DE3639870A1 - Sicherungseinrichtung zum nachweis des unbefugten oeffnens eines gehaeuses - Google Patents
Sicherungseinrichtung zum nachweis des unbefugten oeffnens eines gehaeusesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sicherungseinrichtung zum Nach
weis des unbefugten Öffnens eines Gehäuses nach dem Oberbe
griff von Anspruch 1.
Industrielle Erzeugnisse werden häufig durch derartige
Sicherungseinrichtungen gegen unbefugtes Öffnen gesichert,
um unbefugte Eingriffe zu verhindern. Durch solche etwaigen
unbefugte Eingriffe werden regelmäßig Garantieversprechen
der jeweiligen Hersteller vereitelt, weil der Produzent
nicht für die nach dem unbefugten Öffnen der Geräte vorge
nommenen Manipulationen haften kann. In bestimmten Fällen
können durch ein einwandfreies Funktionieren der von den
Gehäuseteilen eingeschlossenen Geräte hohe Folgeschäden ver
mieden werden, die im Falle einer unbefugten Manipulation
nicht vermieden werden, also eintreten können; es können
dann aufgrund der Produzentenhaftung unkalkulierbare Regreß
ansprüche auf den Hersteller zukommen, die er nur im Falle
eines einwandfreien Nachweises einer Manipulation abwehren
kann. Die Gründe für derartige Manipulationen sind zum Teil
unbekannt, Tatsache ist, daß sie vorkommen.
Bei einer herkömmlichen Vernietung der Gehäuseteile wurden
die Nieten zum Öffnen des Gehäuses aufgebohrt und beim Ver
schließen des Gerätes durch käuflich zu erwerbende Nieten
wieder ordnungsgemäß verschlossen, so daß ein Nachweis ei
ner Manipulation nicht möglich war. Häufig werden derarti
ge Gehäuseteile auch verschraubt und die Schrauben durch
einen Siegellack gesichert. Auch in einem solchen Fall ist
es nicht in jedem Fall möglich, ein unbefugtes Öffnen des
Gehäuses nachzuweisen, da nach einem sorgfältigen Entfernen
der alten Siegellackreste und Aufbringen eines neuen Siegel
lackes gleicher Qualität das Gerät wieder ordnungsgemäß ver
siegelt werden kann. Eine Verplombung bietet keinen sicheren
Nachweise über ein etwaiges unbefugtes Öffnen, da eine Plom
be auch einmal durch Unachtsamkeit beim Arbeiten in der Nähe
eines solchen Gerätes abgerissen werden kann.
Zwar ist es denkbar, die Gehäuseteile miteinander in der Wei
se zu verkleben, daß Sie in jedem Fall nur zerstörend ge
öffnet werden können, dann sind jedoch keine befugten War
tungsarbeiten an den vom Gehäuse eingeschlossenen Teilen
möglich. Gleiches gilt auch für eine Verschweißung der Ge
häuseteile, die im Falle einer Ausbildung beider Gehäuse
teile aus thermoplastischem Kunststoff möglich wäre.
Aufgabe der Erfindung ist es, die gattungsmäßig zugrundege
legte Sicherungseinrichtung dahingehend auszugestalten, daß
in jedem Falle einer unbefugten Öffnung der Gehäuseteile ein
solcher Eingriff mit Sicherheit nachweisbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Dank der großen Materialhärte
des Sicherungsnietes gegenüber der Härte des Gehäusewerk
stoffes läßt sich dieser nicht spurlos entfernen und beim
Schließen des Gehäuses durch einen neuen Sicherungsniet
gleicher Art ersetzen; vielmehr sind aufgrund der großen
Härte des Sicherungsnietes Freßspuren oder Schleifspuren
an den Gehäusewandungen erkennbar, sofern der Sicherungs
niet sich überhaupt entfernen läßt. Eine zweckmäßige Ausge
staltungsform sieht nämlich vor, daß der aus legiertem
Stahl bestehende Sicherungsniet nur lose festgenietet wird,
so daß er beim Versuch des Aufbohrens sich in dem Niet
loch dreht und sich demgemäß nicht aufbohren läßt. Aufgrund
der versenkten Anordnung der Nietenden ist auch ein Fest
halten des Nietes mittels einer Zange nicht möglich.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den
Unteransprüchen entnommen werden. Im übrigen ist die Erfindung
anhand verschiedener in den Zeichnungen dargestellter Aus
führungsbeispiele nachfolgend noch erläutert; dabei zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch flanschartig miteinan
der verbundene Gehäuseteile , die durch
Sicherungsnieten miteinander verbunden sind,
Fig. 2 bis 5 verschiedene Ausführungsbeispiele von Sicherungs
nieten.
