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Immunkomplextestverfahren.

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Description

  • Innerhalb des letzten Jahrzehnts wurden zahlreiche Berichte veröffentlicht, die die Identifizierung von mit Tumoren assoziierten Antigenen betreffen, die auch als Tumormarker bezeichnet werden. Solche mit Tumoren assoziierte Antigene können intrazellulare oder Zellenoberflächen-Moleküle sein, typisch Proteine, Glycoproteine, Glycolipide u.dgl., die mit neoplastischen Zellen, nicht aber mit entsprechenden normalen Zellen, oder mit normalen Zellen nur in sehr kleinen Mengen assoziiert sind. In manchen Fällen werden die mit dem Tumor assoziierten Antigene aus den neoplastischen Zellen in das Blut oder die Körperflüssigkeit freigesetzt und es wurden bisher zahlreiche Versuche angestellt, um den Serumspiegel solcher Antigene mit der Gegenwart und/oder dem Stadium der Krankheit zu korrelieren.
  • Leider waren solche Korrelationen bisher mit großen Schwierigkeiten verbunden. Im Idealfall wäre ein geeigneter Tumormarker bei allen Patienten vorhanden, die an diesem Tumor leiden, würde aber in den Seren aller normalen Patienten und jener Patenten fehlen, die an anderen Neoplasien leiden. Bisher wurden keine derartigen Tumormarker identifiziert. Statt dessen wurde häufig festgestellt, daß Marker, die mit der neoplastischen Tranformation einer Art von Zelle identifiziert wurden, auch in Zellen von anderen,normalen Geweben vorliegen. Umgekehrt ist auch feststellbar, daß Marker, die mit bestimmten Arten von Tumoren in einer Anzahl von einzelnen Patienten assoziiert sind, nicht universell mit dieser Art von Tumor bei allen Patienten assoziiert sind. Daher unterliegen die Serumanalysen auf praktisch aller bekannten Tumormarker falschen positiven Ergebnissen, die aus der Freisetzung von "Tumor"-Markern von normalen Zellen herrühren, und falschen negativen Ergebnissen, die auf das Fehlen von universellen Tumormarkern zurückzuführen sind.
  • Aus diesen Gründen wäre es wünschenswert, verbesserte Tumormarkeranalysen zu schaffen, die dazu geeignet sind, eine bessere Korrelation zwischen der Gegenwart des Tumormarkers und dem Krankheitszustand des Patienten herzustellen. Es wäre besonders wünschenswert, solche Analysen zu schaffen, die sowohl für bekannte als auch gegenwärtig noch unentdeckte Tumormarker geeignet wären.
  • Gupta et al. beschreiben in Clin.Exp.Immunol.53:589-599 (1983) den Nachweis von mit Tumor assoziiertem Antigen in Eluaten aus Staphylococcus aureus-Säulen, die für die Immunadsorption von Plasma von einem Melanom-Patienten verwendet wurden. Theofilopoulous et al. beschreiben in J.Clin.Invest. 61:1570-1581 (1978) eine Analyse für Immunkomplexe unter Verwendung von Raji-Zellen zum Binden der Immunkomplexe.
  • Die vorliegende Erfindung schafft ein verbessertes Verfahren zum Nachweis von mit Tumor assoziiertem Antigen im Plasma oder den Seren von Patienten. Es wurde gefunden, daß eine verbesserte Korrelation zwischen der Gegenwart des mit Tumor assoziierten Antigens und dem Krankheitszustand dadurch erhalten werden kann, daß nur jenes Antigen nachgewiesen wird, das in Form von zirkulierenden Immunkomplexen vorliegt. Das Analyseverfahren kann für die meisten bekannten Tumormarker verwendet werden und ist nicht nur zum Screenen von Patientenseren um die Gegenwart von Krebs festzustellen, sondern auch zur Überwachung der Tumorbelastung von Patienten geeignet, von denen bekannt ist, daß sie an bestimmten Formen von Krebs leiden.
