DE3706677A1 - Optisches nachrichtenkabel - Google Patents
Optisches nachrichtenkabelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein optisches Nachrichtenkabel mit in
mehreren getrennten, jeweils Lichtwellenleiter enthaltenden,
von Schutzhüllen lose umschlossenen Bündeln.
Ein Kabel dieser Art ist aus der DE-OS 32 00 760 bekannt. Dabei
sind die einzelnen Bündel alle gleich aufgebaut und enthalten
auch die gleiche Anzahl von Lichtwellenleitern.
Im Rahmen vor allem von mit Lichtwellenleitern aufgebauten
Ortskabelnetzen ist es erforderlich, diese möglichst abzweig
freundlich auszulegen. Bei diesen Abzweigungen selbst ist nor
malerweise jeweils nur eine sehr begrenzte Anzahl von Fasern
aus dem Lichtwellenleiterkabel- bzw. Bündelverband herauszu
nehmen, um diese zu einzelnen Teilnehmeranschlußstellen zu
führen. Entsprechend einer derartigen Netzstruktur könnte man
zwar ein Kabel aus relativ vielen, nur sehr wenige Lichtwellen
leiter enthaltende Bündeladern aufbauen, was aber zur Folge
hätte, daß das Kabel relativ teuer und voluminös würde. Außer
dem hat eine solche Struktur den Nachteil, daß relativ viele
der im Anfangsbereich der Strecke verlegte Bündeladern nur auf
relativ kurze Längen benötigt werden und somit bei einer vollen
Auslegung des Kabels für die Gesamtlänge ein unnötig großer
Aufwand entsteht. Werden dagegen die Kabel für den jeweiligen
Anwendungsfall ganz spezifisch aufgebaut und hergestellt, so
sind zwar unausgenutzte Faserlängen kaum vorhanden, es ergibt
sich jedoch eine große Typenvielfalt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Weg aufzuzeigen, auf dem die gestellten Anforderungen mit
möglichst geringem Aufwand erfüllt werden können und zwar ohne
daß allzuviele unausgenutzte Fasern und eine unerwünscht große
Typenvielfalt in Kauf genommen werden müssen. Gemäß der Erfin
dung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das innere, zentral
liegende Bündel eine größere Zahl von Lichtwellenleitern auf
weist als die außen liegenden Bündel.
Da das innere zentral liegende Bündel eine größere Anzahl von
Lichtwellenleitern aufweist, wird es dazu benutzt, die größte
Übertragungsstrecke zu überbrücken, d. h. es kann für die größte
Länge der Strecke innerhalb des Netzes herangezogen werden,
ohne daß es einer Spleißung oder Verzweigung dieser dort vor
handenen relativ großen Zahl von Lichtwellenleitern bedarf.
Außerdem ist es, was den Abzweigvorgang selbst betrifft, beson
ders vorteilhaft, das zentrale Bündel jeweils weiter laufen zu
lassen und nur die außen liegenden Bündel für die Verzweigung
heranzuziehen, weil diese leichter zugänglich sind und besser
aus dem Gesamtverband des Kabels herausgelöst werden können.
Die Faser-Überlänge (disponible Faserlänge) entsteht bei den
herumgeseilten außenliegenden Bündeln durch Verseilung, während
sie im zentralen Bündel durch Legen in Wendeln (Helixform)
erzeugt wird, so daßdie Lichtleitfasern ausgezogen oder ver
kürzt werden können.
Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen wiederge
geben.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachfolgend
anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 im Querschnitt ein optisches Kabel nach der Erfindung,
Fig. 2 in schematischer Darstellung den Ersatz einzelner außen
liegender Bündel durch Blindelemente und
Fig. 3 in schematischer Darstellung den Aufbau einer Verzwei
gungsstelle mit einer Muffe.
