DE369515C - Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd und Essigsaeure aus Acetylen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd und Essigsaeure aus Acetylen

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DE369515C
DE369515C DEC26146D DEC0026146D DE369515C DE 369515 C DE369515 C DE 369515C DE C26146 D DEC26146 D DE C26146D DE C0026146 D DEC0026146 D DE C0026146D DE 369515 C DE369515 C DE 369515C
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  • Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd und Essigsäure aus Acetylen. In iGegenwart .von Metalloxyden und anderen Metallverbindungen vereinigen sich Acetylen und Wasser zu Acetaldehyd. Die Vereinigung wird begunstiigt duroh Anwendung der Metalloxyde und Metallverbindungen in wasserhaltiger Form und findet erst dann in erheblichem Maße statt, wenn sie gleichzeitig eine :gelinde oxydierende Wirkung auf Acetylen auszuüben vermögen. Die Bildung von Acetaldehyd ist bei erhöhter Temperatur leicht begleitet !von deer Bildung höherer Kondensationsprodukte, deren Menge und Art, namentlich im Falle .des überleitens von feuchtem Acetylen über feste Kontaktniassen, von dem Verdünnungsgrade des Acetylens mit dem Wasserdampf beeinflußt wird. Wenig Wusserdunpf fördert die Bildung von höheren Kondensationsprodukten, mit zunehmender Menge tritt die Bildung höherer zugunsten einfacherer Produkte zurück, und bei stark Überschüssigem Wasserdampf bleiben auch diese aus und wird nur Acetaldehyd gebildet. Anwendung niedrigerer Temperatur ,bei gleichbleibendem Wasserdampfgehalt vermindert zwar die Bildung von höheren Kondensationsprodukten, jedoch auf Kosten der Gesamtumsetzung; ebenso wirkt eine kürzere Berührungsdauer der Reaktionsgase mit der Kontaktmasse.
  • Die zur überführung des Acetylens in Acetaldehyd ohne wesentliche, gleichzeitige Bildung höherer ,Kondensationsprodwkte erforder'liche, erhebliche Verdünnung,des Acetylens mit Wasserdampf hat Iden Nachteil, daß bei der Gewinnung des Acetaldehyds durch Verdichtung der Austrittsgast; :große Mengen Wasserdampf mit niedergeschlagen und der Acetaldehyd aus dem verdünnten wäßrigen Kondensat wiedergewonnen werden müssen.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß die .Bildung höhermalekularer Kondensationsprodukte statt durch starke Verdünnung des Acetylens mit Wasser-dampf auch durch Anwendung . von sauerstoffhaltigem Acetylen zurückgedrängt oder .aber verhindert werden kann. Bereits geringe Mengen Sauerstoff, etwa r Prozent und auch schon weniger, dem feuchten Acetylen beigemengt, vermögen idie unter sonst gleichen Bedingungen auftretende Bildung hochmolekularer, teeriger Ko:ndensationsprodukte zu verhindern; bei zunehmendem Sauerstoffgehalt des Acetylens ;bleiben auch die einfacheren, aber noch wasserunlöslichen Kondensationsprodukte aus, und es.wird :dann nur Acetaldehyd gebildet, der zum Teil gleichzeitig weiter zu Essigsäure oxydiert iwird. Für die ausschließliche !Bildung von @Acetaldehyd ist aber eine erhebliche Beimengunig von .Sauerstoff, i"vie sie früher bereits in Form von gleichen Teilen Sauerstoff und mehr izum Acetylen vorgeschlagen !wurde, nicht @erforderlich; sie richtet sich ;außer nach der Verdünnung des Acetylens mit Wasserdampf nach der anzuwenden Temperatur, indem mit zunehmender Temperatur weniger Sauerstoff erforderlich ist, um die Bildung höher kondensierter Produkte zu vermeiden, und, weil bei Temperaturen, die q.oo° @wes,entlich Überschreiten, idie Neigung :zur Oxydation von Acetylen zu Kohlensäure durch die Anwesenheit von Sauerstoff stark gefördert wird. Außer der Zurückdrängung ,der Bildung höher ,kondensierter Produkte hat die Verwendung des sauerstoffhaltigen Acetylens noch den Vorteil, daß unter sonst gleichen Bedingungen eine weit stärkere Bildung von Acetaldehvd aus Acetylen stattfindet und daß ,die Unisetzung bereits bei Temperaturen wie 300° weitgehend erfolgt, bei denen sonst nur geringe Mengen Acetaldeby d !gebildet werden. Die Möglichkeit der Anwendung niedrigerer Temperaturen hat noch den weiteren Vorteil, daß dann die sonst durch .die Gegenwart des Sauerstoffs leicht eintretende Oxvdation von Acetylen zu Kohlensäure, wodurch größere Verluste von Acetylen entstehen :können, vermieden werden kann.
  • .An Stelle von reinem Sauerstoff können auch sauerstoffhaltige Gase, wie Luft oder mit Sauerstoff angereicherte Luft, verwandt werden.
  • :Der Sauerstoff oder die. sauerstoffhaltigen Gase können von vorn herein dein Acetvleti beigemengt werden, zweckmäßig werden sie aber erst dem Acetylen nach dessen Beladung mit Wasserdampf beigemengt vor oder während des Durchleitens durch die Kontaktapparatur.
