DE3707023C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ablenken eines
Strahlenbündels in einer Ebene mittels eines um eine Achse
drehbaren Umlenkprismas konstanter Ablenkung und einem dem
Umlenkprisma zugeordneten Abbildungssystem, insbesondere
einem F-R-Objektiv.
Derartige Vorrichtungen werden in Scanner-Systemen verwendet.
In bekannten Scanner-Systemen wird ein von einer
Lichtquelle ausgehendes Strahlenbündel durch ein rotierendes
Umlenkelement abgelenkt und mittels eines Abbildungssystems
als Lichtpunkt auf einer abzutastenden Oberfläche
abgebildet. Durch die rotierenden Umlenkelemente wird das
Strahlenbündel z. B. in eine Ebene abgelenkt. Die Abtastung
der Oberfläche erfolgt zeilenweise.
In derartigen optischen Abtastsystemen ist es erforderlich,
daß die Abtastzeilen geradlinig sind, wobei aufeinander
folgende Abtastzeilen parallel zueinander angeordnet
sein müssen und der Zeilenabstand konstant sein soll. In
der Praxis ergeben sich stets jedoch Abweichungen von
diesem idealen Bewegungsmuster des Lichtpunktes. So kann
z. B. ein in ungenau gefertigten Lagern gelagertes Umlenkelement
in eine Flatter- bzw. Vibrationsbewegung (Wobbeln)
versetzt werden. Derartige Effekte beeinträchtigen ein
genaues Arbeiten des Scanner-Systems.
Es ist aus der US-PS 44 75 787 bekannt, den störenden
Einfluß des Wobbelns bei Vorrichtungen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 mit Hilfe eines Penta-Prismas, das
um eine Achse rotiert, die eine der senkrecht zueinander
stehenden Seitenflächen durchsetzt, auszugleichen. Durch
das Penta-Prisma wird eine konstante, von Verkippungen der
Prismendrehachse unabhängige Ablenkung eines Strahlenbündels
erzielt.
Durch die Verwendung eines Penta-Prismas ergeben sich
jedoch - wie erfindungsgemäß erkannt worden ist - eine
Reihe von Nachteilen:
Der Schwerpunkt eines derartigen Prismas weist nämlich
einen vergleichsweise großen Abstand von der Drehachse
auf. Hierdurch ergeben sich insbesondere dann, wenn ein
derartiges Penta-Prisma auf kleinste Dimension ausgelegt,
so daß die Eingangsschnittweite des nachfolgenden Abbildungssystems
möglichst klein wird, schlechte Gleichlaufeigenschaften
des in Rotation versetzten Penta-Prismas.
Dies ist von besonderem Nachteil, da ein Penta-Prisma mit
relativ großen Drehzahlen rotiert. Somit ergibt sich die
Notwendigkeit, durch aufwendiges Auswuchten des Antriebsmotors
und/oder durch relativ niedrige Drehzahlen Beschädigungen
des Umlenkelementes durch hohe Zentrifugalkräfte
in Grenzen zu halten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfach zu
fertigendes Umlenkprisma der eingangs geschilderten Art
mit guten Gleichlaufeigenschaften anzugeben.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist mit ihren
Weiterbildungen in den Patentansprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß die Tatsache, daß
der Abstand zwischen Schwerpunkt und Drehachse bei einem
Viereckprisma nach Wollaston klein oder gleich Null ist,
es ermöglicht, wesentlich für die Gleichlaufeigenschaften
ist:
Insbesondere hat sich im Gegensatz zu der in der Literatur
vertretenen Auffassung (K. Mütze, ABC der Optik) gezeigt,
daß mit dem an sich bekannten Viereckprisma nach Wollaston
innerhalb einer gattungsgemäßen Vorrichtung eine überraschend
günstige Gestaltung des Umlenkelementes hinsichtlich
des Abstandes zwischen Drehachse und Schwerpunkt des
Prismas, des Prismengewichtes und des die Eingangsschnittweite
des nachgeordneten Abbildungssystems bestimmenden
Abstandes zwischen der Drehachse und dem von dieser am
weitesten entfernten Prismenteil erreicht werden kann.
