DE3706592A1 - Verbrennungsmotor - Google Patents
VerbrennungsmotorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Verbren
nungsmotor, vorzugsweise Viertaktmotor, mit min
destens einem Zylinder, je einem stufenförmig
ausgebildeten Kolben, der in eine Durch
messerreduktion des Zylinders einläuft und einem
Verfahren zum Betrieb dieses Motores.
Die Reduzierung von Schadstoffemissionen bei
Verbrennungsmotoren ist derzeit ein noch immer
anstehendes Problem und wird international mit
großem Nachdruck betrieben. Die zulässigen
Schadstoffemissionen sind in den meisten Indus
trieländern durch Verordnungen gesetzlich gere
gelt.
Nach dem Stand der Technik führt die
Nachbehandlung der Abgase von Ottomotoren mit
tels Katalysator und Lambdasonde zu den niedrig
sten Schadstoffmengen.
Hierbei ist Voraussetzung, daß der Motor bei
stöchiometrischem Kraftstoff - Luft - Verhältnis
(λ=1) betrieben werden muß.
Der Nachteil dieses Verfahrens liegt in dem
hohen technischen Aufwand für Katalysator und
Lambdasonde, dem bis zu 10% höheren Benzinver
brauch, dem vollen Schadstoffausstoß beim
Kaltbetrieb, sowie der Wartung und dem Ersatz
des Katalysators mit dem Problem der Abfallbe
seitigung.
Außer Katalysatoren zur Schadstoffreduzierung
sind weitere Versuche unternommen worden, Vier
takt-Ottomotoren so zu betreiben, daß eine Säu
berung der Abgase mit verringertem Stickoxydge
halt erzielt wird. Dazu zählen einerseits
Zündverzögerungen, um die Druckspitze und Tempe
raturspitze im Verbrennungshub herabzusetzen,
sowie dem Einsatz einer Zylinder-Kolben-Einheit
gem. der DE-OS 25 09 628, die im wesentlichen
Stufenkolben verschiedener Bauart aufweist, die
beim Abwärtshub den Verbrennungsraum in zwei
Teilräume unterteilen, von denen jeder der
Teilräume mit einer Zündkerze ausgerüstet ist
und wie ein normaler Brennraum, jedoch mit zeit
lich unterschiedlichen Zündzeitpunkten arbeitet.
Dadurch allein ändern sich indessen nicht die
Druck- und Temperaturspitzen, bzw. tritt die
beabsichtigte Minderung der Schadstoffemission,
speziell der Stickoxyde nicht ein.
Entscheidend ist vielmehr das Gemisch/Luftver
hältnis und deren optimale Verwirbelung vor und
möglichst auch während der Verbrennung.
Dies aber ist mit dem Vorschlag gem. dieser DE-
OS nicht möglich.
Die DE-OS 33 27 948 betrifft einen Kolben mit
bekannten schrägen Kolbenböden, in diesem Fall
mit keil-, bzw. trapezförmiger Gestalt. Damit
wird der Verdichtungskammer eine gewünschte Form
gegeben. Aber auch eine solche Anordnung ist
nicht geeignet, die Schadstoffentstehung zu
beeinflussen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
einen Verbrennungsmotor zu besitzen, bei dem der
Verbrennungsprozeß innerhalb des Zylinders, und
zwar sowohl beim Otto-, als auch beim Dieselmo
tor so abläuft, daß bei möglichst geringem
Kraftstoffverbrauch minimale Schadstoffmengen
entstehen und dadurch spätere Nachbehandlungen,
beispielsweise mittels Katalysator, ganz oder
weitgehend überflüssig werden.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß
im Bereich des oberen Totpunktes des Kolbens der
Durchmesser des Zylinders reduziert ist und der
Kolbenhals in diesem Zylinderteil mit geringem
Spiel läuft, ein ringförmiger, den Zylinder
umgebenden Nebenraum zur Aufnahme eines Luftpol
sters vorgesehen ist, der Verbrennungsraum und
der Nebenraum zum Zylinder offen und nur im
Bereich des oberen Totpunktes voneinander
getrennt sind und lediglich durch den Spalt
zwischen Kolbenhals und dem Zylinderring
miteinander in Verbindung bleiben.
Vorteilhafterweise ist der Zylinderring als
getrenntes Bauteil unterhalb des Zylinderkopfes
vorgesehen.
