DE3645291C2

DE3645291C2 - Verfahren zur Herstellung eines flexiblen Schaumstoffisolierrohres

Info

Publication number: DE3645291C2
Application number: DE3645291A
Authority: DE
Inventors: Jean-Paul Strasser
Original assignee: NMC SA
Current assignee: NMC S.A., RAEREN, BE
Priority date: 1985-03-11
Filing date: 1986-01-31
Publication date: 2000-01-27
Anticipated expiration: 2006-02-01

Abstract

Es wird ein Verfahren zur Herstellung eines flexiblen Schaumstoffisolierrohres zur Verfügung gestellt, bei dem der Innenhohlraum des Rohres exzentrisch gegenüber der Rohrwandung angeordnet ist. Der auf der Unterlage vorzugsweise in einem Klemmbügel zur Auflage kommende Teil des Rohres ist abgeflacht. Der Befestigungs-Klemmbügel entspricht in seiner Form der abgeflachten Rohrhälfte, so daß die abgeflachte Rohrhälfte nach dem Eindrücken in den Befestigungs-Klemmbügel einen festen Halt des Schaumstoffisolierrohres gewährleistet. Das Schaumstoffisolierrohr weist vorzugsweise einen Längsschlitz auf. Dieser Längsschlitz durchdringt die Wand des Schaumstoffisolierrohres ganz oder teilweise, wobei er vorzugsweise an der Unterseite des Schaumstoffisolierrohres angeordnet ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel lung eines flexiblen Schaumstoffisolierrohres.

Schaumstoffisolierrohre werden heute in großem Umfang als Wärmeisolation von Heiz- oder Kühlrohrleitungssystemen ver wendet. Da der Schaumstoff selbst sehr empfindlich gegen Stoß und andere Umgebungseinflüsse ist, sind die Schaumstoff isolierrohre vorzugsweise mit einer äußeren Schutzfolie ver sehen oder die Schaumstoffisolierrohre werden nach dem Auf bringen auf die Leitungen vorzugsweise mit einer Schutzfolie umwickelt. Die Herstellung derartiger extrudierter Schaumstoff isolierrohre, gegebenenfalls mit coextrudierter Außenhülle, ist beispielsweise aus den deutschen Offenlegungsschriften 19 13 921 und 27 28 130 sowie der deutschen Auslegeschrift 28 03 708 bekannt.

Die Wandstärken der verwendeten Schaumstoffisolierrohre sind je nach gewünschtem Isolationswirkungsgrad ausgelegt und umgeben das zu isolierende Leitungsrohr nach allen Seiten gleichmäßig. Durch die neue Heizungsanlagenverordnung (HVO), die im Juni 1982 in Kraft getreten ist, muß bei einem bestimmten Lambda- Wert (λ) die Wärmedämmung von Rohren bestimmte Dicken auf weisen. Dies gilt auch im Zwischendeckenbereich, jedoch nur zur Kaltseite hin. Ein Beispiel hierfür ist die Decke vom Keller zum Wohnbereich. Gemäß der Heizungsanlagenverordnung muß eine Isolation zum Keller hin, nicht aber zum Wohnraum hin gegeben sein. An dieser Stelle sei erwähnt, daß auch Schaumstoff isolierrohre mit exzentrisch angeordnetem Innenhohlraum aus JP 58-20424 A, in Patents Abstract of Japan, Sect. M, Vol. 7 (1983), Nr. 98 (M-210) bekannt sind, die durch Ausgießen des Hohlraums zwischen zwei exzentrisch zueinander angeordneten Rohren mit einem flüssigen aufschäumbaren Material im dis kontinuierlichen Verfahren hergestellt werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung eines flexiblen Schaumstoffisolierrohres zur Verfügung zu stellen, das den Wärmedämmvorschriften für Zwischendecken Rechnung trägt, d. h., daß der Isolations wirkungsgrad beispielsweise zum Keller größer ist als zum Wohnbereich, wobei die Schaumstoffisolierrohre mit verbessertem Wirkungsgrad bei gleichzeitiger Reduzierung der Abfallmenge hergestellt werden können.

Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch das im Patentanspruch 1 angegebene Extrusionsverfahren, das so durchgeführt wird, daß man ein flexibles Schaumstoffrohr erhält, bei dem der Innenhohlraum exzentrisch gegenüber der Rohrwandung angeordnet ist, so daß die Längsachse des zylindrischen Innenhohlraumes parallel versetzt zu der Längsachse der Rohrwandung verläuft, wobei man zur Erzielung eines mit einer ebenen Auflageseite versehenen Schaumstoffisolierrohres, bei dem die Dicke des Schaumstoffes unterhalb des zylindrischen Hohlraumes, d. h. zur Auflageseite hin, größer ist als die Dicke des Schaumstoffes oberhalb des zylindrischen Innenhohlraumes, das Schaumstoffisolierrohr spiegelbildlich in Form eines Doppelschaumstoffisolierrohres extrudiert und vor oder nach der Ablängung entlang der Spiegelebene trennt, um die ebene Auflageseite zu erhalten.

Mit der Erfindung wird zusätzlich der Vorteil erreicht, daß trotz Einhaltung der gesetzlichen Wärmedämmvorschriften ge ringere Estrichhöhen bei insgesamt geringerer Hauhöhe der wärmeisolierten Rohrleitungssysteme erreicht wird.