Im Vergleich zu einem auf kleinste Dimension ausgelegten
Penta-Prisma besitzt ein Viereckprisma nach Wollaston ein
geringeres Gewicht. Die Eingangsschnittweite des nachfolgenden
Abbildungssystems gleicht maximal der für ein Penta-Prisma
erforderlichen Eingangsschnittweite. Von besonderem
Vorteil ist jedoch, daß das Viereckprisma nach Wollaston
so positioniert werden kann, daß der mechanische
Schwerpunkt des Viereckprismas dem Schwerpunkt des einfallenden,
parallelen Lichtes sehr nahe kommt. Da sich das
Prisma um den Schwerpunkt des einfallenden, parallelen
Lichtes dreht, gibt es im Vergleich zum Penta-Prisma fast
keine Umwucht mehr. Besonders bei hoher Drehzahl werden
damit die Gleichlaufeigenschaften erheblich verbessert.
Ein Viereckprisma nach Wollaston besitzt zwei verspiegelte
und zwei unverspiegelte Flächen. Die aneinander angrenzenden
unverspiegelten Flächen schließen einen Winkel von 90°
miteinander ein.
Grundsätzlich wäre eine Strahlenführung möglich, bei der
ein Strahlenbündel, das parallel zur Drehachse orientiert
ist, durch die erste unverspiegelte Fläche, die ja in etwa
senkrecht zur Drehachse liegt, in das Viereckprisma eintritt,
anschließend an der an die unverspiegelte Fläche
angrenzenden verspiegelten Flächen und dann an der weiteren
verspiegelten Fläche reflektiert wird, um schließlich
über die zweite unverspiegelte Fläche aus dem Viereckprisma
auszutreten.
Eine optimal kleine Eingangsschnittweite des Abbildungssystems
läßt sich jedoch mit der im Patentanspruch 2
angegebenen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erzielen.
Um auch bei einem Verkippen der Prismendrehachse eine
korrekte und vollständige Umlenkung eines Strahlenbündels
beibehalten zu können, wird die Eingangsfläche des Viereckprismas
größer als die Strahlenbündelquerschnittsfläche
gewählt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
besitzen die beiden senkrecht zueinander orientierten
Prismenflächen in der zu deren Schnittgerade senkrechten
Richtung die im Patentanspruch 3 beanspruchten Breite.
Bevorzugte weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Patentansprüchen 4 und 5 angegeben.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
im Vergleich zum Stand der Technik unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben, in der zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch ein herkömmliches Penta-Prisma,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein Viereckprisma nach
Wollaston.
In beiden Figuren sind Umlenkprismen dargestellt, die das
eintretende Strahlenbündel um 90° ablenken sollen. Ferner
sind in beiden Figuren weder die Abbildungssysteme noch
die Halterungen und Lager der jeweiligen Prismen dargestellt.
Das einem Prisma zugeordnete Abbildungssystem kann
im Strahlengang vor oder nach dem Prisma angeordnet sein.
In Fig. 1 ist ein Penta-Prisma mit unverspiegelten Flächen
1, 2, verspiegelten Flächen 3, 4 und einer weiteren Fläche 5
dargestellt. Ein Strahlenbündel, beispielsweise ein Laser-Strahlenbündel,
des Durchmessers d tritt durch die unverspiegelte
Fläche 1 in das Penta-Prisma ein. Nach Reflexionen
an den verspiegelten Flächen 3, 4 tritt das Strahlenbündel
durch die unverspiegelte Fläche 2 aus dem Penta-Prisma
aus. Mit Bezugszeichen 6, 7, 8 sind Strahlen dieses
Strahlenbündels bezeichnet. Das Penta-Prisma rotiert um
eine Achse, deren Lage mit der Lage des senkrecht zur
Fläche 1 orientierten Strahlen 7 übereinstimmt. S charakterisiert
die Lage des Schwerpunktes, dessen Abstand zur
Fläche 2 mit s p bezeichnet ist. Der Abstand zwischen Fläche
2 und der Schnittkante der Flächen 4 und 5 ist mit t bezeichnet.
In Fig. 2 ist ein Viereckprisma nach Wollaston dargestellt.
Es besitzt zwei unverspiegelte Prismenflächen 9, 10, die
einen rechten Winkel bilden, sowie zwei verspiegelte Prismenflächen
11, 12. Diese Flächen 10, 11 und diese Flächen 9, 12 schließen
einen Winkel von 67,5° ein.
Ein Strahlenbündel, von dem lediglich Strahlen 13, 14, 15
dargestellt sind, tritt senkrecht durch Fläche 9 in das
Viereckprisma ein, wird an der verspiegelten Fläche 11
reflektiert und nachfolgend an den Flächen 10, 9 total
reflektiert. Nach Reflexion an der Fläche 12 tritt das
Strahlenbündel aus Fläche 10 aus. Das austretende Strahlenbündel
ist gegenüber dem eintretenden Strahlenbündel um
90° geknickt. Die Strahlenbündelachse 14 ist auch Drehachse
des Viereckprismas. Die Drehachse ist in etwa senkrecht
zur Prismenfläche 9 orientiert, d. h. die Drehachse
schließt mit der Vertikalen auf die Prismenfläche 9 maximal
einen Winkel von ca. 4° - abhängig vom Brechwert des
Glases - ein.