Vorteilhafterweise ist der Nebenraum mit dem
Verbrennungsraum über mindestens einen Kanal
verbunden.
Vorteilhafterweise ist der Zylinderring Teil des
Zylinderkopfes.
Vorteilhafterweise ist der Zylinderring Teil des
Zylinderblockes.
Vorteilhafterweise ist der Kolbenboden eben aus
gebildet.
Vorteilhafterweise ist der Kolbenboden konkav
oder konvex geformt.
Vorteilhafterweise weist der Zylinderring min
destens einen spiralförmigen Flügel gegenüber
dem Verbrennungsraum auf.
Vorteilhafterweise beträgt die Höhe des Kolben
halses bis zu etwa 30% der Gesamthöhe des Kol
bens.
Vorteilhafterweise ist der Zylinderblock von
einem Luftzuführungskanal durchdrungen, der in
der Zylinderwand in der Nähe des unteren
Totpunktes des Kolbens mündet.
Vorteilhafterweise mündet der Luftzuführungs
kanal über Düsen in der Zylinderwand.
Vorteilhafterweise ist der Zylinderblock von
einem Luftzuführungskanal durchdrungen, der in
der Nähe des oberen Totpunktes des Kolbens mün
det.
Vorteilhafterweise ist im Kolbenhals mindestens
eine Mulde vorgesehen.
Vorteilhafterweise ist in der Kolbenschulter
mindestens eine Vertiefung vorgesehen.
Vorteilhafterweise verläuft der Verbindungskanal
geradlinig.
Vorteilhafterweise verläuft der Verbindungskanal
spiralförmig.
Vorteilhafterweise besteht der Zylinderring aus
keramischem Werkstoff.
Vorteilhafterweise ist der Zylinderring mit
keramischem Werkstoff beschichtet.
Vorteilhafterweise sind mehrere Zylinderringe
als Einlegeteil zusammengefaßt.
Vorteilhafterweise ist/sind der/die Zylinder
ring(e) in den Zylinderkopf integriert.
Das Verfahren zum Betrieb des Verbrennungsmo
tores zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus,
daß man den Kompressionsraum des Zylinders in
einen Raum mit zündfähigem Gemisch von lambda=
0,6-1,0, welches zunächst gezündet wird und
einen weiteren Raum, einen Luftpolsterraum,
gefüllt mit Luft, bzw. magerem Gemisch unter
teilt, die bzw. das kurz vor Abschluß der
Kompression, infolge des Überdruckes in den
Luftpolstern teilweise in den Brennraum über
Kanäle und einen Spalt stark wirbelnd einblasen
und nach der Zündung, sobald der Kolbenboden die
untere Kante des Zylinderringes überschreitet,
stark wirbelnd in die brennenden Gase des
Zylinders einströmen läßt, um mit hohem
Luftüberschuß die weitere Verbrennung zu
fördern, wobei zusätzlich noch über ein Luftzu
führungsrohr im Bereich des unteren Totpunktes
des Kolbens Frischluft in den Bereich des
Kolbenhalses und der Kolbenschulter eingeblasen
werden kann, um einen Schichtladeeffekt zu er
zielen.
Im Gegensatz zu DE-OS 24 02 507 wird
erfindungsgemäß der Brennraum nicht in zwei
Brennräume getrennt, es bleibt vielmehr stets
ein Brennraum und ein Luftpolster erhalten, die
im Takt der Kolbenbewegung getrennt bzw.
zugeschaltet werden, wobei es je nach dem
Verhältnis von Bohrungen des Zylinderringes im
Zylinder auf die Abstufung des Kolbens ankommt.
Wenn der Kolbenhals sich dem Durchmesser des
Zylinders nähert, rücken die Luftpolster aus dem
Bereich des Zylinders entweder ganz in den
Zylinderkopf oder Zylinderblock.
Dann entsteht aber im Luftpolster kein Überdruck
mehr, der zum Überströmen notwendig ist. Auch
ist das Gemischverhältnis im Brennraum und
Luftpolster gleich, was nicht gewollt ist.
