DE3690030C2 - Verwendung eines hochkorrosionsbeständigen durch Heißtauchüberziehen aluminisierten Stahlblechs - Google Patents
Verwendung eines hochkorrosionsbeständigen durch Heißtauchüberziehen aluminisierten StahlblechsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines hoch korrosionsbeständigen
aluminisierten Stahlblechs
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei Maschinen und Vorrichtungen, die die Verbrennung von
fossilen Brennstoffen, insbesondere Petroleumbrennstoffen,
ausnutzen, wie beispielsweise bei Verbrennungskraftma
schinen, Boilern und Heizgeräten, muß das Material
für diejenigen Teile, die mit dem Verbrennungsabgas in
Berührung kommen, oxidationsbeständig bei erhöhter Tempera
tur sein. Als ein solches Material sind aluminisierte
Stahlbleche bekannt. Sie werden im großen Umfang bei der
Herstellung von Teilen von Automobilabgassystemen verwen
det, da sie preiswert sind, und zwar verglichen mit den
wärmebeständigen Stählen und rostfreien Stählen, die rela
tiv hohe Anteile teuerer Legierungselemente aufweisen und
die noch immer ein bestimmtes Ausmaß an Oxidationswider
stand bei erhöhter Temperatur aufweisen. Im Hinblick auf
ihren verbesserten Wärmewiderstand haben Stahlbleche der
Type I, die durch Heißtauchen mit Aluminium überzogen sind,
eine geeignete Menge an Si in die Al-Überzüge eingebaut
und sie werden in den oben genannten Anwendungsfällen be
nutzt. Als Stahlsubstrat für solche aluminisierten
Stahlbleche sind Chromstähle mit Ti-Zugaben bekannt.
Beispielsweise beschreibt JP, B2, 52-33579 ein wärmebestän
diges aluminisiertes Stahlblech mit einem Substrat aus
einem Chromlegierungsstahl, bestehend im wesentlichen aus
(angegeben in Gew.%) mindestens 5%, aber weniger als 15% Cr,
bis zu 2,0% Si, bis zu 0,1% C und vorzugsweise mindestens
eines der Elemente Ti, Zr und Nb in einer Menge ausreichend,
um mit dem Kohlenstoff und Stickstoff im Stahl zu reagieren,
um Carbide und Nitride zu bilden, wobei der Rest Fe und
nicht vermeidbare Verunreinigungen sind.
JP, A1, 56-102556 beschreibt ein wärmebeständiges alumini
siertes Stahlblech mit einem Stahlsubstrat, welches im we
sentlichen aus folgenden Bestandteilen( angegeben in Gew.%)
besteht: von 0,01 bis 0,02% C, von 0,02 bis 5% Cr, von
0,05 bis 1,0% Mn, von 0,04 bis 2,0% Si, von 0,01 bis
0,10% Al, bis zu 0,010% N und von 0,2 bis 0,6% Ti,
wobei das Verhältnis Ti/(C + N) mindestens 20 beträgt, und
der Rest Fe und nichtvermeidbare Verunreinigungen sind.
Zusätzlich zu diesen aluminisierten Stahlblechen wurden
auch einige Chrom enthaltende Stahllegierungen für die Ver
wendung bei der Herstellung von Teilen eines Automobilab
gassystems vorgeschlagen.
Beispielsweise beschreibt JP, B2, 54-23327 einen oxidations
beständigen Stahl mit ausgezeichneter Bearbeitbarkeit und
Verarbeitbarkeit, bestehend im wesentlichen aus folgenden Be
standteilen (in Gew.%): mehr als 5%, aber weniger als 11,5%
Cr, von 0,5 bis 2,0% Si, bis zu 0,05% C, von 0,1 bis
0,4% Mn und wahlweise mindestens eines der Elemente Ti und
Zr in einer Menge, ausreichend zur Kombination mit C und N
im Stahl zur Bildung von Carbiden und Nitriden daraus, wobei
der Rest Fe und nichtvermeidbare Verunreinigungen sind.
JP, B2, 54-35571 beschreibt einen oxidationsbeständigen Stahl
bestehend im wesentlichen aus folgenden Bestandteilen (in
Gew.%): mehr als 3,0%, aber nicht mehr als 6,0% Cr, von
0,5 bis 2,0% Si, mehr als eine Menge als nichtvermeid
bare Verunreinigungen, aber nicht mehr als 4,0% Al, bis
zu 0,5% Mn, bis zu 0,05% C und wahlweise mindestens
eines der Elemente Ti und Zr in einer Menge bis zum 0,9%,
wobei der Rest Fe und nichtvermeidbare Verunreinigungen
sind.
