DE3706134A1

DE3706134A1 - Windsichteinrichtung

Info

Publication number: DE3706134A1
Application number: DE19873706134
Authority: DE
Inventors: Karl-Joachim Mayer-Potschak
Original assignee: Barth Maschf G W
Current assignee: Barth Maschf G W
Priority date: 1987-02-26
Filing date: 1987-02-26
Publication date: 1988-09-08
Also published as: DE3706134C2

Description

Die Erfindung betrifft eine Windsichteinrichtung für eine Vorrichtung zum Trennen einer Mischung aus Schalen und Kernen von Kakaobohnen, die sich z.B. auf kaskadenartig angeordneten Sieben der Vorrichtung befinden, mit über den Sieben angeordneten Schalenabzugskanälen, die in Expansionsräume mit Austragsschnecken für die Schalen übergehen, und mindestens einem an ein Sauggebläse angeschlossenen Unterdruckraum, der mit den Expansionsräumen über Kanäle mit Absperrvorrichtungen z.B. in Form von Regulierklappen, mit deren Hilfe die Luftgeschwindigkeit in den Schalenabzugskanälen regulierbar ist, verbunden ist.

Bei Windsichteinrichtungen der eingangs genannten Art, wie sie z.B. in der DE-AS 23 07 797 beschrieben sind, erfolgt die Regulierung der Windgeschwindigkeit in den Schalenabzugskanälen mittels mechanischer Stellvorrichtungen, deren Hebel im Bereich der unteren Enden der Schalenabzugskanäle gelagert sind. Es ist bekannt, daß Windsichteinrichtungen, die einen wesentlichen Teil der Brech- und Sichtvorrichtungen für Kakaobohnen bilden, regelmäßig mehrere Schalenabzugskanäle besitzen, um die Kerne der Kakaobohnen sauber von den Schalen trennen zu können.

Andererseits ist aber auch bekannt, daß die Beschaffenheit der gebrochenen Schalen, insbesondere deren Größe, nicht nur von der Art der Kakaobohnen, sondern auch von der Qualität der vorangegangenen Behandlung abhängig ist. Dies kann dazu führen, daß auf einem bestimmten Sieb eine größere Menge von Schalen sich befindet, während auf einem anderen Sieb kaum Schalen vorhanden sind. Daher ist es notwendig, die Druckverhältnisse in den einzelnen Schalenabzugskanälen durch Betätigen der Hebel so einzustellen, daß auch unter diesen sich ändernden Arbeitsbedingungen ein optimaler Abzug der Schalen erfolgen kann. Bei der bekannten Vorrichtung ist die Einstellung der optimalen Luftdruckverhältnisse in den Schalenabzugskanälen nicht nur aufwendig, sondern auch ungenau, da die Luftdruckverhältnisse sich dort im Betrieb immer wieder verändern können. Dabei können sich die Luftdruckverhältnisse auch durch die sich ändernde Temperatur verändern.

Es ist Aufgabe der Erfindung eine Windsichteinrichtung der eingangs genannten Art ohne unangemessenen konstruktiven Aufwand so weiterzubilden, daß sich die Luftdruckverhältnisse in den Schalenabzugskanälen ständig optimal und automatisch anpassen.

Die gestellte Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Windsichteinrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in den Schalenabzugskanälen bzw. Expansionsräumen Luftdruckfühler angeordnet sind, und daß die Absperrvorrichtungen mit Stelleinrichtungen versehen sind, die über eine zentrale Steuerungseinrichtung in Abhängigkeit von den Meßwerten der Luftdruckfühler und von in der Steuerungseinrichtung vorgebbaren Druckwerten so verstellbar sind, daß sich in den Schalenabzugskanälen diese vorgegebenen Druckwerte einstellen.

