DE3642458C1 - Reguliervorrichtung einer Brennstoffeinspritzpumpe - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Reguliervorrichtung einer Brennstoffeinspritzpumpe mit einem Hebel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches. Die Anordnung verhindert das Blockieren der Reguliervorrichtung, wenn bei einer gekoppelten Brennstoffeinspritzpumpe der Pumpenkolben im Schadensfall festsitzt. Tritt der Schadensfall bei mehr als einer Brennstoffeinspritzpumpe auf, verliert die Brennkraftmaschine in der Regel ihre Betriebsfähigkeit infolge unzulässiger Drehschwingungen an der Kurbelwelle.

Gattungsgemäße Reguliervorrichtungen sind aus der DE-PS 5 64 169 und der DE 34 06 646 A1 bekannt. Ferner ist es aus der DE-PS 29 50 633 bekannt, das hin- und herbewegliche Stellglied einer Brennstoffeinspritzpumpe durch eine Axialkraft unabhängig von der Stellung des Hebels in einer Endlage festzuhalten, die der Nullförderung des Pumpenkolbens entspricht. Das Festhalten des hin- und herbeweglichen Stellgliedes verändert die Lage des Hebels unabhängig von der momentanen Stellung des verdrehbaren Organs. Dadurch wird die Mitnehmervorrichtung gegen die Kraft der Rückstellfeder aus ihrer Ruhelage verschoben. Das sich am Hebel dann ergebende Rückdrehmoment wirkt über das verdrehbare Organ auf den mit der Reguliervorrichtung gekoppelten Regler der Brennkraftmaschine zurück und vermindert das Arbeitsvermögen des Reglers in unerwünschter Weise.

Die Summe der Drehmomente, die beim Festhalten von Stellgliedern auf den Regler zurückwirken kann, darf das Arbeitsvermögen des Reglers nicht überschreiten, da sonst die Brennkraftmaschine nicht mehr betriebsfähig ist. Daraus resultiert für gegebene Verhältnisse einer Reguliervorrichtung eine maximal zulässige Vorspannkraft der Rückstellfeder im Hebel. Bei bekannten Anordnungen ist die zulässige Vorspannkraft der Rückstellfeder so gering, daß es bei Betrieb der Brennkraftmaschine zu starken Vibrationen an den Hebeln und in der gesamten Reguliervorrichtung kommt, was zu Reibverschleiß insbesondere an den Mitnehmervorrichtungen führt.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Reguliervorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs zu schaffen, mit der das Blockieren der Reguliervorrichtung im Schadensfall bei festsitzendem Pumpenkolben verhindert wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs gelöst. Durch Öffnen des steuerbaren Ventils gelangt Drucköl über den Lagerspalt zwischen Gehäuse und verdrehbarem Organ auf die Mitnehmerseite des Federtellers, der dadurch angehoben wird und die Mitnehmervorrichtung außer Eingriff bringt. Der Hebel ist damit ohne Belastung durch die Rückstellfeder in Grenzen frei schwenkbar. Das in Richtung Endlage für Nullförderung des Pumpenkolbens federbelastete hin- und herbewegliche Stellglied ist damit in der Lage, unter Mitnahme des gekoppelten Hebels unbehindert von der Stellung des verdrehbaren Organs die Nullförderendlage einzunehmen. Es er­ gibt sich automatisch der Vorteil, daß die Brennstoffzufuhr für ausgewählte Zylinder der Brennkraftmaschine willkürlich unterbrechbar ist, wenn die Brennkraftmaschine im Leerlauf oder bei geringer Teillast betrieben wird.

Die mit der Erfindung darüber hinaus erzielten Vorteile bestehen darin, daß die Anordnung in einfacher Weise montierbar ist, daß die Anordnung geringen Bauraumbedarf besitzt, daß die Entkopplung zwischen Hebel und verdrehbarem Organ ohne Rückwirkung auf den angeschlossenen Regler arbeitet, daß die Rückstellfeder des Hebels ohne Beschränkung durch das Reglerarbeitsvermögen dimensionierbar ist und daß mit einer größeren Federvorspannung der Rückstellfeder Vibrationen der Reguliervorrichtung und der daraus resultierende Reibverschleiß vermieden sind.

Aus der DE 34 02 934 A1 ist zwar eine Anordnung bekannt, mit der eine Entkoppelung zwischen einer Reguliervorrichtung und den Stellgliedern einer festgelegten Anzahl von Brennstoffeinspritzpumpen erreicht wird. Dieser Anordnung fehlt jedoch die Sicherheitseinrichtung, die im Schadensfall bei festsitzenden Pumpenkolben das Blockieren der Reguliervorrichtung verhindert.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachstehend näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 Querschnitt einer Brennstoffeinspritzpumpe im Bereich des Hebels;

Fig. 2 schematische Teildarstellung der Reguliervorrichtung.

Eine Reguliervorrichtung zum Einstellen der Fördermenge einer Brennstoffeinspritzpumpe 11 besteht aus einem nicht dargestellten Regler, einem mit dem Regler verbundenen, verdrehbaren Organ 12, einem mit dem verdrehbaren Organ 12 zusammenwirkenden Hebel 13 und einem mit dem Hebel 13 gekoppelten hin- und herbeweglichen Stellglied 14.