JP, A1, 58-224148 beschreibt einen Chromstahl
für die Verwendung bei der Herstellung von Automobilab
gassystemteilen, und zwar bestehend im wesentlichen aus
folgenden Bestandteilen (angegeben in Gew.%): bis zu
0,02% C, mehr als 1,5%, aber weniger als 3,0% Si, bis
zu 0,50% Mn, mehr als 5,0%, aber weniger als 10,0%
Cr, von 0,05 bis 0,80% Cu, bis zu 0,003% S, bis zu
0,02% N und wahlweise mindestens eines der Elemente Ti,
Nb und Zr in einer Menge von bis zu 0,30% insgesamt,wobei
der Rest Fe und nichtvermeidbare Verunreinigungen sind.
JP, A1, 59-179758 beschreibt einen hochkorrosionsbeständi
gen. Chromstahl, zur Verwendung bei der Herstellung
von Teilen eines Automobilabgassystems, bestehend im we
sentlichen aus folgenden Bestandteilen (angegeben in Gew.%):
bis zu 0,02% C, von 0,30 bis 2,0% Si, bis zu 1,0% Mn,
mehr als 5,0%, aber weniger als 10,0% Cr, von 0,05
bis 0,80% Cu, von 1,0 bis 4,0% Al, bis zu 0,003% S, bis
zu 0,02% N und wahlweise mindestens eines der Elemente
Ti, Nb und Zr in einer Menge bis zu 0,50% insgesamt,
wobei der Rest Fe und nichtvermeidbare Verunreinigungen sind.
Hinsichtlich der Probleme des Standes der Technik sei auf
folgendes hingewiesen. Für ein Material zur Verwendung bei
der Herstellung von Teilen eines Automobilabgassystems ist
es außerordentlich wichtig, daß das Material nicht nur
einen Oxidationswiderstand oder eine Oxidationsbeständigkeit
bei erhöhten Temperaturen besitzt, sondern auch einen Wider
stand gegenüber Naß-Korrosionswirkungen von sowohl
alkalischen als auch sauren Substanzen. In einem Automo
bilabgassystem wird Abgas nach dem Verlassen eines
Konverters (einer Vorrichtung zur Behandlung des Abgases
mit Katalysatoren) dazu veranlaßt, durch ein Mittelrohr,
einen Geräuschdämpfer, und ein Endrohr zu laufen, um
schließlich nach außen ab
gegeben zu werden. Zum Zeitpunkt des Startens des Motors
ist das Abgassystem noch nicht
erwärmt und die Feuchtigkeit im Abgas wird kondensiert
und sammelt sich im Geräuschdämpfer an oder haftet an den
Wänden der Rohre. Die kondensierte Feuch
tigkeit verdampft schließlich, wenn die Temperatur des
Abgassystems ansteigt, wobei sich dabei deren Natur
vom Alkalischen zum Sauren hin ändert. Es wird
angenommen, daß dies auf die verschiedenen Komponenten
im Abgas zurückgeht, die sich
in unterschiedlichen Ausmaßen auflösen, abhängig von der
Temperatur. Im Laufe der Verdampfung
zerlegen sich verschiedene aufgelöste Bestandteile und
breiten sich in unterschiedlichen Ausmaßen abhängig von
der Temperatur aus.
Konventionelle aluminisierte Stahlbleche (aluminisierte
Stahlbleche der Type I mit einer geeigneten Menge an Si
in den Überzügen) haben sich als nicht zufriedenstellend
insofern herausgestellt, als die Al-Si-Überzugsschicht
in nicht-hinreichender Weise gegenüber der Korrosionswirkung
der alkalischen Feuchtigkeit (des Abflusses oder Kondensats) beständig ist, wohingegen
das Stahlsubstrat in nicht-hinreichender Weise gegenüber
dem sauren Abfluß bzw. Feuchtigkeit beständig ist.
Ferner ist es beim Auftreten der Naßkorrosion, bei der
Wasser eine Rolle spielt, ein bekanntes Phänomen, daß dann,
wenn eine Verbindung aus unterschiedlichen Metallen
be
netzt wird, ein Korrosionsstrom zwischen den Metallen
durch das Wasser fließt, so daß eines der Metalle in
einem größeren Ausmaß als das andere korrodiert werden
kann. In einem Automobilabgassystem, bei dem ein Al-Si
heißgetauchtes Stahlblech zum Teil verwendet wird, tre
ten überall Verbindungen aus dem Al-Si heißgetauchten
Stahlblech und anderem Metall (Spezialstahl oder rost
freier Stahl) auf und somit tritt ein Phänomen in Er
scheinung als die Seite aus Al-Si heißgetauchtem Stahl
blech schneller korrodiert als das andere Metall, und
zwar infolge des Unterschieds der Stellung in der Spannungsreihe
zwischen Aluminium und Eisen.
