aufgezeigten Probleme werden hierdurch jedoch nicht grundsätzlich gelöst.

Aus der DE-PS 33 44 022 ist eine Steueranlage zum willkürlichen Heben und Senken des Fahrzeugaufbaus bekannt, bei dem in Schieberkonstruktion funktionsmäßig zwei Schaltventile vorgesehen sind, die aber auch hier nur gemeinsam über zwei Magnetventile geschaltet werden können, so daß auch hier das Anheben bzw. Absenken einer einzelnen Fahrzeugseite gegenüber der jeweils anderen Fahrzeugseite nicht möglich ist. Der elektrische Schalter kann jedoch mit einer Rampensteuerung versehen sein, so daß eine automatische Anpassung an die Rampenhöhe dann möglich ist, wenn einerseits die Fahrbahn eben ist und andererseits das Fahrzeug in gleichmäßiger Weise auf beiden Fahrzeugseiten be- und entladen wird. Mit einem insoweit gleichmäßigen Be- und Entladen ist jedoch nur in den seltensten Fällen zu rechnen.

Aus der DE-OS 35 06 179 ist eine automatische weggesteuerte Nachführung des Fahrzeugaufbaus auf die Rampenhöhe möglich, ohne daß ein Schalter auf die Rampe aufgelegt werden muß. Aber auch hierbei wird der Fahrzeugaufbau unter Gleichbehandlung der beiden Fahrzeugseiten gemeinsam betätigt.

Bei den bekannten Steueranlagen wird der Fahrzeugaufbau dann nicht horizontal nachgeregelt, wenn die Fahrbahn vor der Laderampe geneigt verläuft. Auch eine Berücksichtigung von nicht in der Fahrzeuglängsachse angreifenden Gewichtskräften beim Be- und Entladen findet nicht statt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steueranlage der eingangs beschriebenen Art so weiterzubilden, daß beim Heben und Senken sowie in der Stopstellung - auch beim Be- und Entladen - eine horizontale Lage des Fahrzeugaufbaus selbsttätig ausgeregelt bzw. nachgeregelt wird. Bei dieser Steueranlage soll eine willkürliche Schalterbetätigung oder auch eine automatische Rampensteuerung möglich sein.

