DE3637275C1 - Overcurrent trip device for protection switching apparatuses - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Überstromauslöser für Schutzschaltgeräte
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
Zum Schutz von Leitungen gegen thermische Überlastung und zum Kurz
schlußschutz werden Leitungsschutzschalter verwendet.
Alle derartigen Schutzschalter sind prinzipiell gleich aufgebaut. Neben
den Anschlußklemmen, dem Kontakt- und Löschsystem sowie dem Schalt
schloß benötigen sie einen Magnetauslöser für den Kurzschlußschutz und
einen thermischen Auslöser zum Schutz gegen Überlastung.
Bei bekannten Ausführungen ist sowohl die Spule des Magnetauslösers
als auch der thermische Auslöser stromdurchflossen. Steigt der Strom
über seinen zulässigen Wert, dann löst der thermische Auslöser infolge
der Stromwärme das Schaltgerät aus. Im Kurzschlußfall wird hingegen der
Anker des Elektromagneten schlagartig angezogen, so daß der gestörte
Stromkreis sehr schnell unterbrochen wird.
Im ungestörten Betrieb fließt der Nennstrom der angeschlossenen elektri
schen Verbraucher durch beide Auslöser des Schaltgerätes; es entsteht
Verlustwärme, die unerwünscht ist.
Bei einer bekanntgewordenen Anordnung mit den Merkmalen des Oberbegriffs (GB-PS 20 26 246) wurde daher der
thermische Auslöser als Spule aus Memorymetall ausgebildet, die gleich
zeitig die Spule des Magnetauslösers darstellt.
Nachteilig ist dabei, daß der thermische Auslöser selbst stromdurch
flossen ist und deshalb die erforderliche genaue Eichung sich beim Auf
treten eines Kurzschlußstroms bleibend verändert. Das Schaltgerät kann
seine Schutzfunktion nicht mehr erfüllen.
Nachteilig ist des weiteren der große Zeitaufwand, der für die Justie
rung eines derartigen Auslösers aufgebracht werden muß, und der verwen
dete kostspielige Werkstoff.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Überstromauslöser
für Schutzschaltgeräte zu schaffen, der die Schutzfunktion - Kurzschluß
schutz und Schutz gegen thermische Überlastung - in einer Baueinheit
vereinigt, dessen thermischer Auslöser nicht stromdurchflossen ist und
dessen Leistungsbedarf (Verlustleistung) erheblich unter dem bekannter
Anordnungen bleibt. Zusätzlich soll auf irgendwelche Justierarbeits
gänge verzichtet werden, so daß der Überstromauslöser als kompakte,
transportfähige Baueinheit in allen bekannten Leitungsschutzschaltern
zur Anwendung kommen kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung
als thermischer Auslöser eine Bimetall-Schnappscheibe verwendet,
welche von einem gut wärmeleitenden, zugleich die Spule
tragenden, rotationssymmetrischen
Tragkörper gehaltert ist.
Der Magnetauslöser besteht aus einem gut wärmeleitenden a-magnetischen
Rohr, in dessen einem Ende der Magnetkern festgesetzt ist und dessen
verschlossenes anderes Ende als Anschlag für den Magnetanker dient.
Zwischen Anker und Kern ist eine Fesselungsfeder eingesetzt. Der vom
Anker oder von der Schnappscheibe zu bewegende Stößel durchdringt zen
tral den Kern und gegebenenfalls den Anker bzw. die Schnappscheibe.
Mit seinem Ende drückt der Stößel bei Auslösung, und zwar jeweils
schlagartig, zunächst auf die Klinke des Schaltschlosses und dann auf
den beweglichen Kontakt des Schutzschalters. Die Auslösung wird durch
den Stromfluß in der auf dem Rohr aufgebrachten Wicklung hervorgerufen.
Diese Wicklung bringt im Kurzschlußfall den Anker, bei thermischer Über
lastung die Bimetallschnappscheibe zum Ansprechen.
Nachdem für das Bimetall keine eigene Heizung erforderlich ist, wird
durch diese vorteilhafte Anordnung die Verlustleistung gegenüber bekann
ten Ausführungen auf die Hälfte reduziert.
Zur Verringerung der magnetischen Verluste wird über das Rohr ein U-
förmiges, aus vorzugsweise ferromagnetischem Werkstoff bestehendes
Magnetjoch geschoben und festgesetzt. Eine Verdrehsicherheit ist dabei
nicht erforderlich, da es sich bei dem Überstromauslöser um einen rota
tionssymmetrischen Körper handelt. Dieses Magnetjoch dient mit Hilfe
geeigneter Ausschnitte auch zur Befestigung des Überstromauslösers im
Schaltergehäuse und bildet den magnetischen Rückschluß.