Fig. 1 ist eine Mikroskopphotographie eines Querschnitts
des Teils eines Geräuschdämpfers oder Auspufftopfs
eines Automobils, wobei der Teil aus aluminisiertem
Stahlblech hergestellt ist und die Anfangsstufe der
Korrosion zeigt. Es ist zu erkennen, daß die Korrosion
an der Innenseite der Aluminiumüberzugsschichten star
tet, d. h. dem Stahlsubstrat, und die Korrosion schrei
tet fort, so als ob Korrosionsprodukte das Abschälen
der Aluminiumüberzugsschichten bewirken würde. Es wird
angenommen, daß dann, wenn die Aluminiumüberzugsschich
ten defekte Teile aufweisen, z. B. Nadellöcher, Risse
usw., gebildet bei der Verformung oder aber wenn Teile
vorhanden sind, wo der Überzug örtlich beim Schweißen
verschwunden ist, daß der Substratstahl an diesen defek
ten Teilen freigelegt ist und in Berührung gebracht
wird mit dem oben erwähnten sauren Abfluß, wodurch eine
örtliche Zelle zwischen dem Stahl und dem Aluminiumüber
zug gebildet wird, die keine selbstheilende Kathoden
aktivität wie Zn besitzt, so daß die Korro
sion fortschreitet.
Wenn ein aluminisiertes Stahl
blech in Berührung mit einem Abgasabfluß verwendet wird,
So beginnt die Korrosion an dem Stahlsubstrat des aluminisierten Pro dukts.
So beginnt die Korrosion an dem Stahlsubstrat des aluminisierten Pro dukts.
Eine mögliche Lösung zur Vermeidung dieser Korrosion wäre
die Eliminierung von beispielsweise Nadel
löchern und Rissen in den Aluminiumüberzügen. Für diesen
Zweck kann nach dem Verformen in die gewünschte Form das
aluminisierte Stahlblech auf eine erhöhte Temperatur bis
zu 700°C oder höher erhitzt werden, und zwar ausreichend
zur Wiederschmelzung der Aluminiumüberzüge. Eine solche
Lösung ist jedoch nicht praktikabel, da sie ein anderes
Problem insoferne bringt, als die Formungsgenauigkeit
häufig durch die auftretende Wärmeverformung abgesenkt
wird.
Aluminisierte Stahlbleche, beschrieben in den oben erwähn
ten Schriften JP, B2, 52-33579 und JP, A1 56-102556 be
sitzen einen verbessertes Oxidationswiderstand bei einer
erhöhten Temperatur, aber sie haben keinen zufriedenstel
lenden Widerstand gegenüber den Korrosionswirkungen von
Automobilabgasabflüssen (Kondensat). Ferner handelt es
sich hier um teuere Materialien, da das Stahlsubstrat
dieser Materialien aus einer Menge von Cr (JP, B2,
52-33579) oder Ti besteht, und zwar in einer Menge aus
reichend zur Kombination des C und des N im Stahl (JP,
A1, 56-102556).
Damit ein aluminisiertes Stahlblech einen guten Wider
standswert gegenüber Naßkorrosion eines Abgaskondensats
zeigt und gegenüber der Oxidation bei einer erhöhten Tem
peratur zeigt, muß das Stahlsubstrat selbst einen guten Wider
standswert gegenüber Naßkorrosion eines Abgaskondensats
und gegenüber der Oxidation bei einer erhöhten Temperatur
zeigen.
Wie oben erwähnt, schlagen die JP, B2, 54-23327 und
54-35571 oxidationsbeständige Stähle vor, die
für die Herstellung von Teilen eines Automobilabgas
systems geeignet sind. Diese Schriften behandeln nicht das Problem
der Naßkorrosion. Ferner wird der gewünschte Oxidations
widerstand auf Kosten von mehr als 5% Cr erreicht, wenn
nicht A1 absichtlich zugegeben wird (JP, B2, 54-23327).
Der zum Erhalt des Oxidationswiderstands erforderliche
Cr-Gehalt kann auf ein Niveau von 6% oder weniger redu
ziert werden, und zwar durch Zugabe von Al, wobei aber
Al die Tendenz besitzt, die Verarbeitbarkeit des Produkts
(JP, B2, 54-35571) nachteilig zu beeinflussen. In diesen
Veröffentlichungen wird gelehrt, daß die Bearbeitbarkeit
dadurch verbessert werden kann, daß man Ti und/oder Zr zu
gibt. Ti und Zr sind aber sehr teuere Elemente.