Erfindungsgemäß wird dies bei der Steueranlage der eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht, daß die beiden Schaltventile unabhängig voneinander in die Stellungen steuerbar ausgebildet sind und daß mindestens ein mit dem Fahrzeugaufbau verbundener Neigungsschalter zum selbsttätigen Nachregeln der horizontalen Lage des Fahrzeugaufbaus vorgesehen ist. Wichtig ist, daß die beiden Schaltventile nicht mehr gemeinsam, sondern einzeln betätigt bzw. gesteuert werden können und daß diese Schaltventile je einer Fahrzeugseite zugeordnet sind. Damit ist es dann möglich, die eine Fahrzeugseite gegenüber der anderen Fahrzeugseite anzuheben und abzusenken, um auch die horizontale Lage nachzusteuern oder nachzuregeln. Wichtig ist fernerhin ein Neigungsschalter, der mit dem Fahrzeugaufbau verbunden ist und auf Neigungen anspricht, also Signale abgibt, wenn der Fahrzeugaufbau schrägsteht. Es versteht sich, daß es sich bei diesem Neigungsschalter um einen Querneigungsschalter handelt, also einen Schalter, der auf die Querneigung - nicht die Längsneigung - eines Fahrzeugs anspricht. Eine solche Steueranlage, zu der auch noch ein elektrischer Schalter sowie eine Verarbeitungseinrichtung für die entsprechenden elektrischen Signale gehört, kann in verschiedenen Weisen betrieben werden. So ist es beispielsweise möglich, über den elektrischen Schalter beide Schaltventile gemeinsam anzusteuern, wenn beispielsweise ein Hebe- oder ein Senkvorgang stattfinden soll. Beim Heben wird dann beispielsweise auch ein nicht waagerecht verlaufender Fahrzeugaufbau parallel zu sich selbst gehoben. Durch Übergang in die Stellung Stop am elektrischen Schalter werden die Impulse des Neigungsschalters nunmehr so auf eines oder beide Schaltventile zur Einwirkung gebracht, daß die waagerechte Lage des Fahrzeugaufbaus erreicht wird. Es ist aber auch möglich, eine Fahrzeugseite und damit ein Schaltventil auszuwählen, welches grundsätzlich Führungsfunktion übernimmt. Dann ist über den elektrischen Schalter nur dieses Schaltventil ansteuerbar und der Neigungsschalter steuert das andere Schaltventil. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, den elektrischen Schalter - je nach Bedarf und Beladungssituation - auf das linke oder rechte Schaltventil allein zur Einwirkung zu bringen, so daß dann der Neigungsschalter auf das jeweils andere Schaltventil einwirkt. Der Neigungsschalter kann auch während des gesamten Be- oder Entladungsvorgangs eingeschaltet bleiben, so daß die horizontale Lage des Fahrzeugaufbaus auch dann selbsttätig nachgeregelt wird, wenn das Fahrzeug in üblicher Art und Weise be- und entladen wird. Nur wenn beim Be- und Entladen eine Last in der Längsmittelebene des Fahrzeugs wirkend auf- oder abgesetzt wird, spricht der Neigungsschalter nicht an. Eine automatische Nachregelung der Höhe für diesen Fall könnte aber durch eine Ausbildung der Steueranlage bzw. der Schaltventile erreicht werden, wie dies die DE-OS 35 06 179 zeigt. Es ist auch möglich, einen Neigungsschalter einzusetzen, der nicht nur auf Querneigung, sondern auch auf Längsneigung des Fahrzeugaufbaus anspricht. Ein solcher Neigungsschalter kann dann auch zum automatischen Nachregeln der Rampenhöhe benutzt werden.

Der Neigungsschalter sollte mindestens zwei Stellungen und mindestens einen Schaltkontakt aufweisen; seine Schaltimpulse werden über die Verarbeitungseinrichtung an eines oder beide Schaltventile weitergeleitet. Wenn die Schaltimpulse an nur ein Schaltventil weitergegeben werden, wird dieses Schaltventil die betreffende Fahrzeugseite nachfolgend zu der anderen Fahrzeugseite nachregeln. Wenn die Verarbeitungseinrichtung so ausgebildet ist, daß der betreffende Schaltimpuls an beide Schaltventile weitergegeben wird, so muß dies in gegenläufiger Weise erfolgen, damit eine Fahrzeugseite bei gleichzeitiger Absenkung der anderen Fahrzeugseite angehoben wird, um die horizontale Lage zu erreichen.

Der Neigungsschalter kann auch drei Stellungen und zwei Schaltkontakte aufweisen, die alle lediglich für die Feststellung der Querneigung vorgesehen und ausgebildet sind. Entsprechendes gilt dann für die Feststellung einer zusätzlichen Längsneigung.

Jedes Schaltventil weist mindestens zwei Magnetventile für die Ansteuerung der vier Stellungen auf, wobei auch der stromlose Zustand der Magnetventile z. B. durch die Verwendung einer Rückführfeder einer der vier Stellungen zugeordnet ist. Dies ist zweckmäßig die Stellung Stop.

Der Neigungsschalter kann irgendwo im Bereich einer Achse auf dem Fahrzeugaufbau angeordnet sein, beispielsweise auch in der Längsmittelebene des Fahrzeugs. Er ist dann entsprechend durch elektrische Leitungen mit der Verarbeitungseinrichtung und auch weiter mit den Schaltventilen zu verbinden. Es ist aber auch möglich, daß jedes Schaltventil mit einem Neigungsschalter ausgestattet ist, so daß auch ein identisches Schaltventil in Rechts/ Linksanordnung verbaut werden kann. Je nach der Betriebsweise einer solchen Steueranlage ist dann unter Umständen ein Neigungsschalter in einem Schaltventil bedeutungslos.

