DE3640966A1 - Verfahren zur herstellung einer koronaelektrode - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer koronaelektrodeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her
stellung einer Koronaelektrode, wobei auf einen zumindest
teilweise elektrisch leitfähigen Kern eine dielektrische
Beschichtung aufgebracht wird.
Es ist bekannt, daß die Adhäsion an Materialoberflächen
durch Beaufschlagung mit einer Koronaentladung verbessert
werden kann bzw. diese bei unpolaren Materialien überhaupt
erst geschaffen werden kann.
Um eine derartige Oberflächenbehandlung mittels Koronaent
ladung durchführen zu können, bedarf es einerseits einer
elektrischen Energiequelle in Form eines mit Wechsel
spannung arbeitenden, hochfrequenten Hochspannungsgene
rators und einer davon gespeisten Koronaelektrode, die
mit einem Dielektrikum versehen ist und an der die gewün
schte Koronaentladung bei Betrieb des Generators entsteht.
Bei der Durchführung derartiger Oberflächenbehandlungen ist
nach dem bislang bekannten Stand der Technik das Dielek
trikum, welches für eine gleichmäßige Koronaausbildung
von Bedeutung ist, eine Schwachstelle.
Die bei der Oberflächenbehandlung angewandte Koronaent
ladung belastet das Dielektrikum im Dauerbetrieb, bedingt
durch die Produktionsverfahren. Es hat sich gezeigt, daß
je nach Dielektrikumsart ein zeitlich unterschiedlicher
Verschleiß eintritt, der sich in jedem Falle aber uner
wünscht rasch einstellt.
Als Ursachen hierfür sind folgende Faktoren anzusehen:
Aufgrund möglicher Porosität des Dielektrikums einerseits
und aufgrund der Forderung nach kurzschlußsicherer Ausbil
dung des Dielektrikums andererseits hat man bislang das Di
elektrikum mit relativ großer Dicke ausgeführt, wodurch
sich der Wirkungsgrad der Koronaelektroden erheblich ver
schlechtert. Die damit verbundene Folge ist eine ungünstige,
elektrische Korona-Wirkleistungsumsetzung pro Flächenein
heit, verbunden mit geringen, erzielbaren Adhäsionswerten
des behandelten Materials.
Dieses Manko ist nun nur mit großen Generatorleistungen und
großen Gerätedimensionen auszugleichen, dies wiederum führt
zu größeren Wärmeentwicklungen an den Koronaelektroden und
entsprechendem Verschleiß.
Insgesamt verursachen der Verschleiß wie auch der schlechte
Wirkungsgrad bei der Oberflächenbehandlung durch Koronaent
ladung beträchtliche Kosten und Qualitätseinbrüche bei dem
behandelten Material.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Herstellung einer Koronaelektrode zu
entwickeln, nach dem es möglich ist, Koronaelektroden mit
geringer Verschleißanfälligkeit und hohem Wirkungsgrad zu
fertigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
auf den Kern eine Beschichtung aus überwiegend nichtoxy
dischem Material aufgebracht wird.
Durch das Aufbringen einer derartigen Beschichtung wird
es möglich, das Dielektrikum insgesamt dünn zu halten,
gleichzeitig ergibt sich aber eine unporöse und dichte
Beschichtung des Kernes, so daß selbst bei sehr dünnen
Schichten und Punkt-Dauerbelastung mit einer hochfre
quenten Hochspannung über mehrere Stunden eine durch
schlagsichere lsolation möglich ist, wie einschlägige
Versuche gezeigt haben. Die dielektrischen Eigenschaften
der Beschichtung ändern sich bei Veränderung von Tempe
ratur und Frequenz nicht wesentlich.
Bei nach dem Verfahren hergestellten Koronaelektroden
wurde ferner beobachtet, daß die sogenannte Korona
zündspannung erheblich geringer ist, womit auch der
erreichte, bessere Wirkungsgrad erklärbar ist.