JP, A1, 58-224148 und 59-179758 schlagen hochkorrosionsbe
ständige Chromstähle vor, die für die Her
stellung von Teilen eines Automobilabgassystems geeignet sind. Es wird
in diesen japanischen Patent-Veröffentlichungen betont,
daß mehr als 5% Cr wesentlich ist, um die gewünschten
Korrosions- und Oxidationswiderstände bei einer erhöhten
Temperatur zu erreichen.
Selbst dann, wenn also ein Versuch unternommen wird, ein
aluminisiertes Stahlblech unter Verwendung der Chromstähle
herzustellen, die in diesen japanischen Patent-Veröffent
lichungen als für die Herstellung von Teilen eines Automo
bilabgassystems geeignet vorgeschlagen werden, so wird
ein zufriedenstellender. Widerstand gegenüber den Naßkorro
sionswirkungen des Kondensats des Abgases nicht notwendiger
weise sichergestellt und das Produkt wird sehr teuer. Ferner ist
aus der DE-OS 28 30 702 bereits ein korrosionsbeständi
ges aluminiumüberzogenes (durch Schmelztauchen) Stahlrohr
aus dem Bereich der Automobilherstellung (vgl. Seite 15,
Tabelle I, Seite 16, Ansprüche 1, 2, 8) bekannt.
Ein Ziel der Erfindung be
steht darin, die oben diskutierten Probleme zu lösen.
Es wurde nunmehr festgestellt, daß die Korrosions- und
Oxidationswiderstände, wie sie für ein Material für Teile
eines Automobilabgassystems erwünscht sind, selbst mit
minimalen Proportionen von Legierungselementen erreicht
werden können, und zwar durch ein aluminisiertes Stahl
blech mit einem Stahlsubstrat, in dem Si und Cu und vor
zugsweise ferner Ni und Cr in geeigneter Weise im Gleich
gewicht sind.
Die Erfindung sieht
bei der Verwendung des Oberbegriffs des Anspruchs 1 somit die im kennzeichnenden Teil
genannten Maßnahmen vor. Bevorzugte Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Fig. 1 ist eine mikroskopische Photographie (mit einer
Vergrößerung von 20) eines Querschnitts des Teils
eines Geräuschdämpfers (Auspufftopfs) in einem Automobil,
wobei der Teil aus einem im Handel verfügbaren alumini
sierten Stahlblech hergestellt ist und eine Anfangsstufe
der Korrosion am Ende von 6 Monaten und 4000 km Lauf
zeigt. In der Photographie ist die weiße Schicht das
Stahlsubstrat und die dünnen Schichten, die das Stahl
substrat sandwichartig umgeben, sind Aluminiumüberzüge.
Ins einzelne gehende Beschreibung der Erfindung.
Ein hochkorrosionsbeständiges aluminisiertes Stahlblech
geeignet für die Verwendung bei der Herstellung von Tei
len eines Abgassystems ist gemäß der Erfindung gekenn
zeichnet durch sein Stahlsubstrat, in dem Si und Cu und
vorzugsweise ferner Ni und Cr in geeigneter Weise im
Gleichgewicht sind, um die oben erwähnten Probleme zu
lösen. Die Aluminiumüberzüge selbst können die gleichen
sein, wie diejenigen in den bekannten aluminisierten Stahl
blechen. Wie bei den bekannten wärme
beständigen aluminisierten Stahlblechen, kann das alumini
sierte Stahlblech gemäß der Erfindung dadurch hergestellt
werden, daß man ein Stahlsubstrat mit der vorgeschriebenen
Zusammensetzung in ein Bad aus geschmolzenem Aluminium
eintaucht, welches von 5 bis 15 Gew.% Si enthält, um so
ein Substrat mit Überzugsschichten aus einer Al-Si-Legie
rung vorzusehen, die von 5 bis 15 Gew.% Si enthalten.
Funktionen und kritische Anteile (Proportionen) der einzelnen Le
gierungselemente in dem Stahlsubstrat des aluminisierten
Stahlblechs gemäß der Erfindung werden nunmehr beschrieben.