Das optische Kabel OK nach Fig. 1 weist ein zentral liegendes
Bündel ZB auf, das von einer Schutzhülle MZ umgeben ist. Im
Inneren des zentral liegenden Bündels ZB ist eine größere An
zahl von Lichtwellenleitern LWZ 1-LWZn vorgesehen, wobei
zweckmäßig die verbleibenden Freiräume durch eine entsprechend
weichbleibende Füllmasse (hier nicht dargestellt) verschlossen
werden. Um das zentral liegende Bündel ZB herum liegt in minde
stens einer geschlossenen Lage eine Reihe von außen aufgebrach
ten Bündeln, von denen hier nur drei mit BA 1, BA 2 und BA 3 be
zeichnet sind. Jedes dieser Bündel BA 1-BA 3 weist eine Anzahl
von Lichtwellenleitern auf, die z. B. beim Bündel BA 1 mit LWA 1-
LWAm bezeichnet sind. Die Zahl m dieser Lichtwellenleiter ist
wesentlich geringer als die Zahl n der Lichtwellenleiter im
zentral liegenden Bündel ZB. Jedes der außen liegenden Bündel
BA 1-BA 3 weist eine äußere Schutzhülle MB 1-MB 3 auf, wobei
die Innenräume ebenfalls durch eine hier nicht dargestellte
weiche Füllmasse verschlossen sein können. Auch die Zwickel
räume zwischen den einzelnen Bündeln ZB und BA 1-BA 3 können
durch eine Seelenfüllmasse verschlossen werden.
Außen wird die Gesamtanordnung von einem Mantel MA umschlossen,
der vorzugsweise durch Extrusion aufgebracht wird. Weiterhin
können Zugentlastungselemente und/oder Mehrschichtenmäntel vor
gesehen sein.
Es ist zweckmäßig, den Durchmesser des zentral liegenden
Bündels ZB größer zu wählen als den Durchmesser der außen lie
genden Bündel BA 1-BA 3. Zweckmäßig ist der Durchmesser des
zentral liegenden Bündels ZB etw 2 bis 4 mal so groß wie der
Durchmesser der außen liegenden Bündel BA 1-BA 3. Auch die
Wandstärke der Umhüllung MZ des zentralen Bündels ZB wird
zweckmäßig größer gewählt und zwar vorzugsweise 2mal bis
4mal so groß wie die Wandstärke der Umhüllungen MB 1 bis MB 3
der außen liegenden Bündel BA 1 bis BA 3. Um das zentrale Bündel
ZB als eine Art Stützelement benutzen zu können, kann sie aus
einem härteren Stoff gefertigt sein als die außen liegenden
Bündel BA 1-BA 3. Das Verhältnis Wandstärke/Durchmesser sollte
für die außenliegenden Bündel BA 1-BA 3 möglichst gleich dem für
das zentrale Bündel ZB gewählt werden. Um das zentrale Bündel
ZB als eine Art Stützelement benutzen zu können, kann es aus
einem härteren Stoff gefertigt sein als die außen liegenden
Bündel BA 1-BA 3.
Es ist zweckmäßig, die außen liegenden Bündel BA 1 bis BA 3 auf
das zentrale Bündel ZB aufzuseilen und dabei das zentrale
Bündel ZB als Kernelement für den Verseilvorgang zu benutzen.
Es ist zweckmäßig, die Aufseilung der außen liegenden Bündel
BA 1 bis BA 3 auf den gestreckten Kern in Form des zentralen
Bündels ZB mit wechselnder Schlagrichtung, d. h. im SZ-Verfahren
aufzubringen. Dies ist besonders deshalb vorteilhaft, weil dann
bei Verzweigungsvorgängen komplizierte Abwickelvorgänge vermie
den werden können. Ein Teil der zum Spleißen benötigten Länge
kann aus dem SZ-Verband entnommen werden (wenn der Umkehrstel
len-Abstand klein genug ist, um in eine volle Muffenlänge
hineinzupassen.
Es ist zweckmäßig, wenn jedes der außen liegenden Bündel BA 1
bis BA 3 ebenso wie das zentrale Bündel ZB von der Wandstärke
der jeweiligen Umhüllung MB 1 bis MB 3 und MZ her gesehen so fest
ausgebildet ist, daß es als selbständig zu verlegendes Kabel
verwendet werden kann. Die jeweiligen äußeren Schutzhüllen MB 1
bis MB 3 und MZ müssen also eine ausreichende Steifigkeit auf
weisen und können gegebenenfalls auch mehrlagig ausgebildet
sein, um den jeweiligen Anforderungen an verzweigte Kabel-Teil
elementen zu genügen (aromatisches PA, Polyätherimid o. dgl.).
Es kann entsprechend der schematischen Darstellung nach Fig. 2
auch so verfahren werden, daß nach einer Länge L 1 anstelle des
außen liegenden Bündels BA 1 ein Blindelement BAB 1 in den Kabel
verband eingefügt wird, welches nur dazu dient, die Außenkontur
im wesentlichen aufrecht zu erhalten. Dieses Blindelement BAB 1
kann aus billigerem und einfacherem Material bestehen und dient
dazu, die äußere Struktur des Kabelaufbaus aufrecht zu erhal
ten.