Durch die exakten Randbedingungen, wie Luftspalt, Polfläche, Ampere
windungszahl und Federkraft, ist der Ansprechwert des Magnetauslösers
genau definiert - eine Justierung ist nicht erforderlich. Ebenso sind
die Auslösebedingungen für den thermischen Auslöser durch die Verlust
leistung der Spule genau vorgegeben. Durch Verwendung einer temperatur
geeichten Schnappscheibe ist eine zusätzliche Justierung ebenfalls ent
behrlich. Es ist sogar möglich, nur durch Veränderung der Spulendaten
(Windungszahl, Querschnitt und Werkstoff) den gleichen Überstromauslöser
für Schutzschalter für verschiedene Nennströme zu verwenden, da das
Bimetall selbst nicht stromdurchflossen ist und nur auf die Temperatur
erhöhung der Spule reagiert. Nachdem das Bimetall weder stromdurch
flossen noch von einer Heizwicklung umgeben ist, ist eine Veränderung
der Bimetalleichung durch schwere Kurzschlußabschaltungen nicht zu er
warten.
Aus der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung und
deren Wirkungsweise ersichtlich. Hierbei zeigt
Fig. 1 und 4 den betriebsbereiten Zustand,
Fig. 2 und 5 die Kurzschlußauslösung und
Fig. 3 und 6 die Auslösung bei thermischer Überlastung.
Bei dieser schematischen Darstellung ist auf alle Einzelheiten des dazu
gehörigen Schutzschalters verzichtet worden, da sie für das Verständnis
des Erfindungsgedankens von untergeordneter Bedeutung sind.
Zunächst soll die Ausführung gemäß den Fig. 1 bis 3 erläutert werden.
Mit Ziffer 1 ist in der Zeichnung das Rohr (1 ) - der Trägerkörper - für den
Überstromauslöser bezeichnet. Das geschlossene Ende (2) dient als An
schlag für den Anker (3). Das andere Ende (4) des Rohres ist als Halte
rung für die Schnappscheibe (5 ) ausgebildet.
In dem Rohr befindet sich die Feder (6), die sich an dem Anker (3) und
dem Kern abstützt, und der festgesetzte Kern (7). Der Stößel (8) mit
der Verdickung (9) ist in einer Bohrung vom Kern (7) verschiebbar ge
lagert. Auf das Rohr (1) ist die Spule (10) gewickelt, deren Spulenende (11)
vorteilhaft galvanisch mit dem Magnetjoch (12) verbunden sein kann.
Die Spule ist dabei sehr eng auf das Rohr gewickelt, um einen möglichst
guten Wärmeübergang zu gewährleisten.
Vorteilhaft kann das Magnetjoch (12) als Festkontakt (13) des Schutz
schalters herangezogen werden. Das Ende (4) des Rohres dient der Halte
rung der Schnappscheibe und ist als Bimetallkammer (14) ausgebildet.
Diese wird mit einem paßgenauen Deckel (15) verschlossen, der gleich
zeitig den Verliererschutz für den Stößel bildet und die Schnappscheibe
in ihrer Lage hält. Wie aus der Darstellung ersichtlich, ist bei der
Ausführung gemäß Fig. 1 bis 3 die Bimetallkammer des Überstromauslösers
an der Seite des feststehenden Kerns (7), aber auch an der Seite des
Festkontakts (13) und dem Spulenende (11) angeordnet. Der Kern (7)
befindet sich räumlich zwischen dem Anker (3) und der Bimetallkammer
(14).
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung ist in den Fig. 4, 5 und 6
dargestellt. Hierbei zeigt die Fig. 4 den betriebsbereiten Zustand,
die Fig. 5 die Kurzschlußauslösung und die Fig. 6 die Auslösung bei
thermischer Überlastung. Auch bei dieser schematischen Darstellung ist
auf alle Einzelheiten des dazugehörigen Schutzschalters verzichtet
worden, da sie für das Verständnis des Erfindungsgedankens von unter
geordneter Bedeutung sind. Mit Ziffer 1 ist in der Zeichnung das Rohr -
der Trägerkörper - für den Überstromauslöser bezeichnet. Das Ende (4)
dient gleichzeitig als Anschlag für den Anker (3) und ist als Halterung
für die Schnappscheibe (5) ausgebildet. In dem Rohr befindet sich die
Feder (6), die sich an dem Anker (3) und dem Kern abstützt, und der
festgesetzte Kern (7). Der Stößel (8) mit der Verdickung (9) ist in
einer Bohrung vom Kern (7) längs verschiebbar gelagert und durchdringt
ebenfalls den Anker (3). Auf das Rohr (1) ist die Spule (10) gewickelt,
deren Spulenende (11) vorteilhaft galvanisch mit dem Magnetjoch (12) verbunden
sein kann. Das U-förmige Magnetjoch (12) ist mit Preßsitz auf das Rohr
(1) geschoben und wird dort gehalten. Die Bimetallkammer (14) wird
durch das Ende (4) des Rohres und den Deckel (15) gebildet. Dieser hält
zusätzlich die Schnappscheibe (5) in ihrer Lage. Wie aus der Darstellung
ersichtlich, ist bei der Ausführung gemäß Fig. 4 bis 6 die Bimetall
kammer des Überstromauslösers an der gegenüberliegenden Seite des fest
stehenden Kerns (7), aber auch an der gegenüberliegenden Seite zum Fest
kontakt (13) und zum Spulenende (11) angeordnet. Der Anker (3)
befindet sich räumlich zwischen dem Kern (7) und der Bimetallkammer (14).
