DE3640815A1 - Strangbrennschneidmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Strangbrennschneidmaschine zum Abtrennen von Stranggußstücken mit einer Mehrfachmeß­ vorrichtung zur Erfassung einer Vielzahl von unter anderem den Strang betreffenden Meßdaten.

Der Betrieb einer Stranggießanlage ist von einer Viel­ zahl von Betriebsdaten abhängig. Um Werkstücke mit einem bestimmten Gewicht zu erhalten, werden oft große und damit unwirtschaftliche Toleranzen vorgesehen, da bei der Ermitt­ lung von Betriebsdaten von theoretischen Werten ausgegangen wird, die in der Praxis aber durch verschiedene Umstände nicht unerhebliche Abweichungen aufweisen. Um mit Sicher­ heit ein Werkstück von einem bestimmten Materialgewicht zu erhalten, sind somit oft große Sicherheitstoleranzen erforderlich, die damit zu einem nicht vermeidbaren Material­ verlust führen. Um derartige Materialverluste zu vermeiden, ist bereits vorgeschlagen worden, mit einer Mehrfachmeß­ vorrichtung die Parameter einer Stranggießanlage zu erfas­ sen und in einer Rechen- und Steuereinrichtung auszuwerten, um somit Werte für eine optimierende Steuerung einer Stranggießanlage sowohl für den unmittelbaren Betrieb als auch für eine Langzeitoptimierung zur Verfügung zu haben. Für die Erfassung des Gewichts ist die Messung der Brammen­ breite bzw. Brammendicke von besonderer Bedeutung, insbe­ sondere wenn aufgrund eines Kalibrierstücks ein weiteres Strangstück hergestellt wird.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Messung der Breite der in der Brennschneid­ maschine befindlichen Bramme verfügbar zu machen, die eine genaue Brammenbreitenmessung erlaubt und bei den rauhen Bedingungen in einer Stranggießanlage sich durch Genauigkeit und Betriebssicherheit über einen langen Zeitraum auszeich­ net.

Die Erfindung besteht darin, daß an der Brennschneid­ maschine pro Brammenseite vorn oder hinten ein schwenkbarer Hebel gelagert ist, der die Brammenkante abtastet, und daß dabei die aus einer Nullstellung bis dahin durchgeführte Bewegung über einen Präzisionsantrieb eine Zähleinrichtung betätigt.

Zweckmäßigerweise sind dabei auf der Querkonstruktion der Brennschneidmaschine Lagerböcke angebracht, in denen die schwenkbaren Hebel gelagert sind.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführung sind die Hebel durch eine Luft-Zylinder-Kolbenanordnung schwenkbar.

Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß das Präzisionsgetriebe aus einem spielfreien Zahnriemen- oder Kettenantrieb besteht.

Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform ist als Zähleinrichtung ein elektromechanischer Pulsgeber vorge­ sehen.

Die ortsfeste Anordnung stellt eine vorteilhafte Konstruktion anstelle eines verschiebbaren Wagens dar.

Um die Betriebssicherheit zu erhöhen, ist die Breiten­ meßeinrichtung mit Hilfe von wasserdurchflossenen Platten geschützt.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Tasthebel wasserdurchflossene Kühlkanäle aufweisen.

Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläu­ tert werden. Die beigefügte Zeichnung zeigt die erfindungs­ gemäße Einrichtung zur Messung der Brammenbreite in einer Teilansicht in schematischer Darstellung.

In der einzigen Figur ist zu sehen, wie auf dem hinteren Querträger 1 ein Lagerbock 2 montiert ist, in dem eine Welle 3 drehbar gelagert ist, auf der ein Abtast­ hebel 4 montiert ist, der somit eine Schwenkbewegung aus­ führen kann. Die Welle 3 mit dem Abtasthebel 4 trägt ein Zahnrad 5, über das ein Zahnriemen 6 läuft, der die Zählwelle 7 einer Zähleinrichtung 8 antreibt. Der Zahn­ riemen 6 sitzt spielfrei auf dem Zahnrad 5 und der Zählwelle 7, so daß eine genaue Übertragung der Schwenk­ bewegung des Abtasthebels 4 auf die Zähleinrichtung 8 erfolgt. Dieser Präzisionsantrieb kann auch andersartig gestaltet sein und beispielsweise aus einem Kettenantrieb bestehen. Die Zähleinrichtung 8 ist als elektromechanischer Impulsgeber ausgebildet, der von der Zählwelle 7, die der Zahnriemen 6 antreibt, betätigt wird.