Man erkennt, daß die Erfindung immer dann verwirklicht ist, wenn eine Steuerungseinrichtung vorgesehen ist, welche die Absperrvorrichtungen der Windsichteinrichtung automatisch immer so einstellt, daß in den einzelnen Schalenabzugskanälen die optimalen vorgegebenen Luftdruckverhältnisse (Windgeschwindigkeit) herrschen. Das kontinuierliche Verstellen der Absperrvorrichtungen hat zur Folge, daß es zum einen zur optimalen Ausnutzung der Saugwirkung des Sauggebläses kommt, andererseits wird auch verhindert, daß auf bestimmten Sieben sich Schalen ansammeln, die von den zugehörigen Schalenabzugskanälen nicht abgesaugt werden können, weil die Windgeschwindigkeit zu weit abgefallen ist. Welche Windgeschwindigkeit hierbei in den einzelnen Schalenabzugskanälen zu herrschen hat, wird einmal experimentell festgestellt und dann durch die Steuerungseinrichtung vorgegeben.

Weitere zweckmäßige und vorteilhafte Maßnahmen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Eine besonders zweckmäßige Maßnahme der Erfindung sieht vor, daß die Luftdruckfühler im unteren Bereich der Schalenabzugskanäle angeordnet sind. Es handelt sich hier also um denjenigen Bereich der Schalenabzugskanäle, der unmittelbar über den Schalen angeordnet ist. Dadurch kann unmittelbar festgestellt werden, ob die Windgeschwindigkeit groß genug ist, um die Schalen des jeweiligen Siebes in den Schalenabzugskanal befördern zu können.

Eine weitere besonders einfache Maßnahme der Erfindung sieht vor, daß die Steuerungseinrichtungen die Luftdruckmeßwerte in elektrische Signale umwandeln. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn jede Absperrvorrichtung von einer elektrischen, hydraulischen oder dgl. Stellvorrichtung betätigt ist, die ihrerseits an die Steuerungseinrichtung angeschlossen ist. Durch diese Maßnahme der Erfindung ist vor allem erreichbar, daß der Meßwert des jeweiligen Luftdruckfühlers in ein Steuerungssignal umgewandelt wird, das seinerseits die zuständige Absperrvorrichtung einstellen kann. Die Absperrvorrichtungen können hierbei kontinuierlich oder schrittweise verstellt werden.

Soll die Windsichteinrichtung bei einer Brech- und Sichtvorrichtung für Kakaobohnen mit über den Sieben vertikal angeordneten Schalenabzugskanälen eingesetzt werden, die sich über die Breite der Siebe erstrecken, über Umlenkbleche in die Expansionsräume übergehen und an mindestens zwei Unterdruckräume angeschlossen sind, dann ist es zweckmäßig, wenn in den an die Unterdruckräume angeschlossenen Saugleitungen Absperrvorrichtungen für die Druckluftregulierung in den Unterdruckräumen angeordnet sind, wenn in den Unterdruckräumen Luftdruckfühler vorgesehen sind und wenn die Stelleinrichtungen über die zentrale Steuerungseinrichtung in Abhängigkeit von den Meßwerten dieser Luftdruckfühler und von in der Steuerungseinrichtung vorgebbaren Druckwerten so verstellbar sind, daß sich in den Unterdruckräumen diese vorgegebenen Druckwerte einstellen. Durch diese Maßnahmen der Erfindung ist eine größere Flexibilität bei der Einstellung der optimalen Windgeschwindigkeit möglich, da die Windgeschwindigkeit in den einzelnen Schalenabzugskanälen nicht nur durch die Absperrvorrichtungen der Expansionsräume, sondern auch durch die Absperrvorrichtungen der Saugleitungen erfolgen kann. Dabei lassen sich die einzelnen Schalenabsaugkanäle besser gegeneinander entkoppeln.

Die zentralen Meß- und Steuerglieder lassen sich dadurch besser ausnützen, daß die Steuerungseinrichtung in einem sich wiederholenden Zyklus jeweils zuerst den Unterdruckraum mit dem höheren Druckwert und die daran angeschlossenen Schalenabzugskanäle dann den Unterdruckraum mit dem niedrigeren Druckwert und die daran angeschlossenen Schalenabzugskanäle überprüft und einregelt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.