Der Überstromauslöser arbeitet in der Weise, daß beim Auftreten eines
Kurzschlußstromes (Fig. 2 und 5) der Anker (3) gegen die Kraft der
Fesselungsfeder (6) an den Kern (7) gezogen wird. Diese Bewegung wird
über den Stößel (8) zunächst auf die Klinke des Schaltschlosses über
tragen, die dieses freigibt. Anschließend schlägt der Stößel über die
Klinke auf den beweglichen Kontakt. Durch die kinetische Energie wird
der Kontakt zusätzlich schnell geöffnet. Ist der Kurzschluß abgeschal
tet, dann drückt die Fesselungsfeder (6) den Anker (3) an seinen An
schlag im Rohr (1). Der Schutzschalter ist wieder einschaltbereit.
Bei länger dauerndem Überstrom erwärmt sich die Spule (10), Fig. 3
und 6. Diese Wärme wird auf kurzem Weg über das Rohr (1) auf die
Schnappscheibe (5) übertragen. Wird die vorgegebene Schnapptemperatur
überschritten, schnappt die Scheibe um und entklinkt über den Stößel
(8) das Schaltschloß. Der Anlagenfehler ist abgeschaltet. Nach einiger
Zeit kühlt das System ab, und die Schnappscheibe (5) schnappt in die
Ruhelage zurück. Der Schutzschalter ist wieder einschaltbereit.
Claims (9)
1. Überstromauslöser für elektrische Schutzschaltgeräte, insbesondere
Leistungsschutzschalter oder Motorschutzschalter, mit elektromagne
tischer, thermoelektrischer und manueller Auslösung, bei denen so
wohl ein Anker (3) als auch ein thermischer Auslöser auf einen zen
trisch in einem Kern (7) geführten Stößel (8) wirken und allein von
dem durch eine Spule (10) fließenden Strom der magnetische Kreis
erregt und der thermische Auslöser beheizt werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß als thermischer Auslöser eine Bimetall-Schnappscheibe
(5) verwendet wird, welche von einem gut wärmeleitenden, zugleich die
Spule (10) tragenden, rotationssymmetrischen Tragkörper (1, 4) gehal
tert ist.
2. Überstromauslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
gemeinsamen Tragkörper der Kern (7) festgesetzt und der Anker (3)
verschiebbar gelagert ist.
3. Überstromauslöser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schnappscheibe (5) in einer Bimetallkammer (14 ) zentrisch vor dem
Kern (7) angeordnet ist, diesen mit der konvexen Seite berührt und
von dem Stößel durchdrungen wird.
4. Überstromauslöser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anker (3) axial zwischen dem Kern (7) und der Schnappscheibe (5)
angeordnet ist und von dem Stößel (8) durchdrungen wird.
5. Überstromauslöser nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein U-förmiges Magnetjoch (12) mit einem Spulenende
(11) in der Nähe des Festkontaktes (13) galvanisch verbunden ist.
6. Überstromauslöser nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Magnetjoch (12) eine Verlängerung aufweist, die als Festkontakt (13)
dient.
7. Überstromauslöser nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Bimetallkammer (14) und der Festkontakt (13) am gleichen Ende
des zum Tragkörper (1, 4) gehörenden Rohres (1) befinden.
8. Überstromauslöser nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Bimetallkammer (14) und der Festkontakt (13) an verschiedenen
Enden des zum Tragkörper (1, 4) gehörenden Rohres (1) befinden.
9. Überstromauslöser nach einem der Ansprüche 2-8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bimetallkammer (14) einerseits durch das Ende (4)
des Rohres (1) gebildet wird und andererseits durch den paßgenauen
Deckel (15) verschlossen wird, der seinerseits die Schnappscheibe
(5) in ihrer Lage hält.
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ID=6312979
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