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Zungenanordnung bei selbsttätigen Kreuzungen und Weichen von Hängebahnen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Zungenanordnung bei Kreuzungen und Weichen von
Hängebahnen, bei welchen für jede Strecke eine besondere Zunge -vorgesehen ist und
welche trotz Einfachheit und Billigkeit sichere Wirkung gewährleistet.
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Es sind bereits Anordnungen bekannt geworden, bei denen die Zungen
direkt oder indirekt durch Gewichtswirkung bewegt werden. Im ersteren Falle geschieht
dies beispielsweise durch das Eigengewicht der Zunge selbst, welche während des
Ausschwenkens aus ihrer Arbeitslage gleichzeitig vermittels einer schiefen Ebene
angehoben wird und' nach Durchfahren des Wagens wieder in ihre vorige Lage zurückgleitet.
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Derartige Anordnungen haben den Nachteil, daß die Zungen sowie deren
Drehzapfen
starkem Verschleiß ausgesetzt sind, so daß nach verhältnismäßig
kurzer Zeit die Zungen nicht mehr schließen und gegen neue ausgewechselt werden
müssen, um so mehr als bei nicht ganz genauer Mittellage der Zungen diese sich gegenseitig
sperren, so daß die Weiche sofort unbrauchbar wird.
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Im anderen Falle sind mehr oder weniger umständliche Hebel- und Gestängeführungen
erforderlich, besonders wenn es sich darum handelt, bei Weichen die einzuschaltende
Zunge gleichzeitig mit der auszuschaltenden zu bewegen. Zungen und Bewegungsgestänge
ergeben dabei so erhebliche Massen, daß es notwendig ist, diese gegen den Stoß des
anfahrenden Wagens durch Pufferfedern abzufangen. Auch hier machen sich außerdem
bald Lockerungen durch Verschleiß in den zahlreichen Drehpunkten und Lagerstellen
bemerkbar, ganz abgesehen davon, daß die freiliegenden Gestänge häufig Verbiegungen
und sonstigen Beschädigungen ausgesetzt sind, welche das sichere Arbeiten der Anlage
in Frage stellen.
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Diese Nachteile werden gemäß vorliegender Erfindung dadurch beseitigt,
daß durch Federkraft die Zungen der durchlaufenden Strecken in ihre Arbeitslage
gedrängt, diejenigen der Abzweigungen dagegen in entgegengesetztem Sinne beeinflußt
werden, so daß einfacher Kraftschluß zwischen der Zunge der durchgehenden Strecke
und derjenigen der Abzweigung genügt, um jeweils die gleichzeitige und gleichgerüstete
Bewegung beider Zungen zu bewirken.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i einen Aufriß, Abb.2 eine Draufsicht der Zungenanordnung bei
der Schienenkreuzung, während Abb. 3 einen Aufriß und Abb.4 einen Grundriß einer
Weiche mit der neuen Zungenanordnung darstellt.
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In den Abb. i und 2 sind a, b und c, d die beiden einander
beispielsweise rechtwinklig kreuzenden Strecken. Die Schienen b und c besitzen an
den im Kreuz zusammenstoßenden Enden die Zungen e und f, welche durch die Zugfeder
g, gewöhnlich in der gestreckten, die Schiene bis zum Kreuzpunkt verlängernden Lage
nachgiebig gehalten werden. Fährt nun beispielsweise ein Wagen auf der Strecke in
der Richtung von c nach d, so verdrängt er dabei, wie Abb.2 punktiert zeigt, die
Weichenzunge e in die Lage e', aus der sie sofort nach Vorbeigang des Wagens infolge
der Wirkung der Feder g wieder in die Ursprungslage zurückkehrt. Dasselbe ist hinsichtlich
der Weichenzunge f der Fall, wenn ein Wagen die Strecke a, b von
a nach b
durchläuft.
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Die Weiche (Abb.3 und 4) zeigt eine gerade durchlaufende Strecke a,
b und einen Abzweig c. Sowohl die gerade Strecke a, b als auch der Abzweig
c besitzdn je eine besondere Weichenzunge. Die Zunge d der geraden Strecke ist an
dem Schienenteile a, die Zunge e der Abzweigung c an dieser angelenkt. Federn f
und g wirken im gleichen Sinne auf die Zungen d und e derart, däß die Zunge d der
durchlaufenden Strecke in ihre Arbeitsstellung gedrängt wird, während die Feder
g der Abzweigzunge e diese aus der Arbeitslage zu entfernen sucht. Dabei wird der
Abstand zwischen den Zungen durch einen an der Zunge e angeordneten Anschlag 1a
gehalten, gegen welchen die Zunge d durch ihre Feder gedrängt wird und die Bewegung
der Zunge e durch ihre Feder g kann durch einen Anschlag i begrenzt sein. In der
Zeichnung ist, wie aus Abb. 4 ersichtlich, die Zunge e in der Gebrauchsstellung,
so `daß die Strecke b, c befahren werden kann. Die Zunge d ist durch den
Anschlag la entgegen der Wirkung der Feder f ausgeschaltet. In der Arbeitsstellung
festgelegt ist die Zunge e durch ein Schnappgesperre h (Abb. 3 und 4), nach
dessen Auslösung die Zunge e durch die Feder g ausgeschaltet wird, während die Zunge
d, ihr folgend, die Gebrauchsstellung einnimmt. Dabei bilden dieFederne,f mit dem
Anschlage h die kraftschlüssige Verbindung für die Abhängigkeit der Bewegungen der
Zungen untereinander. Soll der Abzweig wieder befahren werden, so wird die Zunge
e hinter das Schnappgesperre zurückgedrängt, wobei gleichzeitig dieZunged in die
ausgeschaltete Lage zurückbewegt wird.