Diese Luftpolster können aus mindestens einem
nicht unterteiltem Raum oder aus mehreren
unterschiedlich großen und geformten Räumen
bestehen.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil liegt
insbesondere in folgendem:
Bekanntlich kann der Verbrennungsprozeß mit
Luftüberschuß von etwa 50% einerseits das
Entstehen von Stickoxyden weitgehend verhindern
und andererseits den Kraftstoffverbrauch redu
zieren. Ein Nachteil dieser auch als Magermoto
ren bezeichneten Motoren ist, daß die Fahrtaug
lichkeit unbefriedigend ist, weil mit zunehmen
dem Luftüberschuß die Zündwilligkeit abnimmt und
schließlich die Zündfähigkeit überhaupt aufhört.
Aus diesem Grunde ist es notwendig, im Bereich
der durch die Zündkerze ausgelösten Verbrennung
ein noch sicher zündfähiges Gemisch anzubieten,
das nur vorzugsweise bei annähernd λ=1 liegt
und nach erfolgter Zündung soviel Luft und/oder
mageres allein nicht mehr zündfähiges Gemisch
zugeführt wird, daß für den gesamten Brennraum
der hohe gewünschte Luftüberschuß erreicht wird,
was mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verbrennungsmotor gelungen ist.
Sobald nämlich der Kolbenboden die untere Kante
des Zylinderringes überschreitet, strömt aus dem
Luftpolster stark wirbelnd Luft und/oder mageres
Gemisch in die brennenden Gase des Zylinders und
fördert dadurch auch mit hohem Luftüberschuß die
weitere Verbrennung.
In den letzten Jahrzehnten sind auf dem Gebiet
der optimalen Verbrennung sowohl beim Otto- als
auch Dieselmotor durch bauliche Maßnahmen
hauptsächlich im Bereich der Zylinderköpfe und
Kolben bedeutende Verbesserungen erzielt worden,
beispielsweise durch die Direkteinspritzung oder
die Einführung einer Vorkammer, die mit dem
Arbeitszylinder durch mindestens eine Öffnung
verbunden ist. Beim Wirbelkammerverfahren wird
bekanntlich der Kraftstoff auch erst in eine
Kammer gespritzt, die wiederum durch eine rela
tiv weite Öffnung mit dem Arbeitszylinder
verbunden ist. Auch eine besondere Ausbildung
des Kolbenbodens mit beispielsweise
kugelförmigem Brennraum dient derselben Ziel
setzung.
Die bekannten Maßnahmen reichen insbesondere für
den Vergaserbetrieb nicht aus. Zur Reduzierung
der Schadstoffemissionen wurden ferner
zahlreiche Verfahren entwickelt; u.a. sei die
Abmagerung des Gemisches, eine intensive La
dungsbewegung und Schichtladung, oder sequente
Zündung genannt.
Somit sind chemische/physikalische Nachbehand
lungen der giftstoffbelasteten Abgase weitgehend
vermieden, das heißt überflüssig, weil die Gift
stoffe wegen der Steuerung des Verbrennungsab
laufes nicht erst entstehen können.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der in den
Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Teilschnitt durch einen Zylin
der,
Fig. 2 eine Ausführungsvariante der Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Zylinder
ring,
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Ausführungs
variante der Fig. 3, und
Fig. 5 eine Draufsicht auf Fig. 4.
Fig. 6 den Längsschnitt durch einen Zylinder
gem. Fig. 1, und
Fig. 7 einen Querschnitt durch die Fig. 6.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
des Zylinders 11 eines Verbrennungsmotors darge
stellt. In dem Zylinder 11 befindet sich der
Kolben 12 in der oberen Totpunktstellung. Der
Zylinderkopf 13, mit den nicht dargestellten
Ventilen in dem Einlaßkanal 14 und Auslaßkanal
15 schließt den Zylinder 11 dichtend ab und
bilden so den Verbrennungsraum 16, der vom
Zylinderkopf 13, dem Kolbenboden 17 und einem
Zylinderring 18 umhüllt wird.
Die Bohrung 23 des Zylinderringes 18 ist mittels
der Kante 19 zur Bohrung 20 des Zylinders 11
zentriert. Der Kolben 12 ist als Stufenkolben
mit dem zylindrierten Kolbenhals 21 und der Kol
benschulter 22 ausgebildet. Der Kolbenhals 21
ragt in dieser Totpunktstellung mit geringstem
Spiel in die Bohrung 23 des Zylinderringes 18.