Dem Schwenkhebel 4 ist ein Luftzylinder 9 zugeordnet, in dem ein Kolben 10 sitzt, der mit seiner Kolbenstange 11 über ein Gelenk 12 am Abtasthebel 4 angreift. Auf der gegenüberliegenden Seite der Zylinderkolbenanordnung 9, 10 ist ein Anschlag 13 vorgesehen, gegen den die Zylinder­ kolbenanordnung 9, 10 den Abtasthebel 4 drückt, wobei sich dieser in einer sogenannten Nullstellung befindet, die in der Figur gestrichelt dargestellt ist.

Zur Breitenmessung verschwenkt der Abtasthebel 4 aus seiner gestrichelten Nullstellung in die Stellung, in der er mit der Seitenkante der Bramme in Berührung kommt, wie es durch den Pfeil 14 dargestellt ist; d. h. der Abtast­ hebel 4 schwenkt so weit in der Figur nach links, bis er die dort dargestellte Bramme 15 an ihrer Seitenkante 16 berührt. In der Figur ist außerdem gestrichelt eine mögli­ che größere Bramme 17 dargestellt, bei der die Schwenkbe­ wegung des Abtasthebels 4 aus der gestrichelten Nullstel­ lung wesentlich geringer wäre. Aufgrund des Präzisions­ getriebes 5, 6 wird die Zählwelle 7 des elektromagnetischen Impulsgebers 8 entsprechend betätigt und die aufgezählten Impulse können in einem Impulszählgerät mit den Impulsen der anderen Seite addiert werden und so zu einer genauen Breitenmessung der Bramme führen. Die durch die geometri­ sche Konstruktion und eventuelle Abweichungen des Stranges bzw. der Bramme 15 entstehenden Breitenmeßfehler sind nur gering und unbedeutend. Es ist von Vorteil, daß die Kon­ struktion ortsfest auf dem hinteren Querträger 1 der Brennschneidmaschine angeordnet ist. Die durchgehenden Lager 2 ermöglichen eine robuste Ausführung, so daß die Einrichtung im rauhen Betrieb bei einer Stranggießanlage gewachsen ist und eine lange Lebensdauer verspricht. Um die beschriebene Einrichtung gegen Wärmeeinwirkungen zu schützen, ist ein Kühlsystem vorgesehen, in das durch den Wassereinlaß 18 Kühlwasser zufließt und vom Wasserausgang 19 das erwärmte Kühlwasser abgezogen wird. Das Kühlsystem kann aus im einzelnen nicht dargestellten, durch Kühlwasser durchflossenen Platten bestehen, und zweckmäßig sind auch die Abtasthebel 4 mit Kühlwasserkanälen durchzogen, die an das Kühlwassersystem angeschlossen sind. Der eingesetzte elektromechanische Pulsgeber gibt pro Umdrehung vorzugs­ weise 1200 Impulse ab, es ist aber auch möglich, pro Umdrehung 2400 bis 3600 Impulse abzugeben. Die damit erreichte Meßgenauigkeit liegt bei etwa +0,5 mm. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin, daß sie verhältnismäßig platzsparend gestaltet werden kann und auch nachträglich an Querträgern bereits vorhandener Brennschneidmaschinen montierbar ist, um zu einem späteren Zeitraum diese mit einer genau arbeitenden Einrichtung zur Messung der Brammenbreite bzw. Brammendicke auszustatten.

Claims (8)

1. Strangbrennschneidmaschine zum Abtrennen von Stranggußstücken mit einer Mehrfachmeßvorrichtung zur Erfassung einer Vielzahl von unter anderem den Strang betreffenden Meßdaten und insbesondere einer Einrichtung zur Messung der Breite der in der Brennschneidmaschine befindlichen Bramme, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Brennschneidmaschine (1) pro Brammenseite vorn oder hinten ein schwenkbarer Hebel (4) gelagert ist, der die Brammenkante (16) abtastet, und
daß dabei die aus einer Nullstellung bis dahin durchgeführ­ te Bewegung (14) über einen Präzisionsantrieb (6) eine Zähleinrichtung (8) betätigt.

2. Strangbrennschneidmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Querkonstruktion (4) der Brennschneidmaschine Lagerböcke (2) angebracht sind, in denen die schwenkbaren Hebel (4) gelagert sind.

3. Strangbrennschneidmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel (4) durch eine Luft-Zylinder-Kolbenanordnung (9, 10) schwenkbar sind.

4. Strangbrennschneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Präzisionsantrieb aus einem spielfreien Zahnriemen- oder Kettenantrieb (6) besteht.

5. Strangbrennschneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Zähleinrichtung aus einem elektromechanischen Impulsgeber (8) besteht.

6. Strangbrennschneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breitenmeßeinrichtung ortsfest montiert ist.

7. Strangbrennschneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Breitenmeßeinrichtung mit Hilfe von wasserdurch­ flossenen Platten gekühlt ist.

8. Strangbrennschneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasthebel wasserdurchflossene Kühlkanäle aufweisen.