  • Immunkomplexe zwischen Tumorantigen und Antikörper zum Tumorantigen können sich frei in Plasma bilden. Normalerweise ist das Vorhandensein von Antigen in Zirkulation ausreichend gering oder liegt das Antigen in einem ausreichend kurzen Zeitraum vor, um zu gewährleisten, daß die Immunkomplexe durch den phagozytischen Mechanismus des Immunsystems entfernt werden. Aufgrund der verhältnismäßig hohen Konzentration von mit Tumor assozierten Antigenen in vielen Patienten können jedoch Antigen-Antikörper-Komplexe (die als zirkulierende Immunkomplexe oder Immunkomplexe bekannt sind) über lange Zeiträume bestehen. Es wird angenommen, daß die Bildung dieser Komplexe zwei Auswirkungen haben kann, die den Nachweis von mit Tumor assoziiertem Plasma oder Serum betreffen. Erstens ist es möglich, daß das an solchen Komplexen beteiligte Antigen mittels üblicher Immunanalyse nicht nachweisbar ist. Dies könnte zu falschen negativen Ergebnissen führen, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind. Da zweitens die geringen Mengen an Antigen, die von normalen Zellen freigesetzt werden, üblicherweise keine bleibenden Immunkomplexe bilden, kann das freie Antigen nachgewiesen werden, was zu falschen positiven Ergebnissen führt. Diese beiden Fehlerquellen können vermieden werden, indem nur mit Tumor assoziiertes Antigen nachgewiesen wird, das in Immunkomplexen vorliegt, wie es mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen ist.
  • In der EP-A-0100914 der Otsuka Pharmaceutical Co., Ltd. ist ein Verfahren beschrieben, das die Abtrennung von Immunkomplexen von einem Körperfluid und die Bestimmung der Menge an abgetrennnten Immunkomplexen umfaßt.
  • Das erfindungsgemäße Analyseverfahren umfaßt einen wesentlichen vorbereitenden Schritt vor der Bestimmung. Zuerst werden die in der Serum- oder Plasmaprobe des Patienten vorhandenen Immunkomplexe im Verhältnis zu anderen Serumbestandteilen, typisch mittels Immunadsorption, angereichert. Nach der anfänglichen Anreicherung werden die Immunkomplexe von der angereicherten Fraktion, typisch mittels Immobilisieren auf einem Festphasen-Rezeptor, der für die Immunkomplexe spezifisch ist, abgetrennt. Nach dem Abtrennen können die Immunkomplexe mit herkömmlichen immunologischen Techniken zweckmäßig unter Verwendung von markierten Rezeptoren nachgewiesen werden, die spezifisch für den Tumormarker sind.
  • Es wurde gefunden, daß der dem Abtrennungsschritt der Immunkomplexe vorangehende Anreicherungsschritt kritisch für den Nachweis von spezifischen Immunkomplexen ist, die im Serum in sehr geringen Mengen, typisch in der Größenordnung von weniger als 1 ug/ml, vorliegen.
  • Die vorliegende Erfindung schafft ein neues Verfahren zum Nachweis von Immunkomplexen einschließlich eines spezifischen Tumormarkers in einer Plasma-oder Serumprobe und ein Verfahren zum Screenen von Plasma- oder Serumproben in bezug auf spezifische antigene Tumormarker, die in Immunkomplexen vorliegen, wie in Anspruch 8 definiert. Das Verfahren zum Nachweis von Immunkomplexen einschießlich eines spezifischen Tumormarkers umfaßt einen Anreicherungschritt, worin die Serum- oder Plasmaprobe z.B. über eine immunadsorbierende Säule geleitet wird, um die Konzentration an Immunkomplexen, die in der Probe vorliegen, in bezug auf andere Serumbestandteile in der Probe anzureichern. Die Inmmunkomplexe werden um einen Faktor von wenigstens etwa 1,2, vorzugsweie von wenigstens etwa 2, mehr bevorzugt von wenigstens etwa 5 bis 10 angereichert. Nach dem Anreicherungsschritt werden die Immunkomplexe z.B. durch Anwendung eines für den Komplex spezifischen Festphasen-Rezeptors abgetrennt. Sobald sie an den Festphasen-Rezeptor gebunden sind, werden die Komplexe unter Verwendung eines Markierungssystems nachgewiesen, das spezifisch für den gesuchten Tumormarker ist. Die Menge an in der Probe nachgewiesenem Tumormarker kann dann zum Krankheitszustand, typisch durch Inbezugsetzen mit einer Standardkurve oder durch Vergleich mit der individuellen Krankengeschichte des Patienten, in Beziehung gesetzt werden.