Der das Luftpolster aufnehmende Nebenraum 24
wird durch die Kolbenschulter 22, die Innenseite
25 des Zylinderringes 18 und der Wandfläche 26
des Zylinderkopfes 13 gebildet.
Über den Dichtungs- bzw. Ölabstreifringen 27 ist
wie üblich der Feuersteg 28 angeordnet. Ein Luft
zuführungsrohr 30 ist im Bereich des unteren
Totpunktes vorgesehen. Ein weiteres Luftzuführung
srohr kann ggf. auch zusätzlich am oberen Tot
punkt vorgesehen sein.
Im folgenden sind die Arbeitsweisen der ver
schiedenen Motortypen mit direkter und indirek
ter Einspritzung sowie Vergaserbetrieb beschrie
ben.
Zunächst als Beispiel ein konventioneller
Viertakt-Ottomotor mit direkter Benzineinsprit
zung.
In Fig. 1 befindet sich der Kolben 12 nach dem
Ausstoßen der verbrannten Gase in der oberen
Totpunktstellung. Das Auslaßventil im Auslaßka
nal 15 ist geschlossen und das Einlaßventil im
Einlaßkanal 14 offen. Mit dem ersten Hub des
Kolbens beginnt das Ansaugen der Luft, mit dem
zweiten Hub die Kompression dieser Luft und im
Verlauf dieser Kompression die Benzineinsprit
zung durch die Düse 32 in der Weise, daß im
Kompressionsraum die Hauptmenge des Kraftstoffes
verbleibt und zu einem gut zündbaren Gemisch
komprimiert wird.
Die Luftpolster im Nebenraum 24 werden dagegen
vorwiegend mit der vorkomprimierten Luft bzw.
mit schwach angereichertem Benzinluftgemisch
gefüllt. Der dritte Hub beginnt mit der Zündung
durch die Zündkerze 33. Nachdem der Kolben so
weit in Richtung unterer Totpunkt gewandert ist,
daß die Kante des Kolbenbodens 34 die untere
Kante 35 des Zylinderringes verläßt, strömen die
heißen Verbrennungsgase in den Zylinder 11.
Gleichzeitig oder kurzfristig danach strömt
die komprimierte Luft bzw. das schwach
angereicherte Luftbenzingemisch spiralförmig von
den Flügeln 81 geleitet in die Verbrennungsgase
und verwirbeln dort mit ihnen und vollenden
somit den Verbrennungsprozeß mit großem Luft
überschuß.
Mit Beginn des vierten Hubes erfolgt das Aus
stossen der verbrannten Gase durch den Auslaßka
nal 15.
In dem Zeitpunkt, in dem die Kante 34 des Kol
bens 12 die Kante 35 des Zylinderringes 18 er
reicht, wird der Verbrennungsraum 16 im wesent
lichen geschlossen, wobei die verbrannten Gase
des Verbrennungsraumes 16 weiter ausgestossen
werden, die Verbrennungsgase im Nebenrum 24 wer
den leicht komprimiert.
Nunmehr beginnt das Viertaktspiel von neuem.
Sobald, wie bereits oben beschrieben, die Kante
34 des Kolbens 12 die Kante 35 des
Zylinderringes 18 wieder erreicht und den Zylin
derraum öffnet, strömt der unter leichtem Über
druck stehende Inhalt des Nebenraumes 24 in den
Zylinder, sodaß beim zweiten Hub der Nebenraum
24 wieder mit weitgehend frischer Luft bzw.
schwach angereicherter Luft gefüllt werden kann.
Mit diesem Verfahren läßt sich also Schichtla
dung und Magermotorbetrieb optimal verwirklichen.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
dargestellt. In diesem Fall bleibt der Zylinder
kopf 41 ohne angegossenen Zylinderring, d.h.
also in der konventionellen Bauweise. Der Zylin
derring 46 wird als neues Bauteil zentrisch zur
Zylinderringbohrung 49 durch die Zylinderring
zentrierung 47 in den Zylinderblock 48 dichtend
eingesetzt. In dem Zylinderring 46 ist mindes
tens ein Verbindungskanal 51 angebracht, der den
Nebenraum (das Luftpolster) 50 mit dem Brennraum
52 verbindet. Der Kolbenboden 43 ist konkav
gewölbt.