Eine zweckmäßige Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß ein formbares und gut
wärmeleitfähiges Kernmaterial verwendet wird, welches
nahezu den gleichen Temperaturausdehnungskoeffizienten
wie das für die Beschichtung verwandte Material be
sitzt.
Eine Weiterbildung des Verfahrens besteht darin, daß die
Beschichtung mit einer Mindestdichte von 95% der theo
retischen Dichte aufgebracht wird.
Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
Anhand der beigefügten Zeichnungen wird der Erfindungsge
danke noch einmal ausführlich erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 einen Hochspannungsgenerator für den Betrieb einer
Koronaelektrode,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Koronaelektrode,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Koronaelek
trode in perspektivischer Darstellung,
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Koronaelektrode nach einem
weiteren Ausführungsbeispiel,
Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel einer weiteren Koronaelek
trode.
In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 ein Hochspannungs
generator bezeichnet, der bei Betrieb über seine Anschlüsse
2 und 3 eine hochfrequente Hochspannung an eine in den
Fig. 2 bis 5 dargestellte Koronaelektrode abgeben kann.
Die in Fig. 2 dargestellte Koronaelektrode ist insgesamt
mit dem Bezugszeichen 4 versehen.
Diese Koronaelektrode 4 besteht aus einem Kern 5 sowie einem
Dielektrikum 6 in Form einer Beschichtung des Kernes 5.
Der Kern 5 besteht vorzugsweise aus einem formbaren Kern
material, welches gut wärmeleitfähig ist und den nahezu
gleichen Temperaturausdehnungskoeffizienten wie das Mate
rial der Beschichtung aufweist. Vorzugsweise besteht der
Kern 5 aus Graphit.
Das Dielektrikum 6 besteht überwiegend aus nichtoxydischem
Material, bevorzugt aus einem keramischen Material wie
Bornitrid, Siliziumnitrid oder Aluminiumnitrid, ebenso ist
ein Gemisch der vorgenannten Materialien denkbar. Es ist
allerdings auch ein Gemisch aus keramischen Materialien aus
nichtoxydischen und oxydischen Anteilen denkbar.
Die Beschichtung des Kernes 5 erfolgt vorzugsweise mit einer
Mindestdichte von 95% der theoretischen Dichte.
Der Kern 5 kann sowohl im PVD-Verfahren (Physical-Vapour-
Disposition) wie auch im CVD-Verfahren (Chemical-Vapour-
Disposition) beschichtet werden.
Ebenso ist es denkbar, die Beschichtung des Kernes 5 im
Sinterverfahren oder durch chemisches Reaktionssintern
durchzuführen.
Es kommt auch eine Beschichtung des Kernes 5 nach dem
Plasma-Spritzverfahren in Frage.
Sofern für die Beschichtung ausschließlich Bornitrid ver
wendet wird ist es vorteilhaft, Bornitrid in hexagonaler,
anisotropischer Form zu verwenden.
Die Verwendung eines Kernmateriales, welches einerseits
gut wärmeleitfähig ist und andererseits nahezu zu dem
gleichen Temperaturausdehnungskoeffizient wie das für die
Beschichtung verwendete Material besitzt, bietet den Vor
teil, daß keine Dilaminationen in den Materialgrenzschich
ten erfolgen. Somit wird eine elektrisch durchschlagsichere
Koronaelektrode geschaffen.
Die Verwendung von Mischkeramik zur Beschichtung ermöglicht
die Herstellung preiswerter Koronaelektroden in hoher
Qualität.
Das Dielektrikum 6 der Koronaelektrode 4 besteht insgesamt
aus einer relativ dünnen Schicht aus den oben erwähnten
Materialien.
Bei anliegender Hochspannung an den Anschlüssen 7 der
Koronaelektrode 4 sowie 8 einer als Walze ausgebildeten
Gegenelektrode 9 entsteht zwischen der Koronaelektrode
4 und der Gegenelektrode 9 eine elektrische Koronaent
ladung 10.