Der elektrische Schalter zum willkürlichen Heben und Senken kann zwei den beiden Fahrzeugseiten zugeordnete Steuerkontakte aufweisen, die beispielsweise mit rechts und links bezeichnet sein können. Dabei kann die Anordnung so getroffen sein, daß bei Betätigung des der linken Fahrzeugseite zugeordneten Steuerkontakts die linke Fahrzeugseite und damit das der linken Fahrzeugseite zugeordnete Schaltventil Führungsfunktion übernimmt, so daß ein ausgesteuerter Hebe- oder Senkvorgang nur die Luftfederbälge auf der linken Fahrzeugseite erreicht. Die rechte Fahrzeugseite wird dann über den Neigungsschalter gesteuert, was sowohl während eines Hebe- und Senkvorgangs auf der linken Fahrzeugseite erfolgen kann oder aber auch erst nach Beendigung dieses Hebe- oder Senkvorgangs, also in der Stellung Stop des elektrischen Schalters. Es ist aber auch möglich, beide Steuerkontakte, die der rechten und linken Fahrzeugseite zugeordnet sind, gemeinsam zu betätigen, damit die Schaltimpulse des elektrischen Schalters auf beide Fahrzeugseiten einwirken.

Für den Neigungsschalter zur Feststellung der Querneigung oder auch einer zusätzlichen Längsneigung ergeben sich verschiedene Ausführungsmöglichkeiten. Der Neigungsschalter kann als Kugelschalter, als Pendelschalter, als Flüssigkeitsschalter o. dgl. ausgebildet sein. Er kann auch mit Dämpfungseinrichtungen versehen sein, damit er eine lange Lebensdauer erhält und Schwingungen und Stöße während der normalen Fahrt sich nicht nachteilig bemerkbar machen.

Der elektrische Schalter kann als Fernbedienungsschalter oder auch als automatischer Rampensteuerungsschalter ausgebildet sein. Auch hier stehen dem Fachmann die verschiedenen Möglichkeiten offen.

Die Erfindung wird anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter verdeutlicht und beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung der wesentlichen Teile der Steueranlage und

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Schaltventils mit Neigungsschalter.

In Fig. 1 ist ein schematisierter Querschnitt durch einen Fahrzeugaufbau 1 im Bereich einer Achse 2 dargestellt. Es möge sich um eine Ansicht von hinten handeln, so daß der linken Fahrzeugseite ein Rad 3 und ein Luftfederbalg 4 zugeordnet ist, während auf der rechten Fahrzeugseite an der Achse 2 ein Rad 5 und ein Luftfederbalg 6 vorgesehen sind. Der linken Fahrzeugseite sind weiterhin ein Niveauregelventil 7 und ein Schaltventil 8 zugeordnet, während zur rechten Fahrzeugseite ein Niveauregelventil 9 und ein Schaltventil 10 gehören. Bei den Niveauregelventilen 7 und 9 handelt es sich um solche mit Höhenbegrenzung. Die Druckluftversorgung der Niveauregelventile erfolgt über Leitungen 11 von einer nicht dargestellten Druckluftquelle. Das Schaltventil 8 ist über eine Leitung 12 mit dem Luftfederbalg 4 der linken Fahrzeugseite verbunden, während von dem Schaltventil 10 eine Leitung 13 zu dem Luftfederbalg 6 der rechten Fahrzeugseite führt. Die Niveauregelventile 7 bzw. 9 sind ansonsten mit den Schaltventilen 8 bzw. 10 in der dargestellten Weise verbunden. Die beiden Schaltventile 8 und 10 weisen vier Anschlüsse auf und ermöglichen die Einnahme der vier Stellungen Fahrt, Heben, Senken und Stop. Zum Erreichen dieser vier Stellungen weist das Schaltventil 8 zwei Magnetventile 14 und 15 sowie eine Rückführfeder 16 auf, während das Schaltventil 10 zwei Magnetventile 17 und 18 und eine Rückführfeder 19 besitzt.