Der Nebenraum 50 mit dem Luftpolster wird von
dem Zylinderring 46, der Wölbung 53 des Zylin
derblockes 48 und der Kolbenschulter 45 gebil
det.
Mit 56 ist mindestens eine Mulde am unteren Ende
des Kolbenhalses 44 bezeichnet.
In Fig. 3 ist der Zylinderring 46 vom Zylinder
block 48 aus gesehen dargestellt. Die vier Ver
bindungskanäle 61 zielen radial zur Kolbenachse.
Die Verbindungskanäle münden in den Brennraum 52
scharfkantig und in den Nebenraum 50 abgerundet,
sodaß der Luftstrahl turbulent in den Brennraum
52 tritt und in umgekehrter Richtung während der
Verbrennung sich der Luftstrahl hinter der
Öffnung zusammenzieht, was mit Verlusten verbun
den ist. Der Luftdurchgang zum Brennraum 52
erfolgt also leichter, umgekehrt gebremster.
In Fig. 4 ist ein Zylinderring 71 im Quer
schnitt dargestellt. Die Verbindungskanäle 72
sind winkelig zur Achse geneigt.
Fig. 5 stellt den Zylinderring 71 aus der Sicht
des unteren Totpunktes dar. In dem Luftpolster
83 sind Lamellen 81 spiralförmig nach außen
verlaufend angebracht.
Infolge dieser Ausbildung tritt die Luft aus dem
Nebenraum 83 mit einem zu Kolbenboden und
Kolbenschulter geneigten Drall in den Zylinder
und verwirbelt dadurch das brennende Gemisch
intensiv.
Fig. 6 zeigt den oberen Teil des
Zylinderblockes 91 im Bereich des oberen
Totpunktes des Kolbens. In den Zylinderblock 91
mündet mindestens ein Luftzuführungskanal 92,
der mit mindetens einer Düse 93 in der Zylinder
wand 94 mündet.
Fig. 7 zeigt einen Querschnitt im Bereich des
unteren Totpunktes. Der im Zylinderblock 101
endende Luftzuführungskanal 102 teilt sich in
diesem Falle in drei Luftdüsen 103, die in der
Zylinderwand 104 liegen. Sie können über den
gesamten Querschnitt in beliebiger Zahl verteilt
sein.
Die in Fig. 2 bis 7 wiedergegebenen Details
bieten erfindungsgemäß mehrere Vorteile für
Viertakt-Ottomotoren mit indirekter Benzinein
spritzung oder Vergaserbetrieb, wie auch für
Dieselmotoren.
Beim Viertakt-Ottomotor mit indirekter Benzin
einspritzung ist die Arbeitsfolge gleich wie
beim beschriebenen Motor mit direkter Ein
spritzung mit der Abweichung, daß die Benzin
einspritzung früher als bei der direkten Ein
spritzung erfolgt mit dem Effekt, daß die Über
gangszone zwischen Luft und Gemisch stärker
vermischt und die Schichtbildung nicht so ausge
prägt ist.
Unterstützt werden kann die Schichtladung durch
die Luftzufuhr im unteren Totpunkt des Kolbens
durch den unteren Luftzuführungskanal.
Nachstehend wird die Arbeitsweise und Wirkung
des erfindungsgemäss ausgebildeten Motors anhand
eines Viertakt-Ottomotors mit Vergaserbetrieb
beschrieben.
Bei Viertaktmotoren mit Vergaserbetrieb bedarf
es einer zusätzlichen Einrichtung, weil
Schichtladung und Füllung des Nebenraumes
24 (Luftpolster) mit Luft und/oder magerem Ge
misch nicht möglich ist.
Für diesen Fall ist erfindungsgemäß ein Luftzu
führungskanal 30 im Bereich des unteren
Totpunktes 29 des Kolbens 12 vorgesehen.Durch
diesen Luftzuführungskanal 30 wird Luft mit
höherem als in diesem Zeitpunkt im Zylinder
herrschenden Druck durch mindestens eine Öffnung
zugeführt.
Sobald der Kolben 12 beim ersten Takt, dem An
saugen, sich dem unteren Totpunkt 29 nähert und
die Kante 51 der Kolbenschulter 22 den oberen
Rand 52 des Luftzuführungskanales überschreitet,
wird aus diesem Luft solange in den Zylinder
gedrückt, bis zu Beginn des zweiten Taktes die
Kolbenkante 51 der Kolbenschulter 22 wieder den
oberen Rand 52 des Luftzuführungskanales
erreicht und die Luftzufuhr beendet.