Im vorliegenden Beispiel ist angenommen, daß sämtliche Licht
wellenleiter des außen liegenden Bündels BA 2 nach einer Länge
L 2 zu entsprechenden Teilnehmern geführt und verspleißt sind,
so daß dann ein Blindelement BAB 2 in den Kabelverband eingefügt
werden kann und das Bündel BA 2 nicht mehr weitergeführt wird
usw. Insgesamt gesehen ergibt sich also die Möglichkeit, die
einzelnen außen liegenden Bündel gestuft in unterschiedlichen
Längen vorzusehen und den Rest gegebenenfalls durch Blindele
mente zu ersetzen. Dagegen ist das hier nicht näher dargestell
te zentrale Bündel ZB stets über die volle Kabellänge vorhan
den, weil damit keine Verzweigung vorgesehen wird, sondern
dieses erst an einer nächsten zentralen Stelle einer allgemei
nen Verspleißung zugeführt wird. Am Ende der Kabelstrecke, also
bei oder nach L 3 wird schließlich in einen anderen Kabeltyp
übergeleitet und aufgeteilt oder auch direkt (allein) fortge
führt.
Wenn dagegen andere Kabeltypen angeschlossen werden sollen,
kann dies durch Spleißung im Bereich der Abzweigmuffen MF 1 bis
MF 2 erfolgen, die dementsprechend nur gestrichelt dargestellt
sind.
In Fig. 3 ist in schematischer Darstellung eine Verzweigungs
stelle gezeichnet, wobei zur Vereinfachung der Darstellung
neben dem zentralen Bündel ZB nur zwei außen liegende Bündel
BA 1 und BA 2 gezeichnet sind. Dieser Kabelverband läuft in eine
Muffe MFA ein, wo eine Abzweigung erfolgt und zwar wird das
Bündel BA 2 aus dem Kabelverband gelöst und als einzelnes, im
vorliegenden Beispiel nur dreifaseriges Teilkabel BA 2′ weiter
geführt, während die verbleibenden Elemente BA 1 und ZB als
Rest-Kabelverband weitergeführt sind. Wenn alle Bündeladern
gleiche Länge haben (nicht unbedingt gleiche Faserzahl) ist
Längenstufung nicht möglich. Man muß dann beim Verzweigen einen
Kompromiß zwischen dem Verlust durch Abschneiden und/oder
Kabel-Typenwahl schließen. Beim Übergang von einem Kabel mit
k-Außenbündeln zu einem mit k-1 oder k-2 Außenbündeln fügt man
bei diesem Aufbau in dem zweiten Kabel (d. h. nach L 1 in Fig. 2)
zweckmäßige Blindelemente (BAB 1) statt der aktiven Adern ein.
Ähnliches gilt bei der Länge L 2, wo das nachfolgende Blindele
ment mit BAB 2 bezeichnet ist.
Das vorstehend beschriebene Kabel stellt somit eine kostengün
stige Einheitslösung dar, die den vielfältigen Anforderungen
eines optischen Lichtwellenleiter-Ortsnetzes in einfacher und
wirtschaftlicher Weise gerecht wird. Durch die nicht zu ver
spleißenden und nicht abzuzweigenden Fasern des zentralen
Bündels ZB ist ein Grundaufbau geschaffen, der in besonders
einfacher Weise überall durch die Muffen oder Abzweigstellen
hindurchgeführt werden kann und bis zu einer entsprechenden
Kabel-Endstelle gelangt, ohne daß mehr Spleißvorgänge erforder
lich sind als vor der möglichen Einziehlänge her nötig sind.
Dagegen lassen sich die außen liegenden Bündel BA 1 bis BA 3 in
einfacher Weise entsprechend den jeweiligen örtlichen Gegeben
heiten aus dem Kabelverband abzweigen und zu den Teilnehmer
stellen oder sonstigen Verzweigungspunkten führen.