  • Beim Anreicherungsschritt wird vorzugsweie eine immunadsorbierende Säule verwendet, die dazu geeignet ist, Immunkomplexe aus der Plasma-oder Serumprobe spezifisch zu binden. Die immunadsorbierende Säule verwendet Rezeptoren, die spezifisch für die Immunkomplexe sind, wie Protein A, Antikörper zu Human-Immunoglobulin, Clq Protein oder C3b Protein. In manchen Fällen ist es möglich, als Rezeptor Antikörper einzusetzen, der spezifisch für den in Frage kommenden Tumormarker ist, obwohl dies nicht ratsam ist, wenn die Wahrscheinlichkeit besteht, daß in der Serumprobe wesentliche Mengen an freiem mit Tumor assoziiertem Antigen vorhanden sind. Wenn der gewünschte Rezeptor zur Verfügung steht, können immunadsorbierende Säulen auf herkömmliche Weise durch Koppeln des Rezeptors an eine geeignete Säulenfüllung wie solchen der Marken Sephadex oder Sepharose, teilchenförmige Silika oder Agarose hergestellt werden. Eine geeignete Protein A Säule wird von der IMRE Corporation in Seattle, Washington unter dem Handelsnamen Prosorba vertrieben. Alternativ können mit Staphylococcus aureus gepackte Säulen hergestellt und für den Anreicherungsschritt eingesetzt werden. Die Herstellung solcher S. aureus Säulen wird im Detail von Jones et al. in Cancer 46:675-684 (1980) beschrieben.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise auch ein Festphasen-Rezeptor für die Abtrennung der aus der immunadsorbierenden Säule erhaltenen Immunkomplexe eingesetzt. Zweckmäßig ist die Festphase ein Probebehälter wie eine Proberöhre oder ein Mikrotiternapf, der dazu geeignet ist, den verbleibenden Teil der Analyse durchzuführen. Die Festphase kann aus herkömmlichen Materialien wie Glas, Polypropylen oder Polystyrol hergestellt sein. Geeignete Rezeptoren umfassen Raji-Zellen sowie die Rezeptoren, die vorstehend für die Verwendung in der immunadsorbierenden Säule beschrieben wurden. Besonders bevorzugt sind Raji-Zellen und Clq-Protein, da sie besonders hohe Affinität für die Immunkomplexe aufweisen.
  • Der Rezeptor wird in den Probebehältern nach bekannten Techniken immobilisiert. So zum Beispiel können Raji-Zellen nichtspezifisch an die Wände des Probebehälters wie folgt gebunden werden: Lebende Raji-Zellen werden zentrifugiert und gewaschen, um das Kulturfluid zu entfernen. Die gewaschenen Zellen werden dann im Probebehälter eine Stunde lang bei niederen Temperaturen inkubiert. Auch Clq-Protein kann durch Inkubierung während mehrerer Tage bei niederer Temperatur nichtspezifisch adsorbiert werden. Nach der nichtspezifischen Adsorption sollten die verbleibenden nichtspezifischen Bindungsstellen durch Inkubation mit einem Blockierungsreagens wie einer Gelatinelösung oder Rinderserumalbumin blockiert werden. Ein spezifisches Verfahren zur Bindung von Clq an Polystyrolröhren wird von Hudson und Hay in Practical Immunology, S. 229-230 (1980), 2. Auflage, Blackwell Scientific Publications, Oxford beschrieben.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Markiersystem eingesetzt, das dazu geeignet ist, das in Frage kommende mit dem Tumor assoziierte Antigen nachzuweisen. Das Markiersystem wendet seinerseits einen Rezeptor an, der spezifisch für das mit dem Tumor assoziierte Antigen ist, typisch einen Antikörper oder monoklonalen Antikörper, und eine Markierung, die fähig ist, nachgewiesen zu werden, wenn sie auf der Festphase immobilisiert ist. Am einfachsten ist es, wenn das Markiersytem markierte Antikörper enhält, die fähig sind, das mit dem Tumor assoziierte Antigen direkt zu binden. Alternativ kann im Markiersystem ein unmarkierter primärer Antikörper, der fähig ist, das mit dem Tumor assoziierte Antigen zu binden, und ein markierter sekundärer Antikörper eingesetzt werden, der fähig ist, den primären Antikörper zu binden. Es stehen auch andere geeignete Markierungssysteme wie z.B. das Markierungsverfahren unter Verwendung der Avidin-Biotin-Brücke zur Verfügung, das von Hsu et al. in Am.J.Clin.Pathol.75:734 (1981) beschrieben ist.