Die Öffungszeiten richten sich im wesentlichen
nach der axialen Höhe des Kolbenhalses 44, die
die Größe des Öffnungswinkels 36 in Abhängigkeit
vom Kurbelradius der Kurbelwelle bestimmt.
In dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel eines
Kolbendurchmessers von 70 mm und eines
Kolbenhubes von 57 mm beträgt der Öffnungswinkel
36 ca. 90 Grad, was etwa der Hälfte des gesamten
Ansaughubes entspricht.
Zur Verringerung etwaiger Luftverluste in die
Kurbelwanne kann am unteren Schaftteil des Kol
bens 12 ein zusätzlicher Kolbenring 27 vorgese
hen sein.
Die Luftzufuhr kann mittels eines Turboladers
oder sonstigen Verdichters herbeigeführt werden.
Um und über dem Kolbenboden 17 und dem Bereich
des Kolbenhalses 21 und der Kolbenschulter 22
liegt der Bereich reiner Luft oder eines äus
serst mageren Gemisches, sodaß bei Vollendung
der Kompression im Kompressionsraum in der Nähe
der Zündkerze 33 ein fettes Gemisch liegt, das
zum Kolbenboden hin immer magerer wird.
Die Luftpolster im Nebenraum 24 sind
vorzugsweise mit reiner Frischluft aus dem
Hals/Schulter Bereich des Kolbens 12 gespeist
worden. Nach der Zündung und in dem Zeitpunkt in
dem beim dritten Takt der Verbrennung, die
Kolbenkante 51 die Ringkante freigibt, strömen
Verbrennungsgase in den Zylinder und vermischen
sich wiederum mit dem spiralförmig austretenden
Luftpolstergemisch, verwirbeln intensiv und
leiten die endgültige Verbrennung ein.
Am Ende dieses Verbrennungstaktes, wenn die
Kolbenkante den oberen Rand des Zuführungsrohres
erreicht, beginnt wieder das Zuströmen der Luft,
so daß der untere Zylinderteil von Ver
brennungsgasen freigespült wird.
Dies hat zufolge, daß am Ende des vierten Tak
tes, dem Auspuff, der Kompressionsraum keine
Verbrennungsgase mehr wie beim konventionellen
Hubkolbenmotor enthält, sondern nur noch weit
gehend Frischluft. Dies trifft ebenfalls für die
Luftpolster im Nebenraum 24 zu. Diese Bauweise
hat überdies den Vorteil, daß die heißen Par
tien des Kolbens 42, nämlich dessen Boden
43, Hals 44 und Kolbenschulter 22 zusätzlich
gekühlt werden.
Ein ähnlicher Effekt kann mit einem zweiten
Einlaßventil für reine Luft erreicht werden,
sodaß ein Dreiventil-Motor entsteht.
Die Arbeitsweise des Motors ist dann wie
folgt: Beim ersten Takt als Ansaugtakt öffnet
zuerst das Einlaßventil für reine Luft. Nach
einem Öffnungswinkel von 10-50 Grad schließt
dieses Ventil wieder und das Einlaßventil für
Gemisch öffnet mit einem Öffnungswinkel 30-100
Grad. Dadurch werden in dem Zylinder zwei Schich
ten angesaugt, nämlich zuerst reine Luft und
anschließend fettes, zündfähiges Gemisch. Beim
zweiten Takt wird das fette Gemisch vorwiegend
in den Brennraum und die Luftpolster im Neben
raum 24 gleichmässig komprimiert, bis die Kolben
kante die Kante des Zylinderringes erreicht. Von
diesem Augenblick an steigt der Druck in dem
Nebenraum d.h. dem Luftpolster stärker als im
Brennraum, sodaß das Gemisch in der Nähe der
Verbindungskanäle 51 in den Brennraum strömt und
die reine Luft mit Resten des Gemisches in dem
Nebenraum 50 verbleibt. Dann verläuft der dritte
und vierte Takt wie bereits oben beschrieben, d.h.
beim Verbrennungstakt wird durch den Überdruck
im Verbrennungsraum heißes Gas in den bzw. die
Nebenräume 50 dringen, sodaß die Luft stark
wirbelnd in die brennenden Gase strömt, wenn der
Kolben 42 den Verbrennungsraum 52 und Zylinder
öffnet.