Weiterhin ist ein Neigungsschalter 20 mit dem Fahrzeugaufbau 1 verbunden, der hier beispielsweise als Kugelschalter ausgebildet ist und somit eine Kugel 21 aufweist. Der Neigungsschalter 20 ist so am Fahrzeugaufbau 1 angeordnet, daß er auf eine Querneigung, also einen Zustand anspricht, bei welchem die linke Fahrzeugseite eine unterschiedliche Höhe gegenüber eine Horizontallinie im Vergleich zur rechten Fahrzeugseite aufweist. Der Neigungsschalter 20 kann zwei Schaltkontakte 22 und 23 aufweisen. In bestimmten Fällen genügt auch nur ein Schaltkontakt. Befindet sich die linke Fahrzeugseite im Vergleich zu einer horizontal verlaufenden Linie tiefer als die rechte Fahrzeugseite, dann wird die Kugel 21 an dem Schaltkontakt 22 anliegen und einen entsprechenden Schaltimpuls auslösen. Umgekehrtes gilt für den Schaltkontakt 23. Es versteht sich, daß für diesen Fall auch eine Nicht-Anlage der Kugel 21 an dem Schaltkontakt 22 abgegriffen und als Schaltimpuls benutzt werden kann.

Weiterhin ist eine Verarbeitungseinrichtung 24 vorgesehen, die über die dargestellten elektrischen Leitungen mit den Schaltkontakten 22 und 23 sowie auch mit den Magnetventilen 14, 15 des Schaltventils 8 und den Magnetventilen 17 und 18 des Schaltventils 10 verbunden ist. Die Verarbeitungseinrichtung 24 ist an eine Stromversorgung angeschlossen. Andererseits führt eine Leitung 25 zu einem elektrischen Schalter 26, der als Fernbedienungsschalter oder auch als Rampensteuerung ausgebildet sein kann. Als Fernbedienungsschalter gestattet er die Einsteuerung der vier Stellungen Heben, Stop, Senken und Fahrt. Zusätzlich können noch zwei Steuerkontakte 27 und 28 für die linke und die rechte Fahrzeugseite vorgesehen sein. Die Betätigung des Steuerkontakts 27 für die linke Fahrzeugseite bewirkt, daß nachfolgende Steuerimpulse, die manuell am Schalter 26 gedrückt werden, ausschließlich auf die linke Fahrzeugseite wirksam werden, also letztlich das Schaltventil 8 im Sinne eines Hebe- oder Senkvorgangs angesprochen wird. Analoges gilt für den Steuerkontakt 28. Werden beide Steuerkontakte 27 und 28 nacheinander oder gleichzeitig betätigt, dann kann die Aussteuerung der entsprechenden Hebe- oder Senkbewegung so erfolgen, daß sie über die Verarbeitungseinrichtung 27 gemeinsam beiden Schaltventilen 8 und 10 zugeführt werden.

Die Betriebsweise einer solchen Steueranlage kann auf folgende Art und Weise erfolgen:

