DE3628395C1 - Verwendung eines Stahls fuer Kunststofformen - Google Patents
Verwendung eines Stahls fuer KunststofformenInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines kostengünstigen
martensitaushärtbaren Stahls als Werkstoff zur Herstellung
von Kunststofformen. Der Stahl soll im lösungsgeglühten
Zustand eine Zugfestigkeit von 900 bis 1100 N/mm² aufweisen
und daher gut bearbeitbar sein. Durch eine einfache
Auslagerungsbehandlung bei 400 bis 500°C sollen dann
Zugfestigkeitswerte von mindestens 1200 N/mm² erreicht
werden.
Für die Herstellung von Kunststofformen werden vorwiegend
der Kunststofformenstahl 40 CrMnMo 7, Werkstoff-Nr. 1.2311,
oder die schwefellegierte Variante 40 CrMnMoS 86,
Werkstoff-Nr. 1.2312, verwendet. Diese Stähle werden vom
Hersteller auf Zugfestigkeit von 900 bis 1100 N/mm²
vergütet und in diesem Zustand zu Werkzeugen verarbeitet.
Eine nachträgliche Wärmebehandlung der Werkzeuge würde zu
unzulässigen Maßänderungen, Verzügen oder
Oberflächenbeeinträchtigungen führen. Hieraus ergibt sich
aber die Notwendigkeit, daß die Vergütungsfestigkeit auf
1100 bis 1200 N/mm² begrenzt bleibt, weil höhere
Festigkeitswerte die Zerspanbarkeit erschweren würden.
Der aus der US-PS 33 92 064 bekannte martensitaushärtbare
niedriggekohlte Stahl mit 3 bis 11% Mangan, 1,5 bis 2%
Silicium, 0,6 bis 1,2% Titan und 0,4 bis 3,4% Molybdän
erreicht ebenfalls nur Zugfestigkeitswerte nach einer
Aushärtungsbehandlung von um 1100 N/mm². Die Verwendung
des Stahls für Kunststofformen ist in dieser Schrift nicht
angesprochen.
Die US-PS 26 83 677 offenbart einen ausscheidungshärtbaren
niedriggekohlten Stahl, welcher eine Abschreckung nicht
benötigt. Der Stahl enthält 0,5 bis 5% Aluminium und 0,2
bis 20% Nickel und Mangan. Bevorzugte Gehalte liegen
zwischen 3 und 12% Nickel, 0,3 bis 3% Mangan und 0,5 bis
3% Aluminium. Über die Brauchbarkeit dieses bekannten
Stahls für Kunststofformen ist der Schrift nichts zu
entnehmen.
Aus der JP-OS 55-1 38 059 sind Stähle bekannt mit 0,9% C,
3% Si, 7 bis 40% Mn, 10% Zr, 5% V und weiteren Zusätzen
an Nickel, Stickstoff, Molybdän, Kupfer, Wolfram, Kobalt,
Bor, Titan, Niob, Zirkonium und Aluminium. Diese Stähle
haben guten Widerstand gegen abrasive Beanspruchung und
sind vorgesehen zum Zerkleinern von Gestein. Auch dieser
Schrift ist ein Hinweis auf einen Stahl für Kunststofformen
nicht zu entnehmen.
Aufgabe der Erfindung war daher, einen Stahl für
Kunststofformen vorzuschlagen, der im Anlieferungszustand
eine geringe Festigkeit und damit gute Zerspanbarkeit
aufweist und der erst nach der Fertigstellung der
Werkzeuge, durch eine einfache Wärmebehandlung, die zu
keiner Maßänderung und Oberflächenveränderung führt, auf
eine Zugfestigkeit von mindestens 1200 N/mm² gebracht
werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß die
Verwendung eines Stahls mit der Zusammensetzung gemäß
Anspruch 1 als Werkstoff zur Herstellung von
Kunststofformen vorgeschlagen.
Die herkömmlichen martensitaushärtbaren Stähle mit 18% Nickel,
8% Cobalt, 5% Molybdän und bis zu 1,4% Titan, die im lösungsgeglühten
Zustand eine Zugfestigkeit von rd. 1000 N/mm² aufweisen
und auf Festigkeitswerte über 2000 N/mm² ausgehärtet werden können,
kommen wegen ihres hohen Legierungsgehaltes und der damit verbundenen
Kosten für die Herstellung von Kunststofformen nur begrenzt
in Frage.