Das in Fig. 1 dargestellte Gehäuse besteht aus einem plat
tenförmigen Unterteil 2 und einem hutförmigen Gehäuseober
teil 1. Im Randbereich sind die flanschartig gestalteten
Wandungsteile 3 bzw. 4 miteinander verbunden und in diesem
Flanschbereich auch mit einer Haltewand 5 mittels Befesti
gungsschrauben 6 verschraubt. Im Flanschbereich sind beim
dargestellten Ausführungsbeispiel an zwei gegenüberliegen
den Stellen Sicherungsnieten 7 angebracht, über die weiter
unten noch im einzelnen zu sprechen sein wird. An dieser
Stelle sei lediglich soviel gesagt, daß die Nieten zwar auch
eine Verbindungsfunktion der beiden Gehäuseteile übernehmen,
daß ihr hauptsächlicher Verwendungszweck jedoch die Nach
weissicherung gegen unbefugtes Öffnen ist. Im wesentlichen
werden die beiden Gehäuseteile durch die Schrauben 6 zusammen
gehalten, mit denen die Gehäuseteile auch an der Haltewand
5 festgeschraubt sind.
Um an der Teilungsfuge 12 zwischen den beiden Wandungsteilen
3 und 4 nicht ein scharfes Werkzeug, wie z. B. ein Messer
oder einen spitzen Schraubenzieher zum Spreizen der beiden
Wandungsteile außen ansetzen zu können, ist die Teilungsfuge
12 zwischen den Wandungsteilen am Außenrand versenkt ange
ordnet und mit einer Schürze 13 überdeckt. Diese am oberen
Gehäuseteil 1 angebrachte Schürze umgreift spielfrei den
Außenrand des Gehäuseunterteiles 2, so daß die Teilungsfuge
12 außen unzugänglich ist. Dadurch ist die Teilungsfuge auch
gegen Feuchtigkeitszutritt oder ähnlichem geschützt.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel, welches
eine vergrößerte Einzeldarstellung der in Fig. 1 eingekrei
sten flanschartigen Einzelheit des Gehäuses darstellt, ist
der Sicherungsniet 7 als Hohlniet ausgebildet, der ein vor
gefertigtes Nietende 8 mit Flachkopf trägt. Das dem Gehäuse
oberteil 1 zugeordnete Wandungsteil 3 weist eine flache zylin
drische Ansenkung 10 zur Aufnahmedes flachkopfartigen Nietendes
8 auf, in welcher dieser vollständig eingesenkt werden kann.
Der hohl ausgebildete Sicherungsniet 7 ist im Innendurch
messer so groß ausgebildet, daß die Befestigungsschraube
6 noch gut hindurchgesteckt werden kann. Aufgrund einer
solchen Ausgestaltung wird eine zusätzliche Lochung für
einen Sicherungsniet eingespart; außerdem wird der dadurch
bedingte relativ große Sicherungsniet gegen Aufbohren noch
sicherer, weil ein Aufbohren um so schwerer ist, je größer
der Sicherungsniet im Durchmesser gestaltet ist. Die Dreh
momente zum Aufbohren nehmen mit zunehmender Größe zu, wo
gegen die Kräfte, mit denen der nur lose festgestemmte
Sicherungsniet an den flanschartigen Wandungsteilen 3 und
4 festgehalten wird, relativ klein und vom Nietdurchmesser
weitgehend unabhängig sind. Im übrigen läßt sich ein Hohl
niet leichter verstemmen als ein massiver Niet.