Das Fahrzeug möge zum Zweck des Beladens an eine Laderampe herangefahren werden, wobei die Fahrbahn auf der linken Fahrzeugseite tiefer liegt als auf der rechten Fahrzeugseite, so daß letztendlich der Fahrzeugaufbau 1 auf der linken Seite tiefer hängt als auf der rechten Seite. Der elektrische Schalter 26 befindet sich in der Stellung Fahrt, so daß die beiden Niveauregelventile 7 und 9 den jeweiligen Sollabstand auf beiden Fahrzeugseiten einhalten. Fahrzeugaufbau 1 steht also in Querrichtung schief. Beide Fahrzeugseiten mögen eine relative Höhe über der Fahrbahn aufweisen, mit der jedenfalls die Laderampe noch nicht erreicht wird. Die Laderampe möge waagerecht verlaufen. Je nach der Stellung des Fahrzeugs zu der Laderampe und den Sicht- und Arbeitsbedingungen kann nun der Fahrer am elektrischen Schalter 26 zunächst beispielsweise die linke Fahrzeugseite durch Betätigung des Steuerkontakts 27 auswählen und danach hier einen Hebevorgang über das Schaltventil 8 aussteuern, so daß die linke Fahrzeugseite durch weitere Befüllung des Luftfederbalgs 4 angehoben wird, bis die Rampenhöhe auf der linken Fahrzeugseite erreicht ist. Dieser Hebevorgang auf der linken Fahrzeugseite wird abgeschlossen durch Einsteuerung der Stellung Stop am elektrischen Schalter 26. Die Kugel 21 des Neigungsschalters 20 ist durch diesen Hebevorgang, bei dem die linke Fahrzeugseite höhergehoben wurde als die rechte Fahrzeugseite, nach rechts verrollt, so daß der Kontakt an dem Schaltkontakt 23 hergestellt ist. Somit wird der Verarbeitungseinrichtung 24 angezeigt, daß die rechte Fahrzeugseite tiefer liegt als die linke Fahrzeugseite. Es wird jetzt automatisch eine Anhebung der rechten Fahrzeugseite über das Schaltventil 10 ausgesteuert, was sich in einer weiteren Befüllung des Luftfederbalgs 6 äußert. Dieses automatische Nachführen der rechten Fahrzeugseite abhängig von der linken Fahrzeugseite wird beendet, sobald die Kugel 21 den Schaltkontakt 23 verläßt, also die waagerechte Lage des Fahrzeugaufbaus eingestellt ist. Die Nachführung der einen gegenüber der anderen Fahrzeugseite kann bereits während des Hebevorgangs der linken Fahrzeugseite durchgeführt werden, so daß allzu große Schräglagen des Fahrzeugaufbaus verhindert werden. Es ist aber auch möglich, solche Schräglagen zuzulassen und die Nachfolgeregelung erst dann einsetzen zu lassen, wenn am elektrischen Schalter 26 nach Beendigung des Hebevorgangs die Stellung Stop eingesteuert wurde. Entsprechendes gilt für den Senkvorgang bzw. für die Auswahl der rechten Fahrzeugseite in Führungsfunktion. Nachdem nunmehr der Fahrzeugaufbau auf Rampenhöhe angehoben ist und auch waagerecht ausgerichtet ist, kann die Beladung des Fahrzeugs beginnen. Dabei wird eine Last auf dem Fahrzeugaufbau 1 in aller Regel asymmetrisch zu der Längsachse des Fahrzeugs abgesetzt, so daß der Fahrzeugaufbau 1 eine geneigte Stellung zu der Horizontalebene einnimmt. In diesem Fall läßt man den Neigungsschalter 20 diese Neigung wegregeln, bis die horizontale Ausrichtung des Fahrzeugaufbaus wieder erreicht ist. Wird dabei die Regelung so über die Verarbeitungseinrichtung 24 ausgesteuert, daß bei Beladung die abgesunkene Fahrzeugseite angehoben wird, so kann man durch dieses Nachregeln auch eine gewisse Beibehaltung der Rampenhöhe erzielen. Zweckmäßig nach mehreren Beladungsschritten - je nach aufgeladenem Gewicht - sollte ein korrigierender Hebevorgang am elektrischen Schalter 26 manuell ausgesteuert werden. Es ist aber auch möglich, die Neigungsnachregelung übermäßig durchzuführen und die andere Fahrzeugseite folgen zu lassen, damit auf diese Art und Weise die Höhenanpassung an die Rampe nicht verlorengeht. Diese Art der Steuerung bzw. Regelung erfordert die Anpassung der Verarbeitungseinrichtung 24.

In einer anderen Betriebsweise ist es möglich, beide Steuerkontakte 27 und 28 zu drücken, damit ein Hebe- oder Senkvorgang gemeinsam über beide Schaltventile 8 und 10 ausgesteuert wird. Insoweit ist eine Rampenanpassung möglich. Steht dann der Fahrzeugaufbau 1 noch schief, so kann eine Nachregelung dieser Querneigung bis in die horizontal ausgerichtete Lage über den Neigungsschalter 20 und beide Schaltventile 8 und 10 erfolgen.