Durch das Stellglied 14 wird der Kolben 17 der Brennstoffeinspritzpumpe 11 in bekannter Weise auf verschiedene Fördermenge eingestellt.

Der Hebel 13 besteht aus einem Gehäuse 15, das eine gleitlagerartige Querbohrung 29 zur Aufnahme des verdrehbaren Organs 12 aufweist, einem kolbenartigen Federteller 16, der in einer Zylinderbohrung 18 des Gehäuses 15 angeordnet ist, und einer zwischen Gehäuse 15 und Federteller 16 eingespannten Rückstellfeder 19.

Der Federteller 16 weist auf der dem verdrehbaren Organ 12 zugewandten Seite eine prismatische Verlängerung 20 auf, die mit ihrer Stirnfläche unter Vorspannung durch die Rückstellfeder 19 an einer sekantenartigen Anflächung des verdrehbaren Organs 12 anliegt. Federteller 16 und verdrehbares Organ 12 bilden in dem miteinander zusammenwirkenden Bereich eine drehmomentbegrenzende Mitnehmervorrichtung.

Das verdrehbare Organ 12 weist eine achsparallele Bohrung 21 auf, die über ein steuerbares Ventil 23 mit einer Druckölquelle 24, z. B. dem Schmierölsystem einer Brennkraftmaschine, verbunden ist.

Im Bereich der Mitnehmervorrichtung zweigt radial von der Bohrung 21 eine Bohrung 22 ab, die innerhalb des Gehäuses 15 im Lagerspalt, der in Fig. 1 vergrößert dargestellt ist, zwischen Querbohrung 29 und verdrehbarem Organ 12 mündet.

Sobald die Bohrung 21 mit Drucköl beaufschlagt wird, dringt das Drucköl über den Lagerspalt in den Hohlraum 25 zwischen Federteller 16 und verdrehbarem Organ 12. Durch den sich im Hohlraum aufbauenden Druck wird der Federteller 16 bis zum Anschlag 26 angehoben. Die Verbindung zwischen der prismatischen Verlängerung 20 des Federtellers 16 und der sekantenartigen Anflächung des verdrehbaren Organs 12 ist dadurch aufgehoben und die Drehmomentübertragung der Mitnehmervorrichtung unterbrochen. Die Feder 27 des hin- und herbeweglichen Stellgliedes 14 drückt nun den Hebel 13, unabhängig von der Stellung des verdrehbaren Organs 12, in die mit 28 bezeichnete Nullförderendlage.

Weitere hier nicht dargestellte Brennstoffeinspritzpumpen, die über das verdrehbare Organ 12 reguliert werden und bei ihrem Hebel 13 eine Bohrung 22 aufweisen, sind durch die Druckölbeaufschlagung ferngesteuert auf Nullförderendlage umschaltbar. Bei den diesen Brennstoffeinspritzpumpen zugeordneten Zylindern einer Brennkraftmaschine ist die Brennstoffzufuhr damit unterbunden.

Das Signal zum Betätigen des Ventils 23 kann manuell vom Bedienungspersonal der Brennkraftmaschine ausgelöst sein oder in Abhängigkeit von Betriebsparametern, z. B. bei Leerlauf oder niedriger Teillast, durch den Regler der Brennkraftmaschine erzeugt werden.

Das hydraulische Ausklinken der Mitnehmervorrichtung verhindert die Entstehung eines Rückdrehmomentes auf das verdrehbare Organ 12, so daß durch abgeschaltete Brennstoffeinspritzpumpen keine Verminderung des Reglerarbeitsvermögens eintritt.

Claims (1)

1. Reguliervorrichtung einer Brennstoffeinspritzpumpe mit einem Hebel, der einerseits mit einem verdrehbaren Organ eines Reglers für die Brennstoffeinspritzmenge zusammenwirkt und andererseits mit einem hin- und herbeweglichen, in Richtung auf seine Nullförderendstellung vorgespannten Stellglied für die Brennstoffeinspritzmenge gekoppelt ist, wobei der Hebel aus einem vom verdrehbaren Organ durchdrungenen Gehäuse, einem kolbenartigen Federteller und einer zwischen Gehäuse und Federteller eingespannten Rückstellfeder besteht und Federteller und verdrehbares Organ in dem miteinander zusammenwirkenden Bereich eine drehmomentbegrenzende Mitnehmervorrichtung bilden, dadurch gekennzeichnet, daß das verdrehbare Organ (12) eine achsparallele Bohrung (21) aufweist, daß im Bereich der Mitnehmervorrichtung des verdrehbaren Organs (12) eine von der achsparallelen Bohrung (21) radial abzweigende Bohrung (22) angeordnet ist, die innerhalb des Gehäuses im Bereich der Mitnehmerseite des Federtellers (16) mündet, und daß die Bohrungen (21, 22) des verdrehbaren Organs (12) über ein steuerbares Ventil (23) mit einer Druckölquelle (24) verbunden sind.