C im Substratstahl bewirkt eine Verschlechterung des Kor
rosionswiderstands des Stahls und es ist daher um so bes
ser, je kleiner der C-Gehalt ist. Ein Versuch jedoch, den
Kohlenstoffgehalt auf ein außerordentlich niedriges Niveau
abzusenken, ist entgegen dem Zweck der Erfindung ein preis
wertes Material vorzusehen, weil ja sonst die Kosten für
die Entkohlung aufgewendet werden müßten. Es wurde fest
gestellt, daß in dem aluminisierten Stahlblech gemäß der
Erfindung, in dem der Korrosionswiderstand des Substrat
stahls verbessert wird, und zwar durch geeignetes Ins
gleichgewicht bringen von Si und Cu und ferner von Ni und
Cr, bis zu 0,08% C im Substratstahl tolerierbar sind.
Si im Substratstahl verbessert den Oxidationswiderstand
oder die Oxidationsbeständigkeit des Stahls bei einer er
höhten Temperatur. Ferner wurde festgestellt, daß Si in
synergistischer Weise mit Cu und/oder Ni (inbesondere mit
Cu) zusammenarbeitet, um den Widerstand gegenüber Korro
sionswirkungen des Kondensats (Abflusses) eines Automobilabgassystems
und auch des Oxidationswiderstandes bei Erwärmung auf eine
Temperatur von ungefähr 500°C zu erhöhen. Derartige Wir
kungen des Si sind bemerkenswert, insbesondere in niedrigen
Cr-Bereichen und werden deutlicher, wenn der Si-Gehalt er
höht wird. Aus diesem Grunde sind mindestens 0,3% Si
erforderlich. Bei einem Stahlsubstrat, welches Si in einer
Menge wesentlich oberhalb von 1,50% enthält, ist es
nicht notwendig, den Aluminiumheißtauchprozeß auszuführen.
Aus diesem Grunde wird die obere Grenze für Si im Substrat
stahl auf 1,50% festgelegt.
Vom Gesichtspunkt des Korrosionswiderstandes aus ist es
umso bevorzugter, je kleiner der Mn-Gehalt im Substratstahl
ist. Mn wird aber für die Deoxidation und Sulfidbildung
im Stahlherstellungsverfahren benötigt. Für die Zwecke der
Erfindung können bis zu 0,50% Mn toleriert werden.
Cu im Stahlsubstrat ist das charakteristischte Element.
Wenn ein aluminisiertes Stahlblech dem Kondensat eines Abgases
ausgesetzt wird, so dringt es in Defekte des Aluminiumüberzuges,
wie beispielsweise bei der Verarbeitung gebildete Nadellöcher und Risse,
ein, und es wird eine ört
liche Zelle zwischen dem und dem Aluminium
überzug gebildet. In Anwesenheit des Kondensats und insbe
sondere unter einer oxidierenden Atmosphäre bei einer er
höhten Temperatur werden Korrosionsprodukte unterhalb der
Aluminiumüberzugsschichten gebildet und wachsen dort. Es
wurde festgestellt, daß Cu im Stahlsubstrat verhindert,
daß das Kondensat den Substratstahl angreift. Es wurde ebenfalls
festgestellt, daß diese vorteilhafte Wirkung von Cu deut
lich durch koexistierendes Si gefördert werden kann. Es
wurde demgemäß ein aluminisiertes Stahlblech erhalten,
welches gut gegenüber dem Angriff des korrodierenden
Kondensats ist, und zwar durch Zugabe geeigneter Mengen von
Si und Cu zum Substratstahl. Für die Zwecke der Erfindung
sind mindestens 0,10% Cu erforderlich. Die Zugabe einer
übermäßig großen Menge an Cu bedeutet jedoch nicht nur
die Rißbildung oder Oberflächenfehler der Barren infolge
der Sprödigkeit bei der Warmbearbeitung, sondern auch
eine Verminderung der Bearbeitbarkeit infolge der Aus
scheidungshärte von Cu. Aus diesen Gründen wird die obere
Grenze für Cu nunmehr auf nicht mehr als 0,50% festgelegt.
Ni im Stahlsubstrat erhöht die Löslichkeit von Cu im Stahl,
wodurch die oben erwähnten Effekte des Cu gefördert werden.
Ferner verbessert Ni selbst den Korrosionswiderstand des
Stahls. Zudem wirkt Ni hinsichtlich der Unterdrückung der
Sprödigkeit bei der Heißbearbeitung, die durch Cu hervorge
rufen werden könnte. Damit diese Effekte von Ni deutlich
werden, sind mindestens 0,10% Ni erforderlich. Die vor
teilhaften Wirkungen von Ni haben aber die Tendenz zur
Sättigung, wenn der Ni-Gehalt ungefähr 0,50% annähert
und übersteigt. Von einem wirtschaftlichen Gesichtspunkt
her gesehen, wird die obere Grenze für Ni nunmehr auf
0,50% festgelegt.