Die gewünschten Kraftstoff-Luft-Verhältnisse
werden durch das Verhältnis der Volumina des
Brennraumes zu Nebenraum eingestellt. Je größer
das Volumen des Luftpolsters im Nebenraum bei
gleichbleibender Größe des Brennraumes ist, desto
mehr steigt der Luftüberschuß und Lambda.
In Fig. 1 ist z.B. das Hubvolumen 250 ccm, das
Volumen des Brennraumes 17,5 ccm und das Volumen
des Nebenraumes 12,4 ccm, sodaß beide zusammen
29,9 ccm betragen. Das Verdichtungsverhältnis
berechnet sich demnach zu ε=9,5.
Durch die Höhe des Kolbenhalses und der Breite
der Kolbenschulter läßt sich das Brennraum/Ne
benraumverhältnis in weiten Bereichen variieren.
Das Optimum kann für jeden Motor nur durch Ver
such erprobt werden.
In der "Schließ-Stellung", d.h.wenn die Kolben
kopfkante den Zylinderring erreicht, herrscht ein
theoretisch gleicher Druck in beiden Räumen von
p=12,2, berechnet nach der Formel p2=p1 1,3. In
gleicher Weise errechnet herrscht im oberen
Totpunkt in dem Nebenraum ein um 5-6 bar
höherer Druck. Dieser Überdruck kann durch die
Kolbenbodenform in weiten Grenzen variiert wer
den. Ein konvexer Kolbenboden, wie in Fig. 2 ge
zeigt, erhöht bei sonst gleichen Abmessungen
diesen Überdruck z.B. auf 9-10 bar, umgekehrt
wird durch einen konkaven Kolbenboden dieser
Überdruck reduziert.
Durch den Überdruck erfolgt ein Überströmen des
Luftpolsters aus dem Nebenraum über die Ver
bindungskanäle und zum Teil auch über den durch
das Spiel zwischen Kolbenhals und Zylinderring
bohrung entstehenden Spalt.
Die Länge des Kolbenhalses bestimmt die Brenn
dauer des Gemisches ohne Zufluß von Frischluft
aus dem Luftpolster des Nebenraumes. Die
"Schließzeit" liegt zwischen 0 und 50 Grad Kur
belwinkel.
Das Verhältnis des Kolbenhalsdurchmessers oder
der Zylinderringbohrung zum Zylinderdurchmesser
soll möglichst groß sein und den Wert 1 anstre
ben, weil damit der Brennraum weitgehend offen
gestaltet wird. Im Beispiel gem. Fig. 1 beträgt
der Zylinderdurchmesser 70 mm, der des Kolbenhal
ses 53 mm, das Durchmesserverhältnis beträgt also
0,76. Das Durchmesserverhältnis liegt somit im
Bereich von 1-0,5.
Es ist günstig, den Kolbenhalsdurchmesser des
Stufenkolbens um bis zu 50% kleiner als den
Kolbendurchmesser vorzusehen. Die Höhe des
Kolbenhalses kann bis etwa 30% der gesamten
Höhe des Kolbens betragen. Anstelle eines Neben
raumes für die Aufnahme des Luftpolsters können
auch mehrere, möglichst ringförmig um den Zylin
der herum, angeordnet sein. In der Kolbenschulter
können auch mehrere Mulden vorgesehen werden.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf
die angegebenen Ausführungsbeispiele beschränkt,
vielmehr können auch andere Ausführungsformen
vorgesehen werden, ohne den Erfindungsgedanken
zu verlassen.
Claims (21)
1. Verbrennungsmotor, vorzugsweise Viertaktmotor
mit mindestens einem Zylinder, je einem stufen
förmig ausgebildeten Kolben, der in eine Dur
chmesserreduktion des Zylinders einläuft, da
durch gekennzeichnet, daß im Bereich des oberen
Totpunktes des Kolbens (12) der Durchmesser des
Zylinders (11) reduziert ist und der Kolbenhals
(21) in diesem Zylinderteil mit geringem Spiel
läuft, ein ringförmiger, den Zylinder (11) umge
bender Nebenraum (24) zur Aufnahme eines
Luftpolsters vorgesehen ist, der Verbrennungsraum
(16) und der Nebenraum (24) zum Zylinder (11)
offen und nur im Bereich des oberen Totpunktes
voneinander getrennt sind und lediglich durch
den Spalt zwischen Kolbenhals (21) und dem
Zylinderring (18) miteinander in Verbindung
bleiben.
2. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zylinderring (46) als
getrenntes Bauteil unterhalb des Zylinderkopfes
(41) vorgesehen ist.
3. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und 2, da
durch gekennzeichnet, daß der Nebenraum (50) mit
dem Verbrennungsraum (52) über mindestens einen
Kanal (51) verbunden ist.
4. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinderring (18) Teil des Zylinderkopfes (13)
ist.
5. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinderring (18) Teil des Zylinderblockes (48)
ist.
6. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolbenboden (17) eben ausgebildet ist.
7. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Kol
benboden (43) konkav oder konvex geformt ist.
8. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinderring (71) mindestens einen spiralförmi
gen Flügel (81) gegenüber dem Verbrennungsraum
(16) aufweist.
9. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die
Höhe des Kolbenhalses (21) bis zu etwa 30% der
Gesamthöhe des Kolbens (12) beträgt.
10. Verbrennungsmotor nach Anpruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinderblock (101) von einem Luftzuführungska
nal (102) durchdrungen ist, der in der Zylinder
wand (104) in der Nähe des unteren Totpunktes
des Kolbens (12) mündet.
11. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Luftzuführungskanal (92, 102) über Düsen (93, 103)
in der Zylinderwand (104) mündet.
12. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinderblock (101) von einem Luftzuführungska
nal (92) durchdrungen ist, der in der Nähe des
oberen Totpunktes des Kolbens (12) mündet.
13. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß im
Kolbenhals (44) mindestens eine Mulde (56)
vorgesehen ist.
14. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Kolbenschulter (55) mindestens eine Vertie
fung (57) vorgesehen ist.
15. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verbindungskanal (51) geradlinig verläuft.
16. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verbindungskanal (82) spiralförmig verläuft.
17. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinderring (18, 46) aus keramischem Werkstoff
besteht.
18. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinderring (18, 46) mit keramischem Werkstoff
beschichtet ist.
19. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 und einen
der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß meh
rere Zylinderringe (46) als Einlegeteil zusammen
gefasst sind.
20. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der/die Zylinderringe (18)
in den Zylinderkopf (13) integriert ist/sind.
21. Verfahren zum Betrieb eines Verbrennungsmo
tors nach Anspruch 1 und einen der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Kom
pressionsraum des Zylinders in einen Raum mit
zündfähigem Gemisch von lambda=0,6-1,0, welches
zunächst gezündet wird und einen weiteren Raum,
einen Luftpolsterraum, gefüllt mit Luft bzw.
magerem Gemisch unterteilt, die bzw. das kurz
vor Abschluß der Kompression, infolge des
Überdruckes in den Luftpolstern teilweise in den
Brennraum über Kanäle und einen Spalt stark
wirbelnd einblasen und nach der Zündung, so
bald der Kolbenboden die untere Kante des Zylin
derringes überschreitet, stark wirbelnd in die
brennenden Gase des Zylinders einströmen läßt,
um mit hohem Luftüberschuß die weitere
Verbrennung zu fördern, wobei zusätzlich noch
über ein Luftzuführungsrohr im Bereich des
unteren Totpunktes des Kolbens Frischluft in den
Bereich des Kolbenhalses und der Kolbenschulter
eingeblasen werden kann um einen Schichtlade
effekt zu erzielen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873706592 DE3706592A1 (de) | 1987-02-28 | 1987-02-28 | Verbrennungsmotor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873706592 DE3706592A1 (de) | 1987-02-28 | 1987-02-28 | Verbrennungsmotor |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3706592A1 true DE3706592A1 (de) | 1988-09-08 |
DE3706592C2 DE3706592C2 (de) | 1989-12-14 |
Family
ID=6322053
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873706592 Granted DE3706592A1 (de) | 1987-02-28 | 1987-02-28 | Verbrennungsmotor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3706592A1 (de) |
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- 1987-02-28 DE DE19873706592 patent/DE3706592A1/de active Granted
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Also Published As
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---|---|
DE3706592C2 (de) | 1989-12-14 |
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