Vorzugsweise weist das Schaumstoffisolierrohr einen äußeren Schutzmantel auf, der insbesondere aus einer abriebfesten Folie, beispielsweise einer solchen aus Polyethylen, Polyvinyl chlorid oder Polyacrylnitril besteht. Selbstverständlich kann der Schutzmantel aber auch durch Coextrusion oder durch Abschreckung des aufschäumenden Gemisches am Formwerkzeug gebildet werden. Der äußere Schutzmantel ist insofern wichtig, da, bevor der Estrich gegossen wird, eine Vielzahl von Hand werkern über diese Isolierung läuft und damit in hohem Maße eine Beschädigungsgefahr gegeben ist.

Die erfindungsgemäßen Schaumstoffisolierrohre sind vorzugsweise längsgeschlitzt, wobei der Längsschlitz jede beliebige Lage parallel zur Längsachse des Rohres haben kann. Der Längsschlitz kann dabei die Wandung des Schaumstoffisolierrohres ganz oder teilweise durchdringen. Im Falle der nur teilweisen Durch dringung kann der Schlitz vor der Montage ganz aufgeschnitten oder aufgerissen werden. Vorzugsweise ist der Längsschlitz auf der Unterseite des Schaumstoffisolierrohres angebracht und verläuft insbesondere senkrecht in radialer Richtung von der Auflageseite zur Längsachse des Schaumstoffisolierrohres.

Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Schaumstoffisolierrohre werden diese entweder in ungeschlitztem Zustand über die zu isolierenden Rohre gezogen, oder aber die längsgeschlitzten Schaumstoffisolierrohre werden aufgeklappt, um die zu iso lierenden Rohre geklappt und mit einem Klebeband verschlossen.

Das Schaumstoffisolierrohr selbst kann aus jedem gewünschten extrudierbaren Schaumkunststoff bestehen. Vorzugsweise besteht es aus einem solchen aus Polyethylen.

Gemäß der vorliegenden Erfindung gestaltet man das Extrusions werkzeug so, daß ein Doppelschaumstoffisolierrohr extrudiert wird, wobei die beiden Schaumstoffisolierrohre entlang einer Spiegelebene spiegelbildlich gegenüber einander angeordnet sind. Nach der Extrusion werden dann die beiden zusammen hängenden Isolierrohre getrennt.

Die Erfindung wird weiterhin anhand der Fig. 1 und 2 erläutert, ohne sie jedoch darauf einzuschränken. Am Ende der Beschreibung befindet sich eine Zusammenstellung der in den Figuren gebrauchten Bezugszeichen.

Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäß hergestelltes Schaumstoffisolierrohr mit abgeflachter Rohrhälfte 4 und dem exzentrisch angeordneten Innen hohlraum 2, sowie den Längsschlitz 9.

Fig. 2 zeigt im Querschnitt ein erfindungsgemäßes Doppel isolierrohr-Extrudat, das nach der Extrusion entlang der Spiegelebene 7 getrennt wird.

Bezugszeichenliste

1

Schaumstoffisolierrohr

2

Innenhohlraum des Schaumstoffisolierrohres

1

3

Schaumstoff aus Kunststoff

4

abgeflachte Rohrhälfte

5

-

6

Schutzmantel des Schaumstoffisolierrohres

1

7

Spiegelebene

8

Auflageseite

9

Längsschlitz

Claims

1. Extrusionsverfahren zur Herstellung eines flexiblen Schaumstoffisolierrohres, bei dem der Innenhohlraum (2) des Schaumstoffisolierrohres (1) exzentrisch gegenüber der Rohrwandung (3) angeordnet ist, so daß die Längsachse des zylindrischen Innenhohlraumes (2) parallel versetzt zu der Längsachse der Rohrwandung (3) verläuft, dadurch gekenn zeichnet, daß man zur Erzielung eines mit einer ebenen Auflageseite (8) versehenen Schaumstoffisolierrohres (1), bei dem die Dicke des Schaumstoffes unterhalb des zylin drischen Hohlraumes (2), d. h. zur Auflageseite (8) hin, größer ist als die Dicke des Schaumstoffs oberhalb des zylindrischen Innenhohlraumes (2), das Schaumstoffisolier rohr (1) spiegelbildlich in Form eines Doppelschaumstoff isolierrohres (7) extrudiert und vor oder nach der Ab längung entlang der Spiegelebene trennt, um die ebene Auflageseite (8) zu erhalten.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf das Schaumstoffisolierrohr (1) einen äußeren Schutz mantel (6) coextrudiert.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Schaumstoffisolierrohr (1) mit einem äußeren Schutz mantel (6) während der Extrusion durch Abschreckung der äußeren Wandung der aufschäumenden Kunststoffmasse erzeugt.

4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Schaumstoffisolierrohr (1) vor der Ablängung mit einem Längsschlitz (9) versieht, der die Wandung des Schaumstoffisolierrohres von der Auflageseite (8) her in radialer Richtung parallel zur Längsachse des Rohres ganz oder teilweise durchdringt.

5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als verschäumbaren Kunststoff ein Polyethylen einsetzt.

6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Coextrusion des Schutzmantels als Kunst stoff Polyethylen, Polyvinylchlorid oder Polyacrylnitril einsetzt.