  • Es ist bereits früher vorgeschlagen -worden, feuchte Gemenge vorn Acetylen und Sauerstoff über feste Kontaktmassen zu leiten, jedoch wurden dabei Gemenge von Acetylen und Sauerstoff verwandt, welche gleiche Teile oder die- doppelte Menge Sauerstoff enthielten wie Acetvlen, und dabei poröser Ton als Kontaktmasse benutzt. Die Anwendung so großer Mengen Sauerstoff führt aber zu großen Verlusten von Acetylen durch Oxy dation ,zu Kohlensäure, und bei der Anwendung von porösem Ton werden nur bei fortgesetztem Überleiten des feuchten @Gasgetnenges erheblichere Mengen .Acetylen in Acetaldehyd übergeführt. Erst die Anwendung von Kontaktmassen, welche tbei erhöhter Temperatur Hydratwasser enthalten und- welche gleichzeitig eine gelinde oxydierende Wirkung auf Acet-^"len auszttül>eti vermögen, führt bei gleichzeitiger Anwesenheit bereits geringer 'Mengen von freiem Sauerstoff zu einer reichlichen @Bi,ldung von Acetaldehy d aus feuchtem Acetylen und .gestattet die Anwendung von Temperaturen, bei denen ,die Oxydation von Acetylen zu Kohlensäure vermieden werden kann.
  • So bilden die Produkte, welche bei gelindem Erhitzen aus hydratwasserhaltigen Oxyden und Karbonaten des Eisens entsteinen, geeignete Kontaktstoffe. Ihre Wirksamkeit wird erhöht durch die Gegenwart weiterer Stoffe, welche durch die Fähigkeit ausgezeichnet sind, ge'-undenes Wasser nicht wie Kristallwasser bereits bei gelinder Temperatur vollständig abzugeben, sondern erst bei erhöhter Temperatur abzuspalten, wie gewisse Hydroxyvle, namentlich Tonerdehydrate, Chromhydroxvd tmd gewisse hydratwasserhaltige Metallver-@oindungen, z. B. Gips, hydratische Silikate u. dgl. Zusammen mit solchen hy dr atischen Stoffen können auch aus sonstigen Verbindungen des Eisens bei gelinder Erhitzung erhaltene Oxyde mit Erfolg verwandt werden oder auch die Oxyde anderer Metalle, welche wie,diejenigen des Kobalts, Nickels, Chroms, Zers u. dgl. ebenfalls eine gelinde oxydierende Wirkung auf Acetylen auszuüben vermögen oder sauerstoffübertragende Eigenschaften besitzen. Mit Vorteil werden @ natürlich vorkommende hydratische Eisenoxyde enthaltende Mineralien, wie Raseneisenerz, Bauxit, Eisenaluminitimsidi'kate, verwandt.
  • Beispiel: Acetylen, das durch erhitztes Wasser geleitet und auf diese Weise mit etwa der gieichen Menge Wasserdarnpf (beladen ist, wird mit 8 Prozent seines Volumens an Sauerstoff vermengt und mit einer Geschwindigkeit von 30 1 in der Stunde bei 320' durch eine i m lange Röhre geführt, die Raseneisenerz enthält, das durch vorheriges Erhitzen auf 300° von überflüssigem Wasser befreit ist. Die austretenden ;Dämpfe werden durch Kühlung verdichtet und die nicht kondensierten Anteile mit Wasser unter Kühlung ,gewaschen. Es werden 40 Prozent des Acetylens in Acetaldehyd umgewandelt, der zum kleineren Teil gleichzeitig weiter zur Essigsäure oxydiert wird; diese wird.in einer Menge von 2 Prozent des,umgewandelten Acetylens in dem Kondensat vorgefunden, während ein weiterer Teil von der Kontaktmasse gebunden wird. Das unveränderte Acetylen kann :durch erneutes Überleiten über Raseneisenerz nach Beigabe von Wasserdanrpf und, wenn nötig, von Sauerstoff -weiter ,umgewandelt werden. Durch Abkühlen der Austrittsgase auf nur etwa 8o° können die flüchtigeren Anteile, Acetaldehy d, von .den weniger flüchtigen, Essigsäure, die im wäßri,gen Kondensat zuriickbleimen, getrennt und durch Destia1lation .aus dein Absorptionsmittel gewonnen werden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCFIE: I. Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd und Essigsäure aus Acetvlen, dadurch gekennzeichnet, daß Acetylen und Wasserdampf -in Gegenwart von geg@benenfa@lls geringen Mengen von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen über solche Kontaktsubstanzen :geleitet werden, die außer als Sauerstoffüberträger wirksamen Katalysatoren, ,wie Hydroxyde oder in Oxyde ü berführlbare Verlbindungen von Metallen oder aus ihnen .durch gelindes Erhitzen gewonnene Produkte, noch solche Stoffe enthalten, welche bei erhöhter Temperatur Wasser zu binden vermögen. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Kontaktstoffe natürlich vorkommende, hydratische Eisenverbindungen enthaltende Mineralien verwandt werden.
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