Nachstehend werden einige Aufbauspiele für die Verteilung
der Lichtwellenleiter angegeben:
Kabeltyp 1 mit 90 Fasern:
Zentrales Bündel ZB mit 18 Fasern,
Innendurchmesser 3,3 mm/Außendurchmesser 5,5 mm;
9 Bündelelemente BA 1 bis BA 9 mit je 8 Fasern,
Innendurchmesser 1,7 mm/Außendurchmesser 2,8 mm;
Gesamt-Seelendurchmesser 11,6 mm;
Kabeltyp 2 mit 50 Lichtwellenleitern:
Zentrales Bündel ZB mit 18 Fasern,
Innendurchmesser 3,3 mm/Außendurchmesser 5,5 mm;
4 außen liegende Bündel mit je 8 Fasern,
Innendurchmesser 1,7 mm/Außendurchmesser 2,8 mm;
5 Blindelemente (z. B. BAB 1, BAB 2),
Außendurchmesser 2,8 mm,
Seelen-Außendurchmesser 11,6 mm.
Bei dem letztgenannten Ausführungsbeispiel sind also wegen
geringerer Anzahl der benötigten Teilnehmeranschlüsse außen
nicht mehr alle außenliegenden Bündel von Anfang an mit Licht
wellenleitern versehen, sondern es werden bereits von Beginn
des Kabels an Blindelemente anstelle einzelner außen liegender
Bündel eingesetzt.
Das letztgenannte Beispiel mit 50 Lichtwellenleitern kann auch
so abgewandelt werden, daß beispielsweise 8 außenliegende Bün
del mit je 4 Lichtwellenleitern eingesetzt werden und zusätz
lich ein Blindelement anstelle eines außen liegenden Bündels
verwendet wird.
Der Austausch von außenliegenden Bündeln mit je 8 Lichtwel
lenleitern gegen solche mit je 4 Lichtwellenleitern kann z. B.
von 30 bis 90 Lichtwellenleitern in Stufen von vier vorgenom
men werden, so daß neben außen liegenden Bündeln mit 8 Licht
wellenleitern auch zusätzlich solche mit 4 Lichtwellenleitern
enthalten sind. Es müssen also nicht alle außen liegenden
Bündel jeweils die gleichen Lichtwellenleiterzahlen aufweisen.
Das Verhältnis n : m, also Zahl der Lichtwellenleiter im zentra
len Bündel ZB zur Zahl der Lichtwellenleiter in einem außenlie
genden Bündel sollte zweckmäßig zwischen 4 : 1 und 1,5 : 1 gewählt
werden.
Claims (9)
1. Optisches Nachrichtenkabel (OK) mit in mehreren getrennten,
jeweils Lichtwellenleiter enthaltenden, von Schutzhüllen lose
umschlossenen Bündeln,
dadurch gekennzeichnet,
daß das innere, zentral liegende Bündel (ZB) eine größere Zahl
von Lichtwellenleitern (LWZ 1 bis LWZn) aufweist als die außen
liegenden Bündel (BA 1, BA 2, BA 3).
2. Optisches Nachrichtenkabel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser des zentral liegenden Bündels (ZB), größer,
vorzugsweise 2 bis 4mal größer, ist als der Durchmesser der
außen liegenden Bündel (BA 1, BA 2, BA 3).
3. Optisches Nachrichtenkabel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandstärke der Umhüllung (MZ) des zentralen Bündels
(ZB) größer, vorzugsweise 2 bis 4mal größer, ist als die
Wandstärke der außen liegenden Bündel (BA 1, BA 2, BA 3).
4. Optisches Nachrichtenkabel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von Wandstärke/Durchmesser für die außen
liegenden Bündel (BA 1, BA 2, BA 3) und das zentrale Bündel (ZB)
gleich gewählt ist.
5. Optisches Nachrichtenkabel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Bündel (ZB, BA 1, BA 2, BA 3) von einem gemeinsamen
Außenmantel (MA) umschlossen sind.
6. Optisches Nachrichtenkabel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die außen liegenden Bündel (BA 1, BA 2, BA 3) auf das zentrale
Bündel, vorzugsweise in SZ-Verseilung, aufgeseilt sind.
7. Optisches Nachrichtenkabel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ausgehend von einem Kabelende die außenliegenden Bündel
nacheinander in Stufen durch Blindelemente ersetzt sind.
8. Optisches Nachrichtenkabel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindes das zentral liegende Bündel (ZB) in Muffen (MFA)
ungespleißt durchgeschleift und eines oder mehrere der außen
liegenden Bündel (z. B. BA 2′) abgezweigt ist.
9. Optisches Nachrichtenkabel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die außen liegenden Bündel (BA 1 bis BA 3) zwischen 2 und
10 Lichtwellenleiter (LW 1 bis LWm) aufweisen, während das zen
tral liegende Bündel (ZB) zwischen 11 und 30 Lichtwellenleiter
(LW bis LWn) enthält.
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ID=6322103
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