In Fig. 2 ist der Idealfall einer nicht verkippten Drehachse
dargestellt. Die einfallenden Lichtstrahlen sind
untereinander sowie zur Fläche 10 parallel. Mit a ist der
Abstand zwischen Fläche 10 und der Schnittkante zwischen
den Flächen 9 und 12 bezeichnet. Im Ausführungsbeispiel
hat das Strahlenbündel gegenüber Fläche 10 einen Abstand x
von z. B. 0,15 d. Der Abstand x ist erforderlich, damit auch
bei einem Verkippen der Prismendrehachse eine korrekte und
vollständige Umlenkung eines Strahlenbündels beibehalten
wird.
Die vom Viereckprisma bewirkte Strahlenablenkung ist gegenüber
Verkippungen der Prismendrehachse unempfindlich.
Auch bei Verkippungen bleibt der Winkel zwischen dem austretenden
Strahlenbündel und dem eintretenden Strahlenbündel
konstant, wobei das austretende Strahlenbündel lediglich
parallel zu sich verschoben ist. Durch die nachfolgende
Abbildungsoptik, im Ausführungsbeispiel eine F-R-Optik
eines Scanner-Systems , werden die zueinander parallelen
Strahlenbündel fokussiert.
Im Vergleich zum Penta-Prisma liegt der Schwerpunkt des
Viereckprismas nach Wollaston (Abstand s w von Fläche 10)
erheblich näher an der Prismendrehachse als der Schwerpunkt
des Penta-Prismas an dessen Drehachse. Das Viereckprisma
besitzt somit fast keine Unwucht mehr. Besonders
bei hoher Drehzahl werden damit die Gleichlaufeigenschaften
im Vergleich zum Penta-Prisma erheblich verbessert.
Die Abstände t und a stimmen überein, d. h. in beiden Fällen
ergibt sich für das Abbildungssystem die gleiche Eingangsschnittweite.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Ablenken eines Strahlenbündels in
eine Ebene mittels eines um eine Achse drehbaren Umlenkprismas
konstanter Ablenkung und einem dem Umlenkprisma
zugeordneten Abbildungssystem, insbesondere einem F-R-Objektiv,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
- - das Umlenkprisma ist ein an sich bekanntes Viereckprisma nach Wollaston,
- - die Drehachse (14) verläuft in etwa senkrecht durch eine Prismenfläche (9) der beiden Prismenflächen (9, 10), die einen rechten Winkel miteinander bilden,
- - der Abstand zwischen Drehachse (14) und Schwerpunkt (S) des Wollaston-Prismas ist klein oder Null.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
- - die beiden einen 90°-Winkel einschließenden Prismenflächen (9, 10) des Viereckprismas sind unverspiegelt, und die beiden anderen Prismenflächen (11, 12) sind verspiegelt,
- - die Brechzahl des Prismas ist derart gewählt, daß ein in etwa parallel zur Drehachse orientiertes, durch die erste unverspiegelte Prismenfläche (9) in das Viereckprisma eingetretenes und an der dieser Eintrittsfläche gegenüberliegendes ersten verspiegelten Prismenfläche (11) reflektiertes Strahlenbündel (13, 14, 15) zunächst an der zweiten unverspiegelten Prismenfläche (10) und anschließend an der ersten unverspiegelten Prismenfläche (9) total reflektiert wird, ehe es nach Reflexion an der zweiten verspiegelten Prismenfläche (12) durch die zweite unverspiegelte Prismenfläche (10) aus dem Umlenkprisma austritt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden senkrecht zueinander
orientierten Prismenflächen (9, 10) in der zu deren
Schnittgeraden senkrechten Richtung wenigstens eine Breite
a = (1+2x) · d · √besitzen, mitd = Durchmesser des Strahlenbündels und
0,05 x 0,3, insbesondere
0,1 x 0,2.
0,05 x 0,3, insbesondere
0,1 x 0,2.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlenbündelachse auch
Drehachse des Viereckprismas ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Viereckprisma das
Strahlenbündel um einen Winkel von 90° umlenkt.
Priority Applications (5)
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