Die Zeichnung zeigt eine Windsichteinrichtung 10 für eine Vorrichtung zum Trennen einer Mischung aus Schalen und Kernen von Kakaobohnen, die sich z.B. auf kaskadenartig angeordneten Sieben 12 bis 16 befinden. Über den Sieben 12 bis 16 sind Schalenabzugskanäle 20 bis 24 angeordnet, die in Expansionsräume 30 bis 34 mit Austragsschnecken 40 bis 44 für Schalen übergehen. Die Windsichteinrichtung besitzt zwei Sauggebläse 48 und 50, welche über die Saugleitungen 52 und 54 an die zwei Unterdruckräume 56 und 58 angeschlossen sind. Diese Unterdruckräume 56 und 58 sind mit den Expansionsräumen 30 bis 34 mittels der als Regulierklappen ausgebildeten Absperrvorrichtungen 60 bis 64 verbunden, mit deren Hilfe die Luftgeschwindigkeit in den Schalenabzugskanälen 20 bis 24 regulierbar ist. In den Schalenabzugskanälen 20 bis 24 sind die Luftdruckfühler 70 bis 74 angeordnet. Die Absperrvorrichtungen 60 bis 64 sind an eine zentrale Steuerungseinrichtung 80 angeschlossen, welche die Stelleinrichtungen 100 bis 104 der Absperrvorrichtungen 60 bis 64 in Abhängigkeit von den Meßwerten der Luftdruckfühler 70 bis 74 steuert und in der Steuerungseinrichtung 80 vorgebbaren Druckwerten so verstellt, daß diese vorgegebenen Druckwerte in den Schalenabzugskanälen 20 bis 24 eingeregelt und konstant gehalten werden. Die Druckluftfühler 70 bis 74 sind im unteren Bereich der Schalenabzugskanäle 20 bis 24 angeordnet. Die Steuerungseinrichtung 80 wandelt die von den Luftdruckfühlern 70 bis 74 kommenden Signale in elektrische Signale um. In den Saugleitungen 52 und 54, welche die Unterdruckräume 56 und 58 mit den Sauggebläsen 48 und 50 verbinden, sind ebenfalls Luftdruckfühler 81 und 82 sowie als Regulierklappen ausgebildete Absperrvorrichtungen 85 und 86 angeordnet, die auch an die Steuerungseinrichtung 80 angeschlossen sind. Die einzelnen Luftdruckfühler 70 bis 74 sowie 81 und 82 sind über Ventile 90 bis 95 an die Steuerungseinrichtung 80 angeschlossen, wie der angedeutete Wandler P/J zeigt. Dort werden diese Signale in elektrische umgewandelt und an die Stelleinrichtungen 100 bis 106, welche die Regulierklappen verstellen, geleitet. Die Stelleinrichtungen 100 bis 106 können z.B. elektrische Stellmotoren sein.

Man erkennt, daß über jedem Sieb 12 bis 16 unmittelbar ein Schalenabzugskanal 20 bis 24 angeordnet ist, der einen rechteckigen oder kreisrunden Querschnitt haben kann und sich über die Breite des Siebes erstreckt. Von den Schalenabzugskanälen 20 bis 24 gelangen die Schalen in die Expansionsräume 30 bis 34. Die Schalenabzugskanäle 20 bis 24 gehen über nach unten offene Umlenkbleche in die Expansionsräume 30 bis 34 über. Die einzelnen Expansionsräume 30 bis 34 sind über die als Regulierklappen ausgebildeten Absperrvorrichtungen 60 bis 63 mit den Unterdruckräumen 56 und 58 verbunden. Die abgeschiedenen Schalen werden aus den Expansionsräumen 33 bis 34 durch Austragschnecken 40 bis 44 ausgetragen.