Fig. 2 zeigt deutlich, daß die Koronaelektrode 4 an der
Stelle für die elektrische Kontaktkabel nicht mit einem
Dielektrikum 6 versehen ist, so daß die Möglichkeit be
steht, mehrere, derart ausgestalteter Koronaelektroden
4 kurzschlußsicher zusammenfügen zu können.
Fig. 3 macht deutlich, daß durch eine dünne Beschichtung
des Elektrodenkernes 5 mit dem schon erwähnten Dielektri
kum 6 die Möglichkeit besteht, die Entladungsstege 11 äußerst
scharfkantig und somit wirkungsgraderhöhend ausbilden zu
können. Die Koronaentladung 10 erfolgt hier gegen eine an
Masse liegende Metallplatte 12.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist der Kern 5 der
Koronaelektrode 4 mit einer in Richtung seiner Längsachse
verlaufenden Kühlbohrung 13 versehen, deren Leibung wieder
um mit einem Dielektrikum 6 beschichtet ist.
Die in Fig. 4 dargestellte Koronaelektrode 4 weist einen
Hohlkern 5 auf, der in seinem lnneren vollständig und
äußerlich teilweise mit einem Dielektrikum 6 beschichtet
ist.
Eine Entlüftung dieser Koronaelektrode 4 ist in der
gleichen Richtung möglich, in der sich die Koronaentladung
10 einstellt. Die Entlüftungsrichtung ist durch den Pfeil
A in Fig. 4 gekennzeichnet.
Eine nur teilweise Aufbringung des Dielektrikums 6 im
äußeren Bereich der Koronaelektröde ermöglicht es, im
nichtbeschichteten Bereich beispielsweise ein Gewinde
14 an der Koronaelektrode 4 anzubringen.
In Fig. 5 ist eine Koronaelektrode 4 dargestellt, bei der
ein innenliegender Elektrodenspalt, um 90° abgewinkelt,
mit einem wiederum dünnen Dielektrikum 6 beschichtet ist.
In diesem Elektrodenspalt kann z. B. ein Metalldraht 15
einer Koronaentladung 10 ausgesetzt werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung einer Koronaelektrode, wobei
auf einen zumindest teilweise elektrisch leitfähigen
Kern eine dielektrische Beschichtung aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf den Kern (5) eine Beschichtung aus überwiegend
nichtoxydischem Material aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Verwendung eines formbaren und gut wärmleitfähigen
Kernmateriales, welches den nahezu gleichen Tempera
turausdehnungskoeffizienten wie das für die Beschich
tung verwendete Material besitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Beschichtung mit einer Mindest
dichte von 95% der theoretischen Dichte auf den Kern
(5) aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch die Beschichtung des
Kernes (5) im CVD-Verfahren (Chemical-Vapour-Disposition).
5. Verfähren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, gekennzeichnet durch die Beschichtung des Kernes
(5) im PVD-Verfahren (Physical-Vapour-Disposition).
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, gekennzeichnet durch die Beschichtung des Kernes
(5) durch Sintern oder chemisches Reaktionssintern.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, gekennzeichnet durch die Beschichtung des Kernes
(5) nach dem Plasma-Spritzverfahren.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, gekennzeichnet, durch die Verwendung von keramischen
Materialien wie Bornitrid, Siliziumnitrid oder Alu
miniumnitrid zur Beschichtung des Kernes (5).
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Patentansprüche
1 bis 7, gekennzeichnet durch die Verwendung von kera
mischen Materialmischungen aus Bornitrid, Siliziumni
trid oder Aluminiumnitrid zur Beschichtung des Kernes
(5).
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Patentansprüche
1 bis 7, gekennzeichnet durch die Verwendung von kera
mischen Materialmischungen aus nichtoxydischen und
oxydischen Anteilen zur Beschichtung des Kernes (5).
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis
10, gekennzeichnet durch die Verwendung von Bornitrid
in hexagonaler, anisotropischer Form zur Beschichtung
des Kernes (5).
Priority Applications (6)
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Applications Claiming Priority (1)
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