Das Gehäuseunterteil 4 weist zur Aufnahme des zu verstemmen
den Nietendes 9 eine konische Ansenkung 11 auf, in die der
zunächst noch hohlzylindrische Schaft des Sicherungsnietes
mit einem entsprechenden Konus hineingestemmt und der
Sicherungsniet auf diese Weise verstemmt wird. Hierbei
sollte darauf geachtet werden, daß das Nietende 9 zwar
spielfrei aber nicht zu fest verstemmt wird, sondern sich
ggf. noch verdrehen läßt. Dadurch ist ein sicherer Auf
bohrschutz des Sicherungsnietes gegeben. Grundsätzlich wä
re es zwar denkbar, das untere Nietende ebenfalls bis zur
Bildung eines Flachkopfes zu verstemmen, bei der großen
Materialhärte ist dies zum einen jedoch nicht nötig und zum
anderen auch nicht ohne weiteres möglich. Abgesehen davon
würden sich aufgrund der großen Materialhärte des Sicherungs
nietes in unkontrollierbarer Weise auch die Wandungsteile
3 und 4 im Bereich der Ansenkung deformieren.
Als weiterer Aufbohrschutz des Sicherungsnietes ist die Ver
wendung eines hochfesten Stahlwerkstoffes für den Sicherungs
niet 7, wie er in den Fig. 2 und 4 vorgeschlagen wird,
vorgesehen, wobei davon ausgegangen wird, daß die beiden
Wandungsteile 3 und 4 aus Kunststoff oder aus Aluminium be
stehen, die eine wesentlich geringere Härte als der Werk
stoff des Sicherungsnietes aufweisen. Durch die große Härte
des Sicherungsnietes im Vergleich zu dem Werkstoff der Wan
dungsteile und aufgrund des nur losen Verstemmens des
Sicherungsnietes hinterläßt dieser beim Versuch des Auf
bohrens mit Sicherheit Reibspuren an den Wandungsteilen,
die, selbst wenn der Niet durch Verwenden einer Mikrotrenn
scheibe im Anschluß an einen vergeblichen Aufbohrversuch ge
teilt werden sollte, erkennbar blieben und auf einen unbe
fugten Eingriff hindeuten.
Ein weiteres wesentliches Merkmal für den Aufbohrschutz
ist außer der großen Härte und dem nur losen Verstemmen des
Sicherungsnietes auch, daß die beiden Nietenden voll in An
senkungen 10 bzw. 11 untergebracht sind, so daß es nicht
möglich ist, mittels einer Zange den Sicherungsniet gegen
Verdrehen beim Aufbohrversuch festzuhalten. Das obere Niet
ende 8 sollte daher möglichst paßgenau in die zugehörige
flache zylindrische Ansenkung 10 hineinpassen. Desgleichen
ist es wichtig, daß das untere verstemmte Nietende 9 nicht
aus der konischen Ansenkung 11 herausragt; der Sicherungs
niet muß daher sorgfältig auf die Stärke der beiden Wan
dungsteile 3 und 4 abgestimmt werden.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der Sicherungsniet 7′ mit dem oberen, beispielsweise aus
Aluminium bestehenden Wandungsteil 3′ integriert und bil
det ein einstückig zusammenhängendes Werkstück mit ihm. Zwar
ist hier nicht die vorhin besprochene große Werkstückhärte
des Sicherungsnietes vorgesehen; außerdem ist der Sicherungs
niet 7′ auch nicht frei verdrehbar. Trotzdem ist ein unbe
fugtes Öffnen des Gehäuses ohne weiteres dadurch nachweisbar,
daß bei einem Aufbohren der werkstückintegrierte Sicherungs
niet 7′ fehlt und beim Wiederverschließen des Gehäuses nur
durch einen Fremdniet ersetzt werden kann.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
im unteren Wandungsteil 4′ angebrachte Ansenkung 11′ doppel
konisch ausgebildet und der Sicherungsniet 7′ ist etwas kür
zer als beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 gewählt. Dank
der doppelkonischen Ausbildung der Ansenkung 11′ ist der
Außenrand des verstemmten Nietendes 9′ besser gegen den Zu
griff durch ein Werkzeug geschützt, mit dem das verstemmte
Ende in die zylindrische strichliert angedeutete Form wieder
zurückgebogen werden könnte. Wenn nämlich das verstemmte En
de an einer Umfangsstelle in die zylindrische Form zurückge
drückt werden könnte, läßt sich bequem eine Zange ansetzen,
mit der der Sicherungsniet festgehalten werden kann, so daß
er ohne sichtbare Folgen am Wandungsteil aufgebohrt werden
könnte. Ebenso wäre es denkbar, nach und nach auch andere
Umfangsstellen des verstemmten Endes 9′ in die zylindrische
Lage zu verbiegen, so daß der Niet schließlich aus der Niet
öffnung herausgedrückt werden kann, wodurch ebenfalls der
Sicherungsniet ohne sichtbare Spuren am Werkstück entfernt
werden könnte.