Der Neigungsschalter 20 ist auf jeden Fall mit dem Fahrzeugaufbau 1 verbunden und kann an beliebiger Stelle im Bereich der Achse 2 vorgesehen sein. Die Fig. 2 läßt erkennen, daß es auch möglich ist, den Neigungsschalter 20 in das Schaltventil 8 zu integrieren und beispielsweise als Pendelschalter auszubilden. Es versteht sich, daß auch das Schaltventil 10 identisch oder analog ausgebildet ist, so daß letztendlich zwei Neigungsschalter 20 innerhalb der Steueranlage Verwendung finden. Die Steuerimpulse werden dann entsprechend durch die Verarbeitungseinrichtung 24 ausgewählt und in sinngemäßer Weise benutzt, um eine Neigung des Fahrzeugaufbaus 1 zur Horizontalebene wegzuregeln.

Bezugszeichenliste 1 Fahrzeugaufbau
2 Achse
3 Rad
4 Luftfederbalg
5 Rad
6 Luftfederbalg
7 Niveauregelventil
8 Schaltventil
9 Niveauregelventil
10 Schaltventil
11 Leitung
12 Leitung
13 Leitung
14 Magnetventil
15 Magnetventil
16 Rückführfeder
17 Magnetventil
18 Magnetventil
19 Rückführfeder
20 Neigungsschalter
21 Kugel
22 Schaltkontakt
23 Schaltkontakt
24 Verarbeitungseinrichtung
25 Leitung
26 elektrischer Schalter
27 Steuerkontakt
28 Steuerkontakt

Claims

1. Steueranlage zum Heben und Senken des Fahrzeugaufbaus von luftgefederten Fahrzeugen mit Niveauregelung, mit einer Druckluftquelle, mit mindestens im Bereich einer Achse je einer Fahrzeugseite zugeordneten Niveauregelventilen und zugehörigen Luftfederbälgen, die zur Einlegung eines Sollabstands zwischen Fahrzeugaufbau und Achse durch das zugeordnete Niveauregelventil mit der Druckluftquelle oder einem drucklosen Auslaß verbindbar sind, mit zwei die Leitungsverbindung der Niveauregelventile mit den Luftfederbälgen und mit der Druckluftquelle und dem drucklosen Auslaß eingebauten Schaltventilen mit den Stellungen Heben, Senken, Fahrt und Stop, sowie mit einem elektrischen Schalter und einer Verarbeitungseinrichtung zum elektrischen Ansteuern der über Magnetventile betätigbaren Schaltventile, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltventile (8, 10) unabhängig voneinander in die Stellungen steuerbar ausgebildet sind, und daß mindestens ein mit dem Fahrzeugaufbau (1) verbundener Neigungsschalter (20) zum selbsttätigen Nachregeln einer horizontalen Lage des Fahrzeugaufbaus (1) vorgesehen ist.

2. Steueranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungsschalter (20) mindestens zwei Stellungen und mindestens einen Schaltkontakt (22) aufweist, und daß seine Schaltimpulse über die Verarbeitungseinrichtung (24) an eines oder beide Schaltventile (8, 10) weitergegeben werden.

3. Steueranlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungsschalter (20) drei Stellungen und zwei Schaltkontakte (22, 23) aufweist.

4. Steueranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Schaltventil (8, 10) mindestens zwei Magnetventile (14, 15; 17, 18) für die Ansteuerung der vier Stellungen aufweist.

5. Steueranlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Schaltventil (8, 10) mit einem Neigungsschalter (20) ausgestattet ist.

6. Steueranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Schalter (26) zum willkürlichen Heben und Senken zwei den beiden Fahrzeugseiten zugeordnete Steuerkontakte (27, 28) aufweist.

7. Steueranlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungsschalter (20) als Kugelschalter, Pendelschalter, Flüssigkeitsschalter o. dgl. ausgebildet ist.

8. Steueranlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Schalter (26) als Fernbedienungsschalter oder als automatischer Rampensteuerungsschalter ausgebildet ist.