Es ist bekannt, daß Cr ein Legierungselement ist, welches
die Korrosions- und Oxidationswiderstände des Stahls bei
erhöhter Temperatur verbessert. Auch im Falle des alumini
sierten Stahlblechs gemäß der Erfindung können die Korro
sions- und Oxidationswiderstände bei einer erhöhten Tempe
ratur weiter durch Zugabe von Cr zum Stahlsubstrat verbes
sert werden. Es wurde festgestellt, daß mit dem aluminisier
ten Stahlblech mit geeigneten Mengen an Si und Cu im Stahl
substrat, wie dies bei der Erfindung der Fall ist, die Zu
gabe von bis zu 5,0% Cr zum Substratstahl für eine effekti
ve Verbesserung der Betriebslebensdauer des Produkts, ausge
setzt gegenüber einem Automobilabgas,ausreicht. Wenn ferner
der Cr-Gehalt in dem Substratstahl 5,0% übersteigt, so
besteht die Tendenz, daß die Aluminisierungs
fähigkeit schlechter wird. Aus diesen Gründen werden dann,
wenn Cr dem Stahlsubstrat zugegeben wird, bis zu 0,5%
als hinreichend angesehen. Mit weniger als 0,3% Cr je
doch wird eine merkliche Verbesserung nicht erhalten.
Der Substratstahl des erfindungsgemäßen aluminisierten
Stahlblechs kann durch einen konventionellen Stahlherstel
lungsprozeß erzeugt werden und für die Zwecke der Erfindung
kann der Stahl Verunreinigungen, wie beispielsweise S, N,
O und Al enthalten, die in einem konventionellen Stahlher
stellungsverfahren unvermeidbar sind und in normalen Mengen
in die Produkte gelangen. Dies bedeutet, daß der Substrat
stahl wirtschaftlich hergestellt werden kann, da irgend
welche speziellen teueren Schritte, wie beispielsweise
das Entgasen nicht notwendigerweise benötigt werden.
Das aluminisierte Stahlblech gemäß der Erfindung ist be
sonders als ein Material für den Aufbau eines Geräusch
dämpfers (Auspuffs) als Automobilabgassystems geeignet,
indem der Abfluß (Kondensat) des Abgases wiederholt ange
sammelt und verdampft wird und welches einer erhöhten Tem
peratur ausgesetzt ist.
Geschmolzene Stähle mit Zusammensetzungen gemäß Tabelle I
wurden in einem 30 kg Vakuumofen hergestellt, gegossen,
heißgeschmiedet, warmgewalzt, kaltgewalzt und unter den
gleichen Bedingungen angelassen, um Stahlbleche mit einer
Dicke von 1,0 mm herzustellen. Jedes Blech wurde nach dem
Polieren der Oberflächen in ein Bad aus geschmolzenem
Aluminium eingetaucht,welches ungefähr 10 Gew.% Si ent
hielt, um ein aluminisiertes Stahlblech herzustellen mit
einem Überzug von ungefähr 80 g/m². Das so herge
stellte aluminsierte Stahlblech hatte eine Zwischenschicht
aus einer ternären Al-Fe-Si-Legierung mit einer Dicke von
ungefähr 2 bis 3 µm zwischen dem Stahlsubstrat und jeder
der Al-Si-Legierungsüberzugsschichten. Die aluminisierten
Stahlbleche wurden den folgenden Korrosionstests unter den
oben angegebenen Bedingungen für eine längere Zeitperiode
unterworfen.
Aus jedem so hergestellten aluminisiertem Stahlblech wurde
eine Scheibe mit einem Durchmesser von 60 mm herausge
schnitten, halbkugelförmig in der Mitte gewölbt, und zwar
mittels einer Erichsen-Testmaschine. Der gewölbte Hohlraum
hatte einen Durchmesser von 25 mm und eine maximale Tiefe
in der Mitte von 4,0 mm.
Dies ist ein Korrosionstest, bei dem eine alkalische Korro
sionsflüssigkeit verwendet wird, und zwar zum Zwecke des
Testens des Korrosionswiderstandes des Materials in einer
Anfangsstufe, wo das Kondensat eines Automobilabgases noch
alkalisch ist.
In diesem Test wurde eine Testprobe in eine alkalische Kor
rosionsflüssigkeit A der unten angegebenen Art bei Umge
bungstemperatur 3 Minuten eingetaucht und aus der Flüssig
keit herausgenommen, wobei der halbkugelförmige Hohlraum
(im folgenden auch als Volumen bezeichnet) mit der
Flüssigkeit angefüllt war. Die Probe wurde in warmer Luft
bei einer Temperatur von 80°C für eine Zeitperiode von
17 Minuten gehalten, wodurch die Flüssigkeit im Volumen
vollständig bis zur Trockenheit verdampfte. Dieses Verfah
ren(Zyklus) wurde 2000mal wiederholt.