Einen noch größeren Schutz gegen derartige Manipulationen
bietet das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5. Dort ist der
Sicherungsniet 7′′′ mit seinem oberen flachen und am Außen
rand gezackten Nietende 8′ in das obere Wandungsteil 3′ ein
gegossen und mit ihm gewissermaßen integriert. Zwar ist auch
hier ein gewisser Verdrehschutz gegeben, jedoch ist aufgrund
der integrierten Anordnung des Sicherungsnietes ein Entfernen
des Sicherungsnietes ohne sichtbare Folgen unmöglich. Die An
senkung 11′ im unteren Wandungsteil 4′ ist im ursprünglichen
Zustand zylindrisch konisch. Nach dem Verstemmen des unteren
Nietendes 9′ - es muß auch bei diesem Ausführungsbeispiel ein
verkürzter Sicherungsniet verwendet werden - wird im Taumel
nietverfahren mittels eines ringschneidenartigen Werkzeuges
eine Ringrille 15 um die ursprüngliche Ansenkung 11′ hinein
gedrückt und dabei dessen Rand über den Rand des verstemmten
Nietendes 9′ hinweg gedrückt, so daß es dieses Nietende voll
ständig umschließt. Durch einen zusätzlichen Schlag mit ei
nem konusförmigen Werkzeug kann das aufgewölbte Randmaterial
in das konusförmig verstemmte untere Nietende 9′ hineinge
drückt werden, wie es die Fig. 5 zeigt. Dadurch ist der
Sicherungsniet vollständig umschlossen und ist mit Werkzeu
gen in keiner Weise mehr zugänglich.
Claims (9)
1. Sicherungseinrichtung zum Nachweis des unbefugten Öffnens
eines Gehäuses, bei dem Wandungsteile flanschartig oder
deckelartig miteinander verbunden sind, durch die wenigstens
ein nur zerstörend entfernbarer Sicherungsstift durchragt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sicherungsstift ein wesentlich härter als der Werk
stoff wenigstens eines der verbundenen Wandungsteile (3, 3′,
3′′, 4, 4′) ausgebildeter Sicherungsniet (7, 7′′, 7′′′) ist,
dessen Nietenden (8, 8′, 9, 9′) versenkt angeordnet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Ausbildung der Gehäuseteile (1, 2) aus Alu
minium und/oder aus Kunststoff der Sicherungsniet (7, 7′,
7′′, 7′′′) aus - vorzugsweise legiertem - Stahl besteht.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das verstemmte Nietende (9, 9′) und die zugehörige An
senkung (11, 11′, 11′′) in dem Wandungsteil (4, 4′) konisch
ausgebildet sind.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens das zu verstemmende Ende (9, 9′) des Sicherungs
nietes (7, 7′, 7′′, 7′′′) hohl ausgebildet ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilungsfuge (12) zwischen den verbundenen Gehäuse
teilen (1, 2) am Außenrand versenkt angeordnet oder über
deckt ist (Schürze 13).
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Nietende (9, 9′) zwar spielfrei aber lose verstemmt
ist, derart, daß der verstemmte Sicherungsniet (7, 7′) leicht
verdrehbar ist.
7. Einrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sicherungsniet (7′) mit einem der Gehäuseteile (Wan
dungsteil 3′) einstückig integriert ist (Fig. 3).
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sicherungsniet (7′′′) mit einem vorgefertigten Kopf
in den Werkstoff des einen der Gehäuseteile (Wandungsteil 3′′)
eingegossen ist (Fig. 5).
9. Einrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch
1, vorzugsweise nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der als Sicherungsniet (7′′′) ausgebildete Sicherungs
stift an seinem versenkt angeordneten, zu verstemmenden En
de (9′) durch verstemmten Randwerkstoff (14) der Ansenkung
(11′) formschlüssig übergriffen ist (Fig. 5).
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