Die zentrale Steuerungseinrichtung 80 bedient die Luftdruckfühler in der Reihenfolge 81-70-71-72-82-73-74 in sich wiederholenden Zyklen. Der Wandler P/J wird nacheinander über die Ventile 90 bis 95 in dieser Reihenfolge angeschaltet und wandelt den gemessenen Druckwert in ein elektrisches Signal um. Das Signal wird mit in der Steuerungseinrichtung 80 vorgegebenen Druckwerten (vorzugsweise auch als elektrische Signale vorgegeben) verglichen und der zugeordneten Stelleinrichtung der zugeordneten Absperrvorrichtung Stellsignale übermitteln, die die Absperrvorrichtung solange verstellen, bis der Meßwert mit dem vorgegebenen Druckwert übereinstimmt. Dieser Vorgang wiederholt sich in jedem Schritt des Zyklus. Diese Zeitmultiplexschaltung hat den Vorteil, daß der Aufwand in der zentralen Steuerungseinrichtung 80 klein gehalten werden kann, da nur ein P/J-Wandler, eine Vergleichsschaltung und ein Steuersignalgeber erforderlich sind.

Claims

1. Windsichteinrichtung für eine Vorrichtung zum Trennen einer Mischung aus Schalen und Kernen von Kakaobohnen, die sich z.B. auf kaskadenartig angeordneten Sieben der Vorrichtung befinden, mit über den Sieben angeordneten Schalenabzugskanälen, die in Expansionsräume mit Austragsschnecken für die Schalen übergehen, und mindestens einem an ein Sauggebläse angeschlossenen Unterdruckraum, der mit den Expansionsräumen über Kanäle mit Absperrvorrichtungen z.B. in Form von Regulierklappen, mit deren Hilfe die Luftgeschwindigkeit in den Schalenabzugskanälen regulierbar ist, verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Schalenabzugskanälen (20 bis 24) bzw. Expansionsräumen (30 bis 34) Luftdruckfühler (70 bis 74) angeordnet sind, und
daß die Absperrvorrichtungen (60 bis 64) mit Stelleinrichtungen (100 bis 104) versehen sind, die über eine zentrale Steuerungseinrichtung (80) in Abhängigkeit von den Meßwerten der Luftdruckfühler (70 bis 74) und von in der Steuerungseinrichtung (80) vorgebbaren Druckwerten so verstellbar sind, daß sich in den Schalenabzugskanälen (20 bis 24) diese vorgegebenen Druckwerte einstellen.

2. Windsichteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdruckfühler (70 bis 74) im unteren Bereich der Schalenabzugskanäle (20 bis 24) angeordnet sind.

3. Windsichteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinrichtungen (80) die Druckluftmeßwerte in elektrische Signale umwandeln.

4. Windsichteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Absperrvorrichtung (60 bis 64) von einer elektrischen, hydraulischen oder dgl. Stellvorrichtung (100 bis 106) betätigt ist, die ihrerseits an die Steuerungseinrichtung (80) angeschlossen ist.

5. Windsichteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit über den Sieben vertikal angeordneten Schalenabzugskanälen, die sich über die Breite der Siebe erstrecken, über Umlenkbleche in die Expansionsräume übergehen und an mindestens zwei Unterdruckräume angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß in den an die Unterdruckräume (56, 58) angeschlossenen Saugleitungen (52, 54) Absperrvorrichtungen (85, 86) mit Stelleinrichtungen (105, 106) für die Druckluftregulierung in den Unterdruckräumen (56, 58) angeordnet sind,
daß in den Unterdruckräumen (56, 58) Luftdruckfühler (81, 82) vorgesehen sind, und
daß die Stelleinrichtungen (105, 106) über die zentrale Steuerungseinrichtung (80) in Abhängigkeit von den Meßwerten dieser Luftdruckfühler (81, 82) und von in der Steuerungseinrichtung (80) vorgebbaren Druckwerten so verstellbar sind, daß sich in den Unterdruckräumen (56, 58) diese vorgegebenen Druckwerte einstellen.

6. Windsichteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinrichtung (80) in einem sich wiederholenden Zyklus jeweils zuerst den Unterdruckraum (56) mit dem höheren Druckwert und die daran angeschlossenen Schalenabzugskanäle (20 bis 22) dann den Unterdruckraum (58) mit dem niedrigeren Druckwert und die daran angeschlossenen Schalenabzugskanäle (23, 24) überprüft und einregelt.