  • Für die Durchführung der vorliegenden Erfindung steht eine Vielfalt von nachweisbaren Markierungen zur Verfügung. Besonders gut geeignet sind Enzyme einschließlich Hydrolasen, insbesondere Esterasen und Glycosidasen, und Oxidoreductasen, insbesondere Peroxidasen. Ebenso geeignet sind radioaktive Markierungen wie ¹²&sup5;I, ³²P, ¹&sup4;C u.dgl.; fluoreszierende Verbindungen wie Fluoreszin und seine Derivate, Rhodamin und seine Derivate, Dansyl oder Umbelliferon, und Chemolumineszierer wie Luciferin und Luminol. Diese Nachweismarkierungen können in Fest- oder Flüssigphasensystemen verwendet werden.
  • Das erfindungsgemäße Analyseverfahren ist dazu geeignet, praktisch jeden beliebigen Serum-Tumormarker nachzuweisen, für den ein Rezeptorprotein, üblicherweise ein Antikörper, gefunden oder hergestellt werden kann. Es ist nicht erforderlich, daß der bestimmte Tumormarker ein perfekter Predictor oder Indikator des Krankheitszustandes ist. In manchen Fällen kann die Gegenwart einer Menge des Tumormarkers in Seren diagnostisch für einen neoplastischen Zustand sein, während in vielen anderen Fällen nur Veränderungen in der Menge an vorhandenem Tumormarker wesentliche Signifikanz haben und üblicherweise dem Ansteigen und Abnehmen der Tumorbelastung entsprechen.
  • In Frage kommende Tumormarker umfassen Proteine, Glycoproteine und Glycolipide. Besonders gut geeignet sind Glycolipide, die eine gegen die Regel verstoßende Ceramid-Zusammensetzung zu enthalten scheinen, die sich aus der neoplastischen Transformation der Zelle ergeben haben könnte. Verschiedene Glycosphingolipide wurden bisher als mit Krebs beim Menschen assoziiert identifiziert. Ein bestimmtes Glycolipid-Antigen mit einer Typ II Kette, das als Lewisx (Lex) Antigen bezeichnet wird, wurde bisher mit einer Anzahl von Krebsarten in Beziehung gesetzt und ist der Tumormarker, der in dem Ausführungsbeispiel einer Analyse eingesetzt wurde, das im nachstehenden Versuchsabschnitt beschrieben ist.
  • Bisher wurden viele monoklonale Antikörper entwickelt, die auf mit Human-Tumoren assoziierte Antigene ausgerichtet und für die Verwendung im erfindungsgemäßen Analyseverfahren geeignet sind. Beispiele für solche Antikörper umfassen R24, der für ein Human-Melanom-Antigen spezifisch ist (Dippold et al., Proc. Natl. Acad.Sci U.S.A. 77:6114 (1980)); monoklonalen Antikörper N-19-9,der auf sialyliertes Lewisa Antigen gerichtet ist (Koprowski et al., Somatic Cell Genet. 5:957 (1979)); sowie verschiedene Antikörper, die auf die Lex-Struktur gerichtet sind.
  • Bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Analyse wird typisch eine Plasma- oder Serumprobe von etwa 1 bis 10 ml vom Patienten entnommen und auf die immunadsorbierende Säule aufgebracht. Die Säule wird dann gewaschen und die gebundenen Immunkomplexe werden mit einem geeigneten chaotropen Mittel wie Natriumthiocyanat oder durch Verändern des pH-Wertes oder der Ionenbedingungen eluiert. Das Eluat wird auf die physiologischen pH-oder sonstigen Bedingungen zurückgeführt und vor der Durchführung der Festphasenanalyse auf eine gewünschte Konzentration eingestellt. Die vorbereiteten Eluate werden in den Analyse-Probebehälter eingebracht und unter Bedingungen inkubiert, die die spezifische Bindung der Immunkomplexe zulassen. Nach Waschen des Probebehälters, um nicht gebundene Substanzen zu entfernen, wird das Markiersystem eingebracht und die Menge an gebundener Markierung bestimmt.
  • Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Beispiele näher erläutert.
  • VERSUCHE Materialien und Verfahren
  • Die für die außerkörperliche Immunadsorption verwendete Säule mit der Markenbezeichnung Prosorba wurde von der IMRE Corporation in Seattle, Washington erhalten. Die Prosorba-Säule enthält Protein A, das aus Kulturen von Staphylococcus aureus Cowan I isoliert und an eine Silikamatrix in einer Patrone gebunden ist. Vor der Verwendung wurde die Säule mit normaler Salzlösung gewaschen, gefolgt von Waschen mit normaler Salzlösung und Heparin.
  • Die außerkörperliche Immunadsorption wurde wie folgt durchgeführt. Ein Katheter wurde in die Lungenarterie eingeführt, um hämodynamische Veränderungen zu überwachen. Ein Plasma-Zellen-Separator der Marke IBM 2997, IBM Armonk, N.Y. mit kontinuierlichem Durchfluß wurde dazu verwendet, mit gerinnungsverhinderndem Mittel behandeltes Blut in zellulare Bestandteile und Plasma zu trennen. Die zellularen Bestandteile wurden unbehandelt rückgeführt. Das Plasma (0,25 bis 2 l) wurde über einer Prosorba-Säule mit einem Gehalt von 200 mg Protein A perfundiert und in den Patienten rückgeführt. Eluate wurden durch Eluieren der Prosorba-Säule mit phosphatgepufferter Salzlösung bei pH 11,5 und sofortiges Neutralisieren des Eluates erhalten. Normales Human-Plasma wurde über Prosorba-Säulen als Kontrolle geleitet.
  • Von der IMRE Corporation vertriebene monoklonale Antikörper IR-13 und IR-14 sind spezifisch für Fucolipide, die die X-Determinante aufweisen (Galβ1T4[Fuc α 1T3]GlcNAc).
  • Die Raji-Zellen-Analysen wurden in kleinen konischen Probebehältern mit einem Fassungsraum von 5 ml durchgeführt. Die Lebensfähigkeit der Raji-Zellen wurde mittels Trypanblau-Exclusion vor Durchführung der Analyse bestimmt.Es wurden annähernd 10&sup6; lebensfähige Zellen pro Behälter verwendet. Die Raji-Zellen wurden geschleudert, um das Kulturfluid zu entfernen, und erneut in 1 ml kalter PBS suspendiert. Die Zellen wurden nochmals geschleudert und der Überstand wurde verworfen. Säuleneluate mit einem Gehalt von 1 mg Protein wurden mit den Raji-Zellen eine Stunde lang bei 4ºC inkubiert. Nach einer Stunde wurden die Zellen geschleudert und dreimal mit kalter PBS gewaschen. Zellenpellets wurden in 30-%-igem fötalem Kalbsserum (FCS) eine Stunde lang bei 4ºC suspendiert, um die nichtspezifische Bindung von monoklonalen Antikörpern zu hemmen. Lex-spezifischer monoklonaler Antikörper IR-13 in 30%-igem fötalem Kalbsserum (FCS) wurde den Zellen zugegeben und 1 Stunde lang bei 4ºC inkubiert. Die mit PBS gewaschenen Raji-Zellen wurden dann mit einem mit Peroxidase konjugierten Hasen-anti-Maus-IgG eine Stunde lang bei 4ºC suspendiert. Die Zellen wurden gründlich gewaschen und das Enzymsubstrat -Phenylendiamin (1 mg/ml mit einem Gehalt von 25 ul/30 ul/ 30-%-igem H&sub2;O&sub2; als Katalysator) wurde 15 Minuten lang bei Raumtemperatur zugegeben (die Zellen wurden abzentrifugiert und der Überstand wurde auf eine Mikrotiterplatte übertragen). Die Enzymreaktion wurde mittels 1 N H&sub2;SO&sub4; abgebrochen. Das Absorptionsvermögen (die dekadische Extinktion) wurde auf einem ELISA-Plattenlesegerät bei 490 nm gemessen.