Bei dem erfindungsgemäß zu verwendenden Stahl handelt es sich um eine Eisenlegierung
mit 8 bis 14% Mangan als Hauptkomponente. Mangangehalte
von 8% führen bereits zu günstigen Eigenschaften, der optimale
Mangangehalt liegt bei rd. 12%. Der Stahl ist ferner mit solchen
Legierungselementen angereichert, die beim Erwärmen auf Temperatur
oberhalb von 800°C im Austenit gelöst werden und auch nach
dem Abschrecken auf Raumtemperatur im Martensit gelöst bleiben.
Dabei handelt es sich um eine Kombination der Legierungselemente
Co, Si, Ti und Al als Zwangskomponenten und Mo, W, Co und Ni als Wahlkomponenten.
Der Siliziumgehalt von mindestens 0,5% ist notwendig,
um bereits bei realistischen Auslagerungsdauern von 10 bis
20 h ausreichend hohe Härtewerte zu erzielen, siehe Bild 2. Eine
Verstärkung dieses Effektes ohne Beeinträchtigung der Zähigkeit
wird durch den Zusatz von Nickel hervorgerufen, der in einer
Größenordnung von 1 bis 2% liegen sollte, siehe Bild 3. Titan
ist maßgeblich an der Bildung intermetallischer Phasen beteiligt
und trägt daher wesentlich zur Steigerung der Härte bei, siehe
Bild 4. Molybdän dient ebenso wie Titan zur Steigerung der Härte,
wobei dadurch keine nennenswerte Beeinflussung der Zähigkeit eintritt.
Aufgrund der Umwandlungshysterese zwischen Abkühlen und
Erhitzen, siehe Bild 1, ist es möglich, diese gelösten Legierungselemente
durch Auslagern bei Temperaturen um 500°C aus dem
Martensit auszuscheiden. Die hierdurch entstehenden intermetallischen
Phasen führen zu einem Anstieg der Härte. Dieser
Vorgang wird als Martensitaushärtung bezeichnet.
Eine bevorzugte Zusammensetzung enthalten die Ansprüche 2 und 3.
Ein Stahl mit (in Masse-%):
0,008%Kohlenstoff
0,7%Silicium
12,0%Mangan
1,0%Molybdän
2,0%Nickel
0,1%Aluminium
1,0%Titan
Rest Eisen, einschließlich Verunreinigungen,
wurde unter betriebsüblichen Bedingungen erschmolzen
und in Blöcke von 4 t abgegossen. Die Verformung, die mechanische
Bearbeitung, Polierung und die Ätzung dieses Stahles bereitete
keine Schwierigkeiten. Aus diesem Stahl hergestellte Kunststofformen
wurden der praktischen Erprobung zugeführt und haben sich im Einsatz
voll bewährt.
Claims (3)
1. Verwendung eines martensitaushärtbaren Stahles, bestehend aus
(in Masse-%):
0,001 bis 0,1%Kohlenstoff
0,50 bis 2,0%Silicium
8,0 bis 14,0%Mangan
0,3 bis 5,0%Titan
0,001 bis 1,0%Aluminium
0 bis 2,0%Chrom
0 bis 3,0%Molybdän
0 bis 4,0%Nickel
0 bis 4,0%Wolfram
0 bis 5,0%KobaltRest Eisen, einschließlich herstellungsbedingter
Verunreinigungen,als Werkstoff zur Herstellung von Kunststofformen.
2. Verwendung eines Stahles nach Anspruch 1, bestehend aus (in
Masse-%):
weniger als 0,05%Kohlenstoff
0,5 bis 1,5%Silicium
10,0 bis 14,0%Mangan
0,3 bis 1,5%Molybdän
0,3 bis 2,5%Nickel
0,3 bis 3,0%Titan
0,01 bis 0,4%AluminiumRest Eisen, einschließlicher herstellungsbedingter
Verunreinigungen,für den Zweck nach Anspruch 1.
3. Verwendung eines Stahles nach Anspruch 1, bestehend aus (in
Masse-%):
0,008%Kohlenstoff
0,7%Silicium
12,0%Mangan
1,0%Molybdän
2,0%Nickel
0,1%Aluminium
1,0%TitanRest Eisen, einschließlich herstellungsbedingter
Verunreinigungen,für den Zweck nach Anspruch 1.
Priority Applications (4)
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Publications (1)
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