Am Ende der 2000 Zyklen wurde der Gewichtsverlust (in g)
und der Dickenverlust (in mm) der Probe bestimmt und der
Oberflächenzustand der Probe wurde visuell beobachtet.
Diese Flüssigkeit enthält Ionen entsprechend der unten
stehenden Angabe, die normalerweise in einem Kondensat gefun
den werden, der sich in einem Geräuschdämpfer eines Automo
bilabgassystems ansammelt, und zwar sind unten die Mengen
angegeben. Der pH-Wert der Flüssigkeit ist mit Ammonium
salzen auf 8,8 eingestellt. Die Zugabe von aktivem Kohlen
stoff dient zur Reproduktion eines Zustandes, daß Mengen
an nicht-verbranntem Kohlenstoff in einem Automobilge
räuschdämpfer vorhanden sind.
CO₃-2: 2000 ppm im Gewicht
HCO₃-: 2000 ppm im Gewicht
SO₄-2: 500 ppm im Gewicht
Cl-: 50 ppm im Gewicht
HCHO: 12 ppm im Gewicht
Aktivkohle: 10 g/l
CO₃-2: 2000 ppm im Gewicht
HCO₃-: 2000 ppm im Gewicht
SO₄-2: 500 ppm im Gewicht
Cl-: 50 ppm im Gewicht
HCHO: 12 ppm im Gewicht
Aktivkohle: 10 g/l
Dies ist ein Korrosionstest, bei dem eine saure korrodieren
de Flüssigkeit für die Zwecke des Testes des Korrosionswi
derstandes des Materials verwendet wird, und zwar in einer
Stufe, wo das Kondensat eines Automobilabgassystems seine Natur
vom Alkalischen zum Saueren im Laufe der Verdampfung geändert
hat.
Bei diesem Test wurde eine Testprobe in eine saure korrodie
rende Flüssigkeit B der unten angegebenen Art bei Umgebungs
temperatur 3 Sekunden eingetaucht und aus der Flüssigkeit
herausgenommen, wobei sein Flüssigkeitsvolumen mit
der Flüssigkeit angefüllt war. Die Probe wurde bei einer
Temperatur von 120°C 15 Minuten
getrocknet und in einem Ofen bei einer Temperatur von 500°C
für eine Zeitperiode von 10 Minuten gehalten und konnte
dann auf Umgebungstemperatur abkühlen. Dieser Heizzyklus
wurde 120mal wiederholt. Am Ende der 120 Zyklen wurde
der Gewichtsverlust (in g) der Probe bestimmt und der Ober
flächenzustand der Probe wurde visuell beobachtet.
Diese Flüssigkeit enthält Ionen
in den unten angegebenen Mengen, die normalerweise in dem kon
zentrierten Abfluß (der Abfluß, der sich anfänglich in
einem Geräuschdämpfer eines Abgassystems ansammelt und
sodann auf 1,/40 des Volumens konzentriert wurde) gefunden
werden. Der pH-Wert der Flüssigkeit wird auf 4,0 mit
Schwefelsäure eingestellt.
SO₄-2: 20000 ppm im Gewicht
Cl⁻: 600 ppm im Gewicht
HPO₄-: 200 ppm im Gewicht
NH₄⁺: 8000 ppm im Gewicht
Aktivkohle: 10 g/l
Cl⁻: 600 ppm im Gewicht
HPO₄-: 200 ppm im Gewicht
NH₄⁺: 8000 ppm im Gewicht
Aktivkohle: 10 g/l
In diesem Test wurden einige der dem oben angegebenen Test II
unterworfene Proben dem Heizzyklus des Tests II weitere
250mal ausgesetzt. Am Ende der Zyklen (insgesamt 370 Zyk
len) wurde der Gewichtsverlust (in g) der Probe festge
stellt.
Die Ergebnisse der Tests sind in der Tabelle 2 angegeben.
Die Testergebnisse zeigen, daß das erfindungsgemäße alumi
nisierte Stahlblech gegenüber der strengen Korrosions
umgebung im Automobilabgassystem gut beständig ist, und
zwar bei wiederholten Zyklen des Aussetzens gegenüber
alkalischen und sauren Abflüssen des Abgases und des Auf
tretens erhöhter Temperaturen.