  • Ergebnisse
  • Die außerkörperliche Immunadsorption wurde an einer Patientin durchgeführt, die laut Diagnose an Brust-Adenokarzinom litt. Eine Raji-Zellen-Analyse unter Verwendung des IR-13 Antikörpers und des mit Peroxidase konjugierten Hasen-anti-Maus-Antikörpers war positiv für das Brustkrebseluat, während sie negativ für ein normales Humaneluat war. Die Analyse war auch mit gereinigtem Lex allein (nicht im Immunkomplex) oder mit Lex negativ, das mit normalem Humanserum emulgiert war.
  • Um die Krankheits-Spezifizität der Lex-bezogenen Immunkomplexe zu bestimmen, wurde die erfindungsgemäße Analyse an Säuleneluaten durchgeführt, die je 1 mg Protein von Patienten enthielten, die an verschiedenen Arten von Krebs litten. Die Analyse war positiv in 6/7 Brustkrebspatienten, 4/4 Dickdarmkrebspatienten und 1/1 Lungenkrebspatienten, während sie negativ für 3/3 Melanoma, 1/1 Hepatoma und 2/2 normale Patienten war. Wenn jedoch die Raji-Zellen-Analyse direkt an den Seren (100 ul mit einem Gehalt von etwa 1 mg IgG) der gleichen Patienten durchgeführt wurde, war keines der Seren positiv für die Lex-bezogenen Komplexe. Dies deutet darauf hin, daß eine Anreicherung der Komplexe in bezug auf andere Serumbestandteile erforderlich ist, bevor die mit spezifischen Tumormarkern assoziierten Immunkomplexe im Serum nachgewiesen werden können.

Claims (10)

1. Verfahren zum Nachweis von Immunkomplexen einschließlich eines spezifischen Tumormarkers in einer Plasma- oder Serumprobe, das Verfahren umfassend
einen Schritt zur Abtrennung der Immunkomplexe von der Probe und
einen Schritt zum Nachweis des spezifischen Markers in den abgetrennten Immunkomplexen;
dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren auch einen ersten Schritt der Anreicherung der Immunkomplexe in bezug auf andere in der Probe enthaltene Proteine um einen Faktor von wenigstens 1,2 vor dem Abtrennungsschritt umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, worin die Immunkomplexe durch Leiten der Probe durch eine immunadsorbierende Säule, die fähig ist, die Immunkomplexe spezifisch zu binden, und darauffolgende Elution aus der Säule angereichert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, worin die immunadsorbiernde Säule eine Protein A-Säule ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin die Immunkomplexe durch Bindung an Raji-Zellen oder Clq abgetrennt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, worin die Raji-Zellen oder Clq an eine Festphase gebunden werden, um die Abtrennung der gebundenen Immunkomplexe zu ermöglichen.
6. Verfahren nach Anspruch 4, worin an Raji-Zellen gebundene Immunkomplexe durch Zentrifugieren abgetrennt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, worin der spezifische Marker durch Reaktion mit einem für den Marker spezifischen Antikörper nachgewiesen wird.
8. Verfahren zum Screenen von Plasma-oder Serumproben in bezug auf spezifische antigene Tumormarker, die in Immunkomplexen vorliegen,das genannte Verfahren umfassend:
Leiten der Probe durch eine immunadsorbierende Säule, die fähig ist, Immunkomplexe spezifisch zu binden;
Waschen der Säule, um alle ungebundenen Substanzen zu entfernen;
Eluieren der gebundenen Immunkomplexe aus der Säule, um ein Eluat zu bilden;
Aussetzen des Eluates an einen Festphasen-Rezeptor, der fähig ist, die Immunkomplexe spezifisch zu binden; und
Aussetzen der an die Festphase gebundenen Immunkomplexe an ein Markierungssystem, das spezifisch für die antigenen Marker ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, worin die immunadsorbierende Säule eine Protein A-Säule ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, worin der Festphasen-Rezeptor an eine Festphase gebundene Raji-Zellen oder Clq umfaßt.
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