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Weich gestopfte, laufende Stoffpuppe. Die Erfindung betrifft eine
weich gestopfte Stoffpuppe und bezweckt deren Ausbildung derart, daß sie bei geeigneter
Führung ohne mechanisches Triebwerk laufen kann.
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Auf der Zeichnung ist der für die Darstellung der neuen Merkmale allein
in Betracht kommende, bis zu den Hüften hinaufreichende Teil der Puppe beispielsweise
veranschaulicht. Abb. i zeigt diesen Teil von vorn, Abb. 2 denselben von der Seite,
Abb. 3 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Abb. i bei stehender Puppe und Abb.
q. der gleiche Schnitt bei laufender Puppe.
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Mit einer bekannten hart gestopften Stoffpuppe hat die neue weich
gestopfte Stoffpuppe folgende Merkmale gemein i. daß die -vordere Hälfte des Bauches
und der Oberschenkel mit einer durchlaufenden, von der Leistennaht durchquerten
Stoffbahn überzogen sind, 2. daß zwei Stoffbahnen, von denen die obere den Rücken
und die untere die hintere Hälfte der Oberschenkel umspannt, durch eine querlaufende
Anschlußnaht verbunden sind, 3. daß die Leistennaht die vordere, durchlaufende Stoffbahn
und die hintere Schenkelüberzugsbahn durchsetzt und 4.. daß die Schenkel beim wagerechten
Tragen der Puppe unter ihrem Gesäß einen Anschlag finden, an dem sie sich ebenfalls
wagerecht halten, während die nach oben bzw. bei aufgestellter Puppe nach vorn frei
ausschwingbar sind.
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Das Laufen derartiger Puppen bei ihrer Führung an den Schultern, an
beiden Händen oder auch nur an einer Schulter oder an einer Hand kommt der Erfindung
gemäß durch das Zusammenwirken folgender Neuerungen zustande i. daß die Leistennähte
a, a' über den Beinen o, o' in einem nach oben konvexen Bogen verlaufen,
2. daß die Beckenteile b nach den Seiten außergewöhnlich breit ausladen und bei
sonstiger strammer, aber elastischer Stopfung außen bei b' leer an diese Leistenbogen
anschließen, damit
die Beine bei an sich bekanntem breitspurigen
Aufsetzen der Füße auf die Lauffläche schon von dem Becken an weit auseinanderstehen
und in ihrem Vorwärtsschwingen sich nicht gegenseitig behindern können, 3. daß durch
den erwähnten Verlauf der Leistennähte und die Vollstopfung der oberen Beckenumrisse
einerseits, sowie des mittleren, unteren Teiles c des Bauches d und des mittleren,
unteren Teiles f des Gesäßes g anderseits in den Leistengegenden Mulden h und in
den Gesäßhälften i Mulden k gebildet sind zur Aufnahme von von den Leistennähten
an nach vorn und hinten ganz besonders dickwulstig und wie das Gesäß ganz besonders
elastisch, vorzugsweise mit Baumwolle ausgestopftem Oberschenkelfleisch
1, na, 4. daß der Rücken- und Gesäßbezug bis zu einer die Leistennähte a
etwa berührenden Anschlußnaht ia unter das Gesäß f herabgeführt ist, und
5. - daß die Beine o, o' ziemlich steif gestopft, jedenfalls aber im Knie nicht
gelenkig sind. Stoffschnitt, Nahtführung, Füllstoffverteilung und Füllstoffwahl
wirken zur Herbeiführung des Schreitens oder Laufens der Puppe wie folgt zusammen
Das beim Vorstellen des einen Beines o' mit dem Fuße f' auf der Lauffläche
q zurückbleibende andere Bein o drückt sich mit seinem hinteren, dicken Oberschenkelwulst
in in die Muldenpolsterung k ein und schiebt diese samt der Leistennaht a so weit
vor (Abb. 4), daß der Stoffbezug y zwischen vorderem Schenkelwulst 1
und der
Leistenmulde h stramm gespannt wird. Nach solcher Vorbereitung zum Schritt kommt
dieser beim Verlegen des Körpergewichtes auf den vorgeschrittenen Fuß o', wobei
der hintere o sich etwas vom Boden abhebt, durch Entspannung der hinten zusamrnengepreßten
Polster .k, in und durch gleichzeitige Entspannung des vorn gespannten Stoffbezuges
r zustande. Beide Spannungen zusammen bewirken eine derart ungezwungen-erscheinende
und so weite Vorschwingung des frei gewordenen Beines o, daß dessen Fuß P sich vor
den bisher vorn gewesenen Fuß p' aufsetzt.
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Infolge Entspannens des Stoffbezuges r beim Vorschwenken des Beines
o kommt dessen Leistennaht gegenüber,` dem Bauche d in die Lage, welche die Leistennaht
a' des Beines o' gemäß Abb.4 einnimmt. Bewegt sich der Bauch d nun beim Vorführen
des Puppenoberkörpers an seinen Schultern über das nun vorgestellte Bein o hinweg,
so preßt sich dessen hinterer Oberschenkelwulst m in die Gesäßpolsterung und preßt
diese und sich selbst zusammen. Dadurch wird die Naht a des Beines o wieder in die
Anfangslage nach Abb. 4 vorgeschoben, während der Fuß p bis zu der Stellung nach
Abb. 4 zurückbleibt. Verläßt dessen Spitze den Boden, nachdem inzwischen das andere
Bein o' sich von selbst wieder in die Stellung nach Abb. 4 vorgeschwenkt und mit
seiner Ferse aufgestellt hatte, so wird unter Entspannung des Stoffbezuges y das
Bein o wieder vorgeschwenkt usw.
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Die Puppe nimmt also, wie angestrebt, ohne mechanisches Federtriebwerk
bei leichter Führung an den Schultern oder an beiden Händen oder losen Armen oder
auch nur an einer Schulter oder einem Arm oder einer Hand eine vollkommen natürlich
erscheinende Gangart an.