Im Test I zeigen insbesondere die erfindungsgemäßen
aluminisierten Stahlbleche der Beispiele 1 bis 17 außer
ordentlich ausgezeichnete Ergebnisse, verglichen mit dem
Produkt des Beispiels 18, wobei das letztgenannte Produkt
ein aluminisiertes Stahlblech mit einem konventionellen
Niedrig-Kohlenstoffstahl als Substratstahl ist. Die Pro
dukte der Beispiele 19 bis 22 besitzen Zugaben von Si oder
Cu im Substratstahl und zeigten Ergebnisse, die etwas
besser waren, als diejenigen des Produkts 18 mit keinen
Zugaben von Si oder Cu im Substratstahl, sie waren aber
noch immer viel schlechter als die durch die Erfindung
erhältlichen Stähle. Dies bedeutet, daß Si und Cu in
synergistischer Weise für die Zwecke der Erfindung zusam
menarbeiten. Es wird ferner offenbart, daß die Zugabe von
Ni und/oder Cr zusätzlich zu Si und Cu ferner den Korro
sionswiderstand verbessert.
Im Test II wurden die Unterschiede der Ergebnisse unter
den getesteten Proben kleiner als im Test I, vermutlich
wegen der strengeren Korrosionsumgebung im Test II. Die
Reihenfolge der Güte des Korrosionswiderstandes
ist aber grundsätzlich die gleiche wie im Test I. Ferner
zeigten im Test III die aluminisierten Stahlbleche gemäß
der Erfindung den 2- bis 3-fachen Korrosionswiderstand
des Produkts des Beispiels 18.
Claims (5)
1. Verwendung eines hochkorrosionsbeständigen alumini
sierten Stahlblechs zur Herstellung von Teilen eines
Abgassystems, wobei das Stahlsubstrat aus bis zu
0,08 Gew.-% C; 0,10 bis 1,50 Gew.-% Si; bis zu 0,50
Gew.-% Mn; 0,10 bis 0,50 Gew.-% Cu, Rest Fe und
nichtvermeidbare Verunreinigungen besteht und auf
der Oberfläche ein Aluminiumüberzug durch Heißtau
chen aufgebracht ist.
2. Verwendung eines hochkorrosionsbeständigen alumini
sierten Stahlblechs zur Herstellung von Teilen eines
Abgassystems, wobei das Stahlsubstrat aus bis zu
0,08 Gew.-% C; 0,10 bis 1,50 Gew.-% Si; bis zu 0,50
Gew.-% Mn; 0,10 bis 0,50 Gew.-% Cu; 0,10 bis 0,50
Gew.-% Ni, Rest Fe und nichtvermeidbare Verunreini
gungen besteht und auf der Oberfläche ein Aluminium
überzug durch Heißtauchen aufgebracht ist.
3. Verwendung eines hochkorrosionsbeständigen alumini
sierten Stahlblechs aluminisierten Stahlblechs zur
Herstellung von Teilen eines Abgassystems, wobei das
Stahlsubstrat aus bis zu 0,08 Gew.-% C; 0,10 bis
1,50 Gew.-% Si; bis zu 0,50 Gew.-% Mn; 0,10 bis 0,50
Gew.-% Cu; 0,30 bis 5,0 Gew.-% Cr, Rest Fe und
nichtverineidbare Verunreinigungen besteht und auf
der Oberfläche ein Aluminiumüberzug durch Heißtau
chen aufgebracht ist.
4. Verwendung eines hochkorrosionsbeständigen alumini
sierten Stahlblechs aluminisierten Stahlblechs zur
Herstellung von Teilen eines Abgassystems, wobei das
Stahlsubstrat aus bis zu 0,08 Gew.-% C; 0,10 bis
1,50 Gew.-% Si; bis zu 0,50 Gew.-% Mn; 0,10 bis 0,50
Gew.-% Cu; 0,10 bis 0,5 Gew.-% Ni, 0,30 bis 5,0 Gew.-%
Cr, Rest Fe und nichtvermeidbare Verunreinigungen
besteht und auf der Oberfläche ein Aluminiumüberzug
durch Heißtauchen aufgebracht ist.
5. Verwendung eines hochkorrosionsbeständigen alumini
sierten Stahlblechs aluminisierten Stahlblechs zur
Herstellung von Teilen eines Abgassystems, wobei das
Stahlsubstrat aus bis zu 0,08 Gew.-% C; 0, 10 bis
1,50 Gew.-% Si; bis zu 0,50 Gew.-% Mn; 0,10 bis 0,50
Gew.-% Ni; 0,30 bis 5,0 Gew.-% Cr, Rest Fe und
nichtvermeidbare Verunreinigungen besteht und auf
der Oberfläche ein Aluminiumüberzug durch Heißtau
chen aufgebracht ist.
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D2 | Grant after examination | ||
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